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Bei der ganzen Diskussion um Meter oder Technik wird ein Aspekt völlig vernachlässigt, die Intensität. Wenn ich an der Schraube Umfang nicht drehen kann, dann an der Intensitätsschraube. Mit einer hinreichenden Technik, nicht der maximal möglichen Popow Freistiltechnik (sorry, wenn den niemand mehr kennt, galt zu meiner Zeit als Technikbeispiel).
Natürlich ist es immer eine Abwägungssache, welche Stellschraube in der momentanen Situation die besten Fortschritte bringt,das kann sogar wechseln. |
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Sinnvolles Techniktraining bedeutet für mich: - auf Trainerseite eine brauchbare Analyse der spezifischen Probleme, eine darauf abgestimmte Auswahl der Übungen und eine entsprechende Kommunikation an den Schwimmer („heute arbeiten wir an Problem x, wir machen folgende Übungen, die genau so ausgeführt werden sollen, das hat dann folgende Zweck.“). - vom Schwimmer den Willen sich darauf einzulassen und wirklich etwas verbessern zu wollen sowie dann die volle Konzentration darauf. Das heißt dann aber eben auch 45min volle Konzentration auf eine Baustelle und nicht halbherzig alles mal so ein bisschen aber nichts richtig. Dann kann (nicht muss) so ein Techniktraining auch Spass machen, abwechslungsreich sein und zu einem langfristigen Erfolg führen. M. |
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du schreibst "mit einer hinreichenden Technik". Das ist genau der Punkt |
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Irgendwie sprichst du über mein Schwimmtraining. Aber, alle paar Wochen tu ich mir das doch noch an, der Social Faktor lässt es mich durchhalten. Bemerkenswert: Außer mich scheint es keine/n zu stören und ich hab den Eindruck, die anderen denken, dass diese immer wiederkehrende Abfolge von seltsamen Körperverrenkungsübungen wirklich schnell macht. Ich bin nicht per se gegen Technik- gezieltes Filmen und Besprechen hat bei mir viel bewegt. Aber diese stumpfen Übungen, für alle gleich, Woche für Woche- Zeitverschwendung. Da bleib ich lieber aufm Sofa liegen. |
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ich denke, die Aussage gibt es, wenngleich ich nicht das Buch mit exakt dieser Aussage nennen könnte. Schaut man sich aber an, welche Beispieltrainingspläne in den Lehrbüchern im Anhang stehen, findet man immer den gleichen Aufbau: Einschwimmen, evtl. einzelne Technikübungen, einen Hauptanteil mit Serien diverser Intervalle, Ausschwimmen. Und ich werfe jetzt einfach mal in den Ring, dass der Teil mit den Einzelbewegungen/Technikübungen max 20% ausmacht, da der Hauptanteil oft Serien aus 10x100, 5x200, 5x400 ... oder 50x100 Schmett :Lachen2: sind. Schlagen Meter Technik? Jein. Techniktraining heißt auch, so konzentriert zu bleiben, jeden einzelnen Zug mit guter bis sehr guter Technik zu schwimmen - gelingt mir persönlich keine 1.000 Meter. Hier noch einige Zahlen, Quellen und Anekdoten zum einordnen: - bei mir aktuell 5000 - 7000 Wochenmeter, aber 3 - 4 Einheiten (gerade die Häufigkeit lässt dich dein Wassergefühl behalten) 3,8km Zeit: 1:01 in Wales - Faris al Sultan wurde mal gefragt, was er Amateuren raten würde, im Schwimmtraining zu ändern, wenn sie 5 - 6 km pro Woche schwimmen. Antwort: "Schwimm 12 km und du wirst dich rapide verbessern" - einer der besten in unserem Verein schwimmt durch Musclememory, Lebenskilometer und sagenhafter Körperspannung bei aktuell auch nur 5000m die 400 in unter 5 Minuten (er sagt, jedes Training muss eigentlich eine 3 vorn stehen haben, um die Serien mit den Intervallen durchzuballern) - dieser Sportler schwimmt NIE separierte einzelne Technikübungen, bei ihm sieht einfach jeder Zug gut aus - ein anderer, jung, talentiert, Student, swimmt ein paar Sekunden schneller als der erstgenannte ... und trainiert 30km pro Woche. Da sieht man auch sehr schön, welche fiese Sättigungskurve das Schwimmtraining beschreibt. Der Kollege schwimmt auch NIE separierte Einzelübungen. - jetzt könnte man meinen, diese anekdotische Evidenz sagt, Techniktraining ist schlecht. Nein, man sollte die Technik in die Meter einbauen; also konzentriert um jeden Zug kämpfen. Man kann auch ein Fahrtspiel schwimmen und die Anteile, auf die man sich konzentriert, im Dauerschwimmen einbauen -die zentrale Aussage im Buch von Sheila Taormina ist: hoher Ellbogen und nichts anderes (na gut, die richtige Gleichung aus Zuglänge und Frequenz noch) - KAUM separierte Technikübungen im Buch sondern ständig auf den hohen Ellbogen und einen sauberen Unterwasserzug achten. Am Rande bemerkt, den sauberen Armzug unter Wasser kann dein Trainer aufgrund der Lichtbrechung im Wasser am schlechtesten von allen Teilbewegungen vom Beckenrand aus beurteilen. - ich habe mal bei einem Olympiazweiten in einer Gruppe trainiert und stagniert ... geholfen hat mir danach das Buch von Sheila Taormina und die sehr wissenschaftliche Literatur, auf die sie refernziert (Swimming Fastest von E.W. Maglischo) und viele km Lange Rede kurzer Sinn: viele Einheiten, viele km, Videoanalysen, gute Freunde und Trainer, die die Fehler immer wieder benennen und in den Intervallen jeden Zug konzentriert mit guter Technik schwimmen |
Ah, mein Lieblingsthema!
Ich hatte als aktiver Athlet das Glück, für Triathlonverhältnisse schnell schwimmen zu können. Beim IM FFM habe ich sogar mal eine 51:xx in den See gezaubert. Ich war allerdings nie ein Fan von Techniktraining im klassischen Sinn und habe genügend Leute im Verein gesehen, die wurden einfach nie besser, egal wie lange sie mit einem Arm rumgerudert sind. Mein Ansatz war eher folgender: Technische Umstellungen mit sofortiger Zeitkontrolle unter Belastung. Beim Schwimmen kann man sehr leicht erkennen, ob eine Umstellung, z.B. Ellenbogen höher/tiefer, eine bessere Zeit erzeugt. So kann man sich Stück für Stück selbst in eine bessere Schwimmtechnik versetzen. Im Grunde ein bisschen wie Aerotests auf dem Rad. Voraussetzung ist natürlich, dass man das Schwimmen theoretisch versteht, damit man nicht völlig ins Blaue schießt. An deiner Stelle würde ich das Schwimmtraining selbst organisieren, wenn es dich so sehr stresst. 1km bei 45 Min. Trainingszeit ist einfach nur lächerlich. Da kann nichts rauskommen. |
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Aber wenn das, wie ein gut funktionierender und kalibrierter Footpod eine Rückmeldung geben würde, wäre das zum Beispiel für mich, der im sehr gerne viel im Freiwasser schwimmt, sehr hilfreich. |
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Bei mir machte das Schwimmen in Italien fast 13% der Gesamtzeit aus. Das ist echt ziemlich wenig im Verhältnis zu Rad und Lauf. Wenn ich dann auf 3-4 Einheiten die Woche komme, finde ich das wie gesagt ziemlich angemessen. Das mehr was bringt, ist sicher unbestritten. Wieviel mehr, ist individuell offensichtlich unterschiedlicher, als in den anderen Sportarten IMHO. :Blumen: Spannender ist ja, wie man die mögliche Zeit effektiv nutzt. Da herrscht in meiner Wahrnehmung im Schwimmen keine wirklich gut zu greifende Meinung. Während man dem Läufer guten Gewissens sagen kann, das es das LaufABC nicht unbedingt braucht, um flott zu Laufen, sondern dass die Kilometer höchstwahrscheinlich was bringen werden, wäre ich da bei Schwimmanfängern im Alter deutlich zurückhaltender. Aus meiner Sicht aber ein Plädoyer für Kilometer: Schlechte Schwimmer fühlen sich im Wasser nicht wohl. Zumindest geht das mir so und auch vielen anderen. Mal ist es etwas besser und mal etwas schlechter, aber es ist nie wirklich gut. Gute Schwimmer fühlen sich wohl im Wasser oder mindestens neutral. Vielleicht ist das auch die Ursache dafür, dass gute Schwimmer eigentlich immer ganz ordentlich schwimmen, während schlechte Schwimmer oft sehr grottig und mal doch deutlich besser schwimmen. Das streut nach meiner Wahrnehmung deutlicher. Und hier kann vielleicht Umfang helfen und auch Intensität, die es ja noch unangenehmer macht, dass dann die WK-Pace oder überhaupt das Wasser nicht mehr so feindlich ist. :Blumen: |
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