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Ist es dabei nicht egal, ob ich es erst einnehme, wenn ich Schmerzen habe oder schon davor, weil ich weiß, dass diese kommen? Diese Einstellung übersteigt meinen Horizont. Klar, ich war noch nie bei einer WM am Start oder wollte ein so teures Ziel erreichen (Beltquerung oder Ärmelkanal etc.). Dadurch musste ich mich bislang nicht damit auseinandersetzen. Bislang galten für mich Schmerzen als ein Warnsignal, welches ich ungern mit Medikamenten stilllegen wollte, weil ich damit ja keinen Bezug mehr zu meinem Körper habe. Schmerzmittel ohne "Not" einzunehmen, kommt für mich eigtl nicht in Frage. So sah ich es bislang auch mit Sport. Vermutlich etwas naiv von mir. Ich will das auch gar nicht an Conny Prasser allein festmachen. Wenn ich otschos oder lidlracers Zeilen lese, wird ja deutlich, dass das keine Einzelfälle sind. Da wundert es mich eigtl. auch nicht, wenn wir einen gesellschaftlichen Schmerzmittelmißbrauch aus meiner Sicht haben. Aber wie darf ich mir das vorstellen? Mal ne IBU 800 einschmeißen ist ok, weil das Kampfgericht dies nicht verbietet, Strecke kürzen oder anderweitige Hilfsmittel annehmen ist nur nicht ok, weil das Regelwerk es untersagt? Sonst wäre es auch ok? Ab und an mal etwas abkürzen, wenn es niemandem weht tut? Ich krieg das für mich noch nicht so ganz zusammen. |
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Ich finde es nicht gut und würde keinen Sport machen, in dem es regelmäßig nötig ist. Insofern also nicht ok. Erlaubt ist es aber eindeutig, insofern also ok. |
Ob sich einer was nach Dopingkriterien legales einwirft oder nicht geht mir irgendwo an dem Körperteil das auf dem Sattel sitzt vorbei.
Wenn aber jemand der in der Öffentlichkeit steht und u.a. für den Nachwuchs eine Vorbildfunktion hat hinstellt "ach, normal, hier und da ne Ibu wenn's zwickt" dann habe ich ein Problem damit. Ob das dann auch so gute Werbung für die Firma die damit wirbt ist ... |
die grenze zwischen doping und medikamentenmissbrauch ist fließend. der als einer der größten dopingsskandale deutschlands geltende fall krabbe, war formaljuristisch keiner. sie wurde "nur" wegen medikamentenmissbrauch und unsportlichem verhalten verurteilt. auch bei ihr ging es um ein mittel, dass unterstützt, aber zum zeitpunkt der einnahme nicht auf der dopingliste stand.
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Moin,
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Ich finde es aus zwei Gründen unzulässig jemanden, dem kein Dopingvergehen anzulasten ist, mit solchen Formulierungen („fließende Grenze“) oder dem Verweis auf die Herkunft auf die neuen Bundesländer in die Nähe eines solchen zu rücken: Zum einen grenzt so eine Unterstellung zwischen den Zeilen für mich schon an Rufmord. Und zum anderen tut man dem „Kampf gegen das Doping“ damit mMn auch keinen Gefallen. Denn wenn dieser Vorwurf zu oft zu Unrecht erhoben wird, bleibt als allgemeine Meinung letztlich ein „die sind doch eh alle voll“ im Raum stehen. Wie wird sich dann wohl jemand entscheiden, der auf der Kippe steht, wenn er überall hört und liest, dass alle seine Konkurrenten „es doch sowieso auch alle tun“?... Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass er die falsche Entscheidung trifft, wird so erheblich steigen. Wie Hafu oben dargelegt hat, stehen bei 800mg ja durchaus auch andere Vergehen im Raum. Es hat für mich allerdings schon ein Geschmäckle, dass hier niemand trotz eines „schriftlichen Geständnisses“ die Eier in der Hose hat, auch mal rechtliche Schritte einzuleiten! Da ist es doch viel einfacher, sich hier in den Unmutsbekundungen, Beleidigungen und der Anzahl der Kotzsmilies zu überbieten… Anscheinend ist dann am „Medikamentenmissbrauch“, oder was das sonst noch sein könnte, auch nicht so viel dran. Für mich würde ein Sport, bei dem ich mich wissentlich schon in Lebensgefahr bringe, wenn er nicht unter ärztlicher Aufsicht stattfindet (Eisschwimmen) oder einer, den ich nur unter zu Hilfenahme von Schmerzmitteln (Ultralangstreckenschwimmen) bewältigen kann, definitiv auch nichts und ich halte es auch für sehr unvernünftig! Da sie damit aber niemandem außer sich selber schadet, hat sie aus meiner Sicht alles Recht der Welt, so zu handeln. Ich habe durch meinen Sport auch ein erheblich erhöhtes Risiko, beispielsweise bei einem Fahrradunfall ums Leben zu kommen. Und ich würde es mir auch verbitten, wenn mir jemand wegen dieses erhöhten Risikos, so ans Bein pinkeln würde, wie es hier in diesem Thread geschieht. Viele Grüße, Christian |
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Beim Eisschwimmen gab es in der letzten Saison meines Wissens nach einen Todesfall und dabei lag eine Vorerkrankung vor. Wenn es darum geht, dann darf auch niemand auf's Rad steigen, da werden auch am laufenden Band Leute von Autos totgefahren oder stürzen selbst unglücklich. Natürlich bringt man den Körper in eine Extremsituation, aber das trainiert man ja. Eine ärztliche Versorgung ist dafür nicht nötig, sofern man vorher abgecheckt hat, dass kein gesundheitliches Problem vorliegt (insb. Herz/Kreislauf). Ich kenne Leute die es ihre 5-Jährigen ausprobieren liesen, weil sie es selbst wollten und es gibt auch genug Leute über 70, die das ganze wettkampfmäßig betreiben. Unter kontrollierten Bedinungen und nicht alleine ist das alles kein Thema. Oder anders formliert, kein größeres Thema als Risiken, denen man sich sowieso jeden Tag aussetzt. Und natürlich kann man langstreckenschwimmen ohne Schmerzmittel betreiben. Wie gesagt, ich bin selbst schon >60km bei 24h-Schwimmen geschwommen und nehme im Schnitt fast jeden Monat an irgendeiner Schwimmveranstaltung teil. Mal lang, mal extremere Bedingungen (Anfang April z.B. 12km ohne Neo), ich hab noch nie irgendwas eingeschmissen und würde es wahrscheinlich auch nicht. Einerseits, weil mir das Risiko zu groß ist, dann nicht zu merken, wenn wirklich etwas kaputt geht und andererseits, weil es in gewisser Weise schon meiner persönlichen Ethik widerspricht. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht nachvollziehen kann oder mir anmaße, andere dafür zu verurteilen. |
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