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Drop 28.08.2019 15:29

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1474146)
was mir bei der ganzen diskussion etwas zu kurz kommt, ist das verhalten der startpaßinhaber. jeder von denen weiss, was mit veranstaltungsgeldern alles im verband angestellt wird, eventuell sogar trainer ihre vereine bezuschusst, maßnahmen ihrer vereinsjugend unterstützt, der ligabetrieb aufrechterhalten werden usw usf.
da muss ich dann auch selbst mal konsequent sein und (zukünftig) auf eine andere veranstaltung ausweichen.


Es ist ja nicht so, dass das den TN wurscht ist. Ich vernehme, dass einige enttäuscht sind und sich betrogen fühlen (Streckenänderung, Änderung Startzeiten) und daher gerne stornieren möchten. Die meisten melden sich früh an und gehen einfach im guten Glauben davon aus, dass eine Genehmigung schon folgen wird. Hätte man frühzeitig gewusst, dass es diese nicht geben wird....

Hafu 28.08.2019 15:35

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1474146)
was mir bei der ganzen diskussion etwas zu kurz kommt, ist das verhalten der startpaßinhaber. jeder von denen weiss, was mit veranstaltungsgeldern alles im verband angestellt wird, eventuell sogar trainer ihre vereine bezuschusst, maßnahmen ihrer vereinsjugend unterstützt, der ligabetrieb aufrechterhalten werden usw usf.
da muss ich dann auch selbst mal konsequent sein und (zukünftig) auf eine andere veranstaltung ausweichen.

:Blumen:

Da kann ich NBer nur recht geben.

Ich kritisier' bekanntlich auch ganz gerne mal, wenn bei den Verbänden meiner Meinung nach was schief läuft, aber dass unser Sport Verbände mit all ihren zu 99% ehrenamtlichen Strukturen braucht und ohne diesen Verbandüberbau niemals diese positive Entwicklung genommen hätte, die es gerade im Triathlon in den vergangenen 30 Jahren gegeben hat, sollte eigentlich jedem, der ein wenig über den Tellerrand sehen kann, klar sein.

Gerade die Landesverbände mit ihrer Jugendförderung, ihren Kinder- und Jugendwettkämpfen, Vereinsstrukturen, Ligabetrieb leisten die unverzichtbare Basisarbeit von der langfristig betrachtet jeder größere kommerzielle Veranstalter profitiert!

Cube77 28.08.2019 18:54

Ist ja alles richtig!
Aber als ich mich für den Wettkampf interessierte, waren dessen Vorläufer soweit ich eruieren konnte alle genehmigt und die Bewertung anderer Teilnehmer durchaus positiv. "Die Genehmigung wird wieder sehr spät erfolgen wie die letzten Jahre!" war auch eine der Aussagen, also haben wir uns angemeldet (übrigens alle Startpass-Inhaber).
Die Information, dass es niemals zu einer Genehmigung kommen wird, kam zu einem Zeitpunkt, ab dem eine kostenfreie Stornierung nicht mehr möglich war. Es konnte ja keiner von uns ahnen, dass es dieses Jahr zu keiner Genehmigung kommen wird ...

Tellerrand, Jugendförderung etc. hin oder her, alles richtig, aber:
Ich werde jetzt nicht knapp 300€ Anmeldegebühr plus 90€ Hotelkosten zum Fenster herauswerfen. Wenn ich dort jetzt nicht starte, hilft das dem NRWTV auch nicht wirklich. Höchstens, weil er einen Athleten weniger anzuklagen hat ...

Wenn alle Bescheid wussten (so kommt es mir zumindest jetzt vor, wo das Kind im Brunnen liegt), warum wurde dann nicht im Vorfeld vor der Veranstaltung und den möglichen Folgen gewarnt?

Saluti
Alex

Stefan 28.08.2019 19:40

Zitat:

Zitat von Cube77 (Beitrag 1474175)
I.........

Wenn ich mir verarscht vorkommen würde, dann hätte ich dem Veranstalter geschrieben, dass ich nicht starte, weil ich nicht mit den ganzen Änderungen einverstanden bin. Mein Startgeld hätte ich mit einer Frist von 10 Tagen zurückgefordert und darauf hingewiesen, dass mein Anwalt den Fall gerne übernimmt.
Ich finde, dass man gewissen Leuten nicht alles durchgehen lassen sollte und bin auch mal bereit, ein paar Euro in die Hand zu nehmen, um meine Vorstellung von Gerechtigkeit durchzusetzen.

Ihr lasst Euch erst verarschen und redet Euch jetzt den Start schön.

NBer 28.08.2019 19:47

Zitat:

Zitat von Cube77 (Beitrag 1474175)
.....
Tellerrand, Jugendförderung etc. hin oder her, alles richtig, aber:
Ich werde jetzt nicht knapp 300€ Anmeldegebühr plus 90€ Hotelkosten zum Fenster herauswerfen. Wenn ich dort jetzt nicht starte, hilft das dem NRWTV auch nicht wirklich. ......

ich hatte in meinem beitrag deswegen ja auch ein "(zukünftig)" eingefügt. startpassinhaber sollten dann nächstes jahr auch auf die gefahr hin keinen startplatz mehr zu bekommen, erst melden, wenn dort eine genehmigungsnummer auftaucht. und zwar nicht aus angst vor einer sperre, sondern aus solidaritätsprinzip.

Neoprenmiteingriff 28.08.2019 19:51

Startpass=Absicherung bzw Versicherung.

Wenn was passiert ist das Geschrei groß

JENS-KLEVE 28.08.2019 20:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1474040)
Woher weißt Du das?

- Windschattenfahren erlaubt bzw. ungeahndet
- Abkürzen erlaubt bzw. ungeahndet
- keine Kampfrichter

Mir scheint, dass es in allen Jahren in Köln ein Windschattenverbot gab. Abkürzen war ebenfalls verboten. Es gab in jedem Jahr Kampfrichter und Sanktionen bei Regelübertretungen.

Die übelsten Windschatten-Orgien, die ich bisher erleben durfte, waren allesamt auf verbandsgenehmigten, aber hoffnungslos überfüllten Strecken großer Veranstalter. Man sehe sich mal die Radzeiten von AK-Frauen an, die sich für Hawaii qualifizieren, da geschehen regelmäßig echte Wunder. Es gibt Trainer, die ihren Athleten seit Jahren ganz offen sagen, dass sie es mit einer strikt regelkonformen Fahrweise nicht nach Hawaii schaffen werden – weil ihre Konkurrenten fast alle bescheißen.

Kampfrichter scheitern nach meiner Erfahrung zu einem beträchtlichen Teil bereits an den Regeln zu einem Überholvorgang – darf ich in die Windschattenbox einfahren oder nicht? Wenn ich mehrere Athleten überhole, die im geforderten 12m-Abstand fahren? Darf ich in dritter Reihe überholen, darf ich den Mittelstreifen überfahren? Wir hatten hier bereits Diskussionen zu diesem Thema, ohne klares Ergebnis, obwohl hier regelkundige und geschulte Kampfrichter mitdiskutieren.

DTU-genehmigte Veranstaltungen sind aus meiner Sicht keineswegs eine Garantie für ein faires, regelkonformes Rennen. Umgekehrt können vom Verband nicht genehmigte Veranstaltungen durchaus fair ablaufen. Ich verstehe Deine Einwände und Bedenken, aber mir ist das zu schwarz-weiß.

----

Wie könnte eine Lösung aussehen? Für die Athleten wäre folgendes anzustreben:
a) Die Rennen in Köln existieren in den kommenden Jahren weiter. Sie bekommen wirtschaftlich wieder mehr Wasser unter den Kiel und blühen auf. Sie bleiben eine Bereicherung des Wettkampfangebots einer dicht bevölkerten Gegend.

b) DTU und Veranstalter unterstützen sich gegenseitig.
Im Moment wird keines dieser beiden Ziele angesteuert. Sondern es ist aktuell ein Konfrontationskurs mit dem möglichen Ergebnis, dass die Veranstaltung in Köln zusammenbricht. Dann hätten alle Parteien verloren, der Verband, die Athleten und der Veranstalter. Deshalb plädiere ich dafür, diesen Machtkampf zu beenden, denn er schadet allen Beteiligten. Insbesondere ist es aus meiner Sicht falsch, die Nachricht zu verbreiten, der Veranstalter agiere auf dem Rücken der Athleten. Der Verband tut das ebenso, denn die Athleten und deren mögliche Sperre sind sein eingesetztes Druckmittel. Außerdem vertritt der Verband nur eine kleine Minderheit der deutschen Triathleten und keineswegs "die" Triathleten.

Ich halte es für das Beste, wenn jetzt erstmal alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um der Veranstaltung über den Berg zu helfen. Danach kann man sich wieder an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen, von der alle Parteien profitieren. Es fällt niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn die Veranstaltung ausnahmsweise ohne Verbandsgenehmigung abläuft. Vielmehr kann das ein erster Schritt aufeinander zu, in einer gewiss verfahrenen Situation, sein.

Wieviele zweite Chancen soll der Denn noch kriegen? Er macht das nicht aus Trotelligkeit, sondern mit voller Absicht aus wirtschaftlichen Gründen. Das ist dreist.

Alteisen 28.08.2019 20:55

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1474194)
Wieviele zweite Chancen soll der Denn noch kriegen? Er macht das nicht aus Trotelligkeit, sondern mit voller Absicht aus wirtschaftlichen Gründen. Das ist dreist.

Ich sehe nach wie vor wirtschaftliche Nachteile.

Die Veranstaltung hatte in den letzten Jahren regelmäßig 200-400 Nachmelder. Wenn davon jetzt nach den ganzen Diskussionen nur 100 wegfallen, dann geht das wirtschaftliche Kalkül schon nicht mehr auf.

Klugschnacker 28.08.2019 21:36

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1474121)
Du stellst es hier so dar als ob der NRWTV eine Genehmigung nicht erteilt hätte. Woher hast Du dieses Wissen?

Das ist ein Missverständnis. Ich wollte mit meinem Posting nicht den Eindruck erwecken, der Verband hätte eine beantragte Genehmigung nicht erteilt. Der Veranstalter hat dieses Jahr keine Genehmigung beantragt.

Offenbar gibt es dafür Gründe. Wenn man das Problem im Sinne meines Vorschlags lösen will, muss man sich mit diesen Gründen auseinandersetzen. Damit möchte ich nicht sagen, dass dies nicht geschehen sei. Aber irgendwo hakt es da eben noch, und mir scheint, dass es hier um ein Problem geht, das sich mit gutem Willen auf beiden Seiten lösen lässt.

tandem65 28.08.2019 21:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1474203)
Aber irgendwo hakt es da eben noch, und mir scheint, dass es hier um ein Problem geht, das sich mit gutem Willen auf beiden Seiten lösen lässt.

Das ist eine Plattitüde, mit gutem Willen auf beiden Seiten lassen sich so ziemlich alle Zwischenmenschlichen Probleme lösen.:Huhu:
Auch jetzt machst Du wieder den Eindruck der NRWTV könne helfen indem er, nur ein Beispeil aus der Luft gegriffen, auf auf die Androhung von Sperren verzichtet und dadurch Jeschke gewinnen nächstes Jahr eine Genehmigung zu beantragen.
Der NRWTV scheint ja schon auf Jeschke zugegangen zu sein.
Irgendwann ist es auch mal gut und wenn Jeschke ohne Genehmigung will, kann er das gerne machen. Er kann offensichtlich ohne die Minderheit der Startpaßinhaber gut leben.

hanse987 28.08.2019 23:08

Ich hab mir jetzt zum Spaß mal die verschieden Varianten der 2019er Ausschreibung angesehen.

28.07.2018
- Ganz an Anfang der Ausschreibung: "Nordrhein-Westfälischer Triathlon Verband (NRWTV), Genehmigungsnummer: Beantragt"
- Unter Genehmigungen: "Bei mithilfe des Verbandes: Genehmigungsnummer NRWTV: beantragt!"

27.09.2018
- An Anfang der Ausschreibung seht nichts mehr zum Verband und beantragter Genehmigung
- Unter Genehmigungen: "Bei mithilfe des Verbandes: Genehmigungsnummer NRWTV: beantragt!"

29.01.2019
- Unter Genehmigungen: "Bei mithilfe des Verbandes: Genehmigungsnummer NRWTV"

In der aktuellen Version findet man dann gar nichts mehr zum Verband. Wenn ich mich sehr früh angemeldet hätte, mit der Info "Genehmigung beantragt" und man jetzt erfährt es gab nie eine Beantragung, dann käme ich mich richtig verarscht vor!

Ein weiterer interessanter Punkt findet man in der Ausschreibung ganz am Anfang. In den alten Versionen werden als Unterstützer eine 7 Vereine aufgezählt. Jetzt steht nur noch: "Mit freundlicher Unterstützung von: Von vielen lokalen Vereinen aus Köln und NRW." Ob sich da der ein oder andere Verein abgewendet hat? Wird ja normalerweise nicht umsonst geändert.

Klugschnacker 28.08.2019 23:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474154)
Gerade die Landesverbände mit ihrer Jugendförderung, ihren Kinder- und Jugendwettkämpfen, Vereinsstrukturen, Ligabetrieb leisten die unverzichtbare Basisarbeit von der langfristig betrachtet jeder größere kommerzielle Veranstalter profitiert!

Das stimmt ohne Zweifel. Allerdings ohne das Wort "unverzichtbar", finde ich. Denn die Jugendförderung, die Vereinsstrukturen und der Ligabetrieb sind möglicherweise für die großen kommerziellen Veranstalter durchaus verzichtbar.

Denn Dein Satz ist ebenfalls richtig, wenn man die Rollen vertauscht: "Ohne große Veranstaltungen kommen keine Kinder in die Vereine, und die Jugend würde sich nicht für Triathlon interessieren. Die großen Veranstalter leisten unverzichtbare Basisarbeit, ohne die langfristig keine professionellen Verbandsstrukturen existieren können."

Ich kann es nicht beweisen, aber gefühlsmäßig würde ich sagen, dass in Roth oder Frankfurt oder Hamburg oder Köln nur eine ganz kleine Minderheit etwas von der Jugendförderung seines Landesverbands hatte; oder vom Ligabetrieb, oder von Triathlon-Vereinsstrukturen. Ich würde diesen durchaus sinnvollen und ehrenwerten Einrichtungen daher keinen großen Einfluss auf die genannten Rennen zusprechen.
:Duell:

Vielleicht täusche ich mich auch, und ein nennenswerter Anteil an den hier auf TS aktiven Triathleten haben eine Jugendförderung ihres Landesverbands genossen, oder haben über Kinderwettkämpfe zu unserem Sport gefunden. Im Moment gehe ich jedoch nicht davon aus.

Berechtigt finde ich den Hinweis auf von den Verbänden geschulte Kampfrichter. Das ist eine gute Sache, und hier sehe ich auch einen Gegenwert für die Abgaben der Veranstalter.
:Blumen:

Klugschnacker 28.08.2019 23:23

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1474206)
Auch jetzt machst Du wieder den Eindruck der NRWTV könne helfen indem er, nur ein Beispeil aus der Luft gegriffen, auf auf die Androhung von Sperren verzichtet und dadurch Jeschke gewinnen nächstes Jahr eine Genehmigung zu beantragen.

Das ist nicht von mir, aber ich würde es für das aktuelle Jahr für eine gute Idee halten. Wenn man sich auf diesem Weg einigen könnte, wäre das doch eine Überlegung wert, oder nicht? Selbstverständlich muss sich auch die andere Seite bewegen.

Schlechter als im Moment kann es für alle drei Parteien (Verband und die angeschlossenen Sportler, Veranstalter) kaum werden.
:Blumen:

Hafu 29.08.2019 07:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1474216)
...

Natürlich ist das Ganze eine Wechselwirkung und auch der Triathlon in Deutschland hat in der Vergangenheit massiv von den florierenden großen Veranstaltungen in Roth und Frankfurt profitiert.:Blumen:

Köln würde ich da allerdings nicht ansatzweise auf diesem Level sehen, da der zweifellos große und teilnehmerstarke Wettkampf in Köln seit Jahren medial praktisch nicht stattfindet: mangels großer Namen unter den Teilnehmern gibt es kaum überregionale Rennberichte, Fernsehzusammenfassungen oder gar Live-Übertragungen im Gegensatz zu Roth und Frankfurt. Trotzdem motiviert ein teilnehmerstarker Wettkampf trotzdem den ein oder anderen Freizeitsportler, selbst mal einen Triathlon zu absolvieren, weil mit der Menge der Teilnehmer die Wahrscheinlichkeit steigt, dass im eigenen Bekanntenkreis oder Kollegenkreis ein Triathlet sich befindet und dieser eine Art Vorbildfunktion übernimmt.

Für die mediale Außenwirkung der "Big Player" Frankfurt und Roth ist aber auch unverzichtbar, dass dort auch große bekannte Namen starten und um den Sieg kämpfen bzw. gewinnen. Und diese großen Namen kann ein Land nur regelmäßig liefern, wenn Spitzensportförderung an der Basis und ein Stück weit darüber (D- und C-Kader funktioniert) so wie in Deutschland.

Im Sonderfall Deutschland kommt da sogar noch dazu, dass im absoluten Spitzensportbereich (Olympiakader bzw. wie er früher hieß A-Kader) die Spitzensportförderung seit Jahren deutliche Defizite aufweist, so dass die 70.3-Distanz und Ironman-Distanzen seit Jahren überproportional mit in ihrer Sportkarriere stecken gebliebenen Talenten geflutet werden, die in anderen Ländern wie USA, Großbritannien oder Frankreich wesentlich länger auf ITU-Distanzen bleiben würden.

Nichtsdestoweniger stammen auch diese Talente letztlich aus der verbandsgetriebenen Sportförderung und wenn heimische Top-Athleten fehlen, sieht man aktuell an der rückläufigen Triathlonentwicklung in den USA. Dort fehlen Hawaii-Sieger und Hawaii-Siegaspiranten, was sicherlich ein Faktor für die dort sinkenden Teilnehmerzahlen bei Triathlonwettkämpfen ist.

Was du auch noch nicht mit thematisiert hast, ist die vom Verband organisierte Triathlontrainerausbildung mit den Lizenzstufen. Die ist auch dank Subventionen des Verbandes weitaus günstiger als vergleichbare Ausbildungen z.B. im Fitnestudio-Bereich und findet großteils über Vereins- und Verbandsstrukturen statt. Und selbst die kommerziellen Trainingsanbieter, die ihre Dienste später nicht über Vereine sondern gegen Monats- und Jahresbeiträge anbieten, haben ihre Triathlontrainerausbildung fast ausnahmslos über die verschiedenen Lizenzstufen des Verbandes durchlaufen.

Kido 29.08.2019 07:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474154)
Gerade die Landesverbände mit ihrer Jugendförderung, ihren Kinder- und Jugendwettkämpfen, Vereinsstrukturen, Ligabetrieb leisten die unverzichtbare Basisarbeit von der langfristig betrachtet jeder größere kommerzielle Veranstalter profitiert!

Das sehe ich nicht so. Mein letzter Verein hatte kaum Jugend. Mein jetztiger Verein hat auch keine Jugend. Ein anderer Verein in der umgebung hat auch keine Jugend.

Du betrachtetst das ganze aus der Brille wo es Jugendarbeit gibt. Ich kenne jetzt die Zahlen nicht, aber ich würde behaupten, dass es noch mehr solcher Vereine gibt in denen es keine Jugendarbeit gibt, weil dies Resourcen voraussetzt die nich jeder Verein leisten kann und die es schwer ist auf zu bauen.

Ich stelle mal die KÜhne These auf, dass viele bei den Veranstaltungen nur einen Startpass haben, weil sie dann günstiger bei mehreren Veranstaltungen starten können. Den nur finishern, von denen der Großteil bei solchen Veranstaltungen zu diesem Clientel gehört, ist der Verband glaube ich sowas von egal. Ich behaupte auch mal, dass denen das ganze drumerum egal ist.

Ich bin da eher bei Arne, dass die leute nicht in Vereine eintreten, weil der Verband so geil ist und so geile Arbeit leistet, sondern weil große Veranstaltungen die leuten zum Triathlon bringen, weil sie mal bei einer großen Veranstaltung am Streckenrand standen.

Sowieso betreiben wir eine Sportart, bei der nicht der Weltverband sondern eine Firma die Weltmeisterschaft austrägt. Alleine das ist ja schon schräg und zeigt für mich eigentlich was der Verband dann auch in Deutschland für einen Stellenwert bei den Athleten hat.

Kido 29.08.2019 07:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474220)

Für die mediale Außenwirkung der "Big Player" Frankfurt und Roth ist aber auch unverzichtbar, dass dort auch große bekannte Namen starten und um den Sieg kämpfen bzw. gewinnen. Und diese großen Namen kann ein Land nur regelmäßig liefern, wenn Spitzensportförderung an der Basis und ein Stück weit darüber (D- und C-Kader funktioniert) so wie in Deutschland.

Im Sonderfall Deutschland kommt da sogar noch dazu, dass im absoluten Spitzensportbereich (Olympiakader bzw. wie er früher hieß A-Kader) die Spitzensportförderung seit Jahren deutliche Defizite aufweist, so dass die 70.3-Distanz und Ironman-Distanzen seit Jahren überproportional mit in ihrer Sportkarriere stecken gebliebenen Talenten geflutet werden, die in anderen Ländern wie USA, Großbritannien oder Frankreich wesentlich länger auf ITU-Distanzen bleiben würden.

Nichtsdestoweniger stammen auch diese Talente letztlich aus der verbandsgetriebenen Sportförderung und wenn heimische Top-Athleten fehlen, sieht man aktuell an der rückläufigen Triathlonentwicklung in den USA. Dort fehlen Hawaii-Sieger und Hawaii-Siegaspiranten, was sicherlich ein Faktor für die dort sinkenden Teilnehmerzahlen bei Triathlonwettkämpfen ist.
.

Also aus meiner Errinnerung gab es genug Top Athleten die nicht unbedingt in der Kaderförderung involviert waren. Und du sprichst es ja schon selbst an. Viele Topathleten fallen im Verband runter und sind dann gerade auf der LD ihr eigener Herr. Mag sein, dass der Verband in den jungen Jahren einen Gewissen Grundstein gesetzt hat aber Weltmeister sind die nicht geworden unter Verbandsstrukturen. Das stellt den Verband aus meiner sicht in Frage, ob es ihn braucht um Weltmeister zu werden. Deshalb zieht das Argument aus meiner sicht nicht, dass es nur Top leute gibt weil es den Verband gibt.
Ich gehe noch ein Stück weiter und sage, der Verband schmückt sich dann mit falschen Federn.

Radlbauer 29.08.2019 07:49

Jeschke hat in den letzten 10 Jahren so viele Brücken und Sonderlocken gebaut bekommen. In den letzten Jahren war Ruhe, da hatte er einen Haupt- und Namenssponsor. Warum wohl schießt er sich in diesem Jahr ohne nennenswerte Sponsoren so gegen die Verbandsabgaben ein? Warum öffnet er die Anmeldung für 2020, obwohl 2019 noch nicht mal durchgeführt wurde?
Wer rechnen kann...

Und was soll der Verband jetzt tun? Ich hatte in einem vorherigen Post geschrieben, dass der Verband im Sinne der Athleten auf Jeschke zugegangen ist. Jeschke hat den Vorschlag ignoriert. Das macht er geschickt, weil er weiß dass der Schwarze Peter in jedem Fall beim Verband liegt. Sperrt der NRWTV Athleten für die Liga 2020, dann gibt es richtig Ärger mit den Athleten. Vielleicht klagt ja auch der eine oder andere Athlet gegen eine mögliche Sperre. Dann hat Jeschke eines seiner Ziele erreicht. Er muss selbst nicht aktiv werden.

Sperrt der NRWTV die Athleten nicht, dann hat Jeschke ebenfalls sein Ziel erreicht und kann sagen: seht Ihr, ein Start bei mir hat keine Konsequenzen, ich hab’s Euch vorher gesagt. Warum sollte er sich dann im nächsten Jahr mit dem Verband an den Tisch setzen? Er braucht dann den Verband nicht mehr.

Die Situation ist aktuell wirklich verfahren. Wie wäre es, wenn Arne sich als Mediator oder Schlichter einbringt. Du scheinst ja Ideen zu haben, wie man den Knoten durchschlagen kann.

Die Vereine in NRW mit eigenen Veranstaltungen, zu denen auch mein Verein zählt, sind mittlerweile nur noch genervt. Siehe Eingangssatz zu diesem Post.

endorphi 29.08.2019 08:09

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1474215)
Ich hab mir jetzt zum Spaß mal die verschieden Varianten der 2019er Ausschreibung angesehen.

28.07.2018
- Ganz an Anfang der Ausschreibung: "Nordrhein-Westfälischer Triathlon Verband (NRWTV), Genehmigungsnummer: Beantragt"
- Unter Genehmigungen: "Bei mithilfe des Verbandes: Genehmigungsnummer NRWTV: beantragt!"

27.09.2018
- An Anfang der Ausschreibung seht nichts mehr zum Verband und beantragter Genehmigung
- Unter Genehmigungen: "Bei mithilfe des Verbandes: Genehmigungsnummer NRWTV: beantragt!"

Ich bin jetzt kein Jurist, aber wenn da tatsächlich mal stand dass die Genehmigung beantragt wurde (was ja laut Verband nie passiert ist) und man sich dann als Athlet in gutem Glauben dass es dann auch genehmigt wird (wie in 99,9% der Fälle eben üblich), ist dass dann nicht auch ne Art von Täuschung? Dann könnten ja alle die sich unter diesen Voraussetzungen angemeldet haben zurücktreten, und dann würde es für Herrn Jeschke and Friends mal ganz anders aussehen.

tandem65 29.08.2019 08:29

Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1474222)
Ich stelle mal die KÜhne These auf, dass viele bei den Veranstaltungen nur einen Startpass haben, weil sie dann günstiger bei mehreren Veranstaltungen starten können. Den nur finishern, von denen der Großteil bei solchen Veranstaltungen zu diesem Clientel gehört, ist der Verband glaube ich sowas von egal.

Das ist ja ein Argument dafür die Athleten zu ihrem Schutz zu sperren. Als Schutz vor sich selbst, in Zukunft aus rein wirtschaftlichen Überlegungen einen Startpaß zu beantragen.
Da wären wir wieder beim Thema mündiger Bürger und Eigenverantwortlichkeit.

redeagle 29.08.2019 08:36

Zitat:

Zitat von Radlbauer (Beitrag 1474226)
Warum wohl schießt er sich in diesem Jahr ohne nennenswerte Sponsoren so gegen die Verbandsabgaben ein? Warum öffnet er die Anmeldung für 2020, obwohl 2019 noch nicht mal durchgeführt wurde?
Wer rechnen kann...

Diese These halte ich für überzogen.
Ich starte seit 10 Jahren in Köln, da es vor meiner Haustür ist.
Ich bin auch über Köln zum Triathlon gekommen.
Und man konnte sich schon immer zum "super-ealry-bird-tarif" vor dem Wettkampf für das nächste Jahr anmelden.
Daraus jetzt zu schliessen, dass er dieses Jahr finanzielle Probleme hat halte ich für Quatsch. (auch wenn er diese Probleme haben kann)
Für Roth kann man sich auch direkt einen Tag später anmelden. Da sagt auch keiner etwas von finanziellen Schwierigkeiten.

tandem65 29.08.2019 08:51

Zitat:

Zitat von redeagle (Beitrag 1474233)
Diese These halte ich für überzogen.

Gebe ich Dir recht, ich würde eher aufgrund der nicht vorhandenen Bereitschaft Verbandsabgaben zu zahlen auf finanzielle Probleme schliessen.
Das kann aber auch einfach daran hängen daß Herr Jeschke ein Freigeist ist.

Alteisen 29.08.2019 08:56

Zitat:

Zitat von redeagle (Beitrag 1474233)
Diese These halte ich für überzogen.
Ich starte seit 10 Jahren in Köln, da es vor meiner Haustür ist.
Ich bin auch über Köln zum Triathlon gekommen.
Und man konnte sich schon immer zum "super-ealry-bird-tarif" vor dem Wettkampf für das nächste Jahr anmelden.
Daraus jetzt zu schliessen, dass er dieses Jahr finanzielle Probleme hat halte ich für Quatsch. (auch wenn er diese Probleme haben kann)
Für Roth kann man sich auch direkt einen Tag später anmelden. Da sagt auch keiner etwas von finanziellen Schwierigkeiten.

Da liegst Du aus meiner Sicht daneben. Du kannst ja mal eine Rechnung an Jeschke & Friends schreiben. Dann kennst Du die Zahlungsmoral (nicht zahlen wollen) bzw. finanzielle Situation (nicht zahlen können?).

tandem65 29.08.2019 09:03

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1474239)
Da liegst Du aus meiner Sicht daneben. Du kannst ja mal eine Rechnung an Jeschke & Friends schreiben. Dann kennst Du die Zahlungsmoral (nicht zahlen wollen) bzw. finanzielle Situation (nicht zahlen können?).

Na einfach mal eine Rechnung schreiben ist natürlich auch lustig.
Ohne Rechtsgrund kannst Du Dir auch das Porto sparen. ;)

Hafu 29.08.2019 09:05

Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1474222)
...
Ich bin da eher bei Arne, dass die leute nicht in Vereine eintreten, weil der Verband so geil ist und so geile Arbeit leistet, sondern weil große Veranstaltungen die leuten zum Triathlon bringen, weil sie mal bei einer großen Veranstaltung am Streckenrand standen.
...

Und warum stehen viele Leute bei großen Veranstaltungen am Streckenrand? Weil sie die Stars der Szene und Spitzensport hautnah erleben wollen! Worum drehen sich denn die alljährlichen Frankfurt und Roth-Threads hier im Forum zum überwiegenden Teil? Vor dem Rennen um Spekulationen über den mutmaßlichen Rennverlauf in der Spitze, danach über die Rennanalyse des Profirennens.

Deshalb investieren Ironman Frankfurt und Challenge Roth alljährlich erhebliche Summen in die Verpflichtung großer Namen, weil erst ein Start von Frodeno oder Kienle oder Lange (und noch besser alle drei!) für das notwendige Medien- und Zuschauerinteresse sorgt.

Und alle drei der oben genannten Namen haben in Vereinen und Kaderstrukturen ihre sportliche Grundausbildung genossen, so wie durchgehend nahezu alle anderen namhaften deutschen Profis (Clavel, Frommhold, Löschke). Die einzige Ausnahme, die mir aktuell einfällt ist Quereinsteiger Boris Stein.

Wie bereits gesagt, in Köln wird das anders sein: es wird kein Profi an der Startlinie stehen, die Medien jenseits von Köln werden sich trotz der hohen Teilnehmerzahl nicht für das Rennen interessieren,so wie in den vergangenen Jahren auch und es werden abgesehen von den Angehörigen der Teilnehmer auch keine Zuschauer an der Strecke stehen.

redeagle 29.08.2019 09:08

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1474239)
Da liegst Du aus meiner Sicht daneben. Du kannst ja mal eine Rechnung an Jeschke & Friends schreiben. Dann kennst Du die Zahlungsmoral (nicht zahlen wollen) bzw. finanzielle Situation (nicht zahlen können?).

Ich habe nur gesagt, dass die Annahme der finanziellen Probleme aufgrund der frühzeitigen Anmeldung keinen Kausalität darstellt.
Es kann durchaus sein, dass er welche hat.

Und Zahlungsmoral hat mal gar nix mit finanzieller Substanz zu tun.
Gerade da wo viel Geld ist wird gerne lange damit gewartet Rechnungen zu bezahlen.

redeagle 29.08.2019 09:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)
Und warum stehen viele Leute bei großen Veranstaltungen am Streckenrand?

Ich glaube dass auch sehr viele an der Strecke stehen, um jemanden anzufeuern, den man persönlich kennt.
Je größer die Veranstalltung, je mehr gibt es dieser Angehörigen.
Denen ist auch ziemlich egal wer sonst noch dort startet, da sie die Topleute meistens nicht kennen.

Gibt aber mit Sicherheit auch einige, die nur wegen der Stars kommen.

Julez_no_1 29.08.2019 09:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)

Wie bereits gesagt, in Köln wird das anders sein: es wird kein Profi an der Startlinie stehen, die Medien jenseits von Köln werden sich trotz der hohen Teilnehmerzahl nicht für das Rennen interessieren,so wie in den vergangenen Jahren auch und es werden abgesehen von den Angehörigen der Teilnehmer auch keine Zuschauer an der Strecke stehen.

Das sehe ich genau so. Man findet auch keine qualitaiv hochwertige Videos bei Youtube usw.

Trotz alledem, ich starte am Samstag und hoffe auf einen schönen Wettkampf :)

Alteisen 29.08.2019 09:25

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1474244)
Na einfach mal eine Rechnung schreiben ist natürlich auch lustig.
Ohne Rechtsgrund kannst Du Dir auch das Porto sparen. ;)

Natürlich mit Rechtsgrund....:dresche

Helmut S 29.08.2019 09:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)
Und warum stehen viele Leute bei großen Veranstaltungen am Streckenrand? Weil sie die Stars der Szene und Spitzensport hautnah erleben wollen!

Da liegst du m. E. komplett daneben. Wen interessieren denn die Profis? Die paar Leute aus der Szene, ok. Die Masse steht aber doch wegen ihren Ehemännern, Ehefrauen, Lebenspartnern, Vereinskameraden und Kumpels dort. Ich würde mich nicht einen einzigen Meter wegen Frodo und Co ins Auto setzen und von von Bayern nach Hessen fahren. Oder nach Roth? Warum auch? Ausserdem kriegt man grad von der Radstrecke ja im TV/Stream eh mehr mit. Wenn man schon mal dort ist: Ok, dann nimmt man die mit. Aber sonst? :Blumen:

Helmut S 29.08.2019 09:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)
UDeshalb investieren Ironman Frankfurt und Challenge Roth alljährlich erhebliche Summen in die Verpflichtung großer Namen, weil erst ein Start von Frodeno oder Kienle oder Lange (und noch besser alle drei!) für das notwendige Medien- und Zuschauerinteresse sorgt.

Auch da liegst du mE daneben. Die Namen werden verpflichtet um die Wertigkeit des Rennens in der Szene hoch zu halten um die Athleten da hin zu kriegen (die horrende Startgelder bezahlen) und nicht die Masse der Zuschauer. Ausserdem stärkt das die Position innerhalb der Serie/Familie. :Blumen:

Helmut S 29.08.2019 09:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)
[...]die Medien jenseits von Köln werden sich trotz der hohen Teilnehmerzahl nicht für das Rennen interessieren,so wie in den vergangenen Jahren auch und es werden abgesehen von den Angehörigen der Teilnehmer auch keine Zuschauer an der Strecke stehen.

Hier stimme ich dir zu (was die Medien betrifft). Im letzten Teil bin ich nicht deiner Meinung, dass dies an den fehlenden Stars liegt, sondern an der Anziehungskraft der Label-Rennen. :Blumen:

Kido 29.08.2019 09:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1474246)

Und alle drei der oben genannten Namen haben in Vereinen und Kaderstrukturen ihre sportliche Grundausbildung genossen, so wie durchgehend nahezu alle anderen namhaften deutschen Profis (Clavel, Frommhold, Löschke). Die einzige Ausnahme, die mir aktuell einfällt ist Quereinsteiger Boris Stein.

Das stimmt, sie haben sicherlich in diesen Strukturen eine gute Grundausbildung bekommen. Das will ich garnicht anzweifeln.
Dennoch wurden sie erst richtig erfolgreich (mit ausnahme von Frodo) als sie nicht mehr vom Verband betreut wurden und auf eigenen Beinen standen ;)
Jetzt kann man natürlich mutmaßen welchen Anteil der Verband an ihrem Erfolg trägt.

Ausdauersport wie Triathlon ist halt nicht so schwer. Man muss nur schwimmen, radfahren und laufen. Da kommt man schon sehr weit wenn man das einfach nur macht. Selbst einen Verein braucht man dazu eben nicht zwingend. Das ist bei anderen Sportarten eben anders, weshalb dort der Verband und die Vereine mehr im Vordergrund gestehen.
Das ist meine Erklärung warum der Verband im Triathlon nicht den Stellenwert hat wie Leute aus dem Verband eben glauben.

Helmut S 29.08.2019 09:57

Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1474261)
Das ist meine Erklärung warum der Verband im Triathlon nicht den Stellenwert hat wie Leute aus dem Verband eben glauben.

Hinsichtlich aller Formate ausser den "Organisierten" in unserem Sport stimme ich dir zu. Auch was den Habitus vieler Funktionäre betrifft. Hier unterscheidet sich Triathlon aber nicht wirklich. Verbände sind nirgends ohne Kritik.

Was den olympischen Sport, organisierte WMs, WCs, Liegen etc angeht, funktioniert der halt nicht ohne Verband. Das ist aber ja auch kein Geheimnis ;) Anders rum ist es auch so, dass ohne Erfolge in dem Hochleistungsbereich die Verbände nicht weiter kommen. Die DTU hatte den ersten echt dicken Sprung (>10%) in der Mitgliederzahl im Jahre 2009 - ein Jahr nach Frodos Olympiasieg in Peking. Diese Wechselwirkung ist nicht hoch genug einzuschätzen udn darauf können sich dann Verbände auch was "einbilden".

Die große Frage ist ja: Sind die Leute in der Spitze trotz des Verbandes für erfolgreich oder wegen des Verbandes? Ich fürchte, das oft Ersteres gilt. Leider.

Verbände halt ich schon für sehr wichtig und den Stellenwert für hoch. Sport ist auch ein Kulturgut und liegt grundsätzlich im Staatsinteresse (kann man leider nicht immer erkennen). Auch was HaFu zur Jugendarbeit sagt ist unglaublich wichtig. Auch als gesellschaftliche Funktion.

:Blumen:

BunterHund 29.08.2019 10:35

Bitte nennt Profi-Triathleten, die keine Förderung erhielten (LV o. DTU)
 
Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1474224)
Also aus meiner Errinnerung gab es genug Top Athleten die nicht unbedingt in der Kaderförderung involviert waren. Und du sprichst es ja schon selbst an. Viele Topathleten fallen im Verband runter und sind dann gerade auf der LD ihr eigener Herr. Mag sein, dass der Verband in den jungen Jahren einen Gewissen Grundstein gesetzt hat aber Weltmeister sind die nicht geworden unter Verbandsstrukturen. Das stellt den Verband aus meiner sicht in Frage, ob es ihn braucht um Weltmeister zu werden. Deshalb zieht das Argument aus meiner sicht nicht, dass es nur Top leute gibt weil es den Verband gibt.
Ich gehe noch ein Stück weiter und sage, der Verband schmückt sich dann mit falschen Federn.

Bitte nenne mal erfolgreiche Profi-Triathleten der heutigen Zeit, die aus deiner Sicht keine Förderung eines Landesverbandes bzw. der DTU bekommen haben. Eine ganz ernst gemeine Anfrage von mir.
Wäre doch spannend, das Mal zu checken....

hanse987 29.08.2019 10:37

Zitat:

Zitat von endorphi (Beitrag 1474230)
Ich bin jetzt kein Jurist, aber wenn da tatsächlich mal stand dass die Genehmigung beantragt wurde (was ja laut Verband nie passiert ist) und man sich dann als Athlet in gutem Glauben dass es dann auch genehmigt wird (wie in 99,9% der Fälle eben üblich), ist dass dann nicht auch ne Art von Täuschung? Dann könnten ja alle die sich unter diesen Voraussetzungen angemeldet haben zurücktreten, und dann würde es für Herrn Jeschke and Friends mal ganz anders aussehen.

Hier kannst du die verschiedenen Versionen finden:
https://web.archive.org/web/*/http:/...bung-2019.html

NBer 29.08.2019 11:36

Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1474261)
Das stimmt, sie haben sicherlich in diesen Strukturen eine gute Grundausbildung bekommen. Das will ich garnicht anzweifeln.
Dennoch wurden sie erst richtig erfolgreich (mit ausnahme von Frodo) als sie nicht mehr vom Verband betreut wurden und auf eigenen Beinen standen ;)......

definiere "richtig erfolgreich". garantiert wird niemand außerhalb der verbandsstruktueren über olympische distanzen (ich nehme da jetzt schon mal die staffel mit rein) "richtig erfolgreich". dein "richtig erfolgreich" und auch das wort "weltmeisterschaften" bei anderen ist ausschließlich durch 70.3 und IRONMAN besetzt. und ich weiss, dass ich jetzt 90% der foristen auf den schlips trete.....dort ist es im weltmaßstab einfacher "erfolge" zu erringen, als auf den olympischen strecken, da langstrecke doch eigentlich nur in 5-6 ländern professionell betrieben wird.

Kido 29.08.2019 11:45

Zitat:

Zitat von BunterHund (Beitrag 1474277)
Bitte nenne mal erfolgreiche Profi-Triathleten der heutigen Zeit, die aus deiner Sicht keine Förderung eines Landesverbandes bzw. der DTU bekommen haben. Eine ganz ernst gemeine Anfrage von mir.
Wäre doch spannend, das Mal zu checken....

Da ich nicht im Verband bin und keinen Athleten persönlich kenne, kann ich das nicht mit Gewissheit sagen.
  • Patrick Lange hat zwar Förderung erfahren aber ist dann hinten runter gefallen. Wie lange er diese bekommen hat können andere besser beurteilen. Laut Wikipedia hat er nämlich nie von der DTU sondern aus anderen Verbänden Unterstützung erfahren.
  • Norman Stadler
  • Faris Al Sultan

Mir geht es auch darum, dass die meißten, die ich oben nicht genannte habe erst nach der Förderung nach dem sie aus dem Kader gefallen sind erfolgreich wurden.
Ich sage, dass die Kaderförderung zwar ihren Anteil hat, was ich nicht bestreite, die Frage aber bleibt, wieviel davon zum Erfolg bei getragen hat. War die Kaderförderung wirklich so entscheidend? Warum sind sie dann totzdem erfolgreich obwohl sie in der Phase des Erfolges nicht mehr gefördert werden bzw. keinem Kader zugehörig sind?

Warum sind die Langdistanz Athleten, die offensichtlich nicht im Kader sind so erfolgreich, wohingegen die Kaderathleten im Weltcup eher abka....? Das spricht jetzt nicht gerade für den Verband ;)
Und sich damit zu brüsten, diese erfolgreichen Langdistanz Athleten kommen doch aus der Förderung, finde ich etwas befremdlich. Denn die Förderung liegt in der Vergangenheit und besteht oder bestand nicht zum aktuellen Zeitpunkt als sie IM Rennen gewonnen haben.

Triathlon gerade auf der Langdistanz ist ein Sport in dem die Athleten Ende 20 bis mitte 30 auf ihrem Kariere Höhepunkt sind. Also im Erwachsenen Alter ihre beste Leistung abrufen. Da braucht es meißt keine Förderung mehr. Das ist der Unterschied zu anderen Sportarten wo im Kindes und Jugendalter viele zu höchstleistungen fähig sind. Dort macht eine Förderung und Forderung wirklich sinn.

Wenn die Kaderstruktur aber sooo toll und wichtig wäre, warum wird dann der Triathlon auf der Langdistanz nicht von guten Kader Athleten geflutet? Das Gegenteil ist der Fall.

Außerdem wurde hier behauptet, dass es die Kader und Verbandstrukturen braucht um die Großen Rennen voll und atraktiv zu machen. Das Glaube ich eben nicht, weil der Großteil der IM Athleten nicht das Rennen bestreitet, weil der Verband so gute Arbeit macht.

Ich bin der Meinung, dass der Verband mehr von den "großen" aber auch von den kleinen Rennen profitiert und nicht umgekehrt.

Kido 29.08.2019 11:51

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1474286)
definiere "richtig erfolgreich". .

Rennen gewinnen. Titel holen.

Mach mal ne Umfrage wer die Deutschen Athleten aus dem Kader kennt. Ich garantiere dir die Anzahl ist verschwindend gering.
Warum? Weil sie keine Rennen gewinnen!
Frag mal wer die Brownlee kennt, oder Gomez? die Quote wird bei 95% liegen. Warum? Weil die Rennen gewinnen und Titel holen ;)
Ich will die Leistung der Weltcup Athleten nicht schmälern, aber es interssiert nunmal keine Sau wenn die 10 oder 14. werden. Das ist für mich eben auch nicht erfolgreich. Jedenfalls nicht im Sinne eines Sportlers der damit sein Geld verdient.

Marsupilami 29.08.2019 11:55

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1474286)
definiere "richtig erfolgreich". garantiert wird niemand außerhalb der verbandsstruktueren über olympische distanzen (ich nehme da jetzt schon mal die staffel mit rein) "richtig erfolgreich". dein "richtig erfolgreich" und auch das wort "weltmeisterschaften" bei anderen ist ausschließlich durch 70.3 und IRONMAN besetzt. und ich weiss, dass ich jetzt 90% der foristen auf den schlips trete.....dort ist es im weltmaßstab einfacher "erfolge" zu erringen, als auf den olympischen strecken, da langstrecke doch eigentlich nur in 5-6 ländern professionell betrieben wird.

Naja, ist halt die Frage woran man Erfolg misst:
- Wenn man der beste unter schlechten ist, ist man dann nicht erfolgreich?
- Wenn man der beste unter wenigen ist, zählt das dann nichts?
- Geht es um wirtschaftlichen Erfolg (Fußballer) oder sportlichen Erfolg?
- ...

Kido 29.08.2019 11:58

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1474286)
....dort ist es im weltmaßstab einfacher "erfolge" zu erringen, als auf den olympischen strecken, da langstrecke doch eigentlich nur in 5-6 ländern professionell betrieben wird.

Das sind aber die Rennen, die die Massen begeistern! Du stütz also meine These, dass es dafür also den Verband nicht bräuchte.:Cheese:


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