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Guten Abend. Ich habe es vorhin bereits geschrieben und möchte es nochmal ausdrücklich hier schreiben - ich freue mich sehr über die Resonanz und darf bereits jetzt sagen, dass es wohl in diesem Jahr das Trainings- und Zeitverbesserungspotential #1 sein wird.
Das Video entstand nach ca. 20 Minuten, die Beine waren vom Vortag noch schwer. Funfact: Habe versucht diese für das Video aktiv wenig zu nutzen... Ich habe versucht meine Wahrnehmung beim schwimmen aktiv und bewusst zu beschreiben und das mal sortiert. (1) beim rechten Zug (linker Arm ist langgestreckt) fühlt es sich an, als ob der Oberkörper "absackt" und ich mit dem linken Arm mich nach unten abstützen müsse (2) beim linken Zug fühlt es sich an, als ob der Oberkörper nach links rotieren will - weshalb die Füße/Beine/Hüfte hier gegensteuern (3) die Zeit zum einatmen ist zu kurz (4) ich habe keinen Beinrythmus und arbeite mit den Beinen zu wenig für den Vortrieb (5) In der Zugphase habe ich kaum Wasserwiderstand für den Vortrieb, in der Druckphase ist es zu anstrengend um bis nach hinten durchzuziehen Meine Einschätzung zum Video: - es ist "nur" 1:01 lang - die Beine machen was sie wollen - das fühlt sich beim schwimmen definitiv nicht so an - Druckphase ist viel zu kurz - Beim "schnellen" schwimmen schlängelt der Oberkörper, sieht man in den letzten 5 Sekunden von hinten ganz gut. Zitat:
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Ich bin erstaunt, wie sich meine subjektive Wahrnehmung zum Teil deckt und dann doch wieder so komplett abweicht. Das hätte ich alleine im Leben nicht so klar analysiert bekommen…
Vielleicht greife ich meine Ausgangsfrage nochmal auf - Was sollte ich in der kurzen Zeit trainieren ? Ich fasse mal die letzten Beiträge (aus meiner Sicht) zusammen - bitte ergänzen, sollte ich was falsch verstanden haben. - Wasserlage OK - Armzug mies - Mieser Armzug macht Wasserlage kaputt - Mieser Armzug und kaputte Wasserlage lässt Beine arbeiten, was mehr Widerstand aufbaut - Mieser Armzug baut keine Beschleunigung/ Speed auf - Ohne Beschleunigung/Speed keine Hydrodynamik, damit miese Wasserlage Mein erster Reflex wäre jetzt - Armzug verbessern, Länge im Zug verbessern, Armkraft über den ganzen Zug aufbauen, Kraftausdauer für Arme aufbauen. Was sollte ich hier konkret trainieren? Ich habe zwischen den Zeilen gelesen, dass langsames Wasserlage üben hier nicht zielführend ist, oder? PS: Habe Pull-bouy und Zugseil im Warenkorb bei Sport Thieme. Könnt ihr ein Zugseil empfehlen (Farbe, Länge, Paddles?) Es wird konkret :Huhu: |
Was die anderen über den Armzug schreiben stimmt schon. Das ist kein Widerspruch. Und vieles was die Anderen im Detail besprechen subsumiere ich halt unter Wasserlage. Du könntest auch nen guten Armzug haben und deine Wasserlage wäre immer noch nicht ok. schnodo war das beste Beispiel, wie er in diesem Beitrag auch einräumt: Er liegt zu tief. Auch damals hatte er aber schon nen besseren Armzug als du.
Also: Nicht jeder andere Blickwinkel ist ein Widerspruch. Schwimmen ist eine ganzheitliche Bewegung. Um zu ner g’scheite Wasserlage zu kommen, musst du an allen Baustellen ein klein wenig arbeiten. Arbeitest du nur an einem Aspekt, wird es wahrscheinlich nicht gelingen. :Blumen: |
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Wie übt man das am besten. Ich finde die Frage ganz schwierig, ohne Dich zu kennen und am Beckenrand zu sehen, was am besten hilft, weil das individuell halt etwas verschieden ist. Ich bin halt ein Anhänger von Vielfalt, Abwechslung beim Schwimmtraining (also schnelle Intervalle und langsam z.B. ;-) ) und alles, was die eigene Wahrnehmung und das Wassergefühl für einen effizienten Bewegungsablauf verbessert, hilft Dir weiter. |
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In der Theorie hört sich das natürlich leichter an als es sich in der Praxis umsetzen lässt, aber es funktioniert tatsächlich. Es kann nur ziemlich frustrierend sein und ein paar Einheiten dauern. Ich würde nicht "cold turkey" gehen und von heute auf morgen nur die Fußfessel verwenden, sondern zur Unterstützung der Selbstwahrnehmung und zur Erhaltung der Vitalfunktionen auch noch ein Pull Buoy zwischen die Beine klemmen. Zitat:
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Qual wirkt allerdings auch. :Cheese: Zitat:
Bildinhalt: schnodos warm-up-Geraffel im Fächerbad Wenn es Dir irgendwann zu schwach wird, kannst Du immer noch aufrüsten und nimmst das schwache Seil nur noch für die Übungen zur Kräftigung der Rotatoren-Manschette. Nach 15 Wiederholungen bin ich damit auch mit dem leichtesten Seil muskulär erschöpft. Bevor Du ein Pull Buoy kaufst, denk mal darüber nach, ob ein Pullkick nicht besser wäre, ich bin totaler Fan. Und bevor Du Geld für ein neues Pull Buoy ausgibst, gib mir Deine Adresse und ich schicke Dir eines von meinen alten, die ich vermutlich nie wieder nutzen werde und die nur Platz wegnehmen. Der einzige Nachteil den die haben: Meine Initialen mit Edding draufgemalt. Aber da kannst Du dann sagen das steht für "Real Mighty" oder "Rap Monster". Zitat:
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Make a plan. Stick to the plan. Evaluate. Adjust. Make a new plan... Geduld, Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion, Korrektur, Konzentration, Trockentraining, Gewöhnung, Automatisierung, Zeitmessung, Züge zählen, visuelles Feedback, Ballern, Freude, Stolz... Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und Du wirst Dein Schwimmen nicht von heute auf morgen komplett umkrempeln. Aber wenn Du dabei bleibst, wird es phänomenal gut. Lass Dich nur nicht entmutigen, weder von den schlechten Tagen, die es immer mal gibt, noch von uns, die wir uns nicht einig werden. :Lachen2: |
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Wir reden hier nicht über das „Toter Mann“ Spiel sondern über Freistilschwimmen. Eine gute Wasserlage ist so viel mehr als ein hoher Po im Wasser. Wenn man die Antriebskraft der Arme ins Wasser bringen will, benötigt man einen stabilen Rumpf. Das ist das Erste was wichtig ist, der Armzug kommt danach. Jemand der stabil im Rumpf ist und auch beim Atmen eine gute Wasserlage hat, der kann auch im Armzug was falsch machen. Das ist nachteilig und langsam, dass lässt sich aber leicht verändern. Aber derjenige, der keine stabile Wasserlage hat, dem hilft der beste Armzug nix. First things first. Die ganzen Korrekturen die hier genannt wurden sind alle richtig. Also Kopfposition, Atemrichtung, Rotation, breiter greifen etc. Das kann man auch bis hin zu ner guten Form sehr schnell korrigieren. Das breitere greifen z.B. - das ist ne Sache, auf die kann man immer achten. Da braucht’s keinen Plan, sondern einen der mir sagt ob’s nun passt. Aber zentral ist die schlechte Wasserlage in der Gesamtbewegung, vor allem fehlt Stabilität und Streckung der Hüfte und Beine. Ich empfehle parallel zu dem o.g. Beweglichkeitstraining, Rumpfstabi und Beinschlagtraining. Eine sehr gute Erläuterung zu dem Thema Wasserlage und Stabilität macht Holger Lüning in drei Videos auf DocSwim. Mit den biomechanischen Grundlagen kann man hier einsteigen: https://docswim.de/index.php/2019/12...r-biomechanik/ Viel Erfolg. :Blumen: |
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Was ist "fehlende Stabilität"? Jeder Mensch hat ausreichend Rumpfstabilität, um nicht in sich zusammenzufallen wie eine zu weich gekochte Nudel, sondern sich entgegen der Schwerkraft aufrecht gehend fortzubewegen. Selbstverständlich reicht diese Kraft auch aus, sich mit halbwegs korrekter Form durchs Wasser zu bewegen. Es braucht nicht mehr Muskulatur, sondern die korrekte Ansteuerung der vorhandenen, so dass sie tatsächlich ihre Aufgabe erfüllt. Das lässt sich dadurch belegen, dass man eben durch Fixieren der Beine innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung der Gesamtbewegung erreichen kann, ich rede hier von drei bis vier Schwimmeinheiten. Wäre grundsätzlich die Muskulatur so unterentwickelt, dass sie die notwendige Stabilität nicht herstellen kann, wäre eine schnelle Verbesserung unmöglich. Es ist also naheliegend, dass die Aufgabe nicht der Muskelaufbau ist, sondern die Verbesserung der Propriozeption, Koordination und Aktivierung der Muskulatur. Das Fixieren der Knöchel – bei gleichzeitiger Verwendung eine Pull Buoys, um Ertrinken zu vermeiden ;) – sorgt dafür, dass anfangs die Beine tatsächlich in die Richtung schlenkern, welche das Spiel der Hebel im Oberkörper im Zusammenhang mit vermutlich vorhandener übertriebener Hüftrotation vorgibt. Man ist so überhaupt in der Lage, zu spüren, was da geschieht und kann bewusst die Rotation minimieren und die Muskeln aktivieren, welche für die Erzeugung der Gegenbewegung notwendig sind, und dafür sorgen, dass die Beine auf der Längsachse bleiben. Das merkt sich der Köper und macht es dann auch ohne die Hilfsmittel besser. Das muss man mir nicht glauben, schließlich habe ich das auch nicht erfunden, das kann jeder, der das Problem hat und bereit ist einige Schwimmeinheiten lang 10 oder 20 Minuten zu investieren, selbst empirisch ermitteln. :) Die Korrektur lässt sich natürlich auch mit den von Dir beschriebenen Methoden herbeiführen, das wird seit Generationen so gehandhabt. Allerdings hat aus meiner Sicht keine davon die heilsame Schockwirkung, die sich ergibt, wenn man zum ersten Mal spürt, wie völlig unkontrolliert die Beine durchs Wasser gurken, wenn sie nicht mehr unabhängig voneinander agieren können. Außerdem lässt sich das als Kontrollinstrument immer mal wieder einsetzen, um Regression zu vermeiden. Selbstverständlich wird es viel leichter, wenn man vorher Leistungsturnen gemacht hat, und weiß, wie man den Körper in den unmöglichsten Positionen kerzengerade hält und auch die entsprechend ausgebildete Muskulatur hat, aber es geht auch ganz problemlos mit der körperlichen Ausstattung, welche die meisten von uns mitbringen. ;) |
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