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Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden. Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen. Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will. Grüße, Arne |
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Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen! |
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Aber ich und mein Umfeld haben weder Waffen noch andere Politiker an die Macht gebracht. Ebenso ist die Partei der ich meine Stimme gab, gegen diese Lieferungen... Warum kreidet man mir bzw. dem Westen das an? Ich möchte einfach mein Leben leben...die anderen dürfen das auch... Ich hab mit diesem ganzen Quatsch nichts zu tun...ebenso wie 99% in diesem Forum. Also Sippenhaft für den Westen?Anderen sagt man sowas darf man nicht machen... Ich weiß das wird als naiv angesehen... |
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Es fällt mir schwer zu glauben, dass es ohne den Westen keine politische Kleinteiligkeit und stattdessen Stabilität durch einen starken Mittelstand in Nahen Osten gäbe. Das "Jeder gegen jeden" ist doch immer dann besonders intensiv gewesen, wenn die Region sich selbst überlassen war. Und schon damals war es auch stark religiös motiviert.
Mir geht die "Wir sind ja selbst Schuld"-Apologetik ziemlich auf die Nerven. Wenn im IS-Gebiet Frauen zu Tode gesteinigt werden, liegt das am Westen? Wenn Homosexuelle von Dächern in den Tod geworfen werden, liegt das am Westen? Wenn Hunderte von Frauen und Mädchen als Sexsklavinnen massenvergewaltigt werden, liegt das am Westen? Wenn irgendwo auf der Welt Unschuldige von islamischen Barbaren abgeschlachtet werden, ist nicht der Westen daran Schuld, sondern allein die Mörder und ihre Ideologie. Keine politische Ungeschicklichkeit oder Fehlentscheidung des Westens mindert ihre Schuld. |
Das man als einzelner nichts dafür kann, oder zumindest nur in wenigen Fällen, ist doch klar. Viele von uns waren zum Zeitpunkt als manche der historischen Ereignisse passiert sind auch noch nicht einmal auf der Welt, ebenso waren aber auch viele der Attentäter nicht auf der Welt als dieser ganze Mist in Gang gesetzt wurde. Weitere hat man als einzelner natürlich kaum Einfluss darauf was ganze Staaten verbrechen. Das bedeutet aber nicht das wir als westliche Welt unschuldig sind an der aktuellen Lage.
Terrorismus wird uns immer persönlich treffen und zwar immer dort wo es wirklich weh tut. Es werden gezielt die Lebensmittelpunkte unserer Gesellschaft angegriffen und das sind nun einmal Stadien, Flughäfen, U-Bahnen usw. Denn damit verunsichert man jeden einzelnen von uns zu tiefst, würde man Militärische Ziele angreifen könnten diese Anschläge niemals diese Wirkung entfalten da sich jede Privatperson sicher fühlen würde |
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Grüße, Arne |
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Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird? Es ist nicht mehr als eine These zu behaupten, ohne die westlichen Eingriffe wäre dort jetzt alles befriedet. Noch besser: Blühende Landschaften ... Wenn Du die Zustände im Nahen Osten als "gesellschaftliches und politisches Chaos" bezeichnest, ist dies die westliche Sicht auf eine Kultur und Gesellschaft, die nun mal eben sehr grundlegend von nahezu allem abweicht, was wir als wertvoll und wichtig erachten. Ich wage mal eine Gegenthese: Das sog. Chaos im Nahen Osten wäre ohne den westlichen Einfluß noch sehr viel früher ausgebrochen. Besser gesagt: Es bestand schon immer. Extreme, terroristische Strömungen hätten sich noch sehr viel früher entfaltet. Irgend wann hätte sich der Westen dann fragen müssen, was er vor seiner Haustüre (z.B. in der Türkei, die - Achtung, These - ohne westlichen Einfluß längst wieder gänzlich islamisiert wäre) alles zuläßt und ab wann er eingreift. Und schon wäre er mittendrin gewesen. Und in Folge seines Eingreifens zur Verteidigung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Grenzen wäre er noch viel früher vom islamischen Terror in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich gebe Dir in einem Punkt Recht: Es geht definitiv nicht nur um Religion. Religion ist aber die alles überragende Triebfeder derer, die von wem auch immer zu ihren extremistischen Taten angestiftet werden. Nur am Rande, weil das Argument kommt hier jetzt sowieso bald von irgendwem: Es geht auch nicht nur um das Öl. Auch, aber eben nicht nur. Am Ende braucht das Öl einen Abnehmer. Den findet es immer. Egal wie groß der Einfluß des Westens ist. Daß die Kriege dort vorrangig um das Öl geführt werden, im Sinne des ölgierigen Westens, ist nur teilweise richtig. Jeder Machhaber im Nahen Osten, egal von wem beeinflußt, hätte am Ende sein Öl auch an den Westen verkauft (verkaufen müssen und wollen). Wenn der Westen teilweise Einfluß ausgeübt hat, um hierüber noch etwas mehr Sicherheit zu bekommen, dann ist das bei weitem nicht der wesentliche Grund für die "chaotische" Lage ... Wir hatten es schon mal an anderer Stelle: Der Islam wie der christliche Glaube haben aus heutiger Sicht eine zumindest teilweise brutale und menschenverachtende "theoretische" Basis (nachzulesen im Koran gleichermaßen wie in der Bibel). Der wesentliche Unterschied nennt sich Aufklärung bzw. Säkularisierung. Und die hat bzgl. des Islam bestimmt nicht der Westen verhindert. Grüße Jog |
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