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captainbeefheart 23.03.2017 13:42

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1297221)
Aber es wäre doch besser, damit es auch finanzierbar ist und das eigentliche Ziel verfolgt (nämlich persönliches Überleben in schwierigen Zeiten), dass nur diejenigen das BGE beziehen, die es wirklich nötig haben.

Finanziert wird das Ganze sowieso von den Leuten, die überhaupt Steuern zahlen. Wir brauchen da dann keine zusätzliche zwanghafte Umverteilung.

Nochmal: Die Idee ist bedingungslos. Also auch einkommensunabhängig.

Necon 23.03.2017 13:57

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1297221)
Aber es wäre doch besser, damit es auch finanzierbar ist und das eigentliche Ziel verfolgt (nämlich persönliches Überleben in schwierigen Zeiten), dass nur diejenigen das BGE beziehen, die es wirklich nötig haben.

Finanziert wird das Ganze sowieso von den Leuten, die überhaupt Steuern zahlen. Wir brauchen da dann keine zusätzliche zwanghafte Umverteilung.

Mir scheint du hast dich bisher mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt.
Dürfte ich dich bitten entweder den Thread zu lesen oder kurz 10min auf google die Grundlagen zu recherchieren!

Wenn das Bedingungslose Grundeinkommen nur an die gegeben wird die es nötig haben, ist erstens das Bedingungslos nicht mehr erfüllt und zweitens haben wir das aktuell bereits! Nennt sich dann Hartz IV, oder Arbeitslosengeld oder wie auch immer!
Ist kein sonderlich erfolgreiches System!

Voldi 23.03.2017 13:57

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1297221)
Aber es wäre doch besser, damit es auch finanzierbar ist und das eigentliche Ziel verfolgt (nämlich persönliches Überleben in schwierigen Zeiten), dass nur diejenigen das BGE beziehen, die es wirklich nötig haben.

Finanziert wird das Ganze sowieso von den Leuten, die überhaupt Steuern zahlen. Wir brauchen da dann keine zusätzliche zwanghafte Umverteilung.

Sorry du redest nicht von einem BGE sondern einfach einer Erhöhung des aktuellen Hartz 4 Satzes. Oder siehst du hier noch irgendeinen Unterschied?

trithos 23.03.2017 14:04

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1297223)
Nochmal: Die Idee ist bedingungslos. Also auch einkommensunabhängig.

Und das würd meiner Meinung nach ein großes Problem der aktuellen Regelungen in vielen Ländern lösen. Denn derzeit gibt es ja "Sozialhilfe" (je nach Staat unter anderem Namen, in Ö z.B. "Mindestsicherung"), die allen Menschen die Grundbedürfnisse sichern soll. Gleichzeitig gibt es aber Berufe, in denen die Einkommen nur wenig über dieser "Mindestsicherung" liegen, weshalb dann oft die Diskussion darüber ausbricht, wie gering der Unterschied zwischen Erwerbsarbeit und Sozialhilfe ist. Stichwort "Arbeit muss sich lohnen", usw.

Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen für jeden würde also für manchen das Arbeiten finanziell deutlich attkaktiver, weil er seinen Lohn zusätzlich bekommt. Eben ohne, dass ihm auf der anderen Seite gleich wieder das Geld aus der Sozialhilfe weggenommen würde, wenn er gleich viel durch Arbeit erwirtschaftet. Arbeit würde sich also wieder lohnen.

Ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen gescheit ist. Aber es ist eine interessante Idee. Und der Ersatz des Unterstützungsdschungels durch ein einfach zu verwaltendes System (wurde eh schon erwähnt) wäre auch ein Plus-Punkt.

Necon 23.03.2017 15:04

Für mich persönlich ist es der nächste logische Schritt. Ich glaube nicht das es uns mit dem bevorstehenden Anstieg der Weltbevölkerung möglich sein wird, für alle Menschen Jobs zu schaffen, vor allem sinnvolle Jobs.
Wenn ich mir Amerika so ansehe und das aus jedem Mist ein Job gemacht wird, von denen man dann 3-4 braucht um über die Runden zu kommen, ist es teilweise sogar schon so weit. Oder braucht man in jedem Restaurant jemanden dessen einzige Aufgabe es ist, einem zum Tisch zu bringen, oder die Einpacker beim Supermarkt, wobei dort eigentlich nur bedauernswerte alte Menschen arbeiten müssen, damit sich im Alter nicht verhungern.

Ich muss auch ehrlich gestehen ich verstehe die Frage wie soll das finanziert werden nicht immer 100% vor allem wenn ich mir ansehe wie dann andere Themen behandelt werden.

Politiker 1: Wir brauchen ein stärkeres Heer!
Politiker 2: Aber wir haben kein Geld!
Politiker 3: Oh schau mal 8 Milliarden Euro, reicht das?

Oder beim retten von Banken, Ländern und allen anderen hochverschuldeten Dingen die wir so haben. Da werden aus dem Nichts Beträge in Milliardenhöhe erzeugt, bei denen jedem bewusst ist, dass die niemand jemanls wieder sieht. Aber okay anderes Thema.

Man müsste halt als Otto-Normalbürer System relevant sein, dann wäre alles kein Problem! :Cheese:

Voldi 23.03.2017 15:28

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297235)
Für mich persönlich ist es der nächste logische Schritt. Ich glaube nicht das es uns mit dem bevorstehenden Anstieg der Weltbevölkerung möglich sein wird, für alle Menschen Jobs zu schaffen, vor allem sinnvolle Jobs.
Wenn ich mir Amerika so ansehe und das aus jedem Mist ein Job gemacht wird, von denen man dann 3-4 braucht um über die Runden zu kommen, ist es teilweise sogar schon so weit. Oder braucht man in jedem Restaurant jemanden dessen einzige Aufgabe es ist, einem zum Tisch zu bringen, oder die Einpacker beim Supermarkt, wobei dort eigentlich nur bedauernswerte alte Menschen arbeiten müssen, damit sich im Alter nicht verhungern.

Ich muss auch ehrlich gestehen ich verstehe die Frage wie soll das finanziert werden nicht immer 100% vor allem wenn ich mir ansehe wie dann andere Themen behandelt werden.

Politiker 1: Wir brauchen ein stärkeres Heer!
Politiker 2: Aber wir haben kein Geld!
Politiker 3: Oh schau mal 8 Milliarden Euro, reicht das?

Oder beim retten von Banken, Ländern und allen anderen hochverschuldeten Dingen die wir so haben. Da werden aus dem Nichts Beträge in Milliardenhöhe erzeugt, bei denen jedem bewusst ist, dass die niemand jemanls wieder sieht. Aber okay anderes Thema.

Man müsste halt als Otto-Normalbürer System relevant sein, dann wäre alles kein Problem! :Cheese:

Was wäre den ein angemessenes BGE? 1.000€ pro Monat? Keine Ahnung aber gehen wir mal davon aus ... bei ca 80Mio Einwohnern wären das pro Jahr also 960 Mrd€. Selbst wenn du Kinder und Rentner aus dem BGE heraus rechnest liegst du damit noch deutlich über dem gesamten Bundeshaushalt (der liegt knapp über 300Mrd).

Mit deinen 8Mrd läge das monatliche BGE knapp über 8 € ;-)

Stefan 23.03.2017 15:33

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1297227)
Bei einem bedingungslosen Grundeinkommen für jeden ......

Ernsthafte Frage: Wer würde in Deutschland unter "jeden" Fallen?
Ist die Bedingung die Staatsangehörigkeit oder der überwiegende Aufenthaltsort oder jeder, der es irgendwie über die deutsche Grenze ins Inland geschafft hat?

Ator 23.03.2017 15:46

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1297222)
Es gibt noch viele weitere Vorteile, aber auch natürlich Herausforderungen und Voraussetzungen, die dazu führen, dass es heute noch nirgends wirklich umgesetzt ist.

+1
Eben!

Ich hatte im meinen Posts auch bereits mögliche Auswirkungen skizziert. Und wenn ich das hier so verfolge, drehen sich die Argumente hier immer wieder im Kreis...:Blumen:

Necon 23.03.2017 15:59

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1297240)
Was wäre den ein angemessenes BGE? 1.000€ pro Monat? Keine Ahnung aber gehen wir mal davon aus ... bei ca 80Mio Einwohnern wären das pro Jahr also 960 Mrd€. Selbst wenn du Kinder und Rentner aus dem BGE heraus rechnest liegst du damit noch deutlich über dem gesamten Bundeshaushalt (der liegt knapp über 300Mrd).

Mit deinen 8Mrd läge das monatliche BGE knapp über 8 € ;-)

Was sind in Deutschland aktuell die Kosten für Harzt IV? Also nicht nur die reine Harzt IV Zahlung, sondern auch alle weiteren Zuschüsse und Aufwendungen, was kostet der ganze Verwaltungsapparat dahinter und was wird sonst noch an sozial Leistungen ausgezahlt in Deutschland? Kindergeld? Arbeitslosen? Keine Ahnung was es sonst noch alles gibt.
Das BGE müsste ja nicht von 0 finanziert werden sondern würde bereits viele vorhandene Dinge ersetzten die den Staaten Milliarden kosten!

trithos 23.03.2017 16:08

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1297243)
Ernsthafte Frage: Wer würde in Deutschland unter "jeden" Fallen?
Ist die Bedingung die Staatsangehörigkeit oder der überwiegende Aufenthaltsort oder jeder, der es irgendwie über die deutsche Grenze ins Inland geschafft hat?

Ernsthafte Antwort: ich weiß es nicht. Das müsste dann natürlich von Politikern, Juristen und sonstigen Experten ausgearbeitet werden. Ein möglicher Ansatz wäre, sämtliche Staatsbürger einzuschließen sowie alle Personen, die schon jetzt Anspruch auf irgendeine vergleichbare Sozialleistung haben.

Wie schon erwähnt, ich habe mir noch keine endgültige Meinung zum bedingungslosen Grundeinkommen gebildet. Aber ich finde, es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Neginroeb 23.03.2017 16:11

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1297225)
Sorry du redest nicht von einem BGE sondern einfach einer Erhöhung des aktuellen Hartz 4 Satzes. Oder siehst du hier noch irgendeinen Unterschied?

Du hast recht. Weil ein BGE nicht zu finanzieren ist. Ich wollte nur mal alternative Modelle anregen, ohne über ein BGE zu philosophieren, was so nie kommen wird.

Ehrlich gesagt, sehe ich auch keine Notwendigkeit, dass die gesamte Bevölkerung jetzt 1.000€ im Monat zusätzlich bekommt.

captainbeefheart 23.03.2017 16:19

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1297253)
Ehrlich gesagt, sehe ich auch keine Notwendigkeit, dass die gesamte Bevölkerung jetzt 1.000€ im Monat zusätzlich bekommt.

Schwierig mit Dir zu diskutieren, wenn Du nicht liest, was geschrieben wird.

Die Idee ist, wenn BGE, dann keine weiteren staatlichen Transferleistungen.

Es gibt dann BGE und sonst nix. BGE also nicht zusätzlich, sondern ausschließlich. OK?

Heute gibt es einen Wust an zig verschiedenen Transferleistungen (ALG 1, ALG 2, Kindergeld etc., die einen sehr hohen Aufwand erzeugen und teilweise auch missbraucht werden. Insofern ganz einfach: bedingungslos.

Necon 23.03.2017 16:25

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1297221)
Aber es wäre doch besser, damit es auch finanzierbar ist und das eigentliche Ziel verfolgt (nämlich persönliches Überleben in schwierigen Zeiten), dass nur diejenigen das BGE beziehen, die es wirklich nötig haben.

Finanziert wird das Ganze sowieso von den Leuten, die überhaupt Steuern zahlen. Wir brauchen da dann keine zusätzliche zwanghafte Umverteilung.

Mir scheint du hast dich bisher mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt.
Dürfte ich dich bitten entweder den Thread zu lesen oder kurz 10min auf google die Grundlagen zu recherchieren!

Wenn das Bedingungslose Grundeinkommen nur an die gegeben wird die es nötig haben, ist erstens das Bedingungslos nicht mehr erfüllt und zweitens haben wir das aktuell bereits! Nennt sich dann Hartz IV, oder Arbeitslosengeld oder wie auch immer!
Ist kein sonderlich erfolgreiches System!

Voldi 23.03.2017 17:58

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297248)
Was sind in Deutschland aktuell die Kosten für Harzt IV? Also nicht nur die reine Harzt IV Zahlung, sondern auch alle weiteren Zuschüsse und Aufwendungen, was kostet der ganze Verwaltungsapparat dahinter und was wird sonst noch an sozial Leistungen ausgezahlt in Deutschland? Kindergeld? Arbeitslosen? Keine Ahnung was es sonst noch alles gibt.
Das BGE müsste ja nicht von 0 finanziert werden sondern würde bereits viele vorhandene Dinge ersetzten die den Staaten Milliarden kosten!

Natürlich würde man nicht bei 0 beginnen und es würden wie du richtig geschrieben hast viele anderen Kosten wegfallen. Allerdings sind diese Kosten allesamt im Bundeshaushalt enthalten ... und zusätzlich noch viele viele andere Kosten die von einem BGE nicht berührt wären (also nicht wegfallen würden).

Wenn nun aber die wahrscheinlichen Kosten für ein BGE deutlich über dem bisherigen Gesamthaushalt liegen, aber nur ein Teil dieses Haushalts dadurch eingespart werden kann wie soll das rein rechnerisch funktionieren? :confused:

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass 1/3 der Kosten im Bundeshaushalt für Sozialleistungen aufgewendet wird läge ein BGE von 'nur' 1.000€ pro Person und Monat um das neunfache höher. Und mit 1.000€ hätten alle derzeitgen Harzt 4'ler netto weniger als jetzt, da sie ja für Miete und Co selbst aufkommen müssten.

Necon 23.03.2017 18:24

Das so ein System natürlich nicht von heute auf Morgen durchdacht und finanziert auf die Beine zu stellen ist, ist natürlich logisch.
Grundsätzlich glaube ich aber das man das Argument "Das ist nicht finanzierbar!" zu häufig und zu schnell verwendet und es eigentlich besagt, was interessieren mich die anderen, Hauptsache ich habe keine Probleme!

Beispiel Obama Care in den USA!
(hier gibt es natürlich mehr Faktoren, aber auch hier hört man zu teuer, nicht finanzierbar usw. In Wirklichkeit einfach nur ungeschickt aufgesetzt)

ThomasG 23.03.2017 18:59

Nur mal ein kleiner Denkanstoß:
Mal angenommen, es gäbe seit vielen Jahren auf allen Staaten dieses Planeten ein bedingungsloses Grundeinkommen und da würde man nachfolgende Daten* finden.
Diese Daten wären dann wohl nicht unbedingt als Indiz brauchbar ein BGE wäre (verantwortbar) finanzierbar.

*https://www.smava.de/eurozone-schulden-uhr/

merz 23.03.2017 22:30

Nun ja, Rechnung dieser Art gibt es viele, diese Schuldenlast / Kopf beruhigt mich immer, denn die Werte erscheinen handhabbar

m.

Necon 23.03.2017 22:42

Sind sie auch wir nehmen einfach das Vermögen der 500 Reichsten Deutschen also ~700 Mrd Euro. Verteilen wir das auf alle hat jeder von 80 Millionen Deutschen schon mal knapp 800 Weniger Schulden.
Ich denke wenn man das Vermögen der reichsten 20% der Deutschen nimmt und verteilt dürfte pro Kopf vermutlich jeder so gut wie Schuldenfrei sein!

Ich hoffe ich hab das richtige Video erwischt:

https://www.youtube.com/watch?v=u07XONlDwX8

Ich mag den Mann!

ThomasG 24.03.2017 07:34

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1297305)
Nun ja, Rechnung dieser Art gibt es viele, diese Schuldenlast / Kopf beruhigt mich immer, denn die Werte erscheinen handhabbar

m.

So knapp 26 500 € pro Kopf für Deutschland hört sich tatsächlich nicht so dramatisch an.
Allerdings ist es ja recht unwahrscheinlich, dass die Schuldenberge auf Dauer im Mittel nicht weiter deutlich wachsen werden, wenn sich nichts dramatisch ändert.
Das ist doch schon ein etwas merkwürdiges System, wenn am Ende alle Staaten verschuldet sind und es praktisch dazu gehört Schulden zu machen.
Wenn man sich als Privatperson verschuldet, geht man doch normalerweise davon aus, dass zu einem bestimmten, absehbaren Termin die Sache ausgestanden ist.
Staaten verhalten sich da irgendwie anders.
Ator war es glaube ich meinte, wir würden uns in der Diskussion im Kreis drehen.
Es reicht halt höchstwahrscheinlich einfach nicht aus lediglich ein Grundeinkommen einzuführen, sondern es müssen sich noch ein paar andere Bedingungen relativ stark ändern, damit das ein Erfolg werden kann.
Wenn man sich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen beschäftigt und es prinzipiell für eine sympathische Idee hält, dann stellt sich einem schon bald die Finanzierungsfrage.
Man kann einiges an Kosten einsparen, wenn man andere Transferleistungen nicht mehr gewährt und den gewaltigen Aufwand für die Verwaltung und Kontrolle wegfällt.
Da sind wir uns wohl ziemlich einig.
Konkrete Zahlen findet man denke ich eher spärlich weder von der einen Seite (Gegner) noch von der anderen (Sympathisant).
Wenn man alles andere so ziemlich lässt wie es ist und davon ausgeht, dass die Verhaltensmuster innerhalb einer globalisierten Weltwirtschaft ähnlich bleiben werden wie in den letzten Jahren, dann dürfte es für einen einzelnen Staat ein nicht unerhebliches Risiko darstellen, wenn er im Gegensatz zu den anderen ein Grundeinkommen für alle seine Staatsbürger einführt, was den Namen auch verdient, was die Höhe betrifft, man dadurch tatsächlich zwar auf einem recht niedrigen, aber doch auf einem Niveau leben kann, was man akzeptieren kann.

ThomasG 24.03.2017 08:16

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1297268)
Und mit 1.000€ hätten alle derzeitgen Harzt 4'ler netto weniger als jetzt, da sie ja für Miete und Co selbst aufkommen müssten.

Es gibt Leute, die aus dem Raster fallen oder die sich nicht nehmen, was ihnen eigentlich zusteht.
Beispielsweise lebe ich seit vielen Jahren von Einkünften aus prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Es war mir nicht möglich eine Altersvorsorge aufzubauen.
Da ich geerbt habe, könnte das Erbe eine Art Altersvorsorge für mich sein oder werden.
Solange das Erbe nicht größtenteils aufgebraucht ist, steht mir kein finanzielle Unterstützung zu im Rahmen vom ALG 2.
Wohngeld o.ä. steht mir auch nicht zu.

ThomasG 24.03.2017 08:27

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297307)
Sind sie auch wir nehmen einfach das Vermögen der 500 Reichsten Deutschen also ~700 Mrd Euro. Verteilen wir das auf alle hat jeder von 80 Millionen Deutschen schon mal knapp 800 Weniger Schulden.
Ich denke wenn man das Vermögen der reichsten 20% der Deutschen nimmt und verteilt dürfte pro Kopf vermutlich jeder so gut wie Schuldenfrei sein!

Ich hoffe ich hab das richtige Video erwischt:

https://www.youtube.com/watch?v=u07XONlDwX8

Ich mag den Mann!

Wenn`s an`s Eingemachte geht, gibt`s Stress.
Da kommen dann Leute und beschreiben, was passieren wird, wenn in einer Region der Versuch unternommen wird Vermögen von oben nach unten umzuverteilen.
Argumentiert wird dann in meinen Augen gewissermaßen aus den bestehenden Verhältnissen heraus, so als wären sie gottgegeben oder praktisch unveränderlich (oder alternativlos).

Den Pispers mag ich auch :-).
Ich glaube (;-)) manche ordnen ihn in eine bestimmte Schublade ein.
Muss man ja nicht so machen - Gott sei Dank!

Ator 24.03.2017 09:19

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297257)
Mir scheint du hast dich bisher mit dem Thema überhaupt nicht beschäftigt.
Dürfte ich dich bitten entweder den Thread zu lesen oder kurz 10min auf google die Grundlagen zu recherchieren!

Findest du nicht, dass der Themenersteller in einem Forum zu Anfang eher eine kleine Informations-Bringschuld hat, und die Teilnehmer keine Informations-Holdschuld?

Wie wäre es, wenn du im Eingangsthread kurz eine Summary schreibst, damit potentielle Diskussionsteilnehmer wissen, worum es geht?

Du redest hier über ein Thema für eine bessere Gesellschaft. Du könntest diese Summary in 2 Minuten schreiben. Wenn jedoch 50 potentielle Diskussionsteilnehmer erst 15 Minuten suchen+sich einlesen müssen, würdest du allen helfen ;) :Blumen:

Klugschnacker 24.03.2017 09:38

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach denkt ihr zu kompliziert und überschätzt gleichzeitig die Menschen. Wenn wir eine große Klasse an Menschen haben werden, die nicht arbeitet, deren Kinder und Enkel nicht arbeiten, die daher seit Generationen auch nicht am Bildungssystem teilnehmen – was wird dann das natürliche Interesse der arbeitenden Klasse sein? Werden sie den nichtproduktiven Teil der Gesellschaft über Jahrhunderte durchfüttern wollen, ihnen Theater, Freizeitparks und Schwimmbäder bauen, damit diese sich nicht langweilen? Werden die arbeitenden Menschen eine dauerhafte Bereitschaft haben, für das Wohlergehen der nicht arbeitenden Menschen zu garantieren?

Das natürliche Interesse der arbeitenden Bevölkerung ist es, den nicht arbeitenden Teil loszuwerden. Eigennutz ist auf Dauer ein stärkeres Motiv als der Gemeinnutz. Wer das übersieht, beschwört eine Katastrophe herauf.

Warum wurde China kommunistisch? Aus wirtschaftlichen Gründen, nämlich der Hoffnung auf Wohlstand. Warum ist China heute kapitalistisch? Ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen, nämlich der Hoffnung auf Wohlstand. Politische bzw. gesellschaftliche Systeme orientieren sich an wirtschaftlichen Interessen. Was das für einen Bevölkerungsteil bedeutet, der wirtschaftlich bedeutungslos oder ein Hemmnis ist und bleiben wird, kann man sich ausmalen.

Das muss nicht in Form einer blutigen Revolte geschehen, sondern kann sich in kleinen Schritten vollziehen. Darf jemand an demokratischen Wahlen über arbeitsrechtliche Fragen teilnehmen, dessen Familie seit 200 Jahren nicht arbeitet? Kann er Abgeordneter werden und in Ausschüssen über wirtschaftliche Fragen mitentscheiden? Kann er überhaupt Abgeordneter werden, und dürfen nicht arbeitende Menschen überhaupt wählen? Schritt für Schritt kann die nicht arbeitende Klasse ihre Rechte verlieren.

Eine politische Partei, die sich für die Vorrechte der arbeitenden Klasse einsetzt, kann mit Leichtigkeit das Land spalten, denn sie berührt das natürliche Interesse ihrer Klientel und weiß ein starkes Motiv hinter sich: Den Eigennutz ihrer Wähler. "Wir machen die ganze Arbeit, also dürfen wir auch sagen, wo es lang geht!".

Dem ist mit altruistischen Appellen auf Dauer nicht beizukommen: "Wir wollen gute Menschen sein, darum geben wir den Langschläfern zwei Drittel unseres Einkommens!". Auf Dauer werden solche gesellschaftlichen Verhältnisse nicht stabil sein. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen begeben wir uns uns auf eine rutschige schiefe Ebene. Das Ziel dieser Rutschpartie wird nicht sein, dass einige Wenige arbeiten und ihr Geld an die anderen abgeben. Das ist nur ein Übergangsstadium. Die Gesellschaft wird schrumpfen, die nicht arbeitende Klasse wird verschwinden.

ThomasG 24.03.2017 09:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1297350)
Die Gesellschaft wird schrumpfen, die nicht arbeitende Klasse wird verschwinden.

Puh - krasser Satz!
Schreiben kannst Du :Blumen:!

Ator 24.03.2017 10:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1297350)
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach denkt ihr zu kompliziert und überschätzt gleichzeitig die Menschen. Wenn wir eine große Klasse an Menschen haben werden, die nicht arbeitet, deren Kinder und Enkel nicht arbeiten, die daher seit Generationen auch nicht am Bildungssystem teilnehmen – was wird dann das natürliche Interesse der arbeitenden Klasse sein? Werden sie den nichtproduktiven Teil der Gesellschaft über Jahrhunderte durchfüttern wollen, ihnen Theater, Freizeitparks und Schwimmbäder bauen, damit diese sich nicht langweilen? Werden die arbeitenden Menschen eine dauerhafte Bereitschaft haben, für das Wohlergehen der nicht arbeitenden Menschen zu garantieren?

Das natürliche Interesse der arbeitenden Bevölkerung ist es, den nicht arbeitenden Teil loszuwerden. Eigennutz ist auf Dauer ein stärkeres Motiv als der Gemeinnutz. Wer das übersieht, beschwört eine Katastrophe herauf.

Warum wurde China kommunistisch? Aus wirtschaftlichen Gründen, nämlich der Hoffnung auf Wohlstand. Warum ist China heute kapitalistisch? Ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen, nämlich der Hoffnung auf Wohlstand. Politische bzw. gesellschaftliche Systeme orientieren sich an wirtschaftlichen Interessen. Was das für einen Bevölkerungsteil bedeutet, der wirtschaftlich bedeutungslos oder ein Hemmnis ist und bleiben wird, kann man sich ausmalen.

Das muss nicht in Form einer blutigen Revolte geschehen, sondern kann sich in kleinen Schritten vollziehen. Darf jemand an demokratischen Wahlen über arbeitsrechtliche Fragen teilnehmen, dessen Familie seit 200 Jahren nicht arbeitet? Kann er Abgeordneter werden und in Ausschüssen über wirtschaftliche Fragen mitentscheiden? Kann er überhaupt Abgeordneter werden, und dürfen nicht arbeitende Menschen überhaupt wählen? Schritt für Schritt kann die nicht arbeitende Klasse ihre Rechte verlieren.

Eine politische Partei, die sich für die Vorrechte der arbeitenden Klasse einsetzt, kann mit Leichtigkeit das Land spalten, denn sie berührt das natürliche Interesse ihrer Klientel und weiß ein starkes Motiv hinter sich: Den Eigennutz ihrer Wähler. "Wir machen die ganze Arbeit, also dürfen wir auch sagen, wo es lang geht!".

Dem ist mit altruistischen Appellen auf Dauer nicht beizukommen: "Wir wollen gute Menschen sein, darum geben wir den Langschläfern zwei Drittel unseres Einkommens!". Auf Dauer werden solche gesellschaftlichen Verhältnisse nicht stabil sein. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen begeben wir uns uns auf eine rutschige schiefe Ebene. Das Ziel dieser Rutschpartie wird nicht sein, dass einige Wenige arbeiten und ihr Geld an die anderen abgeben. Das ist nur ein Übergangsstadium. Die Gesellschaft wird schrumpfen, die nicht arbeitende Klasse wird verschwinden.

Perfekt zusammengefasst, wofür Mannschaften von Gelehrten und Wissenschaftlern vermutlich lange brauchen würden, um so etwas als Ergebnis präsentieren zu können :Blumen:

Das trifft zu 100% meine Meinung. Und ich sehe auch keine maßgebliche Schwachstelle in der Herleitung.

Interessanterweise greifen einige Science Fiction Filme solche gesellschaftlichen Endstadien auf und man fragt sich als Zuseher immer "irgendwie albern - wie sollte es nur dazu kommen? Der Mensch ist doch intelligent genug". Dies ist ein Beispiel, wie es tatsächlich dazu kommen könnte.

Und man darf nicht vergessen, dass der Mensch evolutionär noch eine sehr junge Spezies ist. Und die Urinstinkte wie bestmögliches Überleben, Macht, Territorium, Besitzanspruch weiterhin maßgeblich in uns Schlummern. Da ist für BGE (leider) kein Platz.

ThomasG 24.03.2017 10:40

Ich denke Arne (Klugschnacker) hat in manchen Passagen seines Beitrags bewusst einige nicht neutrale Aussagen bzw. welche aus bestimmten Blickwinkeln eingefügt, um diese dem Leser deutlich vor Augen zu führen.
Sie entsprechen nicht seinen Sichtweisen.

Die Sicht auf die Arbeit ist verbreitet doch ein bisschen arg eingeengt.
In dieser und anderen Gesellschaften werden und wurden für die Gemeinschaft wertvolle und wichtige Arbeitsleistungen erbracht außerhalb der Erwerbsarbeit beispielsweise in Form von Familienarbeit.
Diese werden bzw. wurden bestenfalls finanziell ein bisschen unterstützt oder gefördert, aber keineswegs angemessen vergütet.
Vor noch nicht allzu langer Zeit war es ein recht weit verbreitetes Familienmodell, dass sich eben in einer Familie einer hauptsächlich um die Erwerbsarbeit kümmerte und der andere sich vermehrt denjenigen Arbeiten widmete, die der andere aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht leisten wollte oder konnte.
Das schuf Abhängigkeiten, unter denen die Menschen vor allem früher litten.
Heute finden wir sehr häufig ein ganz anderes Familienmodell.
Es ist viel mehr die Regel, dass beide Ehepartner einen Vollzeitjob haben als nur einer.
Das hat deutlich spürbare Folgen darauf, wie Kinder und Jugendliche geprägt werden bzw. aufwachsen.
Es ist ein Unterschied, ob sich eine Mutter um ihre Kinder kümmert oder ein Vater oder eine Art Aufsichtsperson, die dafür dann auch noch oft genug schlecht entlohnt wird und die sich parallel um deutlich mehr Kinder bzw. Menschen kümmern muss, als es früher im Rahmen der Familienarbeit üblich war.
Es ist ein bedeutender Unterschied, ob sich eine Mutter (oder ein Vater) wenigstens drei volle Jahre hauptsächlich um die Erziehung ihrer Kinder kümmert oder diese Arbeit von anderen übernommen wird.
Heute können oder wollen die meisten Eltern diese Zeit für ihre Kinder nicht mehr aufbringen.
Es braucht Horte u.ä. für Kleinstkinder fast noch Babys und es braucht Ganztagsschulen mit überforderten Lehrern.
Das hat zahlreiche Folgeprobleme erst geschaffen bzw. andere Probleme deutlich verstärkt.
Wer zu lange aus der Erwerbsarbeit heraus ist oder nie richtig drin war, der hat es sehr schwer sich aus Abhängigkeiten zu befreien.

(Ich habe versucht meine Gedanken etwas deutlicher herüberzubringen.
Da ich im Moment gesundheitlich angeschlagen bin, fällt mir das noch ein bisschen schwerer als sonst.)

neonhelm 24.03.2017 16:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1297350)
Dem ist mit altruistischen Appellen auf Dauer nicht beizukommen: "Wir wollen gute Menschen sein, darum geben wir den Langschläfern zwei Drittel unseres Einkommens!". Auf Dauer werden solche gesellschaftlichen Verhältnisse nicht stabil sein. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen begeben wir uns uns auf eine rutschige schiefe Ebene. Das Ziel dieser Rutschpartie wird nicht sein, dass einige Wenige arbeiten und ihr Geld an die anderen abgeben. Das ist nur ein Übergangsstadium. Die Gesellschaft wird schrumpfen, die nicht arbeitende Klasse wird verschwinden.

Da mag ich dir wiedersprechen. Ich glaube, das hat mich meine Lebens-/Berufserfahrung gelehrt, an das Wollen des Einzelnen. Bisher hat jeder, den ich erlebt habe, die Chance genutzt, wenn er positiv zur Gesellschaft beitragen konnte. insofern mag das BGE funktionieren, wenn es denn finanzierbar sei und lange genug durchhält.

Ich bin kein Befürworter des BGE, denn meiner Erfahrung nach sucht ein Großteil der Menschen nach einer Aufgabe, die ihnen Sinn und ein wirtschaftliches Auskommen bietet. Da liegt meiner Meinung nach der Schlüssel. Dann spart man sich auch ein BGE.

Necon 24.03.2017 17:00

So logisch Arnes Argumente auch sein mögen, so falsch sind sie glaube ich auch. Erstens gehen sie davon aus, dass man sich mit dem BGE keine Ahnung was leisten kann. Dem sollte aber nicht so sein, zumindest meiner Meinung nach, das BGE sollte ausreichen für Wohnung Essen und halt den nötigen Dingen des Alltags. Ein TT kaufen, viele Besuche in Freizeitparks, Urlaube und Starts bei Ironmanveranstaltungen sollten damit nicht finanzierbar sein. Somit muss man um sich ein gewisses Maß an Luxus leisten zu können auch beruflich Aktiv werden.

Ein Einführen desgleichen müsste sicher auch mit einer Änderung der gesellschaftlichen Einstellung einhergehen, also jemand der nicht gewinnbringend Arbeitet ist NICHTS, müsste dann natürlich auch ersetzt werden, denn es würde sicher genug Menschen geben, die über Jahre hinweg bewusste nur vom BGE leben und eherenamtlich tätig wären. Gibt auch jetzt schon viele Menschen die, dies tun nur haben die aktuell entweder einen ausreichend großen finanziellen Background oder sie erhalten auf irgendeine Art und Weise Förderungen.

Wer sagt, dass Kinder von nicht arbeitenden nicht am Bildungssystem teilnehmen. Geht die Einführung eines BGE einher mit der Abschaffung der Schulfpflicht? Ich denke eher das Gegenteil wäre der Fall, wenn man Menschen ab welchem Alter auch immer (16 / 18 keine Ahnung vielleicht schon früher) das BGE zukommen lässt und sie sich somit auch keine Sorgen machen müssen wie man ein Studium finanzieren kann, warum sollte dann nicht auch Kinder von nicht Arbeitern eine höhere Ausbildung erreichen können? Natürlich hätte das auch zur Folge, das es Menschen geben wird die 15-20 Jahre studieren oder vielleicht sogar Ihr ganzes Leben und wieso auch nicht?
Wir produzieren doch ohnehin jetzt schon mehr als irgendjemand auf der Welt brauch, sowohl bei Lebensmittel als auch bei allen anderen Gütern (über die Verteilung brauchen wir nicht reden die stimmt natürlich nicht), wäre es dann ein Nachteil wenn sich Menschen aktiv dazu entscheiden sich einfach ihr Lebenlang bilden zu wollen?

Aktuell schwebt doch gerade die Vision der Industrie 4.0 über uns und Roboter in allen Möglichen Formen sind am Vormarsch inklusive Selbstfahrernder Autos und keine Ahnung was noch allem, von dem wir jetzt noch nichts gehört haben. Wenn ich mir das ansehen, werden in den nächsten 10-15 Jahren 10 tausende Jobs verloren gehen, hauptsächlich natürlich Job die keine Ausbildung erfordern und somit auch eher den Armenteil der Bevölkerung treffen.
Dazu werden noch Jobs im Gesundheitswesen verschwinden weil Pflegekräfte auch durch Roboter ersetzt werden. Hört sich natürlich nach Sci-Fi an wird aber sicher kommen. Es wird nicht möglich sein all diese Menschen zu schulen das sie bessere Jobs annehmen können und auch nicht alle von denen werden Jobs bekommen bei denen sie die Maschine die sie ersetzt beaufsichtigen!
Kann man all diese Menschen einfach so mit Hartz IV oder was sonst auch abspeisen?
Führt unsere technische Entwicklung nicht automatisch in eine Gesellschaft in der ein Großteil der Menschen einfach keinen Beruf ausüben kann, weil keiner vorhanden ist?

feinkost 24.03.2017 17:00

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1296909)
Das ist nicht ganz falsch.

Im Grunde kann man sich in Hartz IV mit Tricks/teilweise Betrug ein "bedingungsloses Grundeinkommen" besorgen. Allerdings für den Staat gibt es natürlich die ganzen Vorteile wie Verwaltungsabbau nicht. Die Behörden bestehen weiter mit viel Personal.

Du wärst also dafür solche Menschen verhungern zu lassen? Ganz hart gefragt?

Bisher ist noch keiner verhungert der es nicht drauf angelegt hat, dazu gibt es im in Deutschland zu viele Anlaufstellen für Nahrungsmittel.

Aber andersrum wird ein Schuh draus: Deine Kinder haben kein Bock auf Arbeit und lungern nur zu hause rum. Wie lange machst du das mit bist du die Reißleine ziehst und die Gemeinschaft dafür aufkommen darf?

Unser Sozialsystem und viele andere Verordnungen, Gesetze wie auch immer stammen zum Teil aus Zeiten wo niemand damit rechnete das a) die Ostgrenzen geöffnet wurden und b) das Millionen von Menschen ihr Heil in Deutschland suchten weil wir eben so ein klasse Sozialsystem haben.

Leider wird es so sein, dass wenn ich Rentner werde (mit mindesten 40 Jahre Einzahlung in das System) ich fast gleichgestellt werde mit Mitbürgern welche nie etwas eingezahlt haben.

ThomasG 24.03.2017 17:07

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297435)
...

:Blumen: :Blumen: :Blumen:

feinkost 24.03.2017 17:11

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297435)
Führt unsere technische Entwicklung nicht automatisch in eine Gesellschaft in der ein Großteil der Menschen einfach keinen Beruf ausüben kann, weil keiner vorhanden ist?

Ich kann die auf die Schnelle etwas aufzählen:

Pflegedienstleistung und Handwerk suchen fleissige Hände.

Zudem sehe ich jede Menge Grünanlagen welche verdrecken, die könnten auch etwas Unterstützung vertragen.

Necon 24.03.2017 17:12

Zitat:

Zitat von Ator (Beitrag 1297347)
Findest du nicht, dass der Themenersteller in einem Forum zu Anfang eher eine kleine Informations-Bringschuld hat, und die Teilnehmer keine Informations-Holdschuld?

Wie wäre es, wenn du im Eingangsthread kurz eine Summary schreibst, damit potentielle Diskussionsteilnehmer wissen, worum es geht?

Du redest hier über ein Thema für eine bessere Gesellschaft. Du könntest diese Summary in 2 Minuten schreiben. Wenn jedoch 50 potentielle Diskussionsteilnehmer erst 15 Minuten suchen+sich einlesen müssen, würdest du allen helfen ;) :Blumen:

Nein sehe ich nicht als meine Aufgabe an.
Wenn ich danach Frage wie ich am Besten für eine neuer 10er PB trainieren muss ich doch vorher keine Zusammenfassung über Ausdauertraining geben oder?
Was das BGE ist kann jeder selbst in 5 min herausfinden. Wenn er das Forum findet und bedienen kann, kann er den Begriff auch auf google eingeben und bei Wikipedia nachlesen!

Meine Reaktion auf Neginrob (war das der Name?, ist noch böse gemeint sondern ich weiß es gerade wirklich nicht) ist etwas heftiger ausgefallen zugegeben, hauptsächlich damit begründet, dass er offensichtlich keine Ahnung vom Thema hatte, nichts gelesen hat vom Thread und dann gleich damit herumwirft warum wir / ich irgendeinem Hype von Schulz folgen! Auch seine weiteren Kommentare haben für mich gezeigt, dass er sich mit dem Thema nicht beschäftigt hat und vielleicht auch nicht will. Muss er nicht, dann braucht er hier aber auch nicht schreiben!

:Blumen:

Necon 24.03.2017 17:19

Zitat:

Zitat von feinkost (Beitrag 1297439)
Ich kann die auf die Schnelle etwas aufzählen:

Pflegedienstleistung und Handwerk suchen fleissige Hände.

Zudem sehe ich jede Menge Grünanlagen welche verdrecken, die könnten auch etwas Unterstützung vertragen.

Die Positionen im Pflegedienst werden die nächsten Jahre mit Sicherheit weniger werden, dafür sorgen die japanischen Entwickler!

Natürlich gibt es diese Positonen. Zu den Handwerkern, ich weiß auch das es aktuell viele offene Lehrlingsstellen gibt, habe auch auch oft genug gehört, dass sie jeweiligen Meister und Betriebe niemanden finden den sie Ausbilden könnten, weil es an am allen scheitert, Mathematik, Sprache (nein nicht Ausländer auch geborene Österreicher und Deutsche) und am schlimmsten allgemeines Verhalten und Arbeitsmoral!

Zum verdrecken der Grünanlagen, hier wurde bei uns in Österreich vor kurzem diskutiert diese Arbeit an Migranten als 1 Euro Job zu geben. Verpflichtend!
Ich will hier keine Diskussion über Migranten anreissen, aber wenn ich einen Job auf ein Niveau bringen, dass ich sage das ist mir 1 Eurp die Stunde wert, werde ich niemanden finden der das freiwillig macht.

In meiner Studiengemeinde, wurde diese Aufgabe, also die Pflege öffentlicher Parks von Hausfrauen halbtags erledigt. Die Bezahlung weiß ich nicht, aber ich habe selten in Österreich so viele so schöne Parks gesehen wie dort! Wenn man den Menschen die Möglichkeit bei Ihren Jobs etwas schönes zu schaffen und damit einen Mehrwert zu erzeugen, sei es auch nur ein schönes Stadtbild, wird man auch jemanden finden der es gerne macht.
Wenn man Menschen bei Ihren Berufen wie Dreck behandelt wird man auch genau das erhalten!

Vicky 24.03.2017 17:32

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297435)
So logisch Arnes Argumente auch sein mögen, so falsch sind sie glaube ich auch. Erstens gehen sie davon aus, dass man sich mit dem BGE keine Ahnung was leisten kann. Dem sollte aber nicht so sein, zumindest meiner Meinung nach, das BGE sollte ausreichen für Wohnung Essen und halt den nötigen Dingen des Alltags. Ein TT kaufen, viele Besuche in Freizeitparks, Urlaube und Starts bei Ironmanveranstaltungen sollten damit nicht finanzierbar sein. Somit muss man um sich ein gewisses Maß an Luxus leisten zu können auch beruflich Aktiv werden.

Ich sehe es ähnlich. Arbeitgeber sind dann auch angehalten, die Jobs, Arbeit etc. attraktiver zu gestalten und eben auch arbeitnehmerfreundliche Konzepte anzubieten. Viele große Unternehmen tun da schon vieles, aber das ist längst kein Standard. Die meisten Menschen werden weiter arbeiten. Eventuell werden sie weniger arbeiten.

Das BGE wird nicht ausreichen, um sich etwas leisten zu können. Ich glaube, dass sich im Kern gar nicht soooo viel ändern würde, denn wie wir schon festgestellt haben, sind wir Menschen so gestrickt, dass wir eher immer mehr konsumieren wollen. Die Angebote auf dem Markt werden sich entsprechend anpassen.

Auch ein Hartz IV Empfänger versucht das beste herauszuholen, was möglich ist. In der Regel kennen sich langjährige Bezieher deshalb ausgesprochen gut aus in dem Verwaltungsdschungel.

Eine Zweiklassengesellschaft, wie Arne sie beschreibt, ist eine mögliche Folge. Aber das ist schon eine sehr pessimistische Sicht.

Ich selbst bin skeptisch, weil sich mir die Finanzierung eines solchen Konzepts nicht erschließt.

captainbeefheart 24.03.2017 17:36

Leider lässt sich die Diskussion um das BGE nicht so einfach führen und es ist auch recht schwer zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen, wie "richtig" oder "falsch". Das sind auch Kategorien, die der Komplexität der Fragestellung nicht gerecht werden.

Warum?

(1) Die Vorhersagbarkeit der Reaktion von (ganzen Gesellschafts-)Systemen auf grundlegende Veränderungen ist nur sehr begrenzt gegeben. Selbst mit der besten volkswirtschaftlichen Modellrechnung können wir die Effekte nur fragmentarisch vorhersagen. Es bleiben zudem selbst bei günstiger Prognose immer erhebliche Risiken, dass sich angenommene Effekte entgegen der Annahmen entwickeln.

(2) Wir stehen mit der Digitalisierung an einer Zeitenwende, wie wir sie bei der Ablösung der Agrar- zur Industriegesellschaft schon einmal erlebt haben, vermutlich wird es sogar noch heftiger. Viele der traditionellen Geschäftsmodelle stehen ganz oder teilweise zur Disposition: Banken, Versicherungen, Einkaufen etc. Es entstehen hier zwar Chancen durch neue Geschäftsmodelle mit entsprechenden Arbeitsplätzen, aber dafür gehen auch zig-Tausende in den traditionellen Geschäftsmodellen verloren. Vermutlich deutlich mehr Verlust, als neue Arbeit geschaffen wird weil die neuen Geschäftsmodelle deutlich effizienter sein werden).

(3) Anders als bei den bisherigen Veränderungen(die meistens die „einfachen“ Arbeitsplätze obsolet werden ließen) trifft es jetzt die Mittelschicht, die gut ausgebildeten und bislang sattelfesten Sachbearbeiter, den Vertrieb, die Entwickler etc. Eine solche gesellschaftliche Verwerfung hatten wir noch nicht in Deutschland.

(4) Gleichzeitig haben wir den gegenläufigen Effekt, dass durch den demografischen Wandel heute Nachwuchs in vielen Fällen fehlt. Bei einer Nettoreproduktionsrate von 1,44 ist das auch auf absehbare Zeit weiter so. Und wir werden deutlich älter, müssen also länger im Erwerbsleben gehalten oder mit Rente versorgt werden.

(5) Die Frage ist deshalb u.a., in welcher Weise die Effekte der Digitalisierung und des demografischen Wandels wann und mit welcher Wucht auf unser Gesellschaftssystem durchschlagen.

(6) Bleiben schließlich 2 Punkte, die mit Blick auf das BGE nicht „einfach so“ und schon gar nicht mit populistischer Verengung angenommen werden müssen: Zum einen das Menschenbild von dem wir ausgehen. Grob vereinfacht, ob der Mensch zur Leistung angehalten werden muss, oder von sich aus leistungsbereit ist (Theorie X oder Y nach McGregor).

(7) Und zum zweiten: Die Frage in welcher Gesellschaft wir leben WOLLEN, also was unsere Antwort auf den technologischen Fortschritt und den damit herausgeforderten gesellschaftlichen Paradigmenwechsel ist.

Nachdem das BGE zunächst eher von einer eher begrenzten „Freak“-Population befürwortet wurde, ist es heute so, dass sich einerseits wissenschaftlich immer mehr Vertreter der Idee öffnen (nachdem Milton Friedman lange der der einzig prominente Vertreter war), andererseits auch immer mehr CEO’s (Werner, Kaeser, Höttges, Leukert etc.).

"Der Idee öffnen" ist der Begriff. Weil auch diesen klugen Personen klar ist, dass das BGE weder eine „eierlegende Wollmilchsau“ ist, die als Patentlösung alle unsere Probleme zu lösen imstande ist, noch eine Einführung reibungslos funktionieren kann. Dennoch ist die Öffnung Teil der dringend notwendigen Diskussion, welche Gesellschaft wir mit Blick auf die heute aktuellen und morgen zusätzlich relevanten Herausforderungen haben WOLLEN.

ThomasG 24.03.2017 17:42

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1297446)
...

Ich spiele heute mal den Blumenmann.
:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Necon 24.03.2017 18:02

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1297448)
Ich spiele heute mal den Blumenmann.
:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Dem schließe ich mich mal an!

Schön geschrieben!
:Blumen: :Blumen:

captainbeefheart 24.03.2017 19:49

Einen Hinweis auf die Frage, von welchem Menschenbild wir beim BGE ausgehen können, liefert die aktuelle Veröffentlichung von Gallup (Great Place to Work, GfK, etc. kommen zu ähnlichen Ergebnisse bei ihren weltweit in allen Branchen durchgeführten Mitarbeiterbefragungen;http://www.gallup.de/183104/engageme...utschland.aspx, bzw. http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/gall...9552634.html):

77 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, dass sie selbst dann arbeiten würden, wenn sie es nicht müssten.

Ich persönlich erlebe es ähnlich. Die große Mehrheit WILL arbeiten und Beiträge zu etwas leisten. Nur der kleinere Teil hat dieses Grundmotiv nicht, oder nicht prominent, oder es ist mit der zeit verloren gegangen.

aequitas 24.03.2017 19:53

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1297446)
(6) Bleiben schließlich 2 Punkte, die mit Blick auf das BGE nicht „einfach so“ und schon gar nicht mit populistischer Verengung angenommen werden müssen: Zum einen das Menschenbild von dem wir ausgehen. Grob vereinfacht, ob der Mensch zur Leistung angehalten werden muss, oder von sich aus leistungsbereit ist (Theorie X oder Y nach McGregor).

Zunächst einmal Danke für deine stets differnzierten Beiträge. Mir fehlt derzeit leider die Zeit und Energie mich inhaltlich substantiell einzubringen.

Deinen (6) Punkt wollte ich noch einmal betonen:

Wir können in der Wissenschaft keine Gesetze über das menschliche Verhalten aufstellen. Wir haben Modelle, welche Handlungen ERKLÄREN KÖNNEN. Rational Choice ist bei weitem nicht das einzige.

feinkost 24.03.2017 20:32

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1297441)
Zum verdrecken der Grünanlagen, hier wurde bei uns in Österreich vor kurzem diskutiert diese Arbeit ............ als 1 Euro Job zu geben. Verpflichtend!
, aber wenn ich einen Job auf ein Niveau bringen, dass ich sage das ist mir 1 Eurp die Stunde wert, werde ich niemanden finden der das freiwillig macht.

Du vergisst dabei, die Personen beziehen Sozialsicherung, bekommen auf Grund dessen diverse Vergünstigung und haben jede Menge Freizeit.
Addieren wir dazu die ca. 120 €welche nicht angerechnet werden, dann ist das schon recht gut in der Nähe was die Damen an der Kasse oder der Herr im Lager bekommt,
ich glaube nicht das Gehilfen im Grünflächenbereich wesentlich mehr auf die Hand bekommen.

Und, ja ich bin dafür Personen welche Tätigkeiten ablehnen zu sanktionieren. Und wenn es Lebensmittelgutscheine sind welche herausgegeben werden.

:Blumen: Die Blumen die ich vergaß


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