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NBer 09.08.2016 21:34

mal ein beispiel für wirklich verrücktes und gefährliches radfahren....und trotzdem wirds gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=f5Um03RJO7E

LidlRacer 09.08.2016 22:00

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1245154)
Du verwechselt offenbar mutwillig etwas... es ist mir nicht egal. Aber die Strecke in Rio war nicht schlimm. Die konnte man ganz normal fahren. Und es werden seit ewiger Zeit wesentlich härtere Strecken gefahren und kein Mensch hat jemals so einen Aufstand gemacht.

Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren. Als bei einer MTB Rundfahrt mal jemand verstarb, waren sich mehr oder weniger alle einig, dass es an der zu leichten Strecke lag, die dazu verleitete viel zu schnell zu fahren. Schwere Strecken reduzieren die Geschwindigkeit und schwere von Verletzungen durch Stürze.

Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinunung macht man im Crosscountry die Strecken immer schwerer statt leichter. Dort hat man es allerdings tatsächlich etwas übertrieben. Ich wüsste nicht, was die Strecke in Rio von den Strecken unterscheidet, wie sie zB bei der Tour gefahren werden und wie sie auch im Triathlon (Altriman, Swissman und Co) gefahren werden.

Ich denke, Dein MTB-Beispiel hinkt. Mag sein, dass es dort tatsächlich einen direkten Gegensatz von schnell und schwer gibt und damit schwer = sicher ist - ich kenne mich da weniger aus.

Diese Bergabstecke war bergab aber nun mal schnell (jedenfalls schnell genug, um sich umzubringen) UND schwer und damit doppelt gefährlich.

Zu anderen Straßenrennen:
Paris Roubaix hast Du mehrfach angeführt. Ja, da gibt's ein extrem hohes Sturzrisiko. Ich würde sowas nicht fahren wollen, aber es hat Kultfaktor und manche können sich nichts besseres vorstellen.
Die Gefahr bleibender bis tödlicher Schäden halte ich dort für geringer als in Rio. U.a. weil es flach ist und vor allem weil keine festen Hindernisse dort stehen, wo die Stürze passieren.

Zitat:

Als Froome hier letztens einen Höllenritt auf dem Oberrohr sitzend vollführte sind noch alle ausgeflippt, wie genial das ist. Hast Du das mal probiert? Das ist so scheiß gefährlich und wackelig, da reicht ein Kiesel und der steht niemals wieder auf. Warum macht er das? Weil die Strecke viel zu leicht zu fahren war.
Ich fand das alles andere als genial. Ich darf mich mal zitieren:
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1236681)
Hatte es nicht live gesehen, aber es gibt ja alles im U-Rohr:
www.youtube.com/watch?v=rEKlBgOVlYw

Keine Ahnung, ob's durch sowas schon Unfälle gab, aber wundern würd's mich nicht.
Ich denke, das gehört verboten. Erscheint mir wirklich gefährlich durch den extrem weit vorn liegenden Schwerpunkt und die meiner Meinung nach stark verminderte Beherrschbarkeit des Rades insbesondere bei plötzlich nötigen Reaktionen auf Hindenisse etc.
Und es sieht scheiße aus. So fährt man einfach kein Rad.
Kommentar unter dem Video:
"Effective for winning and or speed maybe, but I'd rather wipe my arse with a broken bottle than win the tour descending like that."


be fast 09.08.2016 22:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1245154)
Du verwechselt offenbar mutwillig etwas... es ist mir nicht egal. Aber die Strecke in Rio war nicht schlimm. Die konnte man ganz normal fahren. Und es werden seit ewiger Zeit wesentlich härtere Strecken gefahren und kein Mensch hat jemals so einen Aufstand gemacht.

Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren. Als bei einer MTB Rundfahrt mal jemand verstarb, waren sich mehr oder weniger alle einig, dass es an der zu leichten Strecke lag, die dazu verleitete viel zu schnell zu fahren. Schwere Strecken reduzieren die Geschwindigkeit und schwere von Verletzungen durch Stürze.

Im Gegensatz zu der hier vorherrschenden Meinunung macht man im Crosscountry die Strecken immer schwerer statt leichter. Dort hat man es allerdings tatsächlich etwas übertrieben. Ich wüsste nicht, was die Strecke in Rio von den Strecken unterscheidet, wie sie zB bei der Tour gefahren werden und wie sie auch im Triathlon (Altriman, Swissman und Co) gefahren werden.

Als Froome hier letztens einen Höllenritt auf dem Oberrohr sitzend vollführte sind noch alle ausgeflippt, wie genial das ist. Hast Du das mal probiert? Das ist so scheiß gefährlich und wackelig, da reicht ein Kiesel und der steht niemals wieder auf. Warum macht er das? Weil die Strecke viel zu leicht zu fahren war.

Liegt aber alles nur an der Strecke und den Veranstaltern.


Welche Abfahrt im Straßenradsport ist härter?

Hast du die Segmente mit 18 und 20% gesehen? Ich kenne keine Abfahrt, z.B. bei der Tour, die so viele Problempunkte auf einmal hat. Ich habe mir Luftbilder rausgesucht und die vielen ungleichmäßigen Kurven gesehen und kann mich nur sehr wundern. Ich glaube du kannst Strecken wenn du sie fährst beurteilen, nicht aber erschöpfend wenn nur die wenigen Infos (auch Videos und Bilder) wie in Rio zur Verfügung stehen. Was du in den Videos siehst ist nicht alles.

Bei uns in D werden für viel Geld alte Kurven mit falscher Q umgebaut, weil sie Unfallschwerpunkte sind. Dies erfolgt sogar schon mal in einem Tempo 30 beschilderten Abschnitt. Auf den ersten Blick sieht man (vor allem als Laie...:)) nichts ungewöhnliches...;)

1.) Ja, es war ein Fahrfehler!!! Immer noch.

zappa 09.08.2016 22:32

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1245154)

Liegt aber alles nur an der Strecke und den Veranstaltern.

Ein bisschen differenzierter würde ich zusammenfassen:

Auswahl einer schweren Strecke bei gleichzeitigem Versäumnis risikoreiche Abschnitte ausreichend zu sichern (Veranstalter). UND GLEICHZEITIG individuell nicht angepasstes Risikoverhalten und Fahrfehler (Athleten). UND GLEICHZEITIG Zuschauer, die gerne auch einen Thrill schätzen (wir).

LidlRacer 09.08.2016 22:49

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1245154)
Offenbar bist du noch keine "schweren" Rennen gefahren.

Radrennen im engeren Sinne bin ich nie gefahren. Drei Jedermannrennen hab ich mal gemacht, werde das aber wahrscheinlich nicht wiederholen. Ist mir zu stressig.

Bin aber gerade besonders für das Thema sensibilisiert, da ich vor kurzem im Alpe D'Huez Tria eine gefährliche Situation hatte:
Recht zügige leicht kurvige Abfahrt, die ich wohl etwas schneller gefahren bin als ich es allein getan hätte, weil ich 2 Leute vor mir nicht wegfahren lassen wollte. Rechts Abgrund mit diesen wunderbar sicheren 40 cm hohen eckigen Steinen davor, links kommt mir ein Lkw entgegen. Gebremst, Hinterrad schleudert. Ungut!
Zum Glück ging die Gemeinsamkeit mit Frau Van Vleuten nur bis hierher und ich hatte das Rad sofort wieder unter Kontrolle. Aber da wurde mir bewusst, wie schnell ein kleiner Fehler dramatische Folgen haben könnte ...

alex1 09.08.2016 23:17

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1245194)
(...) Aber da wurde mir bewusst, wie schnell ein kleiner Fehler dramatische Folgen haben könnte ...

Wie der Captain schon sagte, da reicht ein Kiesel auf der Abfahrt bei Tempo 80km/h. Und wenn da gerade ein Baum im Weg steht wenn Du abfliegst, dann war das evtl Deine letzte Fahrradfahrt.
Oder die Kurbel bricht Dir plötzlich bei voller Fahrt, wie ich es vor ein paar Wochen erleben "durfte". Oder Dein Fahrrad hat einen anderen Defekt. Oder ein Tier läuft Dir vors Rad. Ein Autofahrer kommt aus einer Ausfahrt und übersieht Dich (- Wie war das noch gleich bei stanX? - ). Du stehst an einer Ampel, kippst aus welchen Gründen auch immer seitlich um und landest mit dem Kopf auf der Bordsteinkante. Soll auch schon passiert sein. Du fährst zu schnell in eine Kurve. Du übersiehst ein Auto, ein Schlagloch, rutschst auf der nassen Straße zur Seite weg und schlidderst mit 50km/h in den Gegenverkehr auf den mit 70km/h entgegenkommenden LKW zu. Deine(n) Begleiter zerlegt es und Du kannst nicht mehr rechtzeitig reagieren,...

Es kann so unglaublich viel passieren, selbst verschuldet aber auch unverschuldet. Als Radler hat man keine Knautschzone. Radeln ist gefährlich.
Das sollte jeder Radler stets im Hinterkopf haben und sich gut überlegen, welches Risiko er gehen (bzw fahren) will.


Meiner Meinung nach war der Kurs in Rio anspruchsvoll, aber ganz offensichtlich fahrbar. Die Jungs und Mädels haben sich die Strecke vorher angesehen und sind selbst für ihr Risikomanagement veranwortlich, besonders als erfahrene Profis! Dass Van Vleuten ein Fahrfehler unterlaufen ist, das dürfte unstrittig sein. Shit happens. Die Verletzungen bei den Radlern in Rio sind äußerst unschön, aber reparabel. Das hätte auch anders ausgehen können. Aber das gilt für jede Strecke, egal welchen Schwierigkeitsgrad diese hat.
Klar, man hätte in die gefährlichsten Kurven ein paar Strohballen / Matten / ... legen können. Und dann passiert der Unfall bestimmt an einer Stelle, mit der zuvor keiner gerechnet hat.

be fast 09.08.2016 23:30

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Sorry für den Anblick, ich finde nur grad keine "besseren" Bilder.

Anhang 34535
Anhang 34536

Beide Bilder sind im Bereich der Sturzstelle. Über große Teile der Abfahrt befindet sich neben dem Bord ein ungleichmäßig breiter "Absturz". Gefährlicher geht es nicht. Wer da reinkommt hat verloren. Man sieht hinter der Athletin, dass dort der Abstand ca. 0,5 m* breit ist.

Lance würde sagen, zurecht, "not normal".

Den "Vorsprung" für die Entwässerung gab es auf der Strecke, teilweise auf der rechten Seite, in noch krasser. Die standen teilweise förmlich raus. --> "not normal"

Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:


* Wenn ich die "Rinne" / "Absturz" mit dem zu sehenden Laufrad vergleiche ist das Ding eher hier bis zu 70 cm breit. "not normal"..

alex1 09.08.2016 23:41

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1245217)
(...)
Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:

Vielen Dank, ich antworte Dir hier http://www.x-athlon.de/forum/showthr...=39552&page=18

flaix 10.08.2016 00:29

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1245217)
Sorry für den Anblick, ich finde nur grad keine "besseren" Bilder.

Anhang 34535
Anhang 34536

Beide Bilder sind im Bereich der Sturzstelle. Über große Teile der Abfahrt befindet sich neben dem Bord ein ungleichmäßig breiter "Absturz". Gefährlicher geht es nicht. Wer da reinkommt hat verloren. Man sieht hinter der Athletin, dass dort der Abstand ca. 0,5 m* breit ist.

Lance würde sagen, zurecht, "not normal".

Den "Vorsprung" für die Entwässerung gab es auf der Strecke, teilweise auf der rechten Seite, in noch krasser. Die standen teilweise förmlich raus. --> "not normal"

Danke Alex! Google doch mal ein wenig oder stöber in youtube, da kriegst du bestimmt raus wie du dein Kurbel selber wechselst. Der Sommer ist nämlich bald rum...:Huhu:


* Wenn ich die "Rinne" / "Absturz" mit dem zu sehenden Laufrad vergleiche ist das Ding eher hier bis zu 70 cm breit. "not normal"..

ich bin auch geschockt aber trotzdem mehr beim Captain. Unfallursache war nicht die Strassenbeschaffenheit, sondern der Versuch es gerade in dieser Situation zu forcieren. War doch bei Nibali genauso.

Und was sollen die denn in Rio machen wenn die Strassen dort nunmal sind wie sie sind? Rundkurs auf dem Flughafen?

LidlRacer 10.08.2016 00:51

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1245249)
Unfallursache war nicht die Strassenbeschaffenheit, sondern der Versuch es gerade in dieser Situation zu forcieren.

Von Forcieren seh ich nix. Mein Eindruck ist, dass sie an der Stelle überhaupt keine scharfe Kurve erwartet hat.

tandem65 10.08.2016 01:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1245257)
Von Forcieren seh ich nix. Mein Eindruck ist, dass sie an der Stelle überhaupt keine scharfe Kurve erwartet hat.

Ja, das kommt ja so ziemlich auf das gleiche raus.
Hier wird irgendwie um µm an den Positionen gefeilt die eigentlich Deckungsgleich sind. Gute Nacht!

LidlRacer 10.08.2016 01:22

Boardman beschwert sich, dass er sinnentstellend verkürzt zitiert wurde. Hier ist seine differenzierte Meinung ausführlicher:
Zitat:

Zitat von The Guardian
“The Rio Olympic Road Course was excellent, one of, if not the best I have ever seen with all elements covered,” he said. “Even a descent as technical as that from Vista Chinesa was fantastic but its proximity to the finish line and the prize on offer there, meant it was certain athletes would push it to and past the edge of the envelope in pursuit of glory.

“Crashes are an inevitable and accepted part of cycling, what is not acceptable is that such in-competition mistakes should carry guaranteed life-threatening consequences.

“A 20cm deep drop off at the edge of the road and sharp concrete edges running exposed for 99% of the descent at a point in the race where crashes were going to happen, was not acceptable. It should not have been signed off.

“As much as I loved the course including that descent, if these hazards could not be managed - due to either cost or practicalities - then the descent should not have been in the race let alone the final. To reiterate, my anger was not about crashes - which are inevitable and normal - it was the potential for avoidable catastrophe if and when I rider did. The stakes should not be that high to win a bike race.

“I hope lessons were learned, this time we got away with it.”

https://www.theguardian.com/sport/20...-vleuten-crash

Ich denke, da ist viel Wahres dran.


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