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Hafu 29.07.2019 18:10

Mich erinnert die Diskussion hier um einen Doper, der aktuell nicht mehr gesperrt ist, über dessen Dopingvergangenheit und fehlende Reue aber keinerlei begründbaren Zweifel bestehen und wie man mit diesem umgehen soll, im kleinen ein wenig an die aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang. Auch Sun Yang ist nicht gesperrt, unterliegt nach der Lesart von Helmut S also"der Unschuldsvermutung" und trotzdem haben viele Schwimmer ein nachvollziehbares Problem mit seiner Anwesenheit bei der WM und mehrere haben öffentlichkeitswirksam auch gemeinsame Fotos/ Handschlag mit ihm bei den Wettkämpfen verweigert, was den Präsidenten der FINA sowie deren Generalsekretät heftigst erzürnt hat.
Mittlerweile wurde sogar extra das Regelwerk geändert, so dass Athleten, die ihr Missfallen gegenüber einem gedopten Sportler aktiv zum Ausdruck bringen, die eigene Medaille aberkannt werden kann.

Wir sollten uns genau hinterfragen, wer in diesem Konflikt richtig handelt und wem man applaudieren will: der Fina und ihren Funktionären, die Athleten, die ihre Meinung öffentlich vertreten, sanktionieren will und selbst im Antidopingkampf untätig und passiv bleibt, zumindest wenn es um einen der Superstars geht?

Oder den mutmaßlich sauberen Athleten, die sich von nachweislichen Dopern teilweise um die Früchte ihrer tätglichen Trainingsarbeit betrogen sehen?

Helios 29.07.2019 18:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467446)
Mich erinnert die Diskussion hier um einen Doper, der aktuell nicht mehr gesperrt ist, über dessen Dopingvergangenheit und fehlende Reue aber keinerlei begründbaren Zweifel bestehen und wie man mit diesem umgehen soll, im kleinen ein wenig an die aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang. Auch Sun Yang ist nicht gesperrt, unterliegt nach der Lesart von Helmut S also"der Unschuldsvermutung" und trotzdem haben viele Schwimmer ein nachvollziehbares Problem mit seiner Anwesenheit bei der WM und mehrere haben öffentlichkeitswirksam auch gemeinsame Fotos/ Handschlag mit ihm bei den Wettkämpfen verweigert, was den Präsidenten der FINA sowie deren Generalsekretät heftigst erzürnt hat.
Mittlerweile wurde sogar extra das Regelwerk geändert, so dass Athleten, die ihr Missfallen gegenüber einem gedopten Sportler aktiv zum Ausdruck bringen, die eigene Medaille aberkannt werden kann.

Wir sollten uns genau hinterfragen, wer in diesem Konflikt richtig handelt und wem man applaudieren will: der Fina und ihren Funktionären, die Athleten, die ihre Meinung öffentlich vertreten, sanktionieren will und selbst im Antidopingkampf untätig und passiv bleibt, zumindest wenn es um einen der Superstars geht?

Oder den mutmaßlich sauberen Athleten, die sich von nachweislichen Dopern teilweise um die Früchte ihrer tätglichen Trainingsarbeit betrogen sehen?

Ihr wollt nur Rache und macht dabei Selbstjustiz und daraus werdet ihr in den Strick gehängt.

Foxi 29.07.2019 18:17

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467439)
... Viel zu selten kann man Zivilcourage zeigen, hier hatte ich die Möglichkeit und hab sie genutzt. Hätte ich den Typen vorher gesehen hätte ich es ihm auch da ins Gesicht gesagt!
[...]
Es ging mir gar nicht darum, ob er immer noch dopt. Er hat gedopt, er hat ne zweite Chance verdient, aber nicht im Sport. Durch das Doping hat der einen Wettbewerbsvorteil, der sich auch jetzt noch auswirkt.
[...]
... zugleich stört es mich, wenn ein Sportskamerad unsportlich handelt, dann bin ich so frei und äußere meine Meinung!:Blumen:

Großes KOMPLIMENT!
Ich würde das Satz für Satz unterschreiben, und ich zolle dir großen Respekt, dass du nicht abseits des Wettkampfs geschimpft, sondern mitten im Wettkampf klar gesagt hast, was Sache ist.:liebe053: Muss man sich erstmal trauen (siehe leider die unschönen Folgen!).

Die Ansicht, dass Meinungsäußerungen, Politik etc. während eines laufenden Wettkampfs sichts zu suchen hätten, ist für mich nicht nachvollziehbar. Der sportliche Wettkampf findet ja nicht außerhalb irgendwelcher Sphären statt, er hat insofern keine Sonderstellung, sondern gerade im sportlichen Wettkampf manifestieren sich all jene Rahmenbedingungen, unter denen er stattfindet. Einschließlich der persönlichen, politischen, psychologischen, (ir-)regulären, menschlichen, meteorologischen, medizinischen etc. Zutaten. Was soll davon ausgeblendet werden? Und warum?

Foxi 29.07.2019 18:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467446)
...aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang.... FINA sowie deren Generalsekretär heftigst erzürnt ...

Ja, genau daran habe ich auch gerade kopfschüttelnd gedacht.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467446)
Mittlerweile wurde sogar extra das Regelwerk geändert, so dass Athleten, die ihr Missfallen gegenüber einem gedopten Sportler aktiv zum Ausdruck bringen, die eigene Medaille aberkannt werden kann.

Als ich das gelesen habe, bekam ich fast Schnappatmung. Haarsträubend !!! Das ist für mich das Ende des Fairness-Gedankens im Sport. *schaumvordemmund*

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467446)
Wir sollten uns genau hinterfragen, wer in diesem Konflikt richtig handelt und wem man applaudieren will: der Fina und ihren Funktionären, die Athleten, die ihre Meinung öffentlich vertreten, sanktionieren will und selbst im Antidopingkampf untätig und passiv bleibt, zumindest wenn es um einen der Superstars geht?

Oder den mutmaßlich sauberen Athleten, die sich von nachweislichen Dopern teilweise um die Früchte ihrer täglichen Trainingsarbeit betrogen sehen?

Ganz genau so ist es. Ich kann und will nicht akzeptieren, dass durch ständiges Herumlamentieren auf formalistischer Ebene letztlich die Werte des Sports umgekehrt werden und der Eindruck entstehen kann, dass Erfolg (und damit auch das Geschäft mit dem Sport) wichtiger ist als die ethischen Grundsätze, auf denen der Sport letztlich fußt. Oder dies zumindest sollte.

Hafu 29.07.2019 18:53

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467448)
Ihr wollt nur Rache und macht dabei Selbstjustiz und daraus werdet ihr in den Strick gehängt.

Du redest jetzt gerade von den Schwimmern, die Sun Yang das gemeinsame Siegesfoto sowie den Handschlag verweigert haben und nennst das Rache und Selbstjustiz?:confused:

Bleierpel 29.07.2019 19:04

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467439)
Es ging mir gar nicht darum, ob er immer noch dopt. Er hat gedopt, er hat ne zweite Chance verdient, aber nicht im Sport. Durch das Doping hat der einen Wettbewerbsvorteil der sich auch jetzt noch auswirkt.

Ich habe zwei Fragen:
1. er hat ne 2. Chance verdient, nicht im Sport => wo? Ginge in deinen Augen Amateur?
2. Wie wirkt sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch aus?

Gruß, Bleieerpel

P.S. die Aktion muß ich nicht wirklich gutheißen (siehe Post von Speedskater, den ich bedingungslos unterschreibe https://www.triathlon-szene.de/forum...d.php?t=46665). Aber die Courage dazu und die, es öffentlich zu machen (mit all der Haue, die Du abbekommst) nötigen mir Respekt ab! :Blumen:

Hafu 29.07.2019 19:21

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1467462)
Ich habe zwei Fragen:
1. er hat ne 2. Chance verdient, nicht im Sport => wo? Ginge in deinen Augen Amateur?
2. Wie wirkt sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch aus?
...:

Die Frage geht zwar nicht an mich, aber ich habe gerade Zeit, meinen Senf dazu zu geben und wie bereits geschrieben fühle ich mich von der Grundproblematik ähnlich betroffen wie Iaux.:Huhu:

Ad 1.: Die zweite Chance hat ein Doper in anderen Berufen, auf gar keinen Fall aber als Betreuer, Trainer oder sonstwo im Sport verdient. Im Profisport geht es für viele Profi-Athleten um existenzielle Fragestellungen, darum ob man seinen Kindern eine gute Ausbildung finanzieren kann, ob man seine Miete bezahlen kann usw.
Da ist die Versuchung für den Ex-Doper im Falle ausbleibender Erfolge bei sauberer Sportausübung dann doch wieder zu verbotenen Mitteln und Methoden zu greifen viel zu groß.

Weitere Sportausübung als Amateur halte ich zwar nicht zwingend für wünschenswert wegen Ad2.) persönlich für akzeptabel, denn da nimmt der Ex-Doper letztlich niemandem wirklich was weg (außer vielleicht mal eine Medaille oder einen Kona-Slot). Aber es geht bei Amateuren niemals um existenzielle Fragestellungen wie im Profisport sondern letztlich um den Kampf gegen sich selbst und seine selbstgesteckten Ziele.

Ad2. Wie sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch auswirkt, weiß niemand, aber Wachstumshormone z.B. haben Langzeitwirkungen: sie führen auch bei Einnnahme nach Beendigung der Wachstumsphase z.B. zur Vergrößerung der Akren (Kinn, Nase, Hände, Füße). Dass man mit größeren Füßen und größeren Händen im Triathlon mögliche Wettbewerbsvorteile hat, ebenso wie durch infolge anabolen Steroiddopings und Somatotroping angewachsene Muskelmasse, dürfte unstrittig sein, auch wenn es im Leistungssport dazu keine Langzeitstudien gibt.

Die Dopingopfer der langjährigen Dopingpraxis in der DDR leiden heute noch unter Nebenwirkungen und haben deshalb auch Rentenansprüche deshalb vor Gericht erstritten. Wenn die Nebenwirkungen jahrzehntelang spürbar sind, muss man auch damit rechnen, dass manche Wirkungen jahrzehntelang anhalten

leiti 29.07.2019 19:40

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467439)
Du meinst vermutlich nicht mich? Ansonsten kannst du dir meine Stravaaktivitäten anschauen, welche die Leistungsentwicklung nachvollziehbar machen...
Mir reicht es auch, wenn ich alles gebe im Wettkampf. Und zugleich stört es mich, wenn ein Sportskamerad unsportlich handelt, dann bin ich so frei und äußere meine Meinung!:Blumen:

Auch Michael Weiss postet seine Trainingseinheiten auf Strava (schon jahrelang) - alles nachvollziehbar, so auch seine Wettkampfleistungen. Wo ist da der Unterschied zu dir?

Jemand, der einmal mit 50km/h durch eine 30er Zone gefahren ist, darf auch nochmals Autofahren

ritzelfitzel 29.07.2019 19:44

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 1467466)
Auch Michael Weiss postet seine Trainingseinheiten auf Strava (schon jahrelang) - alles nachvollziehbar, so auch seine Wettkampfleistungen. Wo ist da der Unterschied zu dir?

Jemand, der einmal mit 50km/h durch eine 30er Zone gefahren ist, darf auch nochmals Autofahren

„Ich vergleiche das immer mit dem Autofahren. Wissen Sie, wenn sie einen Führerschein haben, fahren sie irgendwann auch mal zu schnell, dann bekommen sie ein Ticket.“ (J. Efimova)

Foxi 29.07.2019 19:54

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1467462)
Ich habe zwei Fragen:
1. er hat ne 2. Chance verdient, nicht im Sport => wo? Ginge in deinen Augen Amateur?
2. Wie wirkt sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch aus?

Die zweite Frage treibt mich geradezu um und lässt auch bei mir den Senftopf aufgehen.
Zwar bin ich nicht im gleichen Maße persönlich betroffen, aber ich sehe hier ein grundsätzliches sportethisches Problem, das ich bei nahezu jedem Doping-Akteur sehe.

Die im Sport handelnden Akteure erbringen ihre Leistungen im Vergleich gegen einen (oder mehrere) Gegner unter einem definierten Regelwerk in einem ganz bestimmten Rahmen. Dazu gehört, dass die Leistungen nicht mit unerlaubten Hilfsmitteln erbracht werden. Wer dies dennoch tut, tut dies meistens bewusst unter Umgehung der bestehenden Kontrollmechanismen in der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben.
Dies bedeutet nicht nur einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, mutmaßlich sauberen Sportlern, es sabotiert aber insbesondere den Sport und sein Regelwerk insgesamt. Doping ist ein Anschlag auf den Sport als solchen, weil es seine grundlegenden Werte aushebelt. Mit einem solchen vorsätzlichen Verstoß (der zumeist solange kategorisch geleugnet wird, bis die Beweise unwiderlegbar sind) oder das Vertuschen eines solchen Verstoßes (durch Verbände, Labore, Funktionäre usw.) stellt sich der jeweils Handelnde und seine Mittäter genau außerhalb jenes Sports, den er doch - mit allen möglichen und unmöglichen Unschuldsbeteuerungen, Schuldzuweisungen etc. - betreiben will.
Man kann durchaus darüber nachdenken, ob die bloße Teilnahme an einem neuerlichen Wettkampf - womöglich unter Hinweis auf den "Schnee von gestern" bzw. auf das Gras, das darüber gewachsen ist - immer unter dem Schatten des Regelverstoßes steht und einem anderen Sportler in jedem Fall einen Platz im Ranking weg nimmt.
Oder um es etwas zuzuspitzen: Wer betrügerisch im Sport unterwegs ist und dann befindet, er habe nichts Unrechtes getan, verwirkt seine Teilnahmeberechtigung am Sport.

iaux 29.07.2019 20:38

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1467462)
Ich habe zwei Fragen:
1. er hat ne 2. Chance verdient, nicht im Sport => wo? Ginge in deinen Augen Amateur?
2. Wie wirkt sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch aus?

Gruß, Bleieerpel

P.S. die Aktion muß ich nicht wirklich gutheißen (siehe Post von Speedskater, den ich bedingungslos unterschreibe https://www.triathlon-szene.de/forum...d.php?t=46665). Aber die Courage dazu und die, es öffentlich zu machen (mit all der Haue, die Du abbekommst) nötigen mir Respekt ab! :Blumen:

Er kann jeden anderen Beruf ausüben, außer als Profisportler...

Aus ethischen Gründen gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen an Menschen zu diesem Thema. Bei Mäusen hat man festgestellt, dass dem so ist. Es gibt genügend Doper die nach der Sperre gestärkt zurückgekommen sind, messen lässt es sich nicht.

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 1467466)
Auch Michael Weiss postet seine Trainingseinheiten auf Strava (schon jahrelang) - alles nachvollziehbar, so auch seine Wettkampfleistungen. Wo ist da der Unterschied zu dir?

Jemand, der einmal mit 50km/h durch eine 30er Zone gefahren ist, darf auch nochmals Autofahren

tut er das?^^ hast du einen Link?
ich hab einen Michael Weiss in einem der Segmente auf der Radstrecke gefunden, die Aktivität wurde allerdings gelöscht. Sieht auf dem verkleinerten Bild nach nem Diamondback aus...
Welch ein Zufall, dass das Profil genau jetzt nicht mehr existiert/gelöscht wurde...

Der Unterschied könnte sein, dass ich mein Trainingspensum um ca. 40-50% verdoppelt habe...
hast du einen Link zu seinem Lauf am Samstag?

Running-Gag 29.07.2019 21:12

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467448)
Ihr wollt nur Rache und macht dabei Selbstjustiz und daraus werdet ihr in den Strick gehängt.

So einen Schwachsinn habe ich selten gelesen. Doper gehören öffentlich bloß gestellt und dürfen nicht mehr beachtet und verdienen auch keine 2. Chance, wie HaFu und iaux schon ausgeführt haben.
Genau wegen Leuten wie dir, die das dopen nicht zu 100%als falsch oder kritisch sehen, gibt es doch Leute wie efimova, die dopen mit einer Geschwindigkeitsuberschreitung vergleichen und es als lapalie abstempeln. So verlieren doch viele die Hemmschwelle zu dopen, da es vermutlich öfter anerkannt wird, bzw als nicht so schwerwiegend verstanden wird.
Manchmal hat man echt den Eindruck, dass sich auch hier die Leute rumtoben, die sich im amateur Bereich was einwerfen und es legitimieren wollen

Hafu 29.07.2019 21:23

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467482)
...
hast du einen Link ....


Michael Weiss auf Strava


Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 1467466)
Auch Michael Weiss postet seine Trainingseinheiten auf Strava (schon jahrelang) - alles nachvollziehbar, so auch seine Wettkampfleistungen. Wo ist da der Unterschied zu dir?

...

Weiss postet seit Mitte 2015 einzelne ausgesuchte Einheiten auf Strava. Eine Leistungsentwicklung nachvollziehen kann man damit ja wohl kaum, denn seit 2015 gibt es ja außer dass er plötzlich letztes Jahr vom durchschnittlichen zum sehr guten Läufer geworden ist, nicht viel Leistungsentwicklung.

Er fährt laut Strava zweimal pro Woche Rad (2018 waren es insgesamt 5900km, also ungefähr die Hälfte von dem was ich als Amateur fahre) und läuft laut Strava einmal die Woche (2018 insgesamt 1156km). Der 4-Wochen-Laufschnitt 2019 liegt bei 29km im Laufen und 200km im Radfahren. Ehrlich gesagt sind damit seine Wettkampfleistungen für mich nicht wirklich nachvollziehbar.;)

Ich vermute, dass er eher Rosinenpickerei auf Strava betreibt.

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 1467466)
....Jemand, der einmal mit 50km/h durch eine 30er Zone gefahren ist, darf auch nochmals Autofahren

Wenn man mit gesundem Menschenverstand die Karriere von Weiss betrachtet, muss man annehmen, dass er mindestens in drei Phasen seiner Karriere umfassend gedopt hat: zunächst mal als Mountainbike-Profi (2007) als er kurz vor der WM eine Schutzsperre wegen zu hohem Hämatokritwert erhalten hat, später (2008) als er schon Triathlet war als Schützling des Dopingarztes Andreas Zoubek, der sich ja uner dem Pseudonym Irondoc im österreichischen Triathlonfroum damit gebrüstet hat, dass er aus ihm den nächsten Hawaiisieger machen würde und schließlich 2009- 2010 als Kunde von Humanplasma, wofür er dann letztlich gesperrt wurde.

Das hat also schon eine andere Qualität als einmal aus Versehen zu schnell durch eine 30er-Zone gebrettert und ich bin mir sicher, dass du das innerlich auch genauso siehst, Leiti, selbst wenn du halt wegen deiner allgemeinen Stellung im österreichischen Triathlonsport dich zwangsläufig zurückhaltender äußern musst, als wir hier.

Foxi 29.07.2019 21:23

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1467492)
So einen Schwachsinn habe ich selten gelesen. Doper gehören öffentlich bloß gestellt und dürfen nicht mehr beachtet und verdienen auch keine 2. Chance, wie HaFu und iaux schon ausgeführt haben.
Genau wegen Leuten wie dir, die das dopen nicht zu 100%als falsch oder kritisch sehen, gibt es doch Leute wie efimova, die dopen mit einer Geschwindigkeitsuberschreitung vergleichen und es als lapalie abstempeln. So verlieren doch viele die Hemmschwelle zu dopen, da es vermutlich öfter anerkannt wird, bzw als nicht so schwerwiegend verstanden wird.
Manchmal hat man echt den Eindruck, dass sich auch hier die Leute rumtoben, die sich im amateur Bereich was einwerfen und es legitimieren wollen

Danke!

Mirko 29.07.2019 21:27

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1467492)
Manchmal hat man echt den Eindruck, dass sich auch hier die Leute rumtoben, die sich im amateur Bereich was einwerfen und es legitimieren wollen

Alles andere wäre rein statistisch gesehen auch unwahrscheinlich...

Running-Gag 29.07.2019 21:32

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1467498)
Alles andere wäre rein statistisch gesehen auch unwahrscheinlich...

Komm mir net mit Statistik :Lachanfall:

iaux 29.07.2019 21:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467494)

Ich seh nur den Überblick, einzelne Einheiten seh ich nicht...

Bleierpel 29.07.2019 21:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467494)
.... Ehrlich gesagt sind damit seine Wettkampfleistungen für mich nicht wirklich nachvollziehbar.;)

Ich vermute, dass er eher Rosinenpickerei auf Strava betreibt.

Wenn man mit gesundem Menschenverstand die Karriere von Weiss betrachtet, muss man annehmen, dass er mindestens in drei Phasen seiner Karriere umfassend gedopt hat: zunächst mal als Mountainbike-Profi (2007) als er kurz vor der WM eine Schutzsperre wegen zu hohem Hämatokritwert erhalten hat, später (2008) als er schon Triathlet war als Schützling des Dopingarztes Andreas Zoubek, der sich ja uner dem Pseudonym Irondoc im österreichischen Triathlonfroum damit gebrüstet hat, dass er aus ihm den nächsten Hawaiisieger machen würde und schließlich 2009- 2010 als Kunde von Humanplasma, wofür er dann letztlich gesperrt wurde.

Das hat also schon eine andere Qualität als einmal aus Versehen zu schnell durch eine 30er-Zone gebrettert und ich bin mir sicher, dass du das innerlich auch genauso siehst, Leiti, selbst wenn du halt wegen deiner allgemeinen Stellung im österreichischen Triathlonsport dich zwangsläufig zurückhaltender äußern musst, als wir hier.

Danke für das Auflisten. Hatte ich nicht mehr so drauf!

Bleierpel 29.07.2019 21:55

So langsam glaube ich, dass Arne nach seinen Geburtstagsfeierlichkeiten (Happy Birhday, Cheffe!!) das Fing hier in den relevanten Thread verschieben kann....��

Ausdauerjunkie 29.07.2019 22:05

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1467508)
So langsam glaube ich, dass Arne nach seinen Geburtstagsfeierlichkeiten (Happy Birhday, Cheffe!!) das Fing hier in den relevanten Thread verschieben kann....��

Das habe ich schon vor langer Zeit geschrieben.

btw. sah ich einen Michi Weiss Fan mit großem Michi Weiss Schild z.B am Schwimmstart stehen. Wer war denn das?

Greyhound 29.07.2019 23:45

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1467492)
Manchmal hat man echt den Eindruck, dass sich auch hier die Leute rumtoben, die sich im amateur Bereich was einwerfen und es legitimieren wollen

Wer sich nicht dem Lynch-Mob anschließt, dopt also mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst... Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

Außerdem würde es mich freuen, wenn die Diskussion in einem anderen Thread stattfindet. Ich hätte nämlich gerne ein paar Rennberichte und Meinungen zur neuen Radstrecke gelesen.

Snip 30.07.2019 08:44

Zitat:

Zitat von Greyhound (Beitrag 1467527)
Ich hätte nämlich gerne ein paar Rennberichte und Meinungen zur neuen Radstrecke gelesen.

Gerne. :Huhu:
Wasser hatte um die 17 Grad, fand das aber mit Neopren kein Problem. Eine zweite Badekappe war nicht nötig. Bin ordentlich durchgeprügelt worden, aber gehört halt dazu wenn man mittendrin schwimmt. :dresche

Die Radstrecke würde ich jetzt mal als "okay" einstufen. Einige Schlaglöcher, teilweise schlechte Straßen und die 180 Grad Wendepunkte waren nicht so schön. Kann nur jeden empfehlen mit einen ordentlichen Flaschenhalter an den Start zu gehen.
Bin aber auch schon schlechtere Straßen gefahren, von daher alles gut.
Stimmungsnester gibt es quasi keine bzw. zwischendrin mal ein paar klatschende Leute in den Wohngebieten.
2-3 Leute hab ich mit Defekt gesehen, einer davon hatte seine Kette in der Hand :(

Die 3 Runden beim Laufen waren ebenfalls in Ordnung, die paar Meter Kopfsteinpflaster und der Anstieg sind ebenfalls ohne Probleme zu bewältigen.

Würde den Wettkampf jetzt nicht unbedingt nächstes Jahr gleich nochmal buchen aber kann man durchaus im 2 oder 3 Jahres Rhythmus wieder machen. :Blumen:

Hafu 30.07.2019 09:14

Zitat:

Zitat von Snip (Beitrag 1467571)
...

Der Beurteilung der Topografie von Rad- und Laufstrecke würde ich mich in vollem Umfang anschließen. :Blumen:

Die neue Radstrecke ist sicher keine Bestzeitenstrecke, aber die vielen Ecken und eingestreuten Höhenmeter sowie zahlreichen Seitenwindabschnitte auf dem Hochplateau führten dazu, dass trotz wenig Kampfrichter Windschattenfahren kein ernsthaftes Problem war. Mir sind keine größeren Gruppen begegnet und das ist in meinen Augen bei einem Wettkampf mit über 1000 Teilnehmern schonmal ein wichtiges Qualitätsmerkmal

Positiv ist auch der Wellenstart mit 10-Minuten-Abständen. Ich bin keine Freund von Rolling Starts und auch nicht von Wellenstarts mit nur 5-Minuten-Abständen. Bei Rolling Starts hat man häufig auf der gesamten Schwimmstrecke nervige Überhol- und Positionskämpfe, bei Wellenstarts in 5 Minuten Abständen schwimmt man zu schnell in die vorher gestarteten Gruppen rein, so dass das Gedrängel ähnlich wie bei Rolling Starts ist. !0-Minuten-Abstände sind ein sinnvolle Kompromiss, dass man eine realistische Chance hat, sich nach anfänglichen Startgerangel irgendwann vernünftig einsortieren kann und freischwimmt bzw. passende Beine findet.

Prag ist halt in meinen Augen ein ausgeprochen attraktiver Ort zum Sport treiben. Die Wechselzone auf der hierfür vollgesperrten und mit rotem Teppich ausgelegten historischen Brücke der Legionen dürfte eine der fotogensten Wechselzonen weltweit sein.



Wir sind noch bis Montag geblieben, haben zwei wunderschöne Sommerabende verbracht, waren ziemlich günstig und extrem gut essen, Tretboot fahren auf der Moldau...

Ich glaube, dass der Wettkampf gerade für mitreisende Angehörige, die nicht so sehr am Triathlon interessiert sind, sondern einfach eine gute Zeit verbringen wollen, sehr attraktiv ist.

Helmut S 30.07.2019 09:43

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467439)
Kadavergehorsam is nicht so meine Sache! Viel zu selten kann man Zivilcourage zeigen, hier hatte ich die Möglichkeit und hab sie genutzt. Hätte ich den Typen vorher gesehen hätte ich es ihm auch da ins Gesicht gesagt!
Das ich ein schlechtes Vorbild bin, diese Meinung darfst du gerne haben. Nur weil abhängige Kaderathleten einen Maulkorb verpasst bekommen, heißt das noch lange nicht, dass Zivilcourage im Wettkampf nichts verloren hat.

Du sprichst m.E. despektierlich über Kaderathleten ("Kadavergehorsam", "abhängige Kaderathleten ... Maulkorb..."). Das ist nicht in Ordnung finde ich. Es geht darum, dass man, wenn man ein Nationaltrikot trägt oder das Trikot eines Landesverbandes und damit jeweils Repräsentant ist, ein einwandfreies Verhalten an den Tag legt und Vorbild ist. So ein Trikot zu tragen bzw seinen Verband zu repräsentieren ist eine Ehre aber auch Verpflichtung zugleich. Es ist aus meiner Sicht völlig korrekt, dass die Verbände dies von den Repräsentanten verlangen. Darum geht es hier.

Ich bin nicht der Meinung, dass du Zivilcourage gezeigt hast. Was hier passiert ist, ist: Ein Sportler hat während eines WKs einen anderen beleidigt und dieser hat zugeschlagen. Das nix weiter als ein infantiles, assoziales Verhalten von beiden, und auch eine Missachtung der Werte des Sports. Diese Werte - Gegenseitiger Respekt und Fair-Play innerhalb eines WK sind Werte, keinesfalls in Frage zu stellen und jeder Sportler der den Regeln entsprechend am WK teilnimmt hat ein Recht darauf, dass sich alle anderen am WK teilnehmenden daran daran halten. Würde das nicht gelten, ist ein fairer Wettkampf nicht zu gewährleisten, es würde in letzter Konsequenz auch das Faustrecht zwischen Wettkämpfern legitimiert werden und fairer, sportlicher WK wäre unmöglich.

Das Regelwerk ist dazu da, das bei einer Verletzung der Werte zB durch Doping entsprechende Sanktionen ausgesprochen werden. Hr. Weiß ist legitim in diesem Rennen gewesen. Du hast diese Regeln zu akzeptieren, wenn du an eine WK teilnimmst, der auf diesen Regeln aufbaut - wie jeder andere Athlet auch. Du hast einen Fehler gemacht und im Sinne des fairen Sports sollte das für dich Konsequenzen haben - in welcher Form auch immer. Der Zweck heiligt nämlich beileibe nicht die Mittel. Das gilt natürlich ebenso für Hr. Weiß, wobei dessen Ausraster ja natürlich schon nochmal deutlich unfassbarer ist als deiner.

:Blumen:

JENS-KLEVE 30.07.2019 09:52

Ich hab in Kerken auch mal den Sieger als Lutscher beschimpft, weil er mit seinem Bruder ein Paarzeitfahren veranstaltet hatte.

Im Zielbogen hat es dann verbal richtig gekracht vor allen Zuschauern. Kampfrichter gab es nicht, und Veranstalter meinte, ist egal, das machen die immer so.

https://www.triathlon-szene.de/forum...ght=Milobinski

Estebban 30.07.2019 09:54

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1467604)
Du sprichst m.E. despektierlich über Kaderathleten ("Kadavergehorsam", "abhängige Kaderathleten ... Maulkorb..."). Das ist nicht in Ordnung finde ich. Es geht darum, dass man, wenn man ein Nationaltrikot trägt oder das Trikot eines Landesverbandes und damit jeweils Repräsentant ist, ein einwandfreies Verhalten an den Tag legt und Vorbild ist. So ein Trikot zu tragen bzw seinen Verband zu repräsentieren ist eine Ehre aber auch Verpflichtung zugleich. Es ist aus meiner Sicht völlig korrekt, dass die Verbände dies von den Repräsentanten verlangen. Darum geht es hier.

Ich bin nicht der Meinung, dass du Zivilcourage gezeigt hast. Was hier passiert ist, ist: Ein Sportler hat während eines WKs einen anderen beleidigt und dieser hat zugeschlagen. Das nix weiter als ein infantiles, assoziales Verhalten von beiden, und auch eine Missachtung der Werte des Sports. Diese Werte - Gegenseitiger Respekt und Fair-Play innerhalb eines WK sind Werte, keinesfalls in Frage zu stellen und jeder Sportler der den Regeln entsprechend am WK teilnimmt hat ein Recht darauf, dass sich alle anderen am WK teilnehmenden daran daran halten. Würde das nicht gelten, ist ein fairer Wettkampf nicht zu gewährleisten, es würde in letzter Konsequenz auch das Faustrecht zwischen Wettkämpfern legitimiert werden und fairer, sportlicher WK wäre unmöglich.

Das Regelwerk ist dazu da, das bei einer Verletzung der Werte zB durch Doping entsprechende Sanktionen ausgesprochen werden. Hr. Weiß ist legitim in diesem Rennen gewesen. Du hast diese Regeln zu akzeptieren, wenn du an eine WK teilnimmst, der auf diesen Regeln aufbaut - wie jeder andere Athlet auch. Du hast einen Fehler gemacht und im Sinne des fairen Sports sollte das für dich Konsequenzen haben - in welcher Form auch immer. Der Zweck heiligt nämlich beileibe nicht die Mittel. Das gilt natürlich ebenso für Hr. Weiß, wobei dessen Ausraster ja natürlich schon nochmal deutlich unfassbarer ist als deiner.

:Blumen:


Du wiederholst es immer wieder aber es wird dadurch nicht wahrer. Es wurde niemand beleidigt.
Zivilcourage empfinde ich auch ein bischen sehr großes Wort dafür und man kann davon persönlich halten was man mag. Aber du machst hier ein Fass auf, dass völlig übers Ziel hinaus schießt.
Es ist doch nicht meine Pflicht sobald ich an einem Wettkampf teilnehme die Klappe zu halten? Dieses ganze Getue rund um „Ehre das Trikot tragen zu dürfen“ halte ich auch bei Olympia und co für vollkommen übertrieben. Ist es nicht viel eher so dass man Deutschland oder Österreich viel eher repräsentiert wenn man Dinge die falsch laufen klar benennt?

Helmut S 30.07.2019 10:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467446)
Mich erinnert die Diskussion hier um einen Doper, der aktuell nicht mehr gesperrt ist, über dessen Dopingvergangenheit und fehlende Reue aber keinerlei begründbaren Zweifel bestehen und wie man mit diesem umgehen soll, im kleinen ein wenig an die aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang. Auch Sun Yang ist nicht gesperrt, unterliegt nach der Lesart von Helmut S also"der Unschuldsvermutung" und trotzdem haben viele Schwimmer ein nachvollziehbares Problem mit seiner Anwesenheit bei der WM und mehrere haben öffentlichkeitswirksam auch gemeinsame Fotos/ Handschlag mit ihm bei den Wettkämpfen verweigert, was den Präsidenten der FINA sowie deren Generalsekretät heftigst erzürnt hat.

Du vermischt hier zwei völlig verschiedene Fälle und unterstllst mir etwas was garnicht zutrifft.

Sun Yang ist ein Ex-Doper, der Sperre abgesessen hat. Im vorleigenden Fall geht es also um eine Widerholungstat und ggf eine lebenslange Sperre. Sun Yang wurde kontrolliert und ist gerade kurz vor knapp aufgetaucht um keinen "missed test" zu bekommen. Er hat dann versucht mit allen möglichen "Finten" der Kontrolle zu entgehen. Er hat zunächst die Legitimität der Kontolleure angezweifelt, obwohl sie sich ausgewiesen haben, hat einen Zirkus veranstaltet hinsichtlich Blut- und Urinprobe. Die er dann doch irgendwie abgegeben hat - aber nur unter beisein anderer Personen. Es ging hin und her, Urinprobe wollte er zunächst gar nicht abgeben, dann aber doch und in der Zwischenzeit hat die anwesende Mutter jemanden beauftragt einen Hammer zu holen und die Blutproben zu zerstören. Die FINA hat in trotzdem starten lassen, was die WADA dazu gebracht hat, vor den CAS zu ziehen. Nicht einer der Beteiligten (auch nicht die Wada) aber hat bei CAS ein beschleunigtes Verfahren beantragt um die Situation noch vor der WM zu klären.

Michael Weiß ist ein Ex-Doper der eine Strafe abgesessen hat. Aktuell ist kein Verfahren oder Auffälligkeit anhängig.

Während bei Sun Yang mehr konkrete Verdachtsmomente der Verschleierung vorliegen, und die FINA ganz offensichtlich kein Interesse hat, ihre eigenen Regeln durchzuziehen, ist bei Hr. Weiß nichts anhängig, was auf Basis des Regelwerks irgendwelche Sanktionen fordern würde.

Ich habe bereits auf den korrekten Beitrag von Arne zum Thema Doping/Strafe/Ächtung darauf hingewiesen, dass sich der Protest im Grunde gegen die FINA richtet, die diesen Athleten nicht gesperrt haben, sondern sich aufgrund von Formalien ihrer Pflicht entledigt haben - Sun Yang gar nicht bei der WM sein.

Auch die FAZ stellt sich auf diesen Standpunkt - er ist ja recht offensichtlich: Der Protest der Schwimmer ist in erster Linie ein Protest gegen den Verband. Die Art und Weise des Protestes unterscheidet sich übrigens deutlich von dem was iaux getan hat. Ich meine, das der Protest der Schwimmer als Zivilcourage zu bewerten ist.

Zitat:

Genau aus diesem Grund ist der stille Protest von Mack Horton, der bei der Siegerehrung ein Foto mit Weltmeister Sun Yang verweigert hatte, sowie von Duncan Scott, der sich für die gleiche Aktion tags drauf von Sun als Verlierer beschimpfen lassen musste, nur auf den ersten Blick eine Aktion gegen den umstrittenen Superstar aus China. Es geht eben nicht nur darum, dass bei dieser WM ein von den Funktionären hofierter Sportler siegen durfte, der bereits des Dopings überführt wurde und aktuell abermals in eine Affäre um eine per Hammer verweigerte Doping-Probe verwickelt ist.

Es geht um den fehlenden Respekt des Internationalen Schwimmverbands (Fina) gegenüber den Athleten, die keine Lust mehr haben, als Statisten eines Millionenspektakels ausgenutzt zu werden. Keine Lust, olympische Finals mal in den frühen Morgenstunden (Peking 2008, Tokio 2020), mal in der Nacht (Rio 2016) schwimmen zu müssen, um den Primetime-Wünschen des lukrativen US-Markts zu entsprechen. Und keine Lust mehr, dem starfreundlichen Anti-Doping-Kampf der Fina tatenlos zuzusehen. Aktuellster Beweis ist eben das Startrecht für Sun, das auch deshalb erteilt werden konnte, weil die Anhörung zu dem Fall erst nach der WM angesetzt ist – und die Fina es nicht für nötig befand, vor den Titelkämpfen Klarheit zu schaffen.

Die Unschuldsvermutung bei Sun Yang, die du mir nach deiner "Lesart" unterstellst habe ich nie geäussert. Im Gegenteil: Die starken Indizien im Fall Sun Yang lassen diese gar nicht ernsthaft zu.

Uns eint ein Ziel: Der faire und saubere Sport. Die Wege dorthin müssen meines Erachtens aber auf rechtsstaatlichen Prinzipien und Regeln basieren, die sich der Sport nicht entziehen kann. Der Sport und das Sportrecht findet halt nun mal auf dieser Basis statt. Du siehst das wohl an manchen Stellen anders. :Blumen:

Helmut S 30.07.2019 10:16

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1467614)
Es ist doch nicht meine Pflicht sobald ich an einem Wettkampf teilnehme die Klappe zu halten?

Mit welchem Recht meinst du , während des WKs einen anderen Sportler einfach anpflaumen zu dürfen, der einfach nur an dir vorbei läuft? Erinnerst du dich noch an den Thread, in dem es darum ging, dass ein Athlet beim Schwimmen im WK einer anderen, sehr langsamen und wohl leicht übergewichtigen Sportlerin (sinngemäß) gesagt hat, "Solche wie du, sollten garnicht mitmachen dürfen.". Findest du das auch ok?


Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1467614)
Dieses ganze Getue rund um „Ehre das Trikot tragen zu dürfen“ halte ich auch bei Olympia und co für vollkommen übertrieben.

Gut, wenn das Deine Meinung ist, dann bin ich raus. :Blumen:

MatthiasR 30.07.2019 10:24

Zitat:

Zitat von Ausdauerjunkie (Beitrag 1467512)
btw. sah ich einen Michi Weiss Fan mit großem Michi Weiss Schild z.B am Schwimmstart stehen. Wer war denn das?

Keine Ahnung, aber der hat schon ein paar Hardcore-Fans. Ich war mal auf Facebook mit einen österreichischen Sportpsychologen 'befreundet' (d.h. er hat mir eine Freundschaftsanfrage geschickt und ich habe halt akzeptiert). Der hat auch immer total Fanboy-mäßig über MW geschrieben. Ich habe es immer ignoriert. Nur als er mal ganz stolz berichtet hat, dass er auf der Siegerehrung (iirc IM Südafrika) neben ihm sitzen durfte, konnte ich mir nicht verkneifen anzumerken, dass wohl sonst keiner neben dem Doper sitzen wollte. :Cheese:

Hat der mich im Messenger angemacht! "... und nach unserer Rückkehr werden Sie von unseren Anwälten hören!"

Natürlich habe ich nie etwas von einem Anwalt gehört und natürlich bin ich mit dem nicht mehr 'befreundet'... :Lachanfall:

Gruß Matthias

Helmut S 30.07.2019 10:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467463)
Wenn die Nebenwirkungen jahrzehntelang spürbar sind, muss man auch damit rechnen, dass manche Wirkungen jahrzehntelang anhalten

Das "muss man damit rechnen" ist doch so kategorisch gar nicht richtig Harald. Und das weißt du auch, wenn du ehrlich bist.

Der Grundsatz lautet doch "Ohne Nebenwirkung (UAW) keine Wirkung". Er lautet nicht "Wenn UAW, dann Wirkung." Missbrauch von Dopingmitteln können ebenso bleibende Schädigungen (z.B. Nierenschäden, Krebs) nach sich ziehen, ohne das die Wirksubstanz noch im Körper vorliegt oder gar eine Wirkung - möglicherweise sogar eine Signifikante - "über Jahrzehnte" nachzuweisen wäre. :Blumen:

Hafu 30.07.2019 10:51

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1467632)
Das "muss man damit rechnen" ist doch so kategorisch gar nicht richtig Harald. Und das weißt du auch, wenn du ehrlich bist.

Der Grundsatz lautet doch "Ohne Nebenwirkung (UAW) keine Wirkung". Er lautet nicht "Wenn UAW, dann Wirkung." Missbrauch von Dopingmitteln können ebenso bleibende Schädigungen (z.B. Nierenschäden, Krebs) nach sich ziehen, ohne das die Wirksubstanz noch im Körper vorliegt oder gar eine Wirkung - möglicherweise sogar eine Signifikante - "über Jahrzehnte" nachzuweisen wäre. :Blumen:

Wenn du mein Zitat kürzst, dann solltest du die Kürzung auch kenntlich machen.

Ich habe erstens ergänzend im oben verlinkten Text als Beispiel genannt, dass eine Vergrößerung von Händen und Füßen infolge des Gebrauchs bzw. besser gesagt Missbrauchs von Wchstumshormonen auch nach Absetzen der Wachstumshormongaben bestehen bleiben.
Dass größere Hände und Füßen ilfreich beim Schwimmen und auch in andern Disziplinen sind, muss man wohl nicht erst mit Studien belegen?

Die Kernaussage ist:
Der Missbrauch vieler Dopingmittel führt zu Veränderungen im Körper die weitaus länger anhalten als übliche Dopingsperren im Sportrecht.

Ob diese Veränderungen jetzt als Schädigung interpretiert werden liegt oft nur am Standpunkt: eine Virilisierung von Frauen (nach Steroid- und wahcstumshormondoping) kann für betroffene Frauen stigmatisierend und belastend sein und somit Krankheitswert haben, weshalb betroffene Ex-Kadersportlerinnen der DDR dafür auch Entschädigungszahlungen erhalten haben, aber genau diese Virilisierung ist bei fortgesetzter Sportausübung auch ein wettbewerbsverzerrender Vorteil, denn Frauen mit männlichem Köperbau und höherer Muskelmasse sind bei vielen Sportarten gegenüber Frauen ohne Dopingvergangenheit und mit stets natürlchem Hormonstatus in der Vergangenheit in Vorteil.
(bei dopenden Männern mit mehr Muskulatur und weniger Körperfett ist es natürlich dasselbe, nur ist da die Virilisierung nicht so gut zu sehen wie bei Frauen)

Wirkung = gut
Nebenwirkung = böse

Diese laienhafte Gleichung funktioniert schon bei fast jedem Arzneimittel nicht und ebenso wenig bei Doping. Sehr oft ist Wirkung und Nebenwirkung nahezu das Gleiche.

captain hook 30.07.2019 10:55

Ich finde die Aussage "Doper stinken" absolut korrekt. Ich denke auch, dass ein Doper das ertragen muss bei dem Schaden, den er dem Sport zugefügt hat. Und... ich halte es für wichtig, dass eine Kultur entsteht, in der Doper halt nicht davon ausgehen, dass sie eine Strafe für ein Kavaliersdelikt absitzen (echte Strafen werden da ja eh meist nicht vollzogen außer der Sperre) und dann überall mit offenen Armen empfangen werden. Genau dieses Verhalten macht nämlich, dass sich das Risiko zu dopen und ggf auch erwischt zu werden doch sehr überschaubar und mehr oder weniger folgenfrei ist. Deshalb halte ich es auch für wichtig seine Meinung klar zum Ausdruck zu bringen. Es liegt ja am Sportler selbst sich zu positionieren. Richtig klaren Tisch zu machen. Also nicht so, wie es üblich ist - alle dopen ja nur daheim und alleine und waren verzweifelt und/oder hatten Pech und natürlich kennen sie die Struktren nicht, keine anderen Doper und eigentlich wissen sie auch nicht mehr, wo sie den Stoff gekauft haben. Man kann sich ja auch im Kampf gegen Doping engagieren wenn man wirklich einsichtig ist oder was auch immer. Da gibt es reihenweise Möglichkeiten. Man kann natürlich auch zuschlagen wenn jemand dann klar und offen sagt was er darüber denkt...

Der Vergleich mit dem Spruch zu der übergewichtigen Person hinkt... aber sowas von. Oder wo hat diese betrogen und dem Sport geschadet wozu man ganz sicher eine Meinung haben kann.

JENS-KLEVE 30.07.2019 11:02

Ich hab es mal auf Facebook geteilt, mal gucken wie dort die Diskussion verläuft.

Duafüxin 30.07.2019 11:33

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1467623)
Mit welchem Recht meinst du , während des WKs einen anderen Sportler einfach anpflaumen zu dürfen, der einfach nur an dir vorbei läuft? Erinnerst du dich noch an den Thread, in dem es darum ging, dass ein Athlet beim Schwimmen im WK einer anderen, sehr langsamen und wohl leicht übergewichtigen Sportlerin (sinngemäß) gesagt hat, "Solche wie du, sollten garnicht mitmachen dürfen.". Findest du das auch ok?




Gut, wenn das Deine Meinung ist, dann bin ich raus. :Blumen:

Die Aussage "Doper stinken" ist unpersönlich.

"Solche wie du ..." ist eine persönliche, direkte Ansprache.

Es wurde nicht gesagt, dass MW gedopt ist, er hat sich angesprochen gefühlt. Warum wohl?
Die Sportlerin mit mehr Kilos auf den Rippen wurde angepault, obwohl sie keinen betrügt und keinen betrogen hat, sondern einfach nur weil so ein Minderwertigkeitskomplex beladenes Kerlchen mal ne dicke Lippe kassieren wollte.

Der Unterschied sollte jedem klar sein.

Helios 30.07.2019 11:38

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1467492)
So einen Schwachsinn habe ich selten gelesen. Doper gehören öffentlich bloß gestellt und dürfen nicht mehr beachtet und verdienen auch keine 2. Chance, wie HaFu und iaux schon ausgeführt haben.
......

Hey Vogel - warum machst dann Wettkämpfe, bei denen "Doper" auftreten dürfen?? Bleib weg, und schau ob's wen interessiert.

Der Weg der freien Meinungsäußerung - zum "ich vertrete jetzt mal non-verbal" meine Meinung, zum Ungehorsam, zur Selbstjustiz oder Freiheitskampf - knapp an Terrorismus (ob links oder rechts) ist ein verdammt Kurzer.

Deshalb gibt es Regeln.

Eine Regel ist: er wird gemonitort - man findet nix, also gilt er als O.K. - wenn es Dir, iaux oder den Funks oder sonstwem nicht passt - bleibt fern und gut ist.
Oder ändert auf legalem Weg die Regeln.

Warum interessiert mich die Sache mit der Selbstjustiz und wie kommen Leute darauf selbst "etwas" zu unternehmen?? (in letzter Zeit hab ich zu oft zuwenig Luft in meinem 9Liter/100km Reiskocher-Pick-Up, gestern wär ich auf der Autobahnauffahrt fast die Böschung runter, daheim 3 Reifen bissel über 1bar von 3).

Running-Gag 30.07.2019 11:45

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467655)
Hey Vogel - […]
Deshalb gibt es Regeln. […]

Merkst du was? :Huhu:

adaniya 30.07.2019 11:47

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467655)
Der Weg der freien Meinungsäußerung - zum "ich vertrete jetzt mal non-verbal" meine Meinung, zum Ungehorsam, zur Selbstjustiz oder Freiheitskampf - knapp an Terrorismus (ob links oder rechts) ist ein verdammt Kurzer.

Selten so einen Schwachsinn gelesen, da fehlen einem die Worte...

captain hook 30.07.2019 11:48

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467655)
Hey Vogel - warum machst dann Wettkämpfe, bei denen "Doper" auftreten dürfen?? Bleib weg, und schau ob's wen interessiert.

Der Weg der freien Meinungsäußerung - zum "ich vertrete jetzt mal non-verbal" meine Meinung, zum Ungehorsam, zur Selbstjustiz oder Freiheitskampf - knapp an Terrorismus (ob links oder rechts) ist ein verdammt Kurzer.

Deshalb gibt es Regeln.

Eine Regel ist: er wird gemonitort - man findet nix, also gilt er als O.K. - wenn es Dir, iaux oder den Funks oder sonstwem nicht passt - bleibt fern und gut ist.
Oder ändert auf legalem Weg die Regeln.

Warum interessiert mich die Sache mit der Selbstjustiz und wie kommen Leute darauf selbst "etwas" zu unternehmen?? (in letzter Zeit hab ich zu oft zuwenig Luft in meinem 9Liter/100km Reiskocher-Pick-Up, gestern wär ich auf der Autobahnauffahrt fast die Böschung runter, daheim 3 Reifen bissel über 1bar von 3).

Du erkennst aber den Unterschied zwischen einer Meinungsäußerung zu Doping im Sport und dem Luft ablassen an Deinem Auto?

Mirko 30.07.2019 11:49

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1467655)
Hey Vogel - warum machst dann Wettkämpfe, bei denen "Doper" auftreten dürfen?? Bleib weg, und schau ob's wen interessiert.

Aha super Einstellung. Die Doper sollen schön in aller Ruhe ihr Ding machen ohne das sich jemand darüber beschweren darf. Wem es nicht passt kann da das Hobby wechseln.
Wie man von "Doper stinken" auf Selbstjustiz und Terrorismus kommt bleibt ein Rätsel.

Deine Beiträge nähern sich manchmal gefährlich nahe dem Geschwurbel von Trimichi :(

Running-Gag 30.07.2019 11:55

Zitat:

Zitat von adaniya (Beitrag 1467657)
Selten so einen Schwachsinn gelesen, da fehlen einem die Worte...

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467659)
Du erkennst aber den Unterschied zwischen einer Meinungsäußerung zu Doping im Sport und dem Luft ablassen an Deinem Auto?

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1467660)
Aha super Einstellung. Die Doper sollen schön in aller Ruhe ihr Ding machen ohne das sich jemand darüber beschweren darf. Wem es nicht passt kann da das Hobby wechseln.
Wie man von "Doper stinken" auf Selbstjustiz und Terrorismus kommt bleibt ein Rätsel.

Deine Beiträge nähern sich manchmal gefährlich nahe dem Geschwurbel von Trimichi :(

Jungs einfach nicht beachten. Wer von anderen Regeln einfordert, und die einfachste Regel in der Gesellschaft und auch in diesem Forum im eigenen post bricht, hat genauso wenig Beachtung verdient wie... :Lachen2:


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