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Prominenten-Gedichte Kafka sprach zu Rudolf Steiner: "Von euch Jungs versteht mich keiner!" Darauf sagte Steiner: "Franz, ich versteh dich voll und ganz!" Steiner sprach zu Hermann Hesse: "Nenn mir sieben Alpenpässe!" Darauf sagte Hesse: "Steiner, sag mal, reicht denn nicht auch einer?" Steiner sprach zu Thomas Mann: "Zieh mal dieses Leibchen an!" Darauf sagte Mann zu Steiner: "Hast du's nicht 'ne Nummer kleiner?" Rilke sprach zu Rudolf Steiner: "Keiner ist so klein wie meiner!" Tröstend meinte Steiner: "Rainer, meiner ist noch etwas kleiner!" Beckmann sprach zu Rudolf Steiner: "Wird mein Bild nicht immer feiner?" Darauf knurrte Steiner: "Beckmann, wisch den Unfug lieber weg, Mann!" |
Die Gernhardt-Quelle ist versiegt, dafür wieder ein Morgenstern:
Lebens-Lauf
Ein Mann verfolgte einen andern (aus Deutz). (Er selber war aus Flandern.) Der Deutzer, just kein grosser Held, gibt unverzueglich Fersengeld. Der Flaeme sagt sich: Ei, nun gut! und sammelt es in seinen Hut. Und sammelt bis zur finstern Nacht, und morgens, als der Hahn erwacht und jener weiter flieht, voll Reue, da fuellt er seinen Hut aufs neue. Durch ganz Europa geht es so. Sie sind bereits am Flusse Po. Sie sind in Algier ungefaehr, da ist der eine Millionaer. Wie - Millionaer? Oh Allahs Guete! Sein Schatz misst hunderttausend Huete. Nein: Legionaer - dies ist das Wort! Und jener sagt's ihm auch sofort. Und beide teilen sich das Geld und kaufen sich dafuer die Welt. Tief in Marokko steht ein Kreuz, da ruhn die aus Brabant und Deutz, die beiden fremden Legionaere. O Mensch, das Geld ist nur Chimaere! |
Diesmal Heinz Erhardt ...
Den Unverstandenen
Stumm ist der Fisch, doch nicht nur er: auch einen Wurm verstehst du schwer. Selbst deines treuen Hunds Gebell entzifferst du nicht immer schnell. Auch bei Huehnern, Rindern, Schweinen kannst du nur raten, was sie meinen. Drum spreche ich als Anwalt hier fuer jedes unverstandne Tier. (Fuer'n Papagei brauch ich das nicht, weil er ja selber spricht!') Und doch noch ein Gernhardt-Spruch: Bilden Sie mal einen Satz mit pervers - Ja, meine Reime sind recht teuer: per Vers bekomm ich tausend Eier. |
'Die Scheisse' (Auszug) von Hans Magnus Enzensberger
Immerzu hoere ich von ihr reden
als waere sie an allem schuld. Seht nur, wie sanft und bescheiden sie unter uns Platz nimmt! Warum besudeln wir denn ihren guten Namen und leihen ihn dem Praesidenten der USA, den Bullen, dem Krieg und dem Kapitalismus? Wie vergaenglich sie ist, und das was wir nach ihr nennen wie dauerhaft! ... Hat sie uns nicht erleichtert? Von weicher Beschaffenheit und eigentuemlich gewaltlos ist sie von allen Werken des Menschen vermutlich das friedlichste. Was hat sie uns nur getan? Noch ein kurzer Robert Gernhardt: Ich weiss nicht, was ich bin. Ich schreibe das gleich hin. Da hab'n wir den Salat: Ich bin ein Literat. |
'Prolog' von Klabund
Ich sitze hier am Schreibetisch
Und schreibe ein Gedichte. Indem ich in die Tinte wisch Und mein Gebet verrichte. So gibt sich spiegelnd Vers an Vers In oelgemuter Glaette. Nur selten fragt man sich: Wie waers, Wenn es mehr Seele haette? Die Seele tut mir gar nicht weh, Sie ist ganz unbeteiligt. Nackt liegt sie auf dem Kanapee Und durch sich selbst geheiligt. Des Abends geh ich mit ihr aus, Im Knopfloch eine Dahlie. Ich selbst heisse Stanislaus, Sie aber Amalie. |
Irgendwie stolpert der Duktus im letzten Vers !?
TriSt |
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TriSt |
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