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Nobodyknows 30.04.2020 10:37

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1528842)
...Dafür bedarf es meiner Meinung aber mehr baulicher Massnahmen (Verbreiterung der Fahrbahnen, Radwege, Radüberwege an gefährlichen Stellen etc.) als einer gesetzlichen Regelung, auf der man sich jetzt ausruht.

M.

Hmm... Ich weiß natürlich nicht, was Dir im Detail so vorschwebt.
Ich bin aus folgenden Grund bei "baulichen Maßnahmen" eher unglücklich.

Unser dickbäuchiger Bürgermeister der zweimal im Jahr (einmal beim Volksradfahren und das zweite Mal bei der Gemarkungsrundfahrt seiner Partei) sein Rad aus dem Keller holt, ist ein großer Freund davon, dass Radfahrer ausgebremst werden.

Und er tut als Chef der zuständigen Behörde sehr viel dafür, dass dies geschieht.
Mit dem Totschlagargument "Sicherheit" lässt er Drängelgitter aufstellen, sorgt durch Verkehrszeichen für eine Benutzungspflicht von Radwegen auf denen es dich durch Baumwurzeln aus dem Sattel schüttelt und fordert an einem zu bauenden Kreisverkehr eine sauteure Unterführung für Radfahrer (damit Kraftfahrer weiterhin verpeilt und auf dem Handy daddelnd durch die Gegend fahren können).

Für mich ist das -wie bereits erwähnt- nicht grundsätzlich der optimale Ansatz.
Es kommt halt (auf die einzelne, konkrete) Gegebenheit an.

Gruß
N. :Huhu:

PabT 30.04.2020 11:03

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1528826)
Ich finde die Regel unnötig und ich glaube, dass sie zu mehr Konflikten führen wird, da man ja jetzt eine Regel hat, auf die man sich berufen kann.

Aber sie ist doch gar nicht wirklich neu, die Zahl ist bloß vom regelmäßig gesprochenen ins geschriebene Recht übertragen.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1528826)
Dann bitte die Radfahrer aber auch. Die hatten ihre einzige und letzte Prüfung meistens in der dritten Klasse. Was ich da als Autofahrer und auch als Radfahrer sehe, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. (Nebenbei: Deine Wortwahl ("das Pack") erweckt in mir den Anschein, als hättest du dich ziemlich auf das "Feindbild" Autofahrer eingeschossen. Für ein entspanntes miteinander wenig hilfreich :Huhu: .

Ich hoffe, Du bist der einzige auf den ich so wirke, denn das Gegenteil ist der Fall. Fast jeder Radfahrer ist auch Autofahrer, und ich denke auch nicht in "die Radfahrer", "die Fußgänger" und "die Autofahrer", sondern ich teile Verkehrsteilnehmer in "anständige Menschen" und "elende StVO-Verweigerer" ein. Beide Gruppen verteilen sich sehr gleichmäßig auf alle Verkehrsmittel, und die allermeisten verhalten sich im Großen und ganzen korrekt. Die wenigen, aber hochgefährlichen anderen sind "das Pack".

Dass ich mit Fehlern anderer Leute rechen muss, schließt nicht ein, dass ich deren Fehler auch gutheißen und schweigend hinnehmen muss. Wer freundlich um Entschuldigung bittet, wird i. d. R. auch nicht angezeigt. Wer mich gefährdet und dann noch herumzickt, wird dokumentiert - sonst wäre ich mitschuldig an seinem nächsten Opfer, das vielleicht nicht so gute Reflexe hat wie ich und dann im Rollstuhl oder im Sarg endet.

Matthias75 30.04.2020 11:54

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1528855)
Hmm... Ich weiß natürlich nicht, was Dir im Detail so vorschwebt.
Ich bin aus folgenden Grund bei "baulichen Maßnahmen" eher unglücklich.

Massnahmen müssen natürlich sinnvoll sein, in dem Sinne, dass für alle Beteiligten ein Miteinander im Straßenverkehr möglich ist, idealerweise ohne Behinderung der andere und mit größtmöglicher Sicherheit. Ich weiß, viele Wünsche auf einmal.

Wenn aber z.B. zwei Ortsteile nur mit einer Hauptverkehrsstraße verbunden sind und kein richtiger Radweg vorhanden ist, bringt die 1,5m-Regel wenig. Sinnvoll wäre zu überlegen, ob und welche Alternativen es gibt, um sowohl Radfahrer wie auch Autofahrer ein stressfreieres Vorankommen zu ermöglichen. Dass uns nicht zwingend der Radweg sein, dass kann auch eine andere Verkehrsführung für Radfahrer oder Autofahrer sein. Vielleicht ist es auch möglich, den Radverkehr auf einige Straßen zu konzentrieren, um auf den anderen die Behinderung für Autofahrer zu minimieren. Das das Radwegenetz in den meisten Städten viele Lücken hat, die die Radfahrer häufig auf die Straße zwingen, ist ja auch nichts neues.

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1528872)
Aber sie ist doch gar nicht wirklich neu, die Zahl ist bloß vom regelmäßig gesprochenen ins geschriebene Recht übertragen.

Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber im gesprochenen Recht geht es darum nachträglich festzustellen, ob eine Gefährdung vorlag. Die wird regelmäßig angenommen, wenn die 1,5m unterschritten wurden. Jetzt geht man davon aus, dass immer, wenn die 1,5m unterschritten wurden auch eine Gefährdung vorliegt. Kleiner Unterschied, den ich aber nicht unerheblich finde.

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1528872)
Ich hoffe, Du bist der einzige auf den ich so wirke, denn das Gegenteil ist der Fall. Fast jeder Radfahrer ist auch Autofahrer, und ich denke auch nicht in "die Radfahrer", "die Fußgänger" und "die Autofahrer", sondern ich teile Verkehrsteilnehmer in "anständige Menschen" und "elende StVO-Verweigerer" ein. Beide Gruppen verteilen sich sehr gleichmäßig auf alle Verkehrsmittel, und die allermeisten verhalten sich im Großen und ganzen korrekt. Die wenigen, aber hochgefährlichen anderen sind "das Pack".

Dann sind wir meinungsmäßig gar nicht so weit auseinander :Huhu:

M.

JENS-KLEVE 26.06.2024 22:00

Heute fuhr ich etwas verträumt mit meinem TT eine kleine Straße ohne Radweg. Ich bemerkte das Auto leider nicht, welches mich mit zu wenig Abstand überholen wollte. Interessant ist was dann passierte, da weder ich noch der Autofahrer reagierten:

Ich wurde leicht angesaugt und driftete durch den Sog noch näher an das Fahrzeug. Der Außenspiegel der Beifahrerseite traf meine linke Hand. Und direkt danach prallte meine linke Körperseite gegen die Seitenwand des Autos. Das tat nicht weh, war aber etwas laut. Interessanter Weise stürzte ich nicht, er bremste, ich rollte aus. Kurz danach haben wir miteinander gesprochen.

Ich sah die Schuld auch teilweise bei mir und sagte, dass bei mir alles okay sei, er jedoch sehr dicht an mir war. Damit war die Sache geregelt und wir fuhren weiter.

Ich war einerseits etwas verdutzt und erschreckt, weil ich zuerst das Auto gar nicht bemerkte und dann glücklicherweise nicht gestürzt bin. Irgendwie war ich aber auch wegen der hohen Temperaturen etwas betäubt und nicht auf Adrenalin oder aggressiv. Normalerweise reagiere ich schon bei Fast-Kontakt sehr angriffslustig. Alles seltsam.

Das Ansaugen kenne ich, wenn mich mit dem Wohnwagen unterwegs bin und mich ein schneller Sprinterbus oder Reisebus überholt.


Alles glimpflich gelaufen, ich nehme mir vor konzentrierter zu sein, und er hält hoffentlich mehr Abstand. Ob das Auto beschädigt ist weiß ich nicht, meine Hand tat etwas weh und es gibt eine kleine Schramme am Finger, nicht der Rede wert. Aber 1,50m Abstand ist sehr sinnvoll.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:34 Uhr.

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