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:hoho: Bei einer frischgebackenen Mutter, die immer noch stillt, ist nach meinem Dafürhalten die Wahrscheinlichkeit, dass die erbrachte Leistung hundertprozentig sauber ist, außerordentlich hoch. Zitat:
Dass eine ausdauerstarke Athletin mit einer Bestzeit von 15:15 über 5000m in Bestform und mit entsprechend spezifischem Training und guten äußeren Rahmenbedingungen in der Lage ist eine flache 31er-Zeit über 10000m zu laufen, wirst du vermutlich auch nicht bestreiten. Zitat:
Ich hätte grundsätzlich nach drei Monaten Höhentrainingslager mit entsprechenden Umfängen erwartet, dass die aerobe Ausdauer bei Jorgensen jetzt deutlich höher ist, als bei ihrem 5k-Bestzeit vor drei Monaten. Da die zweiten 5k 20s schneller waren als die ersten 5k, dürfte die Ausdauer auch nicht wirklich schlecht sein, aber sie hat offensichtlich (falls sie im Bereich ihres aktuellen Leistungsvermögens und nicht bewusst taktisch gelaufen ist, was wir nicht wissen) ein wenig an Tempohärte/ Grundschnelligkeit eingebüßt, denn 16:04min als Angangszeit ist für eine 15:15-Läuferin in einem schnellen Rennen nunmal zu langsam. Bei der oben bereits angesprochenen bekannten und immer noch ungelösten Problematik in der Leichtathletik, die ja was die äthiopischen und keniatischen Läufer und Läuferinnen anbelangt von Hajo Seppelt mehrfach gut recherchiert worden ist, halte ich es auch für eine (saubere) Gwen Jorgensen in Bestform (die sie gestern offensichtlich nicht hatte) sehr schwer vorstellbar, ein internationales Meisterschaftsrennen über die Marathondistanz zu gewinnen. Zitat:
Früher, zu ITU-Zeiten, hat sie ständig ihr Essen fotografiert und auf instagram gestellt, so dass ich schon davon genervt- aufgehört hatte, ihr zu "folgen", weil sie nahezu alle Symptome einer veritablen Essstörung hatte. Jetzt ist sie zwar eher noch dünner als zu Triathlon-Zeiten, vermutlich auch da sie an Schwimm- und Radmuskulatur eingebüßt hat, aber sie scheint doch mittlerweile (von außen betrachtet) eine deutlich gesündere Haltung zum Essen entwickelt zu haben. Wer in der Laufszene hätte übrigens vor drei oder vier Jahren ernsthaft erwartet (oder auch nur für möglich gehalten), dass eine Shalane Flanagan, die 2012 zehnte bei Olympia in London war und damals 25. bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in 1h14' mal einige Jahre später den New York Marathon gewinnen würde? |
Gerade mal 5 Stunden nach Zieleinlauf hat Talbot Cox schon die neueste Episode zu seinem Jorgensen-Vlog veröffentlicht.
Man kann jetzt nicht behaupten, dass Herr Cox wenig reisefreudig oder gar faul wäre: am vergangenen Wochenende hat er noch Sanders bei seinem Zwift-Racing-Event in LA begleitet,gestern die neueste Episode der "Tim&Rinny-Show" veröffentlicht, die noch in Australien abgedreht wurde, bevor die beiden zurück nach Boulder flogen und jetzt war er also zwei Tage mit den Jorgensens dabei in Stanford. kurz zusammengefasste Erkenntnisse aus dem Video: Jorgensen meinte, ihr Hauptziel heute morgen war zu gewinnen. Dementsprechend hat sie sich in der ersten Hälfte des Rennens meist versteckt und ist so schnell gelaufen, wie die Läuferin /Läuferinnnen vor ihr, während sie erste hintenraus ein wenig Führungsarbeit geleistet hat. Ein neuer Vertrag und zwar mit Nike scheint jetzt, nach offensichtlich langwierigen Verhandlungen, mit Nike unter DAch und Fach zu sein: Erstmals seit Monaten wurden Jorgensens Schuhe in Großaufnahme gezeigt und sie trug auch das offizielle Outfit des Bowerman Track Clubs. Nebenbei stellt sie ihren offiziellen Trainer "Jerry" vor, der Jerry Schuhmacher (langjähriger Trainer von Shalane Flanagan) sein dürfte. Jorgensen lief die 10 000m auf der Bahn mit normalen LAufschuhen, ohne Spikes (im Ggs zu ihren Konkurrentinnen, die Langstrecken-Spikes mit leichter Dämpfung trugen). So ganz zufrieden mit der Zeit scheint sie auch nicht zu sein, freut sich zwar über die Bestzeit, räumt aber auch ein, dass sie aufgrund fehlender Rennerfahrung noch ziemlich unsicher hinsichtlich des Pacing war und hofft, dass mit häufigeren Rennen sich das in Zukunft legt. Ihr neuer Trainer ist ohnehin ein Fan relativ häufiger, sinnvoll ins Training eingebauter Wettkämpfe, wenn man sich den REnnkalender von Flanagan ansieht, die z.B. vor zwei Wochen am Ende einer sehr intensiven 180km-Trainingswoche in der Vorbereitung auf Boston mal eben ein 3000m-Rennen auf der Bahn in beachtlichen 8:43 bestritten hat. |
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Alle Läufer gedopt, alle Triathleten sauber. So einfach funktioniert die Logik. :Huhu:
Übrigens genau auf "Ausdauer ausgerichtete Athletin" wollte ich hin. Ich glaube, dass es genau andersherum ist. Die Diff zwischen 5 und 10 spricht dafür. Lassen wir die nächsten Rennen sprechen. Aus dem Schwimm- und Radtraining hat sie deutlich mehr Muskelmasse als die Spezialläuferinnen. Ich bin gespannt wie sich das alles so entwickeln soll. Ich sag, sie macht die Spirig. |
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Ich gebe dir recht, sie hat noch viel Arbeit vor sich um konkurrenzfähig zu sein. Aber sie trainiert ja auch noch nicht so wie die Spitzenläuferinnen trainieren. |
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Die Schlussrunde spricht übrigens nicht gerade für ein Bummelrennen. Bezogen auf eine wirklich schnelle Schlussrunde haben die ja gerademal dezent beschleunigt. Und da war sie mit ner 71 dann auch schon die Königin. Aber vermutlich ist sie auch an dieser Stelle nicht schneller gelaufen als sie musste. ;) |
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Denke z.B. an die Aufarbeitung der Shoeman-Geschichte hier im Forum oder den Umgang mit (mutmaßlich) Alistairs positivem Clenbuterol-Test vor zwei Jahren durch die ITU und auch was ich jeweils dazu geschrieben habe. In der Leichtathletik (bzw. präziser im Weltsport allgemein) gibt es nunmal nicht wegzudiskutierende Länder- bzw. Kontinent-Unterschiede. In Afrika gab es über Jahrzehnte hinweg kein Wada-akkreditiertes Labor, in dem Trainingskontrollen analysierte hätten werden können und auch heute funktioniert das System der Trainingskontrollen dort immer noch nicht. Gäbe es viele afrikanische Triathleten in der Weltspitze, womöglich auch noch aus Kenia oder Äthiopien würde sich der Triathlonsport derselben Problematik gegenübersehen, aber die infrastrukturellen Zugangsvoraussetzungen im Triathlon sind nunmal viel höher als in den reinen Laufdisziplinen der Leichtathletik. Zitat:
Allerdings hat Jorgensen eben am Freitag innerhalb des Rennens keinen Hinweis auf einen Geschwindigkeitsabfall gehabt, wenn man ihre Splitzeiten ansieht: schon der erste noch ausgeruht gelaufene Kilometer der 10k sprach unmissverständlich für die spätere Endzeit um 32 Minuten. Das spricht halt entweder für schlechte Tagesform/ schlechte Beine, fehlende Ambition auf ein schnelleres Rennen oder eben auch für fehlende Konkurrenz die am Tempo mitarbeitet (und fehlende Lust, ein für eine schnellere Endzeit notwendiges Tempo alleine zu gestalten). Ich habe seit 2013 nahezu jedes Triathlon-Rennen von Jorgensen live verfolgt und sie hat im Gegensatz zu vielen anderen Triathletinnen keinerlei Leistungsabfall auf der olympischen Distanz im Vergleich zur Sprintdistanz gehabt. Im Gegenteil: gerade auf der olymischen Distanz ist ihr Vorsprung beim Laufen gerade auf den zweiten 5k häufig ins Unermessliche gestiegen, während direkt nach T2 ihre Konkurrentinnen oft noch folgen konnten. Auch der Olympiasieg in Rio im Duell mit Sprig lief bekanntlich nach diesem Schema ab. Sie braucht oft einige Kilometer, um beim Laufen so richtig ins Rollen zu kommen: oft kam bei vielen WTS-Rennen so nach drei oder vier Kilometern (in Rio glaube ich sogar erst nach sieben) der "Gwensanity"-Moment, wenn sie einen Gang hochschaltete im Tempo und die oft alles andere als unbegabte Konkurrenz stehen ließ und läuferisch wie Anfänger aussehen ließ. Ob das im Marathon mit seinen durchaus anderen muskulären Beanspruchungen vergleichbar sein wird, weiß keiner von uns, aber es wird auf jeden Fall spannend sein zu beobachten. |
Ich glaube, man darf Jorgensen auch nicht am Ziel Olympia Gold im Marathon aufhängen. Dafür müssen einfach zig verschiedene Sachen am richtigen Tag zusammen passen. Das ist etwas ganz anderes als vor Rio, wo sie haushohe Favoritin war und verständlicherweise nur der erste Platz zählte.
Gwen selber wird sich das ja auch bewusst sein. Diese Zielformulierung sehe ich eher so, dass sie dem Projekt eben die nötige Würze gibt und auch für die Sponsoren interessanter ist. Sie hat im Triathlon für sich alles erreicht und möchte nun halt schauen, wie weit sie im Laufen kommen kann. Es gibt ja das Sprichwort: "Shoot for the stars and you might end up on the moon!" An den amerikanischen Trials unter die ersten drei zu kommen ist dann eine erste grosse Hürde. Die Amis haben mit Flanagan, Hasay, Huddle und vielen weitern momentan eine enorme Dichte im Frauenmarathon. Nur schon zu den Spielen zu kommen ist also keine leichte Aufgabe, für Jorgensen aber wohl machbar wenn alles gut läuft. (Notfalls halt auch über 10000m). Wenn du als Amerikanerin am Olympiamarathon startest, dann hast du an einem guten Tag die Chance auf ein Diplom. An einem ausserordentlichen Tag auf eine Medaille. Und erst an einem extrem ausserordentlichen auf Gold. |
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