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the grip 19.01.2012 10:34

Kästner:
 
Kleiner Rat für Damokles

Schau prüfend deckenwärts!
Die Nähe des möglichen Schadens
liegt nicht in der Schärfe des Schwertes,
vielmehr in der Dünne des Fadens.

Triathletin 19.01.2012 13:22

Coole Gedichte :cool:

The Grip wo liegt eigentlich "Passivhaus " ?

the grip 19.01.2012 13:26

Zitat:

Zitat von Triathletin (Beitrag 700722)
Coole Gedichte :cool:

The Grip wo liegt eigentlich "
Passivhaus " ?

Nicht in Schond(r)a.

the grip 22.01.2012 10:26

Goethe ...
 
Selbstbetrug

Der Vorhang schwebet hin und her
Bei meiner Nachbarin:
Gewiß, sie lauschet überquer,
Ob ich zu Hause bin,

Und ob der eifersüchtge Groll,
Den ich am Tag geheget,
Sich, wie er nun auf immer soll,
Im tiefen Herzen regt.

Doch leider hat das schöne Kind
Dergleichen nicht gefühlt.
Ich seh, es ist der Abendwind,
Der mit dem Vorhang spielt.

the grip 29.01.2012 11:56

Kästner
 
Kleine Stadt am Sonntagmorgen

Das Wetter ist recht gut geraten.
Der Kirchturm träumt vom lieben Gott.
Die Stadt riecht ganz und gar nach Braten
und auch ein bißchen nach Kompott.

Am Sonntag darf man lange schlafen.
Die Gassen sind so gut wie leer.
Zwei alte Tanten, die sich trafen,
bestreiten rüstig den Verkehr.

Sie führen wieder mal die alten
Gespräche, denn das hält gesund.
Die Fenster gähnen sanft und halten
sich die Gardinen vor den Mund.

Der neue Herr Provisor lauert
auf sein gestärktes Oberhemd.
Er flucht, weil es so lange dauert.
Man merkt daran: Er ist hier fremd.

Er will den Gottesdienst besuchen,
denn das erheischt die Tradition.
Die Stadt ist klein. Man soll nicht fluchen.
Pauline bringt das Hemd ja schon!

Die Stunden machen kleine Schritte
und heben ihre Füße kaum.
Die Langeweile macht Visite.
Die Tanten flüstern über Dritte.
Da drüben, auf des Marktes Mitte,
schnarcht leise der Kastanienbaum.

the grip 31.01.2012 10:20

Klabund:
 
Winterschlaf

Indem man sich nunmehr zum Winter wendet,
Hat es der Dichter schwer,
Der Sommer ist geendet,
Und eine Blume wächst nicht mehr.

Was soll man da besingen?
Die meisten Requisiten sind vereist.
Man muß schon in die eigene Seele dringen
–* Jedoch, da haperts meist.

Man sitzt besorgt auf seinem Hintern,
Man sinnt und sitzt sich seine Hose durch,
– Da hilft das eben nichts, da muß man eben überwintern
Wie Frosch und Lurch.

the grip 02.02.2012 10:31

Heinrich Heine ...
 
An?

Stehst du in vertrautem Umgang mit Damen,
Schweig, Freundchen! still, und nenne nie Namen:
Um ihretwillen, wenn sie fein sind,
Um deinetwillen, wenn sie gemein sind.

the grip 05.02.2012 10:15

Henry Aldrich
 
Wenn alles stimmt, was ich mir denk‘,
Greift aus fünf Gründen man zum Getränk.
Der Wein ist gut – ein Freund ist da
Man ist zu nüchtern,
Oder es ist halt schon lang her –
Und selbst aus andern Gründen fällt’s nicht schwer.


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