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Wenn man jetzt den Verbraucherpreisindex heranzieht (da Fahrräder im Wahrenkorb enthalten, siehe Währungsschema), um Aussagen über den reinen (!) Preiseffekt zu machen, so muss man dabei die gestiegene Qualität berechnen und quantifizieren. Ein gewisser Inflationseffekt wird noch verbleiben, keine Frage, aber zumindest etwas geringer als durch von "70 auf 111 Indexpunkte". |
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heute sind 3000euro räder untere bis mittlere preisklasse (was nichts über ihre qualität aussagt). als state of the art würde ich heute räder über 10 000 euro bezeichnen. |
Kommt ja drauf an, wie Du die Klassen kategorisierst, sprich was ist untere Preisklasse, was mittlere? Teurer geht immer, Zeitfahrräder waren schon immer teuer.
Beispiel: Mein Rennrad 1994 war ein Eddy Merckx Rahmen (Stahl) mit damals noch recht neuer Dura Ace STI und klassisch gespeichten Laufrädern (Nabe Dura Ace, Felgen irgendwas von Mavic, Schlauchreifen Conti Competition) kostete damals 4500 Mark und war schon ziemlich weit vorne. Ich glaube schon, dass ich heute für 4500 Euro recht hochpreisig unterwegs bin und auch ein sehr gutes Rennrad bekomme. |
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Was auch das Problem entsprechender Vergleiche zeigt. |
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Gehen die Hersteller in den Windkanal, weils (dank abgehobener Preise) die Kohle dazu haben oder kriegense die abgehobenen Preise, weilse im Windkanal waren? Stark vereinfacht nun. Letztlich ists aber natürlich richtig, dass man Entwicklungskosten ins Produkt einpreist, ebenso wie sich die Menge im Preis niederschlägt, wie Else grad schrieb. Dazu natürlich viele Faktoren mehr. Rennteams die Material und Kohle kriegen beispielsweise. Es ist aber unterm Strich für mich die Gesamtsituation, die eskaliert. Ein Rahmen bringt am Bike 10% der Aerodynamik, das Bike am Gesamtsystem wiederum ca. 10%. Macht rund 1% fürn Rahmen. Nur ein Beispiel, wie man durch solche Gigantomanie zwar das Produkt tatsächlich verbessern mag, aber zu dem Ergebnis keineswegs angemessenem Preis. Ausserdem, weil eben gerade die Menge erwähnt wurde: ich erinnere beispielsweise an die Einführung der Sloping-Geometrie, deren eigentlicher Hintergrund war, dass man das komplette Grössenspektrum auf weniger Rahmengrössen aufsplitten konnte. Haben wir davon preislich irgendwas bemerkt? Nein. Alu-Stahl dito. Alu ist viel gutmütiger in der Verarbeitung, die Werkzeuge halten viel länger als bei Stahl. Das war der eigentliche Grund, dass die Alurahmen zunahmen. Zu Zeiten, als dies geschah, war die TIG-Schweisserei ja aus den Kinderschuhen, man hätte (und tut es auch) Stahl ebenso muffenlos in in vielfältigeren Geometrien verarbeiten können. Wäre nur wieder teurer gewesen aufgrund der Materialeigenschaften. Haben wir preislich davon nen Benefit erfahren? Ich hab keinen gesehen. Und nun, mir der 'schwarzen Magie' Carbon kann man dem Kunden natürlich sowieso alles erzählen, hat ja niemand wirklich Ahnung davon. Wir kriegen Räder/Rahmen mit derart irrwitzig irrelevanten Steifigkeitswerten vorgesetzt, wo deutlichst darunterliegende wie von nem 30Jahre alten Stahlrahmen ebenfalls ausreichend wären und niemand es mehr dauerhaft drauf aushält ohne dementsprechende komfortsteigernde Komponenten, schreien aber lauthals 'hier!' und legen dann tatsächlich auch noch abartig Kohle für diesen nicht nur unnützen sondern mehr oder weniger gar negativen Effekt aufn Tisch. Da mag man von mir aus gerne argumentieren, dass sich das doch leisten solle, wer könne oder die Kohle in sein Hobby investieren wolle, für mich bleibts eine, wenngleich meinetwegen milde Form von Kundenbetrug. Erinnert mich auch an die Eskalation bei Nassrasierern: bei wieviel Klingen zu welchem schwindelerregenden Preis sid wir da aktuell? Fünf? Sechs? Ich hab noch nie was andres gehabt als so n Rasierhobel wo ne klassische Rasierklinge reinkommt. Eine. Funzt astrein. Aber obwohl das sicher niemandes Hobby ist und es sich auch nicht lohnt, mitm Rasierer vor der Eisdiele zu posen, werden die Dinger mit drölfzehn Klingen offensichtlich gekauft, so dass es den Herstellern lukrativ erscheint, immer wieder mal und so sinnloserweise wie gewiss inkl. Preisanstieg eine weitere hinzuzufügen. Ich halte es da wie mit Ebikes: ehe ich da 4,5k wegschmeiss, die ich gebraucht nichtmal ansatzweise wiederkrieg, kauf ich mir fürs gleiche Geld lieber ne gebrauchte Ducati und ich schwöre: die macht mehr Spass als so ne strommotorisierte Furzgurke und so n Plastehobel zum Kreuzverbiegen zusammen. |
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Das hier ...
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Das Ergebnis ist doch bei 99,9% der Leute nicht dem Preis angemessen in dem Sinn, sondern der Sport ist für die allermeisten schlicht Hobby. Und Letzteres war schon immer etwas, wofür man eben keine Rechtfertigung braucht, wenn man Geld ausgibt, weil es einem schlicht Freude bereitet und dafür kann doch jeder ausgeben wie viel er will (bzw es ihm wert ist) ohne eine weitere Rechtfertigung zu haben. Das sowas in einer global eingebetteten Industriegesellschaft auch bedient wird ist doch ebenso klar wie die Existenz eines Hochpreissegments neben dem Brot- und Butter Segment. Das man an ein Hobby bzw. Produkte für Hobbies betriebswirtschaftliche oder volkswirtschaftlich Maßstäbe aus Sicht des Hobbytreibenden anlegt, finde ich recht schräg. Im Endeffekt leckt sich der Hund die Eier weil er es kann und Haben ist besser als Brauchen. Und: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Raus mit dem Scheiß ;) In diesem Sinne :Blumen: LG H. |
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