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F 18 29.04.2010 14:04

Der Artikel ist schon sehr populistisch. Eigentlich müsste man Fragen warum Horden von Politikern immer wieder Geld in solche Dinge stecken und erst nach Ausbruch des Chaos darauf drängen, dass damit auch Forderungen verknüpft sein sollten.

Ich weiß nicht wie das heute so gesehen wird, aber bei Einführung von EU und Euro hatte doch damals jeder ein schlechtes Gefühl. Man hat sich doch immer gefragt ob es sinnvoll ist mit solchen Ländern zusammen einen Familie zu gründen. Da wurde man schnell in die Ecke der fremdenfeindlichen oder zumindest der Zweifler ohne Visionen gestellt. Heute zeigt sich dass "Stammtischgefühle" doch nicht so falsch sein müssen.

Helmut S 29.04.2010 14:12

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 383110)
Ich weiß nicht wie das heute so gesehen wird, aber bei Einführung von EU und Euro hatte doch damals jeder ein schlechtes Gefühl. Man hat sich doch immer gefragt ob es sinnvoll ist mit solchen Ländern zusammen einen Familie zu gründen. Da wurde man schnell in die Ecke der fremdenfeindlichen oder zumindest der Zweifler ohne Visionen gestellt. Heute zeigt sich dass "Stammtischgefühle" doch nicht so falsch sein müssen.

Ich hab mich damals eher gefragt, warum man aus der Vergangenheit nicht gelernt hat, dass Systeme mit starren Wechselkursen nicht gut funktionieren.

Und das Aufgeben der (starken!) DM zugunsten des Euros war der Preis den die Siegermächte für die Zustimmung (nach Ende des kalten Krieges) zur deutschen Wiedervereinigung. Engländer und Franzosen wollten das zunächst nicht und es wurde eigentlich die Lösung mit zwei deutschen Staaten aber offenen Grenzen bevorzugt.

F 18 29.04.2010 14:23

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 383115)
Ich hab mich damals eher gefragt, warum man aus der Vergangenheit nicht gelernt hat, dass Systeme mit starren Wechselkursen nicht gut funktionieren.

Und das Aufgeben der (starken!) DM zugunsten des Euros war der Preis den die Siegermächte für die Zustimmung (nach Ende des kalten Krieges) zur deutschen Wiedervereinigung. Engländer und Franzosen wollten das zunächst nicht und es wurde eigentlich die Lösung mit zwei deutschen Staaten aber offenen Grenzen bevorzugt.

Ich habe mir damals sagen lassen, dass die Einführung des Euro ein gewolltes Sytem zur Steigerung der Inflationsrate sein sollte. Man hat sich davon einen Ausweg aus steigenden Lasten der Länder und des Bundes aus diversen Verpflichtungen wie Renten und Pensionszahlungen versprochen (offiziel war das natürlich nicht der Grund).

Helmut S 29.04.2010 14:28

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 383119)
Ich habe mir damals sagen lassen, dass die Einführung des Euro ein gewolltes Sytem zur Steigerung der Inflationsrate sein sollte. Man hat sich davon einen Ausweg aus steigenden Lasten der Länder und des Bundes aus diversen Verpflichtungen wie Renten und Pensionszahlungen versprochen (offiziel war das natürlich nicht der Grund).

Der technische Zusammenhang zwischen fixen Wechselkursen zwischen Volkswirtschaften (nix anderes ist der Euro aus Währungssicht) und der Inflation in einer Volkswirtschaft ist mir unklar. Wie soll der sein?

F 18 29.04.2010 15:25

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 383121)
Der technische Zusammenhang zwischen fixen Wechselkursen zwischen Volkswirtschaften (nix anderes ist der Euro aus Währungssicht) und der Inflation in einer Volkswirtschaft ist mir unklar. Wie soll der sein?

Na ja, wenn man verschiedene Staaten in einen Topf wirft, die aber unterschiedliche Entscheidungen treffen, die Einfluss auf die Inflation haben (erspare es mir die Ganzen Inflationstheorien hier zu zitieren, zumal ich das sowieso nicht kann, aber Arbeitslosenzahlen Steuerpolitik Lohnenebenkosten etc. gehen da ein) , wird zwangsläufig sowas wie ein arithmetisches Mittel der Einzelinflationen der Staaten rauskommen. Deshalb wollte man vor der Währungsunion ja auch eine Obergrenze für die Einzelinflationen der Beitrittsstaaten sehen. Da wurde ja getrixt wie beim Hütchenspiel um die Kriterien zu packen. Ausserdem werden ja heute Entscheidungen über Geldmenge und Zinsniveau auf EU Ebene getroffen, auch da entscheidet die Summe der Länder sicher anders als Deutschland alleine entschieden hätte.

Helmut S 29.04.2010 15:41

Zusammengefasst und wenn ich Dich richtig verstehe meinst Du, dass durch z.B. defizitäre Haushalte (bzw. andere nationale Faktoren) der EUR-Zonenländer der politische Druck auf die EZB steigt Entscheidungen zu treffen, die eine Inflation in der EURO Zone begünstigen. Ok, das habe ich kapiert: Einführung EURO Zone daraus folgen etwaige inflationsbegünstigende Entscheidungen der EZB unter gewissen Umständen.

Was ich nicht kapiere ist: Einführung EURO Zone, daraus folgt automatisch eintreten dieser gewissen Umstände, die zu inflationsbegünstigenden Entscheidung der EZB führt. (Sollte es einen direkten Zusammenhang geben habe ich den immer noch nicht kapiert).

macht aber nix :Cheese: Ich geh jetzt erstmal auf den Fußballplatz. Der große hat'n Punktspiel. Und hier kann ich mit Gewissheit sagen: Inflationär haben die diese Saison die Punkte bestimmt nicht eingefahren ;)

EDIT sagt noch: Möglicherweise ist die Betrachtung der EURO Zone im Vergleich zum Dollar der entscheidende Schlüssel, denn eigentlich dachte man ja auch, dass die Exportwirtschaft von einem schwachen Eur im Vergl. zum $$ profitieren würde.

Frank 29.04.2010 16:16

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 383115)
Und das Aufgeben der (starken!) DM zugunsten des Euros war der Preis den die Siegermächte für die Zustimmung (nach Ende des kalten Krieges) zur deutschen Wiedervereinigung. Engländer und Franzosen wollten das zunächst nicht und es wurde eigentlich die Lösung mit zwei deutschen Staaten aber offenen Grenzen bevorzugt.

Kannst Du mal kurz die jeweiligen Jahre angeben?

Deutsche Wiedervereinigung?
Euro-Einführung?

Frank

Helmut S 29.04.2010 16:28

Zitat:

Zitat von Frank (Beitrag 383133)
Kannst Du mal kurz die jeweiligen Jahre angeben?

Deutsche Wiedervereinigung?
Euro-Einführung?

Frank

Das weißt Du doch selbst, bzw. kannst es leicht ergoogeln. Ich verstehe Deine Fragen deshalb als rhetorisch um Zweifel an der "These" (es sind ja eigentlich Fakten) auszudrücken.

Was Du wahrscheinlich nicht berücksichtigst ist, dass der Prozess der Wiedervereinigung ja schon Jahre zuvor auf politischer Ebene begonnen hat und die gesamtpolitische Lage sich völlig änderte.

Ein Zitat aus dem Spiegel:

Zitat:

Kanzler Kohl lockte den Franzosen mit der Deutschen Mark. Er sei bereit, signalisierte er ihm Ende 1989, die eigene Währung zu Gunsten des Euro aufzugeben, wenn Paris sich mit der Einheit abfinde. Mitterrand gefiel der Deal: "Man kann nicht gegen den Strom der Geschichte schwimmen." Thatcher war empört: Mitterrand leide an einem "Hang zur Schizophrenie".
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15239651.html

Den Rest kann man leicht recherchieren.

Grüße Helmut


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