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Flow 02.09.2019 11:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475015)
Na ja, "saving the world" ist auch nicht weniger anmaßend, finde

Ich hab's mir verkniffen ... :Lachen2:

Klingt etwas gönnerhaft und weiterhin ausreichend ignorant gegenüber der Tatsache, daß es eher der eigene Arsch (der Menschheit) ist, den es aktuell zu retten gilt, und nicht "die Welt" ...

LidlRacer 02.09.2019 11:38

Ihr fangt schon wieder an, über vielleicht etwas zu plakative Begriffe zu diskutieren statt über Inhalte.

Von welcher "sauteuren Studie" sprecht Ihr?

Zu "online bullies":
Hier ging es nicht nur um klima- / umweltbezogene Themen, sondern um die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, die auf der gleichen Seite aufgeführt sind.

Beispiel, das zufällig doch klimabezogen ist:
Unter dem UN-Video
Greta Thunberg arrives in New York ahead of UN Summit
bedauert jemand, dass der aktuelle Hurricane das "crazy girl" Greta nicht beseitigt hat.

Wollt Ihr sowas stehen lassen? Ich nicht, daher habe ich den "bully" gemeldet.

Eigentlich müsste man jeden Tag auch Trump melden ...

alpenfex 02.09.2019 12:26

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1475032)
Ihr fangt schon wieder an, über vielleicht etwas zu plakative Begriffe zu diskutieren statt über Inhalte.

Von welcher "sauteuren Studie" sprecht Ihr?

Zu "online bullies":
Hier ging es nicht nur um klima- / umweltbezogene Themen, sondern um die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, die auf der gleichen Seite aufgeführt sind.

Beispiel, das zufällig doch klimabezogen ist:
Unter dem UN-Video
Greta Thunberg arrives in New York ahead of UN Summit
bedauert jemand, dass der aktuelle Hurricane das "crazy girl" Greta nicht beseitigt hat.

Wollt Ihr sowas stehen lassen? Ich nicht, daher habe ich den "bully" gemeldet.

Eigentlich müsste man jeden Tag auch Trump melden ...

Wo meldet man sowas, was passiert dann und was ändert sich bzw. was bringt`s?

ScottZhang 02.09.2019 12:46

Na bei der höchsten Instanz, dem Klimapapst. Und wenn dann Demokratie und Meinungsfreiheit beseitigt sind kann man in Ruhe die Welt retten, oder ist sie dann schon gerettet?

Solche Kommentare wie der obige zitierte kann man allerdings einfach löschen. Man muss die Person nicht "flaggen", einfach kommentarlos löschen.

Körbel 02.09.2019 13:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475015)
Abgesehen davon hat Körbel Recht:

Ich finde in den Listen weniges, was ich nicht für selbstverständlich halte und eigentlich schon immer so gemacht habe - nie wegen des Klimas, sondern weil es der vernünftige Umgang mit den Ressourcen dieser Erde ist, und weil ich Verschwendung unmöglich finde.

Auch mal schön!:Cheese:

Nun, wenn jeder so handelt und vernünftig mit den Ressourcen umgeht, die er so zur Verfügung hat, dann ist doch auch schon viel gutes getan.

LidlRacer 02.09.2019 21:33

Passend zu dem Arschloch, das Greta den Tod im Hurricane wünscht (was Youtube leider immer noch nicht gelöscht ist), hier ein guter Kommentar in leider nicht ganz simplem Englisch:

Who is afraid of Greta Thunberg?

Etwas offtopic:
Ich war selbst ein wenig verwundert und irritiert, dass Greta recht oft Artikel wie diesen und Videos von Al Jazeera English verlinkt.

Aber nachdem ich einiges über den Sender gelesen und ihn in meinem Fernseher eingestellt habe, scheinen mir meine Vorurteile gegen den Sender unbegründet gewesen zu sein.

MattF 03.09.2019 08:42

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1475072)
Auch mal schön!:Cheese:

Nun, wenn jeder so handelt und vernünftig mit den Ressourcen umgeht, die er so zur Verfügung hat, dann ist doch auch schon viel gutes getan.

Und wenn jeder so handeln würde, hätten wir ja keine Probleme.

Problem ist viele machen das nicht und verteidigen* sogar ihre Verschwendungssucht.



*Das ist wörtlich gemeint, es werden Kriege geführt wg. Verteilung von Resourcen.

peanutseller 03.09.2019 11:49

Triathlon/Ausdauersport ist auch nur Energieverschwendung und je länger die Distanz desto schlimmer:Huhu:

ScottZhang 03.09.2019 12:56

Greta täte gut daran solch dämliche Artikel nicht zu verlinken. Selbstverständlich darf Frau Thunberg kritisiert werden.

Körbel 03.09.2019 14:05

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1475205)
Und wenn jeder so handeln würde, hätten wir ja keine Probleme.

Problem ist viele machen das nicht und verteidigen* sogar ihre Verschwendungssucht.

*Das ist wörtlich gemeint, es werden Kriege geführt wg. Verteilung von Resourcen.

Meine Reden!!!

Tja und die Verschwendungssucht hat in allen Bereichen der gesellschaft Einzug gehalten. Leider!!!

Bei den letzten Kriegen ging es ausschliesslich nur um Öl und ander wertvolle Rohstoffe.

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1475258)
Selbstverständlich darf Frau Thunberg kritisiert werden.

Warum?
Ich sehe keinen einzigen Kritikpunkt in dem was sie tut.
Sie setzt sich für eine bessere Welt ein, was kann man daran kritisieren???

Ich verstehe es wirklich nicht!
Warum soviele Erwachsene so vehement gegen diese kleine Person wettern.

Wenn nur halb soviele sich damals erhoben hätten, als deutsche Soldaten nach Afghanistan geschickt wurden, hätte ich es verstanden.

Stefan 03.09.2019 14:10

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1475258)
Greta täte gut daran solch dämliche Artikel nicht zu verlinken. Selbstverständlich darf Frau Thunberg kritisiert werden.

Klar kannst Du eine 16jährige kritisieren. Ich habe letztes Wochenende auch meinen 4jährigen Neffen kritisiert.
Die 16jährige ist aber nicht das Problem des Threadthemas (" Klimawandel: Und alle schauen zu dabei").

alpenfex 03.09.2019 14:35

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1475269)

Warum soviele Erwachsene so vehement gegen diese kleine Person wettern.

Was sind bei Dir "so viele"?

Ich kenne keinen persönlich, der gegen diese "kleine Person" wettert. Mir bspw. ist sie völlig wurscht. Sie hat zudem keinen direkten und wohl auch keinen indirekten Einfluss auf mich. Zudem verbinde ich das Klimathema nicht direkt mit ihr. Sie wird aus meiner Sicht instrumentalisiert und ist sich dessen 1. bewusst und 2. freut sich sich ob der Bekanntheit und der dadurch entstandenen Möglichkeiten und Zugänge. Das muss man auch erst einmal erreichen. Bei vielen Kritikern geht es wohl eher um Missgunst und Neid in Sachen Aufmerksamkeit als um Klima.

Schwarzfahrer 03.09.2019 14:43

Es gibt eine neue, interessante Studie über die Auswirkung von Windkraftanlagen auf die Temperatur.
Offenbar würde eine komplette Stromversorgung der USA mit Windkraft (ca. 16 % der gesamten Primärenergie) den Wind soweit abbremsen, daß die Durchschnittstemperatur sich merklich (ein paar statistisch relevante Zehntel °C) erhöht im Lande - mit möglichen positiven wie negativen Folgen. Eine Schraube mehr, die am Klima drehen kann - oder mit denen man Abweichungen von Prognosen und Modellen erklären kann. Mal sehen, wer die Ergebnisse zuerst für seine Propaganda ausschlachtet :) .

LidlRacer 03.09.2019 14:46

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1475258)
Greta täte gut daran solch dämliche Artikel nicht zu verlinken. Selbstverständlich darf Frau Thunberg kritisiert werden.

Selbstverständlich darf jeder jeden kritisieren.
Allerdings ist die mir bekanntgewordene "Kritik" an Greta i.d.R. unsachlich und unqualifiziert, ähnlich wie Deine "Kritik" an dem "dämlichen Artikel".

Schwarzfahrer 03.09.2019 14:47

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1475277)
Bei vielen Kritikern geht es wohl eher um Missgunst und Neid in Sachen Aufmerksamkeit als um Klima.

Ich habe eher den Eindruck, daß die meisten Kritiker nicht Greta, sondern entweder ihre Eltern und sonstigen "Hintermänner" oder die ihr blind-begeistert Folgenden kritisieren.

alpenfex 03.09.2019 14:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475282)
Ich habe eher den Eindruck, daß die meisten Kritiker nicht Greta, sondern entweder ihre Eltern und sonstigen "Hintermänner" oder die ihr blind-begeistert Folgenden kritisieren.

"Greta" ist schon eher Sammelbegriff :Lachanfall:

Körbel 03.09.2019 15:29

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1475277)
Was sind bei Dir "so viele"?

Ich kenne keinen persönlich, der gegen diese "kleine Person" wettert. Mir bspw. ist sie völlig wurscht.

Wenn man bei FB so quer liest, dann finde ich sehr viele negative Stimmen.
Gerade unter den "Mallorca-Rentnern" hier an der Küste, gehts da richtig ab.
Also mir fallen gerade diese teilweise schon beleidigenden Statements sehr stark ins Auge.
Es vergeht kein Tag, wo ich nichts negatives lese.

Und ja, ich kenne auch persönlich Menschen, die über sie wettern.

LidlRacer 04.09.2019 00:20

Erstaunlich gute Rede von Schäuble beim "CDU-Werkstattgespräch Klimaschutz":
https://www.youtube.com/watch?v=vkvm-6W8Adw

Meik 04.09.2019 19:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475279)
Offenbar würde eine komplette Stromversorgung der USA mit Windkraft (ca. 16 % der gesamten Primärenergie) den Wind soweit abbremsen,

Hmm, wäre angesichts der regelmäßigen Hurricanes doch eigentlich keine schlechte Idee. :Lachen2:

Nobodyknows 04.09.2019 20:05

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1475388)
Erstaunlich gute Rede von Schäuble beim "CDU-Werkstattgespräch Klimaschutz":
https://www.youtube.com/watch?v=vkvm-6W8Adw

Welches Tempolimit schlägt er auf Autobahnen vor? 100, 120, 130 km/h?
Das wäre ja sozialverträglicher Klimaschutz für lau.

Gruß
N. :Huhu:

Nobodyknows 04.09.2019 20:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475279)
Offenbar würde eine komplette Stromversorgung der USA mit Windkraft (ca. 16 % der gesamten Primärenergie) den Wind soweit abbremsen, daß die Durchschnittstemperatur sich merklich (ein paar statistisch relevante Zehntel °C) erhöht im Lande - mit möglichen positiven wie negativen Folgen.

Also die Abbremsung des Windes kann man ja in verbrauchsarmen Zeiten umkehren und so den Temperaturanstieg (mehr als) ausgleichen:

Klick -> Kühlung durch Windkraftanlagen


Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker 04.09.2019 22:20

Ich verstehe die angebliche Erwärmung der Luft durch ihre verlangsamte Strömung aufgrund von Hindernissen (Windräder) nicht.

Über größere Gebiete gemittelt muss die Windgeschwindigkeit doch gleich bleiben, sonst würde sich bei den stauenden Windrädern ein immer größer werdender Luftberg ansammeln. Was sich vorne staut, muss hinten schneller abfließen, wie bei einem Stausee. Oder mit anderen Worten: zu jedem Überdruck hier muss es einen entsprechenden Unterdruck dort geben. Zur lokalen Erwärmung am Hindernis gehört analog eine lokale Abkühlung in anderen Gebieten. Oder?

Flow 04.09.2019 22:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1475545)
Ich verstehe die angebliche Erwärmung der Luft durch ihre verlangsamte Strömung aufgrund von Hindernissen (Windräder) nicht.

Über größere Gebiete gemittelt muss die Windgeschwindigkeit doch gleich bleiben, sonst würde sich bei den stauenden Windrädern ein immer größer werdender Luftberg ansammeln. Was sich vorne staut, muss hinten schneller abfließen, wie bei einem Stausee. Oder mit anderen Worten: zu jedem Überdruck hier muss es einen entsprechenden Unterdruck dort geben. Zur lokalen Erwärmung am Hindernis gehört analog eine lokale Abkühlung in anderen Gebieten. Oder?

Eine "veminderte durchschnittliche Windgeschwindigkeit" oder "verlangsamte Strömung" scheint mir auf den ersten Blick plausibel.
Die transportierten (und damit die durchschnittliche) Wärmemengen sollten aber doch gleich bleiben.

Durch verminderte Strömung/Turbulenzen/Reibung insgesamt eigentlich doch auch weniger Wärme "entstehen". Energie wird ja schließlich auch durch die Windräder "herausgenommen".

So fände ich es beim ersten Gedanken plausibler, daß durch die Windräder eine leichte Abkühlung ensteht.

(Ohne die Studie gesehen zu haben)

qbz 04.09.2019 23:02

Also hier habe ich dazu etwas gefunden, das auch für mich als Physik-Laie verständlich ist.

https://www.swr.de/wissen/1000-antwo...rten-1730.html

ScottZhang 04.09.2019 23:02

Kurz gesagt: Wind entsteht durch Sonnenenergie*. Ein Teil der Energie wird zum Antrieb des Windsystem aufgewendet und damit nicht zur Erwärmung der Oberfläche. Wird der Wind verhindert steht mehr Energie zur Erwärmung der Oberfläche zur Verfügung.

Oder anders, noch kürzer: Konvektiver Wärmetransport wird verhindert.

* z.B: Es gibt globale Konvektionszellen die durch die Temperaturdifferenz zwischen Äquator und den Polen enstehen. Sie sorgen für einen Temperaturausgleich. [Es ist in der Tat noch etwas komplizierter und kurz nicht zu erklären, da die Corioliskraft die Winde ablenken, die dann die Jetstreams bilden, die wiederum den Luftaustausch verhindern. Es kommt aber zu Störungen in Form von dynamischen Tiefdruckgebieten (Zyklonen), die machen im wesentlichen das Wetter, und die tauschen dann doch warme mit kalter Kuft (Warmfront, Kaltftont) usw.... usf... Meteorologie halt]

Funfact: Ohne diese Konvektion hätte man am Äquator eine Temperatur von ca. 87°C. (gemittelt und überschlagen)

PS: Bevor jetzt hier jemand glaubt ich würde meinen, dass die Windräder darauf nen großen Einfluss haben, nein das meine ich nicht. War nur als anschauliche Erklärung gedacht.

Nobodyknows 05.09.2019 06:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475550)
Also hier habe ich dazu etwas gefunden, das auch für mich als Physik-Laie verständlich ist.

https://www.swr.de/wissen/1000-antwo...rten-1730.html

Vielleicht verständlich für den Physiklaien. Aber nur bedingt verständlich für den Wirklichkeitsfachmann (der gerade darüber nachdenkt wie die Formulierung mit den Elfenbeintürmen der Wissenschaft entstanden ist) :Gruebeln: .

Windkraftanlagen verlangsamen also den Wind. Mag sein.
Aber: Jedes Fahrzeug, egal ob Kreuzfahrtschiff, Amazon-LKW, Polen-Sprinter, SUV oder Hochgeschwindgkeitszug erzeugt fahrend einen Luftstrom. Für Flugzeuge gilt das auch.
So, wenn jetzt der LKW- und Flugverkehr in Deutschland und der Welt zunimmt... :Lachen2: Verstehst Du was ich meine? Flügelschlag des Schmetterling und so...

Gruß
N. :Huhu:

LidlRacer 05.09.2019 11:06

Hier gibt es eine kritische Diskussion der Windkraft-Wärme-Studie:

Technology Review: Macht die Windkraft die USA wärmer?


Mir erscheint das praktisch irrelevant. Windräder erzeugen nicht in nennenswertem Umfang Wärme, sie verursachen lediglich lokal eine leicht veränderte Verteilung der Wärme.
Es erscheint zwar halbwegs plausibel, dass nachts am Boden eine leichte Temperaturerhöhung festzustellen ist, weil wärmere Luft von oben nach unten gewirbelt wird.
Tagsüber ist es aber i.d.R. am Boden wärmer als in größerer Höhe, so dass wir genau den umgekehrten Effekt sehen müssten.
Und m.E. ist i.d.R. tagsüber der Wind stärker als nachts, so dass eigentlich der Abkühlungs- den Erwärmungseffekt überwiegen sollte.

Aber wir reden hier eh von Peanuts.
Da wo Windparks stehen, werden Temperaturänderungen um Bruchteile von Grad i.d.R. weitgehend irrelevant sein. Weitaus relevanter sind Auswirkungen ganz woanders - abschmelzende Gletscher, auftauende Permafrostböden, Wald- und Moorbrände, steigende Temperaturen in den Ozeanen usw.

Schwarzfahrer 05.09.2019 14:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1475624)
Tagsüber ist es aber i.d.R. am Boden wärmer als in größerer Höhe, so dass wir genau den umgekehrten Effekt sehen müssten.
Und m.E. ist i.d.R. tagsüber der Wind stärker als nachts, so dass eigentlich der Abkühlungs- den Erwärmungseffekt überwiegen sollte.

Tut es aber nicht. Glaube hier den Physikern, Scott hat den Hintergrund auch ganz gut erklärt weiter oben.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1475624)
Aber wir reden hier eh von Peanuts.

Das stimmt, zumindest wenn wir das globale Klima sehen. Lokal kann es aber merklich werden. Ob der Effekt als Vor- oder Nachteil gesehen wird, ist dann individuell, schätze ich. Es dürfte sich bei Windkraftwerken wohl vor allem als eine Änderung der Vegetation auswirken (und schwächerer Wind in der Region kommt Radfahrern auch noch zu gute). Aber ähnliche lokale Wirkungen haben viele andere Energiesysteme auch: Wärmepumpen mit Erd-Wärmetauscher verändern die Liegezeit von Schnee im Garten und lassen alles später wachsen, Atomkraftwerke erwärmen Flüsse (und machten z.B. den Triathlon in Eberbach in September etwas gemütlicher).

Schwarzfahrer 05.09.2019 14:19

Lesenswert für alle, die sich mit der Energiewende befassen: Der Energiewende-Index-Bericht von Mc Kinsey
Mir macht dabei das Thema Versorgungssicherheit zu denken: aktuell ca. 4,7 % Reservemarge vorhanden, beim Ziel von 1,3 % - klingt erst mal gut. Aber:
Zitat:

Der beschlossene Kohleausstieg sieht die Abschaltung von 29 Gigawatt (GW) Kohlekapazität bis 2030 und weiteren 17 GW bis 2038 vor. In den nächsten zehn Jahren gehen somit im Zuge des Atom- und Kohleausstiegs rund 43% der gesamten gesicherten Leistung des Jahres 2018 vom Netz. Ohne ausgleichende Maßnahmen ist die Versorgungssicherheit in Deutschland in Gefahr. Bis 2030 werden Modellrechnungen zufolge zusätzliche Kapazitäten von 17 GW benötigt, um die Stilllegungen zu kompensieren, um Schwankungen bei den Erneuerbaren auszugleichen und Spitzenlasten abzufedern. Sonst können schon ab Mitte des kommenden Jahrzehnts erste Engpässe auftreten, die sich bis 2030 verschärfen könnten.
Diese Lücke wird wohl kaum mit Windkraft zu füllen, nicht nur aber auch wegen dem extrem hinterherhinkenden Netzausbau.
Ein (leider seit einigen Stunden nur gegen Geld erhältlicher) Welt-Artikel schreibt dazu:
Zitat:

Womöglich könnte Deutschland dann irgendwann seinen Strombedarf noch nicht einmal mehr durch Importe decken, warnt McKinsey: „Mittelfristig besteht das Risiko, dass im gesamten europäischen Verbund nicht mehr ausreichend Versorgungskapazität vorhanden sein wird.“

In diesem Fall müssten große Industriebetriebe oder sogar Siedlungsbereiche planmäßig und rotierend vom Netz genommen werden, um einen ungeplanten Blackout zu verhindern.
Letzteres dürfte wohl kaum eine reale Option sein, oder? Das hoffte ich mit Rumänien der 70-er/80-er Jahre hinter mir gelassen zu haben.

qbz 05.09.2019 18:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475665)
Lesenswert für alle, die sich mit der Energiewende befassen: Der Energiewende-Index-Bericht von Mc Kinsey
Mir macht dabei das Thema Versorgungssicherheit zu denken: aktuell ca. 4,7 % Reservemarge vorhanden, beim Ziel von 1,3 % - klingt erst mal gut. Aber:

Diese Lücke wird wohl kaum mit Windkraft zu füllen, nicht nur aber auch wegen dem extrem hinterherhinkenden Netzausbau.
Ein (leider seit einigen Stunden nur gegen Geld erhältlicher) Welt-Artikel schreibt dazu:

Letzteres dürfte wohl kaum eine reale Option sein, oder? Das hoffte ich mit Rumänien der 70-er/80-er Jahre hinter mir gelassen zu haben.

Ich bin nicht in der Lage ohne längere Recherche die konkreten Zahlen von Mc Kinsey in Bezug zu setzen und zu vergleichen mit z.B. Planungsdaten der Kohlekommssion und anderen Reports, welche erklären, wie der Kohleausstieg realistisch möglich ist.

Allerdings würde ich die Unternehmensberatungsfirma McKinsey nicht als wissenschaftlich-unabhängige Institution werten, sondern sehe bei Mc Kinsey auch starke Eigeninteressen, z.B. durch Aufträge an der Energiewende zu verdienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/McKins...Company#Kritik

Für mich wurde mit der Privatisierung der Stromversorgung (woran Mc Kinsey damals gut verdiente und die MC Kinsey selbst propagierte) schon das Risiko von Ausfällen systemisch erhöht. Und der Strom wurde für den Privatverbraucher nicht wie versprochen durch die Privatisierung preiswerter, dafür flossen die Gewinne an die Aktionäre statt wie vorher an den Staat, die ganze Gesellschaft. Die ist von den Strom-Konzernen erst dann wieder nachgefragt, wenn von der Gemeinschaft verottete Infrastruktur instandgesetzt oder Atommüll entsorgt werden muss oder es eine Energiewende zu finanzieren gilt.

Schwarzfahrer 05.09.2019 21:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475701)
Ich bin nicht in der Lage ohne längere Recherche die konkreten Zahlen von Mc Kinsey in Bezug zu setzen und zu vergleichen mit z.B. Planungsdaten der Kohlekommssion und anderen Reports, welche erklären, wie der Kohleausstieg realistisch möglich ist.

Nach dem was ich zur Arbeit der Kohlekommission mitbekommen habe, ging es ihnen nie um die technische Machbarkeit oder Versorgungssicherheit, sondern nur um die ethisch-sozialen Fragen, bzw. um finanziellen Ausgleich für die verlorenen Arbeitsplätze. In der ganzen Kommission gab es ja kaum einen mit technischem Sachverstand.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475701)
Allerdings würde ich die Unternehmensberatungsfirma McKinsey nicht als wissenschaftlich-unabhängige Institution werten, sondern sehe bei Mc Kinsey auch starke Eigeninteressen, z.B. durch Aufträge an der Energiewende zu verdienen.

Gut möglich. Ich sehe aber keinen finanziellen Vorteil für McKinsey, wenn sie vorhandene und bekannte Lösungen zur Versorgungssicherheit verschweigen (falls es welche gibt).

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475701)
Und der Strom wurde für den Privatverbraucher nicht wie versprochen durch die Privatisierung preiswerter, dafür flossen die Gewinne an die Aktionäre statt wie vorher an den Staat, die ganze Gesellschaft.

Laut Welt-Artikel (und anderen Quellen) sind für die aktuell hohen Strompreise nicht so sehr die Stromerzeuger verantwortlich, sondern der Staat:
Zitat:

Nach den Zahlen von McKinsey liegen die deutschen Haushaltsstrompreise 45 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Die Stromkonzerne sind dafür nicht verantwortlich: Während sie die Kosten für Strombeschaffung und Vertrieb seit 2012 um 16 Prozent reduziert haben, gingen allerdings die staatlichen Steuern und Abgaben um 17 Prozent nach oben, so dass sie in Deutschland insgesamt heute 54 Prozent des Haushaltsstrompreises ausmachen, während es im europäischen Durchschnitt nur 37 Prozent sind.

qbz 05.09.2019 22:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475730)
Nach dem was ich zur Arbeit der Kohlekommission mitbekommen habe, ging es ihnen nie um die technische Machbarkeit oder Versorgungssicherheit, sondern nur um die ethisch-sozialen Fragen, bzw. um finanziellen Ausgleich für die verlorenen Arbeitsplätze. In der ganzen Kommission gab es ja kaum einen mit technischem Sachverstand.
......

Ich verwies ja noch auf andere Reports: So kommt z.B. das Frauenhofer Institut für Solare Energie in ihrer Studie schon 2012 zu folgendem Ergebnis:

"Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom-und Wärmesektor Deutschlands ist technisch möglich und nach erfolgter Umstellung des Energiesystems sind die jährlichen Gesamtkosten nicht höher als die Kosten unserer heutigen Energieversorgung. Diese Aussage gilt trotz der Annahme eines konstanten Stromverbrauchs, trotz der Annahme, dass keinerlei Stromaustausch mit dem Ausland stattfindet, trotz des Vergleichs mit heutigen Preisen für konventionelle Energie und obwohl nur die Nutzung eines vergleichsweise kleinen Anteils des Gesamtpotenzials an Biomasse für den Strom-und Wärmesektor angenommen wird."

https://www.ise.fraunhofer.de/conten...eutschland.pdf

Schwarzfahrer 06.09.2019 18:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475734)
"Die Bereitstellung von 100 % erneuerbaren Energien im Strom-und Wärmesektor Deutschlands ist technisch möglich und nach erfolgter Umstellung des Energiesystems sind die jährlichen Gesamtkosten nicht höher als die Kosten unserer heutigen Energieversorgung. ...."

Das mag richtig sein, soweit die in der Studie getroffenen Annahmen stimmen (hier und da hätte ich Zweifel, aber das ist ein anderes Thema).
Was die Studie in keiner Weise angeht, ist wie man diesen Endpunkt erreicht. Dabei ist das der eigentliche Knackpunkt für die aktuelle Politik - wie kommt man voran, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.

Ich glaube kaum, daß es jemand für realistisch hält, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden in 2020 anzufangen, Kohlekraftwerke abzuschalten, wenn die Reserve nur ca. 5 % beträgt, wenn gleichzeitig der Ausbau von Windkraft praktisch zum erliegen gekommen ist, und es sich auch keine Verbesserung abzeichnet, während auch noch der Ausbau der Stromtrassen kaum vorankommt. Das geht nur, wenn der Strom aus den abgeschalteten Kohlekraftwerken aus dem Ausland zugekauft wird, (wohl überwiegend Kohle-und Atomstrom) - Hauptsache die Probleme sind nicht in Deutschland. Kann nicht so gemeint sein, oder?

Nobodyknows 06.09.2019 19:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475875)
Hauptsache die Probleme sind nicht in Deutschland. Kann nicht so gemeint sein, oder?

Ach, man kann es eben nicht allen Recht machen... ;)

"Merkel sei schlimmer als Trump, sagt Luisa Neubauer (eine der Anführerinnen der Fridays-for-Future-Bewegung in Deutschland)"

Gruß
N. :Huhu:

qbz 07.09.2019 00:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1475875)
Das mag richtig sein, soweit die in der Studie getroffenen Annahmen stimmen (hier und da hätte ich Zweifel, aber das ist ein anderes Thema).
Was die Studie in keiner Weise angeht, ist wie man diesen Endpunkt erreicht. Dabei ist das der eigentliche Knackpunkt für die aktuelle Politik - wie kommt man voran, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.
.....

Das ist doch genau der Punkt: Technologisch wären bis 20050 erneuerbare Energien realisierbar, wie die zitierte Fraunhofer Studie berechnet, die Verzögerungen, Probleme entstehen in der Umsetzung, aus welchen Faktoren jetzt auch immer.

Nobodyknows 07.09.2019 07:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475902)
...die Verzögerungen, Probleme entstehen in der Umsetzung, aus welchen Faktoren jetzt auch immer.

Die Faktoren sind vielfältig. Aus dem Handelsblatt vom 25.07.:
Bundesweit werden aktuell mehr als 300 Windräder beklagt. 1000 weitere Anlagen stehen auf der Kippe, weil sie nach Auffassung der Flugsicherung Bodennavigationsanlagen im Flugverkehr („Funkfeuer“) beeinträchtigen könnten. Gegen 900 Windräder hat wiederum die Bundeswehr verschiedene Vorbehalte.

Aber an der Beseitigung von Verzögerungen wird ja bereits gearbeitet. :Cheese:
Pinkwart (FDP) will Gefahr von Klagen gegen Windanlagen eindämmen

Man soll, will und muss aber den Eindruck vermeiden, dass der Bürger meint, er würde in einer Ökodiktatur leben. Das kann nämlich bei kommenden Wahlen schwer daneben gehen.

@qbz: Ersetze einmal, um die Sache klarer zu benennen und zu erkennen, in deinem obigen Satz das Wort "Umsetzung" durch das Wort "Realität". ;)

Vielleicht ist das ganze doch eine Sache für Profis? :Gruebeln: Duck und weg... :-B-(

Gruß
N. :Huhu:

qbz 07.09.2019 07:15

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1475905)
.....
@qbz: Ersetze einmal, um die Sache klarer zu benennen und zu erkennen, in deinem obigen Satz das Wort "Umsetzung" durch das Wort "Realität". ;)

Vielleicht ist das ganze doch eine Sache für Profis? :Gruebeln: Duck und weg... :-B-(

Gruß
N. :Huhu:

Welche Arten von Profis, Fachwissenschaftler? Die in der zitierten Studie aufgezeigte mögliche technologische Realisierbarkeit ist Teil der Realität, weswegen mir das Wort Umsetzung der Umstellung auf erneuerbar Energien präziser erschien, weil die Verzögerungen eben an gesellschaftlichen Faktoren liegen und und nicht der technologischen Entwicklung, während der Oberbegriff "Realität" dies IMHO eher verunklart, verschleiert.

Nobodyknows 07.09.2019 07:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1475906)
Welche Arten von Profis, Fachwissenschaftler? Die in der zitierten Studie aufgezeigte mögliche technologische Realisierbarkeit ist Teil der Realität, weswegen mir das Wort Umsetzung der Umstellung auf erneuerbar Energien präziser erschien, weil die Verzögerungen eben an gesellschaftlichen Bedingungen liegen, während der Begriff "Realität" dies gerade verunklart, verschleiert.

O.k. :cool:
Können wir uns darauf einigen, dass die Realität das ist, in dem eine technologische Umsetzung unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Bedingungen stattfindet? :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

qbz 07.09.2019 07:36

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1475908)
O.k. :cool:
Können wir uns darauf einigen, dass die Realität das ist, in dem eine technologische Umsetzung unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Bedingungen stattfindet? :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

Sorry, es scheitert eben nicht "an der technologische Umsetzung unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Bedingungen", sondern präziser: die technologische Umsetzung verzögert sich wegen der gesellschaftlichen Bedingungen.

Schwarzfahrer 07.09.2019 21:43

Eure spannende Diskussion darüber, warum die Umstellung auf regenerative Energieerzeugung langsamer geht, als manche sich wünschen, hilft nicht weiter, wenn es darum geht, zu entscheiden, wie wir in den nächsten Jahrzehnten die Stromversorgung sicherstellen wollen. Angesichts der nicht mehr zu leugnenden Tatsache, daß es viel länger dauern wird, als erwartet, halte ich eine verbindliche, nicht verhandelbare Festlegung auf (zeitnahe) Termine zur Abschaltung von konventionellen Kraftwerken entweder für realitätsfremd, oder schlimmstenfalls für verantwortungslos und gefährlich. Ich bin gespannt, wann und wie politische Entscheidungsträger auf dieses Dilemma reagieren.


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