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longo 05.07.2021 17:57

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1609842)
Achwas. Wobei ich glaube, dass auch in Frankreich das Kausalitätsprinzip angewandt wird.

https://www.triathlon-szene.de/forum...&postcount=195
Am besten einfach nochmal genau durchlesen.
Daß sie strafrechtlich verurteilt werden wird, habe ich nie bestritten
(Termin:14.10. Brest)

Aber zivilrechtlich im Falle einer Schadensersatzklage könnten im äussersten Fall weitere Parteien in irgendeiner Form mitverantwortlich sein.

ricofino 05.07.2021 19:04

Vielleicht könntet ihr euren Rechthabenbesserwisserjurascheiss per PN austragen. Hier ist eher das sportliche im Vordergrund gefragt.

longo 05.07.2021 19:14

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1609852)
Vielleicht könntet ihr euren Rechthabenbesserwisserjurascheiss per PN austragen. Hier ist eher das sportliche im Vordergrund gefragt.

Aha, und was gab es denn heute so sportliches zu berichten?

KetteRechts 05.07.2021 19:28

Vielleicht mal die Leistungen von Emanuel Buchmann diskutieren?
Ich war bislang ein großer Fan und hab die letzten Jahre regelmäßig mit ihm mitgefiebert.
Von 2020 und 2021 bin ich aber ehrlich gesagt enttäuscht.
Klar ist da auch viel Pech dabei gewesen.
Aber für einen GC-Fahrer sind da momentan einfach zu viele eklatante Schwächen:
- Probleme im Zeitfahren
- Probleme bei schlechtem Wetter
- Probleme bei Tempowechseln/ Antritten
- Probleme wenn der Berg nicht lang genug ist
….

Schade!

tandem65 05.07.2021 20:52

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1609840)
Darüber werden am Ende, und das auch nur, falls überhaupt irgendeine Partei jemals Anklage auf Schadensersatz erheben sollte, Staatsanwälte, Richter, Sachverständige und Anwälte miteinander verhandeln und entscheiden und nicht Du und auch nicht ich.

Sobald es um Schadenersatz geht ist schon mal ausser Dir der Staatsanwalt raus.
Anklage erhebt die Staatsanwaltschaft auch ohne Nebenkläger aber eben nur in Strafrechtlichen belangen. So viel Zeit zum Formulieren solltest Du Dir schon nehmen.
Schadenersatz einforden kann jeder vermeintlich Geschädigte auch ohne ein Strafrechtliches Urteil. Sofern die Dame eine Privathaftpflicht hat, könnte eine Regulierung da recht Geräuschlos funktionieren. Und dann sehe ich auch nichts verwerfliches wenn Die Rennteams ihre Schäden regulieren lassen.
Wenn Sie nicht versichert sein sollte wäre ein Einfordern von Schadensersatz immer noch nicht verwerflich, nur wäre die Dame dann wohl schnell in der Privatinsolvenz. Dann wäre allerdings auch die Wahrscheinlichkeit daß Sie sich mithilfe von Anwälten effektiv wehren kann eher gering.

Estebban 05.07.2021 21:19

Zitat:

Zitat von KetteRechts (Beitrag 1609859)
Vielleicht mal die Leistungen von Emanuel Buchmann diskutieren?
Ich war bislang ein großer Fan und hab die letzten Jahre regelmäßig mit ihm mitgefiebert.
Von 2020 und 2021 bin ich aber ehrlich gesagt enttäuscht.
Klar ist da auch viel Pech dabei gewesen.
Aber für einen GC-Fahrer sind da momentan einfach zu viele eklatante Schwächen:
- Probleme im Zeitfahren
- Probleme bei schlechtem Wetter
- Probleme bei Tempowechseln/ Antritten
- Probleme wenn der Berg nicht lang genug ist
….

Schade!

Letztes Jahr vorher schwer gestürzt, dieses Jahr auf eine andere Grand Tour vorbereitet und sich bei dieser in der zweiten Woche immer stärker in Form kommend mit 70 auf den Asphalt gezwiebelt… finde ich jetzt ein bischen hart da „enttäuscht“ zu sein

longo 05.07.2021 21:47

@tandem85
Ja, der Staatsanwalt war reingerutscht.
Nur falls das Urteil im Strafprozeß am 14.10 in Metz absoluter Freispruch oder absoluter Vorsatz lauten sollte, müsste ihre Haftpflichtversicherung bei einer Schadensersatzklage nicht zahlen, ansonsten wohl schon.

Aber ob eine Schadensersatzforderung vor Gericht bis zu einem Urteil ausgefochten wird, oder ob das unter den Parteien in einem internen Vergleich geregelt wird?
Wohl eher zweiteres.
Oder denkst Du, die ASO oder die CPA würden es bis zur Spitze treiben und auf einen solchen Prozeß ankommen lassen?

Hafu 05.07.2021 23:25

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1609882)
Letztes Jahr vorher schwer gestürzt, dieses Jahr auf eine andere Grand Tour vorbereitet und sich bei dieser in der zweiten Woche immer stärker in Form kommend mit 70 auf den Asphalt gezwiebelt… finde ich jetzt ein bischen hart da „enttäuscht“ zu sein

Sehe ich ähnlich. Beim Giro war die Formkurve von Buchmann derart ansteigend, dass ich eigentlich mit einem Podium bei normalem Verlauf der letzten Woche gerechnet hätte.

Jetzt für die Tour ist er ja eher Helfer für Keldermann und evt. Aspirant für einzelne Etappen und fährt nicht auf das GC.
Die Fans von Thomas, Roglic, Carapaz, Quintana haben aktuell vermutlich noch mehr Grund enttäuscht zu sein (und hatten vermutlich von "ihren" Fahrern auch mehr erwartet als die Buchmann-Anhänger bei der Tour.

Eine gewissen Schwäche bei kalten Regenetappen ist sicher bei Buchmann vorhanden und auch ein Dominator beim Zeitfahren wird er nicht mehr, aber andere funktionieren dafür schlechter bei ultraheißen Bergetappen. Die Menschen sind halt verschieden. Wenn Buchmann bei Bora als kommender Toursieger oder stabiler Tour-Podiumskandidat eingestuft worden wäre, dann hätte er den Giro ausgelassen. Daraus kann man ja auch ein paar Rückschlüsse ziehen.

KetteRechts 06.07.2021 06:30

„Enttäuscht“ im Sinne eines Fans darf man da sicher sein.
Alleine an der diesjährigen Planung zeigt sich aber eben auch, dass es einer ganz bestimmten Gestaltung der Tour bedarf, damit es überhaupt was wird mit dem Gesamtclassement. Möglichst wenig Zeitfahrkilometer und möglichst viele, lange Berge mit vielen Bergankünften. Wenn dann noch das Wetter dazu passt kann es was werden.
Aber das sind eben ganz schön viele Einschränkungen.

Hafu 06.07.2021 07:03

Innenansichten aus dem Tourpeloton von Thomas de Gendt. Lesenswert.

abc1971 06.07.2021 07:57

Zitat:

Zitat von KetteRechts (Beitrag 1609859)
Vielleicht mal die Leistungen von Emanuel Buchmann diskutieren?
Ich war bislang ein großer Fan und hab die letzten Jahre regelmäßig mit ihm mitgefiebert.
Von 2020 und 2021 bin ich aber ehrlich gesagt enttäuscht.
Klar ist da auch viel Pech dabei gewesen.
Aber für einen GC-Fahrer sind da momentan einfach zu viele eklatante Schwächen:
- Probleme im Zeitfahren
- Probleme bei schlechtem Wetter
- Probleme bei Tempowechseln/ Antritten
- Probleme wenn der Berg nicht lang genug ist
….

Schade!

Buchmann hat bei dieser Tour einen klaren Helferauftrag für Keldermann
Ich finde es dann aber auch sonderbar, dass Politt auf der schwersten Alpenetappe der letzte Helfer für Keldermann ist und Buchmann auf den beiden letzten Alpenetappen jeweils ca. 30 Minuten kassiert. Keine Ahnung, ob dies gewollt ist, um sich für spätere Etappen zu schonen. Ich glaube es nicht, denn man hat mit Keldermann eine realistische Podiumschance.

Generell finde ich Deine Analyse von Buchmann total richtig und insgesamt ist er meines Erachtens in Deutschland overhyped. Man dürstet nach einem neuen Ulle, aber Buchmann wird im Normalfall nie auf das Podium einer Grand Tours fahren.

carvinghugo 06.07.2021 08:09

Zitat:

Zitat von KetteRechts (Beitrag 1609904)
„Enttäuscht“ im Sinne eines Fans darf man da sicher sein.
Alleine an der diesjährigen Planung zeigt sich aber eben auch, dass es einer ganz bestimmten Gestaltung der Tour bedarf, damit es überhaupt was wird mit dem Gesamtclassement. Möglichst wenig Zeitfahrkilometer und möglichst viele, lange Berge mit vielen Bergankünften. Wenn dann noch das Wetter dazu passt kann es was werden.
Aber das sind eben ganz schön viele Einschränkungen.

Genau deshalb ist Buchmann diesen Jahr für den Giro und nicht für die Tour vorgesehen gewesen.

Ralph Denk hat auch in einem der letzten Podcasts von OVB online erwähnt, dass Buchmann mit seinen 58 kg Probleme bei nassem und kalten Wetter hat.

StanX 06.07.2021 08:31

Gerade den Kommentar aus dem Update finde ich spannend. Er geht nicht von Doping aus und schätzt, dass das Niveau durch den Lockdown nochmal deutlich gestiegen ist.

Ich frag mich gerade aber auch ernsthaft wie es mit dem Material aussieht. Lotto Soudal fährt zB immer noch Schlauchreifen.

Bleierpel 06.07.2021 08:48

De Gendt geht also davon aus, dass das Niveau durch den Lockdown gestiegen ist, gerade bei den jungen Fahrern... Aha...

Ich habe die letzten beiden Jahre wieder gerne Radsport gesehen. Auch wenn die 'Züge' dominiert haben, nun wieder mehr Fahrer gg Fahrer zu sein scheint.

Aber die Vergangeheit hat mich gelehrt, daß Leistungen, wie sie am Sonntag von Pogacar gebracht wurde (auf den letzten 3.000 m knapp 2 min auf den Sieger gut machen // oder wie Samstag, den absoluten Spitzenleuten einfach mal so weg fahren (meine eigene Wahrnehmung) sehr in Zweifel zu ziehen sind.

Da wir hier nicht im geschlossenen Doping-Thread sind und ich nicht OT werden möchte: ich erfreue mich an den Leistungen von Carapaz, O'Connor, Keldermann, Politt sowie an den Kommentaren von Bengsch und vor allem Voigte ('Karapatsch' ist unschlagbar :))

captain hook 06.07.2021 08:53

Zitat:

Zitat von StanX (Beitrag 1609912)
Gerade den Kommentar aus dem Update finde ich spannend. Er geht nicht von Doping aus und schätzt, dass das Niveau durch den Lockdown nochmal deutlich gestiegen ist.

Ich frag mich gerade aber auch ernsthaft wie es mit dem Material aussieht. Lotto Soudal fährt zB immer noch Schlauchreifen.

Wieso immer noch? Für einen Profi hat das durchaus Vorteile. Deutlich leichter und beim Platten geht der Reifen nicht ab und du kannst zumindest langsam weiterfahren bis das Auto da ist. Was kümmert da der Preis oder der Aufriss?

StanX 06.07.2021 09:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609916)
Wieso immer noch? Für einen Profi hat das durchaus Vorteile. Deutlich leichter und beim Platten geht der Reifen nicht ab und du kannst zumindest langsam weiterfahren bis das Auto da ist. Was kümmert da der Preis oder der Aufriss?

Weiß ich, ich habe da selber schon meinen Nutzen draus gezogen. Aber Vittoria hat mit dem Liner eine sicherlich brauchbare Alternative parat. Schneller dürften sie allemal sein.

Estebban 06.07.2021 09:06

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1609910)
Buchmann hat bei dieser Tour einen klaren Helferauftrag für Keldermann
Ich finde es dann aber auch sonderbar, dass Politt auf der schwersten Alpenetappe der letzte Helfer für Keldermann ist und Buchmann auf den beiden letzten Alpenetappen jeweils ca. 30 Minuten kassiert. Keine Ahnung, ob dies gewollt ist, um sich für spätere Etappen zu schonen. Ich glaube es nicht, denn man hat mit Keldermann eine realistische Podiumschance.

Generell finde ich Deine Analyse von Buchmann total richtig und insgesamt ist er meines Erachtens in Deutschland overhyped. Man dürstet nach einem neuen Ulle, aber Buchmann wird im Normalfall nie auf das Podium einer Grand Tours fahren.

Was heißt denn overhyped? Wer hat denn in Buchmann ernsthaft den nächsten Ulle gesehen bzw. wer möchte denn sowas nochmal erleben? Die Bildzeitung ist vllt 2019 kurz auf den Zug aufgesprungen und natürlich kriegt er bei deutschen Medien mehr Aufmerksamkeit. Aber einen toursieger hat realistischerweise keiner in ihm gesehen. Mit der formkurve bis zum Sturz war ein giropudium realistisch machbar - was eine bombenleistung gewesen wäre.

Jetzt ihn als overhyped / enttäuschend zu beschreiben finde ich genauso Käse wie von ihm einen toursieg zu erwarten.

Wenn er ganz tief geht verliert er bestimmt keine 30 Minuten pro Etappe - aber 5 Minuten hinter keldermann bringt er halt auch nichts.
Vllt schwingt da auch schon der Gedanke an helferdienste bei Olympia mit, who knows. Schachmann rechnet sich ja ernsthafte Chancen aus und für das Team würde es wohl mehr Exposure bieten 3 Jahre einen goldenen Helm durch die Gegend zu fahren als einen Niederländer aufs Tour Podium zu hieven…

abc1971 06.07.2021 10:54

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1609918)
Was heißt denn overhyped? Wer hat denn in Buchmann ernsthaft den nächsten Ulle gesehen bzw. wer möchte denn sowas nochmal erleben? Die Bildzeitung ist vllt 2019 kurz auf den Zug aufgesprungen und natürlich kriegt er bei deutschen Medien mehr Aufmerksamkeit. Aber einen toursieger hat realistischerweise keiner in ihm gesehen. Mit der formkurve bis zum Sturz war ein giropudium realistisch machbar - was eine bombenleistung gewesen wäre.

Jetzt ihn als overhyped / enttäuschend zu beschreiben finde ich genauso Käse wie von ihm einen toursieg zu erwarten.

Wenn er ganz tief geht verliert er bestimmt keine 30 Minuten pro Etappe - aber 5 Minuten hinter keldermann bringt er halt auch nichts.
Vllt schwingt da auch schon der Gedanke an helferdienste bei Olympia mit, who knows. Schachmann rechnet sich ja ernsthafte Chancen aus und für das Team würde es wohl mehr Exposure bieten 3 Jahre einen goldenen Helm durch die Gegend zu fahren als einen Niederländer aufs Tour Podium zu hieven…

z.B. von der ARD wurde/wird Buchmann, gerade nach seinem 4. Platz, als potentieller Podiums-Kandidat bei der Tour, gehyped. Vielleicht in diesem Jahr nicht, wegen dem Fokus auf den Giro, aber man hoffte auf Etappensiege in den Bergen. Er selbst auch.
Offenbar scheint er aber nicht der Helfer zu sein, den man sich für Keldermann erhofft hat. Ich bin überzeugt, dass man sich vom potentiell zweitbesten Bergfahrer im Bora Touraufgebot sicherlich eine andere Performance, speziell auf der Etappe nach Tignes erhofft hat. Ihn aber lediglich für Tokio einrollen zu lassen halte ich für Quatsch. Bora kämpft ums Podium. Das war bestimmt nicht die Intention, als man überlegt hat, Buchmann mit zur Tour zu nehmen.

Beim Etappenprofil in Japan bin ich mir nicht sicher, ob Buchmann der optimale Helfer für Schachmann ist. Außerdem ist die Olympia Nominierung ein BDR-Entscheid. Ob solche Entscheidungen final mit Temas abgestimmt werden? Da habe ich erhebliche Zweifel, so wie ich den BDR wahrnehme.

Ich habe übrigens nichts gegen Buchmann. Ich finde ihn langweilig, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich glaube nur nicht, dass er ein Podiums-Kandidat für eine Grand Tours ist. Top 10 ja, mehr aber nicht, was aber auch schon total großartig ist.
Buchmann fehlen Fähigkeiten, die es für ein GT Podium braucht, gerade im heutigen Radsport. Sein 4. Platz bei der Tour war mehr oder weniger Zufall.

Estebban 06.07.2021 11:33

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1609934)

Beim Etappenprofil in Japan bin ich mir nicht sicher, ob Buchmann der optimale Helfer für Schachmann ist. Außerdem ist die Olympia Nominierung ein BDR-Entscheid. Ob solche Entscheidungen final mit Temas abgestimmt werden? Da habe ich erhebliche Zweifel, so wie ich den BDR wahrnehme.

Ich habe übrigens nichts gegen Buchmann. Ich finde ihn langweilig, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Ich glaube nur nicht, dass er ein Podiums-Kandidat für eine Grand Tours ist. Top 10 ja, mehr aber nicht, was aber auch schon total großartig ist.
Buchmann fehlen Fähigkeiten, die es für ein GT Podium braucht, gerade im heutigen Radsport. Sein 4. Platz bei der Tour war mehr oder weniger Zufall.

Zu Tokio: Natürlich ist es nicht Entscheidung des Teams bora Hansgrohe wer mit nach Tokio fährt. Nun ist er aber nominiert. Und ich habe lediglich gefragt „wovon hat das Team - gerade werbetechnisch bzw. mediale Aufmerksamkeit mehr? Wenn keldermann Dritter statt Fünfter wird oder wenn Schachmann 3 Jahre mit goldenem Helm rumfährt?“
Wenn es so einfach wäre, stünde die Entscheidung für mich fest, wäre ich Ralph denk.

Zu Grand Tour Podium - hast du den Giro gesehen? Ich weiß nicht wie man ihm das Potential zum GC Podium nach der Performance absprechen kann… er war 2019 vierter. 2020 ist er in der unmittelbaren Vorbereitung gestürzt, 2021 mit aufsteigender Form und 40 Sekunden hinterm Podium.
Bei der Tour gebe ich dir recht - solange die Strecke so geplant wird (fast alle bergetappen mit Abfahrt am Ende, viele „punchy“ schlusskilometer, dass der Franzose von einem toursieger alaphilipe träumen kann, entspricht das nicht Buchmanns Terrain. Ein Giro ist meines Wissens aber eben auch eine Grand Tour und ich wüsste nicht warum Buchmann nicht in 5 Jahren mindestens einmal auf dem Podium von Giro und oder Vuelta gestanden haben solle. Und Tour halte ich auch nicht für ausgeschlossen aber sicher nochmal ne Ecke drüber.

Wie gesagt - ich finde den Hype „er gewinnt bald die Tour“ genauso Quatsch wie „der wird nie auf einem Grand Tour Podium stehen“

captain hook 06.07.2021 13:21

Schachmann wird nicht Olympiasieger. Weder mit noch ohne Buchmann. Außer er hat aus irgendeinem Grund mehr Glück als bei der Ziehung der Lottozahlen. Soll ja schon vorgekommen sein.

Hafu 06.07.2021 13:39

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609963)
Schachmann wird nicht Olympiasieger. Weder mit noch ohne Buchmann. Außer er hat aus irgendeinem Grund mehr Glück als bei der Ziehung der Lottozahlen. Soll ja schon vorgekommen sein.

Ich würde nicht dagegen wetten, weil bei so einem Rennen gigantisch viel passieren kann. Und auch eine Silber- oder Bronzemedaille wäre ein riesiger Erfolg.

Aber ich würde es mit der richtigen Vorbereitung nicht ausschließen. Der Kurs in Tokio ist wohl so schwer, dass von vornherein nur eine sehr begrenzte Zahl an Fahrern, die in der Lage sind extrem viel W/kg zu treten und außerdem hitzeresistent sind für den Sieg dort in Frage kommen.
Und zu dieser Riege gehört Schachmann (in Bestform) neben van der Poel, wout van Aert, Alaphilippe, Pidcock, evenepoel, Roglic und noch zwei, drei anderen durchaus.

Er war ja schließlich schon oft genug zweiter hinter einem der oben Genannten.

WvA und Alaphilippe legen ihren Fokus wohl eher auf die Tour und Erfolge dort, Pidcock ist noch verletzt (wird aber evt. bis Tokio auch noch fit), Evenepoel kommt dieses Jahr generell nicht so in Tritt (vielleicht auch wegen seiner Verletzung letztes Jahr). VdP könnte wohl den Fokus eher auf die Mountainbike-Goldmedaille legen (obwohl gerade ihm grundsätzlich in jeder Radsportdisziplin an einem guten Tag Gold zuzutrauen ist).

Und letztes Argument: Schachmann wäre mit der ziemlich überzeugenden Form, die er zuletzt bei Tour de Suisse und der deutschen Meisterschaft unter Beweis gestellt hat, auf jeden Fall ein heißer Kandidat für einen Tour-Etappensieg gewesen, der für Bora enorm wichtig gewesen wäre.
Dass er darauf verzichtet hat um sich lieber zu 100% auf Tokio zu konzentrieren ist für mich auch ein Indiz, dass er sich ernsthaft Chancen in Tokio ausrechnet.

Estebban 06.07.2021 13:52

Van der Poel ist nur für MTB nominiert, genauso wie pidcock, alaphilipe gar nicht.

Wenn man sich dieses Jahr LBL Ergebnisse anschaut mit vielleicht vergleichbaren Anforderungen (plus Hitze), bleiben auch nicht mehr so viele übrig.
Pogacar fährt gerade bei der Tour und ist (hoffentlich, dann wird’s halt noch unglaublwürdiger) nicht 5 Tage danach wieder komplett fit;
Woods ist bei der Tour, Hirschi ist bei der Tour und erholt sich währenddessen von einem Sturz, das Kolumbianerteam ist komplett bei der Tour.

Adam Yates fällt spontan noch als Mitfavorit ins Auge.

Die Tour endet am Sonntag, 18. Juli, Samstag morgen ist auf dem anderen Ende der Welt das Radrennen.

Es gibt nie eine Garantie irgendwas zu Gewinnen - wie du nach den letzten Rennen mit ähnlichen Anforderungen (Lüttich, Lombardei, Weltmeisterschaften) in Verbindung mit der Vorbereitung eine topplatzierung bzw. einen Sieg von Schachmann ausschließt erschließt sich mir nicht

Körbel 06.07.2021 14:02

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1609969)
Van der Poel ist nur für MTB nominiert, genauso wie pidcock....

Wird aber keiner von beiden das MTB-Rennen gewinnen.

captain hook 06.07.2021 14:08

Welches bedeutende Eintagesrennen hat Schachmann in seinem Leben schon gewonnen? Die DM zählt nicht, da fährt Bora gegen Bora. Tony hat dazu gesagt, er fährt da noch nicht mal, weil es überhaupt keinen Sinn macht gegen 10 Bora Fahrer zu starten. Nizza hat er nur wegen des Sturzes von Roglic gewonnen. Die Mannschaft ist ebenfalls nicht gut genug. Auf einen Goldhelm dort zu setzen ist eine ziemliche Risikowette.

Körbel 06.07.2021 14:17

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Welches bedeutende Eintagesrennen hat Schachmann in seinem Leben schon gewonnen? Die DM zählt nicht, da fährt Bora gegen Bora. Tony hat dazu gesagt, er fährt da noch nicht mal, weil es überhaupt keinen Sinn macht gegen 10 Bora Fahrer zu starten.

Da gabs mal einen deutschen Meister, namens Dirk Müller, der hat die gesamte T-Mobile oder wars damals noch Telekom, aus den Schuhen gefahren.

Geht alles, wenn man die Beine dazu hat.:Lachen2:

Estebban 06.07.2021 14:19

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Welches bedeutende Eintagesrennen hat Schachmann in seinem Leben schon gewonnen? Die DM zählt nicht, da fährt Bora gegen Bora. Tony hat dazu gesagt, er fährt da noch nicht mal, weil es überhaupt keinen Sinn macht gegen 10 Bora Fahrer zu starten. Nizza hat er nur wegen des Sturzes von Roglic gewonnen. Die Mannschaft ist ebenfalls nicht gut genug. Auf einen Goldhelm dort zu setzen ist eine ziemliche Risikowette.

Er hat übrigens 2x Paris - Nizza gewonnen.

Er hat gegen die ganz großen Ardennen / Lombardei Fahrer den Nachteil, dass er wenn es zu hart wird irgendwann an den letzten Bergen abgehängt wird und wenn es zu leicht ist gibt es endschnellere Fahrer wie beim Amstel dieses Jahr.
Ich sage auch nicht, dass ich ihn als absoluten Topfavoriten sehe und das ne sichere Nummer ist. Du hast hingegen wörtlich ausgeschlossen, dass er es werden kann. Und dafür fehlt mir der „klare Favorit“ gegen den er Chancenlos wäre?
Wen siehst du da so weit vorneweg?

Estebban 06.07.2021 14:22

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Welches bedeutende Eintagesrennen hat Schachmann in seinem Leben schon gewonnen? Die DM zählt nicht, da fährt Bora gegen Bora. Tony hat dazu gesagt, er fährt da noch nicht mal, weil es überhaupt keinen Sinn macht gegen 10 Bora Fahrer zu starten. Nizza hat er nur wegen des Sturzes von Roglic gewonnen. Die Mannschaft ist ebenfalls nicht gut genug. Auf einen Goldhelm dort zu setzen ist eine ziemliche Risikowette.

Ein Tony Martin hätte in Stuttgart auch 10 gegen 10 keine Chance gehabt.
Letztes Jahr ist Marcel Meißen gegen Bora deutscher Meister geworden. Ob bora Fahrer gehabt hätte, die einen Schachmann bei deceuninck 2021 aus den Schuhen gefahren hätten? Ich weiß es nicht.

Hafu 06.07.2021 14:48

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Welches bedeutende Eintagesrennen hat Schachmann in seinem Leben schon gewonnen?

Gegenfrage: Welches bedeutende Eintagesrennen findet bei Hitze statt?

Bei Strade Bianche, das letztes Jahr pandemiebedingt ausnahmsweise im superheißen August stattfand war Schachmann immerhin dritter hinter einem zu dem Zeitpunkt entfesselt fahrenden WvA, der kurz zuvor Mailand San Remo vor Alaphilippe gewonnen hatte.
Und Paris-Nizza, das Schachmann jetzt schon zweimal gewonnen hat und dessen Klassement an nur zwei bis drei Etappen gemacht wird ist vom Charakter her schon ziemlich nahe an Eintagesrennen.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Die DM zählt nicht, da fährt Bora gegen Bora. Tony hat dazu gesagt, er fährt da noch nicht mal, weil es überhaupt keinen Sinn macht gegen 10 Bora Fahrer zu starten.

2020 hat Bora nicht die deutsche Meisterschaft gewonnen und 2021 war Schachmann am Schluss in der rennentscheidenden Phase in einer Vierer-Gruppe mit zwei Fahrern von Wanty Gobert und nach einer ersten Attacke dann in einer Zweiergruppe mit Jonas Koch

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1609972)
Nizza hat er nur wegen des Sturzes von Roglic gewonnen. Die Mannschaft ist ebenfalls nicht gut genug. Auf einen Goldhelm dort zu setzen ist eine ziemliche Risikowette.

2020 hatte Schachmann Paris-Nizza auch gewonnen und da ist Roglic nicht gestürzt. 2021 hätte es auch Rang zwei sein können, aber das wäre hinter Roglic ja auch ein Riesenerfolg. Der entscheidende zweite Sturz bei der Schlussetappe war im übrigen ein Fahrfehler von Roglic, der aufgrund seines Werdegangs als Skispringer bekanntlich nicht die Abfahrtstechnik und Fahrsicherheit hat, wie die Radprofis, die sich über die Jugendklassen in die Weltspitze hochgearbeitet haben.

Und wie schon geschrieben: Bei Großereignissen zählt nicht nur der Sieg sondern auch Podium, also Rang zwei oder drei bei Olympia wäre ein großer Erfolg.

Aber ich gebe auch zu, dass ich bei Schachmann nicht komplett objektiv bin, sondern ihn gerne verfolge, zumal er auch in jeder Gruppe aufgrund seines Kopfwackelns bei hohen Laktatwerten unvergleichlich gut erkennbar ist, egal hinter welcher Brille und welchem Helm er sich gerade versteckt.

Siebenschwein 06.07.2021 15:01

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1609975)
Da gabs mal einen deutschen Meister, namens Dirk Müller, der hat die gesamte T-Mobile oder wars damals noch Telekom, aus den Schuhen gefahren.

Geht alles, wenn man die Beine dazu hat.:Lachen2:

...oder hCG?

Körbel 06.07.2021 15:46

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1609980)
...oder hCG?

...........und Kessler, den er damals geschlagen hatte, war sauber.;)

In einem Schweinestall sind alle Schweine gleich schmutzig.:Cheese:, was mich trotzdem nicht davon abhält in den Schweinestall zu schauen.:Cheese:

Zurück zum Thema:
Heute Flachtetappe und Cavendish hat nicht einen Punkt beim Zwischensprint abbekommen.:Holzhammer:

captain hook 06.07.2021 18:54

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1609993)
..........
Zurück zum Thema:
Heute Flachtetappe und Cavendish hat nicht einen Punkt beim Zwischensprint abbekommen.:Holzhammer:

Für Kleinzeug interessiert der sich halt nicht. Mørkov liefert den wie ein Uhrwerk ab.

Die Flachetappen könnten noch was werden. Pogacar musste heute Löcher auf der Windkante selber zufahren. Wahnsinn. Eigentlich kann man die Tour so nicht gewinnen.

bentus 06.07.2021 21:11

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1610028)
Für Kleinzeug interessiert der sich halt nicht. Mørkov liefert den wie ein Uhrwerk ab.

Die Flachetappen könnten noch was werden. Pogacar musste heute Löcher auf der Windkante selber zufahren. Wahnsinn. Eigentlich kann man die Tour so nicht gewinnen.

Naja, nicht nur Pogacar auch Carapaz und Vingegaard haben heute ihre Nase öfters selbst in den Wind gestreckt.

captain hook 06.07.2021 22:07

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1610045)
Naja, nicht nur Pogacar auch Carapaz und Vingegaard haben heute ihre Nase öfters selbst in den Wind gestreckt.

Aber nicht weil sie sich verteidigen mussten oder kein Team hatten, sondern um Druck zu machen. UAE war auch danach noch manchmal ziemlich in der defensive. Da kann in 3 Wochen Rundfahrt auch mal was schief gehen.

Weißer Hirsch 07.07.2021 08:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1610028)
Die Flachetappen könnten noch was werden. Pogacar musste heute Löcher auf der Windkante selber zufahren. Wahnsinn. Eigentlich kann man die Tour so nicht gewinnen.

Das habr ich auch gesehen, es wurde aber bei ES gar nicht richtig gesehen bzw. kommentiert.

Meine Interpretation war aber wieder einmal: der braucht halt kein Team. Fährt es selbst entspannt zu. Insgesamt ist er für sein Alter taktisch auch ziemlich abgeklärt, das ist schon Wahnsinn.

captain hook 07.07.2021 08:48

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1610054)
Das habr ich auch gesehen, es wurde aber bei ES gar nicht richtig gesehen bzw. kommentiert.

Meine Interpretation war aber wieder einmal: der braucht halt kein Team. Fährt es selbst entspannt zu. Insgesamt ist er für sein Alter taktisch auch ziemlich abgeklärt, das ist schon Wahnsinn.

Schaun wir mal. In der Phase wo es brenzlig war, hat er in jeder 2. Kurve etliche Positionen verloren. Aber wer 8000w hat übersteht sogar sowas.

StanX 07.07.2021 08:58

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1610056)
Schaun wir mal. In der Phase wo es brenzlig war, hat er in jeder 2. Kurve etliche Positionen verloren. Aber wer 8000w hat übersteht sogar sowas.

Aber wie oft ist die Frage :confused:

LidlRacer 07.07.2021 09:20

Falls nicht jeder den Etappenplan im Blick hat:
Heute wird 2 mal der Mont Ventoux gefahren!
Ins Ziel geht's dann aber noch mal runter.

captain hook 07.07.2021 09:23

Zitat:

Zitat von StanX (Beitrag 1610057)
Aber wie oft ist die Frage :confused:

Obelix kann auch ganze Römerlegionen ohne Ermüdung niederrennen. Danach 3 bis 4 Wildschweine und wieder von vorne.

Heute beim doppel Ventoux macht er alle platt.

Bleierpel 07.07.2021 09:43

Zeitplan der Etappe(n)

X S 1 C H T 07.07.2021 09:54

Was für eine geniale Etappe heute! :liebe053:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:05 Uhr.

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