Schwarzfahrer |
25.04.2022 13:45 |
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1657048)
Zur Lösung dieses Dilemmas gab es in der linken Bewegung den Begriff Solidarität.
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Als Lösung sehe ich den Begriff nicht, dafür ist es zu diffus, und auch zu oft mißbraucht; bestenfalls kann es eine Motivationshilfe sein. Es können nicht alle SPD-ler mit allen benachteiligten Gruppen solidarisch sein, und für alle gleich energisch eintreten. Der Begriff hat nur damals etwas mehr als Propagandawert gehabt, als man noch für eine Arbeiterklasse eingetreten ist, die einen hohen zweistelligen Prozentsatz der Gesellschaft umfaßt hat.
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1657048)
Diese gruppenüberschreitende Bindungen hin zu einer kritischen Masse, braucht es aber um wirklich etwas zu erreichen und zu verändern.
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Ich sehe aber keine gruppenüberschreitende Bindung, da die geimeinsamen Interessen und Anliegen dieser Gruppen fehlen, und u.U. sogar gegeneinander konkurrieren (z.B. Behinderte, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit zu geringen Renten - konkurrieren alle um die begrenzten Sozialtöpfe und jede Gruppe hat völlig andere Randbedingungen und Anforderungen - gemeinsam ist nur, daß jede sich für am Bedürftigsten sieht). Dazu kommen Behörden, die statt alles als eine Klammer zusammenzufassen durch unklare Kompetenzzuordnungen die Möglichkeit haben, die Bedürftigen immer an die andere Behörde zu verweisen (ich sehe gerade die extreme Komplexität der Finanzierung des ambulant betreuten Wohnprojekts, wo mein geistig behinderter Sohn einziehen soll). Zwar wurde von Schröder damals ein guter Schritt unternommen, verschiedene Sozialleistungen in eine Behörde zu bündeln, aber ein wirklich transparentes System, das soziale Hilfen bündelt, und damit ein Ansatz gruppenüberschreitender Bindung wäre, ist noch bei weitem nicht erreicht (oder entwickelt es sich gerade wieder auseinander?)
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