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keko# 12.02.2021 23:00

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584626)
Und wann habe ich das letzte Mal eine Wurzel ziehen müssen? Ok letztes Jahr habe ich mal per Hand ein paar Formeln umgestellt, um eine Berechnung zu kontrollieren bzw. eine Plausibilität herzustellen. Das macht im Zweifel aber das Programm mit dem ich arbeite. Es rechnet doch heute keiner mehr per Hand. Die anderen erwähnten Sachen, wo braucht man das später? ..

Also zunächst glaube ich, dass es viele Menschen gibt, die naturgegeben Dinge im Detail zumindest verstehen wollen. Wobei sich der eine für physikalische Vorgänge interessiert und der andere vielleicht für Sprachen.
Die allermeisten Menschen wenden die technischen Entwicklungen dann nur an - das ist auch völlig legitim. Sei es, wenn sie auf ihrem Handy ein Bild vergrößern oder drehen, in ihrem SUV den elektronischen Abstandshalter aktivieren, Röntgen- und MRT-Bilder erstellt werden usw. Aber jemand muss das halt entwickeln. Und da war immer mehr von technischen Entwicklungen umgeben sind und beeinflußt werden können, ist es mir lieber, diese Dinge kommen aus einem liberalen und demokratischen Land wie Deutschland.

ironmansub10h 13.02.2021 19:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1584150)
Das ist völlig korrekt.
Aber auch "gute" Berufe wie Rechtsanwälte und Ärzte werden beginnend dort, wo Vorgänge isoliert und automatisiert werden können, zunehmend durch künstliche Intelligenzen ersetzt, die menschliche Fähigkeiten in Einzelgebieten um ein Vielfaches übertreffen werden. Die Kette i.S.v. "Ich lerne möglichst viel, damit ich möglichst schlau bin und einen guten Job bekomme" wird überdacht und justiert werden müssen, denn viele Berufe werden echte Konkurrenz bekommen.
(das ist wie immer nur meine Privatmeinung, die ich zum Besten gebe, obwohl ich hier ausnahmsweise mal kein Laie bin ;-)

Scotty beam mich hoch zu #keko. Summmmmmm- weg

ironmansub10h 13.02.2021 19:02

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1584626)
Und wann habe ich das letzte Mal eine Wurzel ziehen müssen? Ok letztes Jahr habe ich mal per Hand ein paar Formeln umgestellt, um eine Berechnung zu kontrollieren bzw. eine Plausibilität herzustellen. Das macht im Zweifel aber das Programm mit dem ich arbeite. Es rechnet doch heute keiner mehr per Hand. Die anderen erwähnten Sachen, wo braucht man das später? Perioden-System, wofür? Wenn ich da was brauche schlage ich es nach.

Einem Wissenschaftler reichen die Grundlagen der Schulausbildung als ersten Zugang gerade so aus, damit er all das vertiefende am Anfang versteht.

Sprache mal außen vor, je je eher desto besser. Aber bitte nicht nur Grammatik, Wortschatz und freies Reden im Dialog ist das was man braucht. Nicht um Pizza in Dubai zu bestellen, sondern um sich richtig unterhalten zu können. Das lernt man dann spätestens beim Kontakt mit ausländischen Partnern / Kollegen. Und die sind auch nicht perfekt. Außer die Jobsprache ist ausschließlich Englisch / Spanisch / Französisch usw.

Ich glaub ich belasse es nun langsam, damit der Faden nicht abdriftet.

Thema war ja Homeschooling.

Kürzlich erst ne Wurzel gezogen, war ne echte Hausnummer das Ding. Aber der Kollege hatte dann die Idee, doch ne Baumfräse zu nehmen. Dann wars schnell gelöst.

crazy 15.02.2021 07:29

https://www.spiegel.de/wissenschaft/...b-05148c857cc2

JENS-KLEVE 15.02.2021 09:28

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1585037)

Schöner Artikel, hätte gerne noch 3x so lang sein können.

Kleine Ergänzung von mir:

„ Es gibt auch im Jahr 2021 noch Lehrkräfte, denen die elementaren Funktionen der Videokonferenzsysteme, die sie benutzen, nicht vertraut sind: »Sagt mal Lia, sie soll ihr Mikro anmachen.« – »Lia kann sie hören, Frau Meier.«“

Es gab keinerlei Fortbildungen zu Videokonferenzen, Moodle LMS, Distanzunterricht etc.
Wir haben uns alles selbst beigebracht und tun es noch immer.

Plasma 15.02.2021 10:45

Den Artikel habe ich auch gelesen. Ich finde mich dort aber bezüglich der Digitalisierung nicht wieder. Das funktioniert bei uns relativ gut. Die Plattform ist immer erreichbar und der Online Unterricht findet via Zoom statt, was einwandfrei funktioniert.

Ok, dass ich Toner für den Drucker kaufen musste, und dafür über 40 Euro hingeblättert habe, hat mich wieder daran erinnert, warum diese Drucker so billig sind..

Einen anderen Artikel (ich glaube er war auf ZON) fand ich interessanter. Das war der Artikel, bei dem es darum ging, dass sich die Väter vielfach beim Thema Homeschooling vornehm zurückhalten und ihre Partnerinnen/Frauen die Arbeit machen lassen. Ich realisiere zunehmend, dass das auch für meine Kollegen gilt. Wenn ich mit denen über die Vereinbarkeit von Homeschooling und Arbeit reden will, ist die Standardantwort, Homeschooling macht meine Frau. In dem Artikel gings auch darum, dass die Corona Krise wieder die alten Hausfrauenstrukturen etabliert, bei denen er seinem Beruf nachgeht und sie sich um Kinder und Haushalt kümmert

Was mich wundert ist, dass die Frauen im Jahr 2021 das noch immer mit sich machen lassen. Die Typen würde ich, wenn ich eine Frau wäre, in den Wind schießen.

trina 15.02.2021 11:01

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585114)
Einen anderen Artikel (ich glaube er war auf ZON) fand ich interessanter. Das war der Artikel, bei dem es darum ging, dass sich die Väter vielfach beim Thema Homeschooling vornehm zurückhalten und ihre Partnerinnen/Frauen die Arbeit machen lassen. Ich realisiere zunehmend, dass das auch für meine Kollegen gilt. Wenn ich mit denen über die Vereinbarkeit von Homeschooling und Arbeit reden will, ist die Standardantwort, Homeschooling macht meine Frau. In dem Artikel gings auch darum, dass die Corona Krise wieder die alten Hausfrauenstrukturen etabliert, bei denen er seinem Beruf nachgeht und sie sich um Kinder und Haushalt kümmert

Was mich wundert ist, dass die Frauen im Jahr 2021 das noch immer mit sich machen lassen. Die Typen würde ich, wenn ich eine Frau wäre, in den Wind schießen.

Auch in diesem Thread melden sich sehr wenig Frauen zu Wort....

Kurz zu meinen persönlichen Erfahrungen:

Wir haben 2 Grundschulkinder.
Mein Mann und ich haben uns in der Zuständigkeit für die Kinder wochenweise abgewechselt. Jeder von uns hat auch eine Woche extra Kinderkranktage genutzt. Der, der ernsthaft arbeitet, sitzt entweder im Keller und ist im Büro, der, der die Kinder unterstützt, arbeitet während der Schulzeit so gut es eben geht. Mir ist schon klar, dass das nicht alle Jobs so hergeben.

Von Seiten der Schule war/ist das online Angebot super. Klasse 3 - täglich 2 Einheiten, Klasse 1 täglich eine online Einheit über teams. Dazu einmal die Woche Material abholen und das der letzten Woche zur Kontrolle abgeben.
Ich glaube wir haben mit den Lehrerinnen sehr, sehr viel Glück, beide Klassenlehrerinnen haben sich unheimlich bemüht, den Unterricht online gut zu gestalten.

Ein Kind war aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Jahr ab Lockdown 1 bis Sommerferien nicht in der Schule und wurde als der Unterricht wieder startete in die Klasse dazu geschaltet, auch das lief sehr gut.

Trotz Allem freue ich mich natürlich darauf, wenn wieder etwas Alltag einkehrt, mal sehen, wie das mit dem angekündigten Wechselmodell wird.

keko# 15.02.2021 12:02

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585114)
...In dem Artikel gings auch darum, dass die Corona Krise wieder die alten Hausfrauenstrukturen etabliert, bei denen er seinem Beruf nachgeht und sie sich um Kinder und Haushalt kümmert
...

Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Kannst du das bitte näher erläutern?
:Blumen:

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585114)
Was mich wundert ist, dass die Frauen im Jahr 2021 das noch immer mit sich machen lassen. Die Typen würde ich, wenn ich eine Frau wäre, in den Wind schießen.

Da meine liebe Frau das deutsche Schulsystem nicht kannte und dem Deutschen noch nicht voll mächtig war, hat es sich bei uns so eingeschlichen, dass ich für die Schule zuständig war und ich unsere Kinder dann auch quasi bis zum Abi begleitet habe. Ich halte aber auch ein Trennung, bei der die Frau diesen Part komplett übernimmt, für völlig legitim. Letztendlich muss sich das Ehepaar darüber einig sein, wie es läuft. Die von dir erwähnte Arbeitsteilung kann, muss aber nicht schlecht sein.
:Blumen:

KevJames 15.02.2021 12:13

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1585125)
A

Von Seiten der Schule war/ist das online Angebot super. Klasse 3 - täglich 2 Einheiten, Klasse 1 täglich eine online Einheit über teams. Dazu einmal die Woche Material abholen und das der letzten Woche zur Kontrolle abgeben.
Ich glaube wir haben mit den Lehrerinnen sehr, sehr viel Glück, beide Klassenlehrerinnen haben sich unheimlich bemüht, den Unterricht online gut zu gestalten.

Ich persönlich denke, dass dies bei der Mehrheit so ist. Diejenigen (Minderheit) bei denen es anders ist, beschweren sich halt lautstark, während die Zufriedenen eher ruhig sind (besonderen Dank daher für Dein Statement).

Auch für Medien ist es halt interessanter über die Fälle zu berichten, bei denen es nicht funktioniert.

TRIPI 15.02.2021 12:19

Ich kenne Schüler aus Bayern, die sich beschweren dass sie wieder in die Schule wollen, weil da weniger zu tun war. Die haben aktuell täglich von 7:45-16:00 online Unterricht und müssen dann noch Hausaufgaben machen :Lachanfall:

Plasma 15.02.2021 12:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1585155)
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Kannst du das bitte näher erläutern?

Kinder gehen nicht mehr in Kitas, Kindergärten, Krippen oder Schulen. Das betraf die erste Welle im Frühling 2020 und ist seit Mitte Dezember wieder so. Dadurch entsteht ein enormer Betreuungs- und und Beschulungsaufwand, der hautsächlich an den Müttern hängen bleibt, weil die Väter keinen Bock darauf haben. Das suggerierte der Artikel. Und das was ich von meinen Kollegen mitbekomme, bestätigt das.

keko# 15.02.2021 12:58

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585174)
Kinder gehen nicht mehr in Kitas, Kindergärten, Krippen oder Schulen. Das betraf die erste Welle im Frühling 2020 und ist seit Mitte Dezember wieder so. Dadurch entsteht ein enormer Betreuungs- und und Beschulungsaufwand, der hautsächlich an den Müttern hängen bleibt, weil die Väter keinen Bock darauf haben. Das suggerierte der Artikel. Und das was ich von meinen Kollegen mitbekomme, bestätigt das.

Ok, verstehe! Kann ich mir durchaus vorstellen :-((

Plasma 15.02.2021 14:45

Beim Mathe Lernen fragt mich mein Sohn heute:

"Papa, was ist die größte Zahl?"

Ich " Es gibt keine größte Zahl."

Er: "Warum nicht?"*

Ich: "Stell Dir vor, es gibt eine größte Zahl. Dann kann man immer noch eine dazu zählen, also plus 1."

Er: "Aha."

Soviel zu meinen didaktischen Fähigkeiten :Lachanfall: :Lachanfall:

OMG, wann dürfen die Kids wieder in die Schule und von Profis unterrichtet werden.. :Cheese:

* (Warum müssen Kinder immer diese unangenehmen "Warum-Fragen" stellen, die einem innerhalb weniger Sekunden vor Augen führen, dass man quasi von nix eine Ahnung hat und immer googeln muss ?? )

Steppison 15.02.2021 15:12

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585174)
Kinder gehen nicht mehr in Kitas, Kindergärten, Krippen oder Schulen. Das betraf die erste Welle im Frühling 2020 und ist seit Mitte Dezember wieder so. Dadurch entsteht ein enormer Betreuungs- und und Beschulungsaufwand, der hautsächlich an den Müttern hängen bleibt, weil die Väter keinen Bock darauf haben. Das suggerierte der Artikel. Und das was ich von meinen Kollegen mitbekomme, bestätigt das.

Das ließt sich fast schon wie Männer-Bashing: die haben keinen Bock. Top... Damit wurde alles mit einem Mal abgehandelt.

ps: warum habe ich mir einen technischen Beruf ausgesucht? Unter anderem deswegen, weil ich nicht den ganzen Tag reden und zuhören will / kann. Ich weiß, sowas darf man heute gar nicht erzählen, aber für mich ist es sehr anstrengend, stundenlang das Geplapper von Kindern zu hören. Nicht weil ich es nicht will, aber es baut sich nach und nach ein Gefühl auf, was in Richtung Unbehagen geht.
Und ich weiß, dass einige Frauen sehr gerne sehr viel reden.

Da könnte ich jetzt zu dem Schluss kommen, dass ich mental es gar nicht verarbeiten kann, tagein taugaus stundenlang mit meinen Kindern von 07:45 bis 16:00 Uhr (?!? das hatte ich selten in der Gymnasialzeit) zu reden. Der Eine oder die Andere kann das ggfs. besser. Aber wahrscheinlich kommt gleich, dass ich nicht will...

zu Online-Lernen: ich frage mich immer wieder, wofür es Kurse geben muss, nur weil man morgen mit einer neuen Technik umgehen soll? In der Regel sind doch Lehrer geistig fit und haben einen anspruchsvollen Weg bis zu Ihrem jetzigen Arbeitsplatz hinter sich. Das zeugt ja davon, dass neues Wissen erschlossen werden kann und man dieses auch anwenden kann. Nichts anderes ist es, ein neues Programm zu installieren, sich anhand von 1 - 2 Infoseiten (über google und so zu finden) und bei Erfordernis noch 1 - 2 Videos (YT, Vimeo) anzuschauen und dann zu starten. In den ersten 2 Wochen wird man eine steile Lernkurve haben und dann läuft es.
Mich fragt doch auch keiner, ob ich mit dem neuen Laptop mit Touchdisplay zurecht komme. Es wird einfach vorausgesetzt. Und wenn nun alle Meetings über Zoom laufen, dann muss ich eben zügig lernen, wie man den Bildschirm teilt, Meetings erstellt, die anderen Nutzer im Griff hat usw. Keiner verlangt, dass es ab Minute 0 klappen muss. Aber nach ein paar Wochen sollte doch ein Lehrer, wie so viele andere Arbeitnehmer auch, in der Lage sein, neue Bausteine halbwegs ordentlich zu nutzen. Selbst mein Kollege, der noch wenige Monate bis zur Rente hat, bekommt das hin. Dauer halt zwei Tage länger aber es läuft. Und eine Schulung gab es natürlich nicht, dafür gibt es im Zweifel nette Kollegen.

keko# 15.02.2021 16:24

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585223)
...
* (Warum müssen Kinder immer diese unangenehmen "Warum-Fragen" stellen, die einem innerhalb weniger Sekunden vor Augen führen, dass man quasi von nix eine Ahnung hat und immer googeln muss ?? )

Seine Frage war schon ganz gut. Er denkt nach! Schwieriger wäre es gewesen, hätte er gefragt "Papa, warum ist 1+1 = 2?"
Hättest du es ohne Google erklären können? :)

KevJames 15.02.2021 16:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1585258)
Seine Frage war schon ganz gut. Er denkt nach! Schwieriger wäre es gewesen, hätte er gefragt "Papa, warum ist 1+1 = 2?"
Hättest du es ohne Google erklären können? :)

Weil einer mal behauptet hat, dass es so sei. Bewiesen ist das bis heute nicht. :Lachanfall:

MattF 15.02.2021 16:48

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1585232)

ps: warum habe ich mir einen technischen Beruf ausgesucht? Unter anderem deswegen, weil ich nicht den ganzen Tag reden und zuhören will / kann. Ich weiß, sowas darf man heute gar nicht erzählen, aber für mich ist es sehr anstrengend, stundenlang das Geplapper von Kindern zu hören. Nicht weil ich es nicht will, aber es baut sich nach und nach ein Gefühl auf, was in Richtung Unbehagen geht.
Und ich weiß, dass einige Frauen sehr gerne sehr viel reden.


Du sagst es einige aber nicht alle.

Das Problem an der ganzen Emanzipation ist, dass letztlich statistisch gesehen die Frauen doch am Ende die meisten Nachteile tragen. Sie verdienen weniger Geld, sie bekommen weniger Rente, sie arbeiten mehr im Haushalt, sie kümmern sich mehr um die Kindern und pflegen die Eltern.

Wenn alles 50/50 verteilt wäre, würden wir in einer Idealen Welt leben, in der alle machen könnten was sie wollen und sich niemand drum schert, dass halt in der einen Beziehung die Frau das Homeschooling macht und in der anderen Beziehung der Mann.

Solange aber überwiegend an den Frauen die Sch.... hängen bleibt, kann man zu Recht behaupten, dass die Glechberechtigung nicht erreicht ist.

Solange das nicht so ist ist die Aussage: "Ich bin dafür nicht geschaffen." Leider nur eine Aussrede, die sich Frauen nicht leisten können. Eine Frau die sagen würde: "Ich bin nicht geschaffen mit Kindergeschrei von morgens bis abends anzuhören", ist eine Rabenmutter, ein Mann ist ein cooler Ingenieur der in seinem Labor vor sich hin werkelt, ohne anderen Menschen zu nahe zu kommen.

Wenn man als Mann nicht bereit ist was für seine Kinder zu machen und das an die Frau abschiebt, die dazu auch keine Lust hat, wenn es hart auf hart kommt, hätte man keine Kinder bekommen sollen.

Matthias75 15.02.2021 17:07

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1585266)
Du sagst es einige aber nicht alle.

Das Problem an der ganzen Emanzipation ist, dass letztlich statistisch gesehen die Frauen doch am Ende die meisten Nachteile tragen. Sie verdienen weniger Geld, sie bekommen weniger Rente, sie arbeiten mehr im Haushalt, sie kümmern sich mehr um die Kindern und pflegen die Eltern.

Wenn alles 50/50 verteilt wäre, würden wir in einer Idealen Welt leben, in der alle machen könnten was sie wollen und sich niemand drum schert, dass halt in der einen Beziehung die Frau das Homeschooling macht und in der anderen Beziehung der Mann.

Solange aber überwiegend an den Frauen der Sch.... hängen bleiben, kann man zu Recht behaupten, dass die Glechberechtigung nicht erreicht ist.

Solange das nicht so ist ist die Aussage: "Ich bin dafür nicht geschaffen." Leider nur eine Aussrede, die sich Frauen nicht leisten können. Eine Frau die sagen würde: "Ich bin nicht geschaffen mit Kindergeschrei von morgens bis abends anzuhören", ist eine Rabenmutter, ein Mann ist ein cooler Ingenieur der in seinem Labor vor sich hin werkelt ohne anderen Menschen zu nahe zu kommen.

Wenn man als Mann nicht bereit ist was für seine Kinder zu machen und das an die Frau abschiebt, die dazu auch keine Lust hat wenn es hart auf hart kommt, hätte man keine Kinder bekommen sollen.

So eine Diskussion ist schlecht pauschal zu führen. Ich denke, es kommt immer darauf an, was zwischen den Partnern vereinbart wurde und wie es den beiden damit geht.

Ich kenne Frauen, die sich gerne um die Kinder kümmern und die gerne - zumindest die ersten Jahre - zu Hause bleiben. Nicht, weil sie es als ihre Pflicht ansehen, sondern weil sie es wollen. Manchmal müssen sich Frauen auch rechtfertigen, wieso sie zu Hause bleiben wollen (Häufige Frage nach der Geburt: "Und wann arbeitest du wieder?", "Wie, du bleibst so lange zu Hause?"). So nach dem Motto: Wir haben nicht für die Emanzipation gekämpft, damit du jetzt freiwillig zu Hause bleibst! (Für mich bedeutet Emanzipation nicht, dass die Frau arbeiten geht, sondern gleichberechtigt ist und für sich selbst entscheiden kann. Wenn es ihre freie Entscheidung ist, bei den Kindern zu bleiben, ist das auch in Ordnung. Wichtig ist, dass sie die Möglichkeit hat, sich zu entscheiden)

Und ich kenne auch Väter, die sich zu Hause in der Kinderbetreuung einbringen und viel Zeit darin investieren.

Mit Aussagen wie "Da kümmert sich meine Frau drum!" kann man also ohne Hintergrundwissen wenig anfangen. Die Frage ist immer: Ist das so innerhalb der Familie abgesprochen und sind alle Beteiligten glücklich damit.


Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1585223)
* (Warum müssen Kinder immer diese unangenehmen "Warum-Fragen" stellen, die einem innerhalb weniger Sekunden vor Augen führen, dass man quasi von nix eine Ahnung hat und immer googeln muss ?? )

Glaub mir, die Warum-Fragen sind noch das harmloseste.....

M.

MattF 15.02.2021 17:40

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1585270)
Mit Aussagen wie "Da kümmert sich meine Frau drum!" kann man also ohne Hintergrundwissen wenig anfangen. Die Frage ist immer: Ist das so innerhalb der Familie abgesprochen und sind alle Beteiligten glücklich damit.

Es kann abgesprochen sein und vielleicht sogar rational richtig, weil der Mann mehr verdient als die Frau, trotzdem kann es sein, dass die Frau damit nicht glücklich ist und sich nur den äusseren Zwängen beugt und dann ist es halt schon ein pauschales gesellschaftliches Problem.

Solange es sehr viele strukturelle Hindernisse gibt*, ist es halt offensichtlich oft keine freie Entscheidung.

Man muss da schon zwischen Einzelfall und Einzelerfahrung und genereller Situation unterscheiden.

*ein strukturelles Hinderniss ist dabei schon allein, dass die meisten Männer in ihrem Berufen kein 2 Jahre Elternzeit nehmen können, ohne Karriere oder sogar Arbeitsplatz zu riskieren, von den Frauen wird das aber zumindest gesellschaftlich stillschweigend erwartet.
Die Frau muss sich entscheiden Kind oder Karriere, der Mann muss das nicht. Generell gesagt. Ausnahmen bestätigen die Regel.

tuben 15.02.2021 18:02

Homeschooling…
Wenn ich mir ansehe, was die Eltern/Großeltern alles wissen müssten,
um ihren Kindern/Enkeln helfen zu können und sie müssten es wissen,
weil sie genau das irgendwann selbst pauken mussten weiss ich auch,
wie blödsinnig dieses reine Einfüllen von Wissen ist.
Erwachsene, die eine gute berufliche Entwicklung genommen haben
sind plötzlich in dem Dilemma, Kindern etwas erklären zu sollen, was sie selbst
längst, berechtigterweise, vergessen haben, weil sie es nie benötigten.
Schlimmer noch, selbst als sie ein Integral rechnen konnten, weil sie
die Formel und ihre Befüllung auswendig konnten, wussten sie nicht,
wozu sie da ist, dass z.B. so die Festigkeit einer Rennradnabe berechnet wird.
Die Fragwürdigkeit der reinen Vermittlung von Wissen anstelle von Kompetenz
wird im Homeschooling so offenkundig.
Ich stelle mir vor wie es wäre, Eltern gingen mit ihren Kindern in einer Lockdownphase
gedanklich auf ein Schiffchen und segelten um die Welt, vielleicht wäre es für beide Seiten eine bessere Variante, vielleicht.

Steppison 15.02.2021 19:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1585266)
Du sagst es einige aber nicht alle.

Das Problem an der ganzen Emanzipation ist, dass letztlich statistisch gesehen die Frauen doch am Ende die meisten Nachteile tragen. Sie verdienen weniger Geld, sie bekommen weniger Rente, sie arbeiten mehr im Haushalt, sie kümmern sich mehr um die Kindern und pflegen die Eltern.

Wenn alles 50/50 verteilt wäre, würden wir in einer Idealen Welt leben, in der alle machen könnten was sie wollen und sich niemand drum schert, dass halt in der einen Beziehung die Frau das Homeschooling macht und in der anderen Beziehung der Mann.

Solange aber überwiegend an den Frauen die Sch.... hängen bleibt, kann man zu Recht behaupten, dass die Glechberechtigung nicht erreicht ist.

Solange das nicht so ist ist die Aussage: "Ich bin dafür nicht geschaffen." Leider nur eine Aussrede, die sich Frauen nicht leisten können. Eine Frau die sagen würde: "Ich bin nicht geschaffen mit Kindergeschrei von morgens bis abends anzuhören", ist eine Rabenmutter, ein Mann ist ein cooler Ingenieur der in seinem Labor vor sich hin werkelt, ohne anderen Menschen zu nahe zu kommen.

Wenn man als Mann nicht bereit ist was für seine Kinder zu machen und das an die Frau abschiebt, die dazu auch keine Lust hat, wenn es hart auf hart kommt, hätte man keine Kinder bekommen sollen.

Auch hier pauschal mit der Bürste drüber, ist so schön einfach. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich nichts und ergo meine Frau alles macht. Würde meine Frau Vollzeit arbeiten, was sie gar nicht mehr möchte, dann würde sie deutlich mehr verdienen als ich. Meine Frau hat schon immer mehr verdient. Bei vielen Dingen teilen wir uns 50/50 rein. Natürlich verbringt meine Frau mehr Zeit mit den Kindern, weil ich mehr Stunden am Tag arbeiten muss. Aber das ist in gewisser Weise auch der Deal. Und alle 1 oder 2 Jahre, wenn es darum geht, ihre Stelle ggfs. aufzustocken, Stärke ich ihr den Rücken, dass sie gerne länger arbeiten kann. Im Gegenzug werde ich mehr eingespannt. Ob es dann am Ende immer 50/50 ist, glaube ich nicht.

Ich sagte ja, dass ich eher weniger rede und genau das wird als "er sagt er kann / will nicht" ausgelegt. Dem ist nicht so, nur mir fällt es eben schwerer.

Vom Hörensagen : Vom Kumpel die Mitstudierende hat ihr Jurastudium beendet, hat sich vom promovierenden Mitstudenten schwängern lassen, sitzt mit 2 Kindern zu Hause. Das war ihr Lebensentwurf, hat sie selber mehrfach entsprechend geäußert.

Vom Kollegen arbeitet die Freundin in einer Einrichtung für überforderte Mütter mit Kindern. Hier geht es um Kindesschutz. Es soll Frauen geben, die es nicht mit den Kindern schaffen. Aber öffentlich kriegen das nur die Männer nicht hin.

MattF 15.02.2021 19:24

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1585291)
Auch hier pauschal mit der Bürste drüber, ist so schön einfach.

Ich hab nirgends geschrieben dass es um dich geht und ich gehe auch nicht pauschal über was drüber aber statistisch gesehen hab ich Recht.

Du musst unterscheiden zwischen Einzelfall und genereller gesellschaftlicher Situation.

Und die gesellschaftliche Situation ist die, dass die Männer meistens durchaus die Wahl haben, die Frauen aber letztlich nur die Wahl haben zwischen Kinder und Karriere und nicht was sie lieber wollen. Das sagen alle Zahlen, z.b. über Verdienst, Karriere, Rentenhöhe usw. usw..

Der Mann der länger in Elternzeit geht (z.b. ich :Lachen2: ) ist der emanzipatorische Held, bei der Frau die das macht ist es normal und nicht der Rede wert. Solange das so ist, ist Emanzipation nicht erreicht.

Das ist im übrigen wie eigentlich klar geworden sein sollte auch nicht unbedingt Schuld der Männer, es ist Schuld der gesellschaftlichen Umstände, dass das sich Kümmern um die Familie auch bei den Arbeitgeber nicht akzeptiert wird.

Eltern haben z.b. das Recht wenn ihre Kinder krank sind freie Tage dafür zu nehmen. Männer genauso wie Frauen, gleich viele Tage. Wer seine Tage überwiegend zu erst nimmt und wer gefragt wird: "Kann das nicht Ihre Frau machen"? sollte statistisch gesehen klar sein. :Huhu:

Steppison 15.02.2021 20:38

Schwierig ist dabei auch, dass das Kinderkrankengeld anhand des Verdienstes errechnet wird. Daher ist aus finanzieller Sicht der "Schaden" größer wenn der mit dem höheren Gehalt zu Hause bleibt. Auch das macht es den Familien, und hier dann insbesondere den Frauen, nicht einfacher.

Ich sehe hier aber auch immer zwei Seiten:
1. es gibt auf der einen Seite auch Frauen (Männer auch) die sich gerne um die Kinder kümmern, ja für die eine oder andere ist ein Kind auch eine neue Lebensaufgabe und er wandelt sich alles nach der Geburt. Auch das darf und sollte man nicht vergessen.
2. Es gibt auch Frauen, die in der modernen Arbeitswelt ihre Frau stehen wollen.

Nun ist die Frage, wie viele Frauen von Nr. 2 in die Mütterrolle gedrängt werden. Heute muss sich Frau ja auch unangenehme Fragen gefallen lassen, wenn sie klassisch als Hausfrau mit Kindern weitermachen möchte.

crazy 16.02.2021 14:30

Gerade durch Zufall zwischen anderen Papern gefunden:

https://www.ler-mv.de/app/download/5...ooling2020.pdf

// pdf, nur herunterladbar

Zitat:

Bundesweite Elternbefragung zu Homeschooling
während der Covid 19-Pandemie
Erkenntnisse zur Umsetzung des Homeschoolings in Deutschland


Abstract:
Zitat:

1 Zusammenfassung

An der bundesweiten Studie zum Homeschooling haben insgesamt 4230 Eltern teilgenommen,
davon mit großer Mehrheit Mütter, die auch mit deutlicher Mehrheit für das Homeschooling verantwortlich sind. Von den Kindern und Jugendlichen besuchen 43,1 Prozent eine Grundschule und 52,6 Prozent eine weiterführende Schule, davon 64,9 Prozent ein Gymnasium. Damit liegen umfassende Angaben für den Primar- und Sekundarstufenbereich vor.
Folgende zentralen Ergebnisse lassen sich zusammenfassend skizzieren:

• Der zeitliche Umfang der Lernbetreuung durch die Eltern hat im Zuge des Homeschooling deutlich zugenommen.

• Nicht ganz die Hälfte der Eltern (48,1 Prozent) gibt an, dass die Aufgabenübermittlung
durch die Lehrkräfte für sie in keinem erkennbaren Rhythmus stattfindet.

• Hinsichtlich der Aufgabenklarheit, stellen Eltern mehrheitlich fest, dass diese immer
oder oft so klar formuliert sind, dass ihr Kind sie selbstständig bearbeiten kann.

• In der Grundschule werden Aufgaben in erster Linie in den Fächer Deutsch und Mathematik gestellt.

• In den weiterführenden Schulen spielen die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch
eine zentrale Rolle. In anderen Fächern, wie beispielsweise Biologie, Erdkunde und Geschichte, werden ebenfalls Aufgaben gestellt.

• Die Aufgaben werden insgesamt als wenig abwechslungsreich von den Eltern wahrgenommen.

• Es werden nur teilweise Aufgaben an die Lehrkräfte zurückgeschickt.

• Die Mehrheit der Eltern wünscht sich mehr Rückmeldungen durch die Lehrkräfte.

• Nach Einschätzung der Eltern sind 48,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen sehr oder
ziemlich motiviert, hingegen 51,1 Prozent eher wenig bis nicht motiviert.

• 75,7 Prozent der Eltern gibt an, dass ihr Kind sehr oder ziemlich unter dem Wegfall von
Freizeitmöglichkeiten während der Covi-19-Pandemie leidet.

• Knapp ein Viertel der Eltern gibt an, dass sie die Beziehung zu ihrem Kind durch das
Homeschooling als belastet ansehen.
Studie vom 29.06.2020, nach meinem Empfinden hat sich seitdem wenig getan.

crazy 17.02.2021 08:31

www.classroomscreen.com

Für die Lehrer unter euch. ;)

Im Präsenzunterricht (Beamer, Whiteboard o.ä.) ein richtig guter Tafelersatz, in der Fernlehre ebenso, sofern der eigene Bildschirm spiegelbar ist.

Würfelfunktion, zufällig Schüler auswählen, Timer etc pp... sehr gutes, sehr einfaches Tool.

Running-Gag 17.02.2021 10:16

Cool, danke :)

crazy 20.02.2021 12:24

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...en-rp-100.html

Rheinland Pfalz will MS Teams nun landesweit verbieten.

Moodle bricht aktuell schon regelmäßig zusammen, wenn ehemalige Teams-Nutzer dazukommen ist das Chaos vorprogrammiert.

Datenschutz ist keine leicht hinzunehmende Sache, keine Frage, aber ohne Teams werden viele Schulen digital vollkommen zusammenbrechen.

Steppison 20.02.2021 17:03

Naja, dann wird Teams wieder besser laufen und die Entscheider können sich wieder besser abstimmen. *Ironie off*

Plasma 21.02.2021 00:14

"Ihr Kind hat keinen Schulabschluss, weil während der 3-jöhrigen Corona Krise Homeschooling mittels Teams nicht geklappt hat? Egal ! Wichtig ist, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten wurden !"

"Wie, Sie wollen sich jetzt auch noch darüber beschweren, dass die Corona App ein Witz ist und nicht beim Einbremsen der 2 Welle geholfen hat? Egal ! Wichtig ist, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten wurden !"

Na ja, für mich ist das 100% Homeschooling erstmal vorbei. Ab Montag gibts wieder Wechselbeschulung in der Grundschule, dh 3 Tage Schule, 2 Tage daheim. Kurzes Durchschnaufen, bis der nächste Lockdown kommt.

keko# 21.02.2021 15:41

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1586447)
...
Datenschutz ist keine leicht hinzunehmende Sache, keine Frage, aber ohne Teams werden viele Schulen digital vollkommen zusammenbrechen.

Im Privaten habe ich schon mehrmals die Erfahrungen gemacht, dass Menschen bei Datenschutz nur daran denken, dass die eigenen Aktionen nachverfolgt werden können. Das ist auch korrekt, aber technisch längst möglich ist es, Aktionen zu lenken, indem man z.B. Inhalte priorisiert (oder eben nicht). Ebenso kann man aus Texten mehr herausfischen als nur Inhalte. Das machen meines Wissens gelegentlich schon Informatikstudenten mit Python im Erstsemester.
Ich unterstelle das keinesfalls Microsoft (deren Server können ja auch gehackt werden), aber möglich ist mittlerweile sehr viel und es wird bald noch sehr viel mehr möglich sein werden. Das sollte man wissen, wenn man die komplette Kommunikation einer Schule über ein amerikansiches Wirtschaftsunternehmen laufen lässt.
:Blumen:

FinP 21.02.2021 16:08

Zumal es DSGVO-konforme Alternativen gibt.

crazy 21.02.2021 20:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1586528)
Im Privaten habe ich schon mehrmals die Erfahrungen gemacht, dass Menschen bei Datenschutz nur daran denken, dass die eigenen Aktionen nachverfolgt werden können. Das ist auch korrekt, aber technisch längst möglich ist es, Aktionen zu lenken, indem man z.B. Inhalte priorisiert (oder eben nicht). Ebenso kann man aus Texten mehr herausfischen als nur Inhalte. Das machen meines Wissens gelegentlich schon Informatikstudenten mit Python im Erstsemester.
Ich unterstelle das keinesfalls Microsoft (deren Server können ja auch gehackt werden), aber möglich ist mittlerweile sehr viel und es wird bald noch sehr viel mehr möglich sein werden. Das sollte man wissen, wenn man die komplette Kommunikation einer Schule über ein amerikansiches Wirtschaftsunternehmen laufen lässt.
:Blumen:

Des Umfangs, was übertragen wird und wie es potentiell ausgewertet könnte, bin ich mir vollkommen bewusst. Es ist nur leider hier alternativlos.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586531)
Zumal es DSGVO-konforme Alternativen gibt.

Die alle nicht funktionieren, haben's hier ausprobiert.



An der Schule meiner Frau wurde vor etwa 3,5 Jahren das komplette System auf MS Teams umgestellt (dadurch ist die Schule auch perfekt ausgestattet, Whiteboards, WLan, Convertibles, alles was man sich vorstellen kann).

Bei Schulen ist stets die Gemeinde der Kostenträger, also hat diese bei der Bezirksregierung angefragt und sich abgesichert, dass Teams eine vernünftige, aktuelle und zukunftsweisende Variante darstellt.
Alle waren einverstanden, zusätzlich unterschreiben die Erziehungsberechtigten bei Aufnahme des Kindes an der Schule eine Einverständniserklärung, dass sie mit MS Teams d'accord gehen.

Jetzt soll es von ganz oben verboten werden.

Natürlich muss irgendwo die DSGVO eingehalten werden, aber.... die landeseigenen Alternativen sind, Zitat der Lehrer um mich herum, "alle scheisse, überlastet, dauernd brechen die Server zusammen... es funkioniert einfach nicht und ist keine Alternative. Wir haben echt alles probiert".


Die Pandemie wütet mittlerweile ein ganzes Jahr, und es ist hinsichtlich Digitalunterricht an deutschen Schulen einfach... nichts... passiert, was die grundsätzliche Problematik angeht.

FinP 21.02.2021 20:51

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1586551)
Die alle nicht funktionieren, haben's hier ausprobiert.

Moodle läuft (Server-abhängig, ist ja von der Infrastruktur des Hosters abhängig), wwschool läuft (8 Stunden downtime in schulrelevanten Zeiten seit 2017!), itslearning läuft (mittlerweile wohl passabel). Mebis bleibt vermutlich katastrophal.
BBB als reine Videolösung auf gutem Server völlig problemlos.


MS Teams ist nicht alternativlos.

Und was hat MS Teams mit Whiteboards zu tun? Das ist völlig unabhängig vom LMS.

Ich stimme insbesondere Deinem letzten Satz nicht zu. Es funktioniert datenschutzkonform, wenn man sich (das Land, der Träger oder die Schule oder wer auch immer)
a) rechtzeitig
b) intensiv genug
damit auseinandergesetzt hat.

Die Variante MS Teams nach bestem Wissen und Gewissen einzuführen und jetzt den Hahn abgedreht zu bekommen ist natürlich beschissen.

(Ich habe auch per se nichts gegen MS Teams, die Ausrede "Datenschutz" für eine nicht funktionierendes System ist allerdings meines Erachtens nicht zulässig.)

keko# 21.02.2021 21:13

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1586551)
Des Umfangs, was übertragen wird und wie es potentiell ausgewertet könnte, bin ich mir vollkommen bewusst. Es ist nur leider hier alternativlos.
...

Es gibt aber auch Schulen, bei denen funktioniert Moodle sehr gut.
Meine Befürchtung ist halt, dass man irgendwann zur Einschulung einen Microsoft-Account benötigt und aber der 5. Klasse dann OneDrive verwenden muss :Cheese:

JENS-KLEVE 21.02.2021 22:37

Meine Befürchtung ist, dass man demnächst bei der Polizei Einsatzfahrzeuge von Ford oder VW fahren muss. Zum Glück bauen Polizisten in ihrer Freizeit ein OpenSource Auto und kaufen sich privat Funkgeräte, für die sie aber unterschreiben, dass sie die natürlich nur privat verwenden.

FinP 21.02.2021 23:29

Du würdest der Schweiz also bedenkenlos den Import von Flugzeugen aus der USA empfehlen?

klick

Bei Polizeiautos doch genauso. Man muss wissen, was mit den Daten passiert, die gesammelt werden. Und dann wird in Kenntnis dieses Wissens eine Entscheidung getroffen.

Bei MS Teams ist es wohl ein Graubereich. Manche Länder entscheiden so, manche so. In BW dürfen manche beruflichen Schulen testweise (nicht alle berichten nur positiv).

Kann man darüber diskutieren (habe zu den Datensammlungen von MS Teams keine Kenntnisse). Die Aussage, dass es keine funktionierenden Alternativen gibt, die stimmt aber einfach nicht.

keko# 22.02.2021 08:13

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1586574)
Meine Befürchtung ist, dass man demnächst bei der Polizei Einsatzfahrzeuge von Ford oder VW fahren muss. Zum Glück bauen Polizisten in ihrer Freizeit ein OpenSource Auto und kaufen sich privat Funkgeräte, für die sie aber unterschreiben, dass sie die natürlich nur privat verwenden.

Mit OpenSource hat das eigentlich kaum etwas zu tun. Eigentlich auch nicht speziell mit Microsoft. Es geht um Daten. Schule war bisher analog und kann z.B. mit Teams digitalisiert werden. Darin stecken viele Vorteile, es kann aber auch Nachteile mit sich bringen.
Wir produzieren seit einigen Jahren immer mehr persönliche Daten. Parallel dazu wachsen die Möglichkeiten, immer mehr aus diesen Daten zu gewinnen. So entsteht quasi ein Kreislauf, der sich selbst befeuert.
Man muss das nicht im Detail verstehen, aber die Grundzüge dessen sollte man als Entscheider erkannt haben. Das ist zumindest meine Meinung.
:Blumen:

crazy 22.02.2021 08:51

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586554)
Moodle läuft (Server-abhängig, ist ja von der Infrastruktur des Hosters abhängig), wwschool läuft (8 Stunden downtime in schulrelevanten Zeiten seit 2017!), itslearning läuft (mittlerweile wohl passabel). Mebis bleibt vermutlich katastrophal.
BBB als reine Videolösung auf gutem Server völlig problemlos.

Moodle, sie unten, wäre hier Logineo NRW. Vergisses.

wwschool bietet (meines bescheidenen Wissens nach) immer noch keine Option, parallel zu einer Videokonferenz andere TN anzurufen. Da bei jeder (!!) Unterrichtsstunde zu Beginn Schüler fehlen muss man diese parallel anrufen können, ohne dass man die Videokonferenz verlässt. Die Beschränkung, max 50mb Dateien zur Konferenz hochzuladen, ist eine Farce, da zB Experimente (NatWiss) oder Einführen neuer Zeiten (Sprache) hier bei uns immer vorher als Video aufgezeichnet werden, damit die SuS es sich beliebig oft im Nachgang anschauen können.

BigBlueButton ist, wie schreibst, eine reine Videolösung. Das Produkt muss aus einem Guss kommen, viele SuS haben keinen PC / kein iPad / nix daheim, da hast schon Schwierigkeiten, die nur in eine einzige App zu bekommen.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586554)
MS Teams ist nicht alternativlos.

Nein, aber wir haben, zumindest hier, noch nix alternatives gefunden. Nicht DSGVO, sondern Umfang der angebotenen Leistungen.
Die Hütte brennt aktuell immer noch so sehr (ich würde auch behaupten deutschlandweit), dass bei der eintreffenden Feuerwehr das seit langem verfügbare Löschwasser von zB Microsoft dem DSGVO-konformen, deutschen Löschwasser (welches aber nur Teile des Gebäudes, nicht immer, teilweise nur bei Vollmond und nur, wenn nicht zu viele Häuser parallel brennen, zu löschen vermag) vorgezogen wird.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586554)
Und was hat MS Teams mit Whiteboards zu tun? Das ist völlig unabhängig vom LMS.

Dies war nur ein Beispiel, dass die beschriebene Schule sich (halbwegs) früh sehr gut digital aufgestellt hat. Aktuell helfen Whiteboards den SuS in der schulischen Notbetreuung, da dort via Stream das Homeschooling übertragen werden kann. So kann der geregelte Stundenplan erhalten werden.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586554)
Ich stimme insbesondere Deinem letzten Satz nicht zu. Es funktioniert datenschutzkonform, wenn man sich (das Land, der Träger oder die Schule oder wer auch immer)
a) rechtzeitig
b) intensiv genug
damit auseinandergesetzt hat.

Die Variante MS Teams nach bestem Wissen und Gewissen einzuführen und jetzt den Hahn abgedreht zu bekommen ist natürlich beschissen.

(Ich habe auch per se nichts gegen MS Teams, die Ausrede "Datenschutz" für eine nicht funktionierendes System ist allerdings meines Erachtens nicht zulässig.)

Wie oben gesagt, wurde vor Jahren erledigt, seitens Träger (Gemeinde) und Bezirksregierung (quasi Land) für sehr gut befunden und jetzt, einige Jahre später, verteufelt.

Konsistenz in den Entscheidungen ist da nicht zu erkennen....


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1586555)
Es gibt aber auch Schulen, bei denen funktioniert Moodle sehr gut.
Meine Befürchtung ist halt, dass man irgendwann zur Einschulung einen Microsoft-Account benötigt und aber der 5. Klasse dann OneDrive verwenden muss :Cheese:

Logineo NRW basiert auf Moodle und hat vor exakt einem Monat (ja, im Ernst, im Januar 2021!) "endlich" ein zusätzliches Videokonferenz-Tool bekommen. Hurra, nach einem Jahr! Wenn sich die Schulen da vorher um eine Alternative kümmerten, so kann man ihnen das nicht verdenken.


Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586578)
Bei Polizeiautos doch genauso. Man muss wissen, was mit den Daten passiert, die gesammelt werden. Und dann wird in Kenntnis dieses Wissens eine Entscheidung getroffen.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1586574)
Meine Befürchtung ist, dass man demnächst bei der Polizei Einsatzfahrzeuge von Ford oder VW fahren muss. Zum Glück bauen Polizisten in ihrer Freizeit ein OpenSource Auto und kaufen sich privat Funkgeräte, für die sie aber unterschreiben, dass sie die natürlich nur privat verwenden.


Die Polizei in NRW fährt aktuell BMW; da meine Mutter in einer größeren Zahlstelle der Polizei arbeitete habe ich Einblicke.
Fun fact: Ein aktueller Polizei-BMW, der die volle Ladung an Einsatzmaterial und zwei Polizisten dabei hat, darf keinen Verdächtigen mehr mitnehmen- dann wäre er überladen. Ach, und ein Polizist über 1,85 in voller Montur mit Koppel passt vorne auch nicht so richtig gut hinter das Lenkrad.
Deshalb gehen sie zB auf Ford, der SMax hat da mehr Potential.

Datenschutz muss hochgehalten werden, keine Frage, das unterschreibe ich vollkommen! Ein deutsches, datenschutzkonformes Auto, dass im Einsatz nicht funktioniert, ist aber.... nun ja, obsolet. ;)
Ähnlich bei den Webdiensten in der Schule.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1586578)
Bei MS Teams ist es wohl ein Graubereich. Manche Länder entscheiden so, manche so. In BW dürfen manche beruflichen Schulen testweise (nicht alle berichten nur positiv).

Kann man darüber diskutieren (habe zu den Datensammlungen von MS Teams keine Kenntnisse). Die Aussage, dass es keine funktionierenden Alternativen gibt, die stimmt aber einfach nicht.

Okay, dann möchte ich in diesem speziellen Fall- eine Gesamtschule im südlichen Teil NRWs, welche vor über 3 Jahren MS Teams erfolgreich implementiert hat und daher recht gut durch die Homeschooling-Phase kommt- meine Aussage präzisieren:

Es wurde komplett verschlafen, eine DSGVO-kompatible Alternative auf die Beine zu stellen, welche die Funktionsvielfalt, einfache WYSIWYG- Bedienbarkeit sowie übersichtliche Zusammenführung aller für den Onlineunterricht notwendigen Varianten auf allen verfügbaren Plattformen bereitstellt.

FinP 22.02.2021 09:38

Wow, jetzt wird es natürlich sehr speziell.

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1586597)
wwschool bietet (meines bescheidenen Wissens nach) immer noch keine Option, parallel zu einer Videokonferenz andere TN anzurufen.

Doch, geht unproblematisch (wenn Du die Konferenz in einem eigenen Browserfenster öffnest).

Zitat:

Die Beschränkung, max 50mb Dateien zur Konferenz hochzuladen, ist eine Farce, da zB Experimente (NatWiss) oder Einführen neuer Zeiten (Sprache) hier bei uns immer vorher als Video aufgezeichnet werden, damit die SuS es sich beliebig oft im Nachgang anschauen können.
Empfinde ich nicht als Farce - zumal es ja Lösungen gibt für synchrones Schauen von Videos in der Konferenz, aber das ist Geschmacksache. Man hat mit jedem Werkzeug Vor- und Nachteile, die man in der Planung berücksichtigen muss. Und wenn asynchron geschaut werden soll, dann muss es ja nicht in der Konferenz abgelegt sein.

Zitat:

Das Produkt muss aus einem Guss kommen...
Sehe ich genauso...

Zitat:

Logineo NRW basiert auf Moodle und hat vor exakt einem Monat (ja, im Ernst, im Januar 2021!) "endlich" ein zusätzliches Videokonferenz-Tool bekommen. Hurra, nach einem Jahr! Wenn sich die Schulen da vorher um eine Alternative kümmerten, so kann man ihnen das nicht verdenken.
Sehe ich genauso. Aber daran war wieder nicht der Datenschutz schuld.

Zitat:

Datenschutz muss hochgehalten werden, keine Frage, das unterschreibe ich vollkommen! Ein deutsches, datenschutzkonformes Auto, dass im Einsatz nicht funktioniert, ist aber.... nun ja, obsolet. ;)
Ähnlich bei den Webdiensten in der Schule.
Wie gesagt - dass Moodle nicht funktioniert liegt daran, dass die Länder, Schulträger das Thema teilweise verpennt haben. Das jetzt auf den Datenschutz zu schieben, finde ich etwas billig.

Zitat:

Okay, dann möchte ich in diesem speziellen Fall- eine Gesamtschule im südlichen Teil NRWs, welche vor über 3 Jahren MS Teams erfolgreich implementiert hat und daher recht gut durch die Homeschooling-Phase kommt- meine Aussage präzisieren:

Es wurde komplett verschlafen, eine DSGVO-kompatible Alternative auf die Beine zu stellen, welche die Funktionsvielfalt, einfache WYSIWYG- Bedienbarkeit sowie übersichtliche Zusammenführung aller für den Onlineunterricht notwendigen Varianten auf allen verfügbaren Plattformen bereitstellt.
Wir sind uns doch im Endeffekt einig. Es gibt Plattformen mit Vor- und Nachteilen (auch bei MS Teams ist nicht alles perfekt gelöst - aber das ist ja immer Geschmacksache).
Dass man aber das Versagen auf den Datenschutz schiebt ist meines Erachtens eine Ausrede.

Und nochmal: Für die Schule Deines Beispiels ist es natürlich eine Katastrophe, ein eingeführtes System wieder über den Haufen werfen zu müssen.

JENS-KLEVE 22.02.2021 09:55

Ich arbeite mit Moodle ( habe also eigene Erfahrungen) und höre soviel Gutes von Lehrern, die mit MS Teams arbeiten, dass ich auch lieber damit arbeiten würde.


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