triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Sonstiges (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=32)
-   -   Bahnstreik: Danke für nichts, GDL (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35831)

tandem65 20.05.2015 10:10

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1132996)
- einheitliche Tarife (auch nachvollziehbar aus Arbeitgebersicht)

Genau, jetzt unterschreib mal Deinem Arbeitgeber, daß ich für Dein Gehalt und alles andere verhandeln darf.
Merkst Du was? daß das Nachvollziehbar ist, ist keine Frage. Nur hier hat die Bahn AG schlicht und ergreifend keinen Ansoruch drauf. Und unsere Regierung ist da natürlich an der Seite der Bahn AG als Eigentümer. Hier geht es wirklich an's Eingemachte und offensichtlich verstehen viele nicht was das bedeutet. Da wird das Kapitalistische System einfach mal auf den Kopf gestellt und die sonst so belebende Konkurrenz ist plötzlich lästig und soll verboten werden.

rennrob 20.05.2015 10:49

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1133010)
...ob die GDL keinen Antrag auf Unterstützung gestellt hat oder der Beamtenbund eine solche Unterstützung abgelehnt bzw. eine Ablehnung signalisiert hat (Quelle 1, Quelle 2). Das heißt, die GDL muss das (erhöhte) Streikgeld aus eigener Tasche zahlen.

Der dbb hat bereits vor zwei Wochen eine Schlichtung empfohlen (Quelle). Nur hat der Herr Weselsky die Signale ignoriert. Jetzt kann er sich also nicht wundern wenn die Unterstützung weg bleibt und die GDL in einer Sackgasse steckt.

floehaner 20.05.2015 10:52

Eins vorab: ich bin Arbeitgeber

Ich hätte ein Problem (wie auch die Bahn), dass ich den Mitarbeiter bei gleiche Qualifikation und gleichen Arbeit unterschiedlich vergüten soll, weil dies in verschieden Gewerkschaften sind. Ein Konkurrenzkampf der Gewerkschaften: "werde bei mir Mitglied, ich handel für dich einen besseren Tarif aus" ist nicht Zielführend. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Darauf zielt ja auch das Tarifeinheitsgesetz ab.

Bin gespannt, ob die GDL den Machtkampf überlebt. Den Plan "B" der Bahn sieht bestimmt den Verkauf der Züge einen Investor vor, von dem dann nicht nur die Züge, sondern auch das Personal angemietet werden. Die Folgen für das Bahnpersonal kann sich jeder ausmalen. Damit wäre das Thema Gewerkschaft erledigt. Die Lufthansa war mit diesen Plänen schon sehr weit, weshalb auch die Piloten momentan von einem Streik Abstand nehmen.

kullerich 20.05.2015 11:01

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133022)
Genau, jetzt unterschreib mal Deinem Arbeitgeber, daß ich für Dein Gehalt und alles andere verhandeln darf.
Merkst Du was? daß das Nachvollziehbar ist, ist keine Frage. Nur hier hat die Bahn AG schlicht und ergreifend keinen Ansoruch drauf. Und unsere Regierung ist da natürlich an der Seite der Bahn AG als Eigentümer. Hier geht es wirklich an's Eingemachte und offensichtlich verstehen viele nicht was das bedeutet. Da wird das Kapitalistische System einfach mal auf den Kopf gestellt und die sonst so belebende Konkurrenz ist plötzlich lästig und soll verboten werden.

In einem reinen "kapitalistischen System" gäbe es kein Streikrecht, wie es die GDL gerade ausübt - da wären alle GDL-Lokführer seit dem 1. Warnstreik gekündigt.....:Blumen:

Bumppo 20.05.2015 11:02

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1132999)
Die GDL sieht Punkt 3 aber nicht als verhandelbar an und will in einer Schlichtung nur über die Punkte 1 und 2 sprechen.

O-Ton Weselsky: Über Grundrechte verhandeln wir nicht.

Dabei übersieht er wohlweislich, dass ein unabhängiger und separater Tarifvertrag für Zugbegleiter eben kein Grundrecht der GDL ist. Das Grundrecht der GDL besteht darin, dafür zu streiten und auch zu streiken, wovon sie gerade fleissig Gebrauch macht.

Das bedeutet jedoch keinerlei rechtliche Verpflichtung der DB, sich darauf einzulassen. Dies ist vielmehr Verhandlungssache. Solange die GDL sich in diesem Punkt jedoch weiter jeder Verhandlung bzw. Schlichtung (wie von der DB angeboten) verweigert, wird der Streik weitergehen bis einem die Luft ausgeht - zu Lasten der Kunden :dresche

Tarifverhandlung impliziert die grundsätzliche Verhandlungs- und entsprechend auch Komprissbereitschaft beider Seiten. Daran scheint es momentan vor allem der GDL mangeln.

kullerich 20.05.2015 11:03

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1133027)
Eins vorab: ich bin Arbeitgeber

Ich hätte ein Problem (wie auch die Bahn), dass ich den Mitarbeiter bei gleiche Qualifikation und gleichen Arbeit unterschiedlich vergüten soll, weil dies in verschieden Gewerkschaften sind. Ein Konkurrenzkampf der Gewerkschaften: "werde bei mir Mitglied, ich handel für dich einen besseren Tarif aus" ist nicht Zielführend. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Darauf zielt ja auch das Tarifeinheitsgesetz ab.

Bin gespannt, ob die GDL den Machtkampf überlebt. Den Plan "B" der Bahn sieht bestimmt den Verkauf der Züge einen Investor vor, von dem dann nicht nur die Züge, sondern auch das Personal angemietet werden. Die Folgen für das Bahnpersonal kann sich jeder ausmalen. Damit wäre das Thema Gewerkschaft erledigt. Die Lufthansa war mit diesen Plänen schon sehr weit, weshalb auch die Piloten momentan von einem Streik Abstand nehmen.

Das Problem für die Bahn hierbei ist, dass sie ja auch noch einen signifikanten Beamtenanteil haben, das macht dieses Szenario deutlich komplizierter als bei der LH...

MattF 20.05.2015 11:05

Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1133027)
Eins vorab: ich bin Arbeitgeber

Ich hätte ein Problem (wie auch die Bahn), dass ich den Mitarbeiter bei gleiche Qualifikation und gleichen Arbeit unterschiedlich vergüten soll, weil dies in verschieden Gewerkschaften sind. Ein Konkurrenzkampf der Gewerkschaften: "werde bei mir Mitglied, ich handel für dich einen besseren Tarif aus" ist nicht Zielführend. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn. Darauf zielt ja auch das Tarifeinheitsgesetz ab.

Wobei die GDL ja nicht mal unbedingt den besseren Tarif hat.

Ich finde es aber auch sinnvoll, dass sich Gewerkschaften verständingen, in meinen Bereich klappt das mit ver.di und GEW ganz gut.


Zitat:

Zitat von floehaner (Beitrag 1133027)
Bin gespannt, ob die GDL den Machtkampf überlebt. Den Plan "B" der Bahn sieht bestimmt den Verkauf der Züge einen Investor vor, von dem dann nicht nur die Züge, sondern auch das Personal angemietet werden. Die Folgen für das Bahnpersonal kann sich jeder ausmalen. Damit wäre das Thema Gewerkschaft erledigt. Die Lufthansa war mit diesen Plänen schon sehr weit, weshalb auch die Piloten momentan von einem Streik Abstand nehmen.


Das mit der Trennung ist auch gefährlich. Das will die Bahn sicher nicht. Im Osten z.b. werden mittlerweile Nahverkehrsgebiete ausgeschrieben, die Fahrzeuge und die Fahrleistung getrennt.

Da macht die Bahn nicht mehr mit, weil wenn man nur noch für die Fahrleistung zuständig ist, heißt das das man praktisch 100% Personalkosten hat. An den Fahrzeugen kann man nichts mehr sparen (weil die dann gestellt würden und von anderen Firmen gewartete und beschafft).

Mit 100% Personalkoste bin ich als AG komplett von den Gewerkschaften abhängig ohne Puffer. Deshalb macht die Bahn bei genau den Ausschreibungen gar nicht mehr mit (obwohl die Bahn eigentlich bei 100% aller Ausschreibungen mit macht).

tandem65 20.05.2015 11:15

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1133029)
Dabei übersieht er wohlweislich, dass ein unabhängiger und separater Tarifvertrag für Zugbegleiter eben kein Grundrecht der GDL ist.

Es ist das Recht eines jeden einzelnen Arbeitnehmers seinen Arbeitsvertrag selbst auszuhandeln oder sich eine Vertretung für die Verhandlung zu suchen.

tandem65 20.05.2015 11:20

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1133029)
Tarifverhandlung impliziert die grundsätzliche Verhandlungs- und entsprechend auch Komprissbereitschaft beider Seiten. Daran scheint es momentan vor allem der GDL mangeln.

Echt, dann verstehe ich nicht weshalb die Bahn AG dann nicht den Kompromiss macht und der GDL ihr Bröckchen hinwirft und dafür etwas weniger bezahlt? Die Bahn AG könnte so also ganz einfach den Streik beenden und hätte mit Kompromissbereitschft 8 Streiks verhindern können. :Huhu:

Bumppo 20.05.2015 11:24

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133037)
Es ist das Recht eines jeden einzelnen Arbeitnehmers seinen Arbeitsvertrag selbst auszuhandeln oder sich eine Vertretung für die Verhandlung zu suchen.

Sag ich doch. Aber es gibt kein Grundrecht auf ein bestimmtes Ergebnis der Verhandlungen. Wobei Weselsky bislang nicht einmal bereit ist, zu verhandeln.

Bumppo 20.05.2015 11:30

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133038)
Echt, dann verstehe ich nicht weshalb die Bahn AG dann nicht den Kompromiss macht und der GDL ihr Bröckchen hinwirft und dafür etwas weniger bezahlt? Die Bahn AG könnte so also ganz einfach den Streik beenden und hätte mit Kompromissbereitschft 8 Streiks verhindern können. :Huhu:

Diese Argumentation ist nicht zielführend. Gleiches gilt schliesslich auch umgekehrt für die GDL. Wobei die Bahn sich in diesem auch für sie entscheidenden Punkt immerhin zu einer Schlichtung bereit erklärt hat.

Matthias75 20.05.2015 11:32

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133038)
Echt, dann verstehe ich nicht weshalb die Bahn AG dann nicht den Kompromiss macht und der GDL ihr Bröckchen hinwirft und dafür etwas weniger bezahlt? Die Bahn AG könnte so also ganz einfach den Streik beenden und hätte mit Kompromissbereitschft 8 Streiks verhindern können. :Huhu:

Schon klar, aber wo das hinführen könnte, haben wir ja schon diskutiert: zu einem Konkurrenzkampf der Gewerkschaften. Andererseits gab' es ganz am Anfang des Tarifstreits das Angebot sich mit allen drei Parteien (Bahn, GDL, EVG) an einem Tisch zu setzen um gemeinsam zu verhandeln. In diesem Szenario hätte die GDL auch bei den andere Berufsgruppen mitdiskutieren können. Wollten sie aber nicht.

Daraus und aus dem derzeitigen Verhalten muss man einfach schließen, dass Weselsky eben nicht (nur) das Beste für die von ihm vertretenen Gewerkschaftsmitglieder erreichen will, sondern vor allem was besseres als die Konkurrenzgewerkschaft für ihre Mitglieder erreicht. Und in dem Punkt fängt mein Unverständnis an. Klar könnte die Bahn einfach nachgeben und der GDL alle Wünsche erfüllen. Andererseits hatte die GDL viele Möglichkeiten und hat diese ungenutzt gelassen, weil es offensichtlich von Anfang an um den Konkurrenzkampf mit der EVG ging.

M.

tandem65 20.05.2015 11:44

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1133039)
Sag ich doch. Aber es gibt kein Grundrecht auf ein bestimmtes Ergebnis der Verhandlungen.

Nein, Du schreibst, daß der Arbeitnehmer sich seinen Vertreter nicht aussuchen darf und mit dem Verhandlungsergebnis eines anderen zufrieden sein muß. Das ist die Forderung der Bahn und ein schwerer Eingriff in die Rechte der Arbeitnehmer.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1133039)
Wobei Weselsky bislang nicht einmal bereit ist, zu verhandeln.

Natürlich ist er bereit zu verhandeln, es gibt lediglich einen Punkt an dem beide Parteien unnachgiebig sind. Du schreibst hier schon wieder daß es Herr Weselsky alleine ist der die Schuld an der Situation trägt ohne die Bahn AG genauso in die Pflicht zu nehmen und zur Kenntnis zu nehmen, daß hinter Herrn Weselsky eben noch Lokführer stehen, die den Standpunkt von Herrn Weselsky teilen.
Zum guten Schluß ist ja noch die Frage offen ob ein Tarifeinheitsgesetz überhaupt vor Gericht Bestand hat. Hier hat unsere Regierung noch gute Chancen sich zu blamieren.

Bumppo 20.05.2015 11:50

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133045)
Nein, Du schreibst, daß der Arbeitnehmer sich seinen Vertreter nicht aussuchen darf und mit dem Verhandlungsergebnis eines anderen zufrieden sein muß. Das ist die Forderung der Bahn und ein schwerer Eingriff in die Rechte der Arbeitnehmer.:Huhu:

Das ist nicht richtig. Keiner hat gesagt, dass die GDL mit dem Verhandlungsergebnis eines anderen zufrieden sein muss - auch nicht die DB. Es gab von Anfang an das Angebot für gemeinsame Verhandlungen mit EVG und GDL.

tandem65 20.05.2015 11:53

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1133043)
Schon klar, aber wo das hinführen könnte, haben wir ja schon diskutiert: zu einem Konkurrenzkampf der Gewerkschaften.

Das war doch auch ein Ziel der Privatisierung. Wir benötigen doch gar kein Tarifeinheitsgesetz. Wenn wir keinen Konkurrenzkampf der Gewerkschaften wollen reicht es vollkommen die Bahn wieder zu verstaatlichen und die Lokführer und den Rest zu verbeamten.
Wenn Konkurrenz, dann an allen Stellen ertragen!

Bumppo 20.05.2015 12:07

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133045)
Natürlich ist er bereit zu verhandeln, es gibt lediglich einen Punkt an dem beide Parteien unnachgiebig sind. Du schreibst hier schon wieder daß es Herr Weselsky alleine ist der die Schuld an der Situation trägt ohne die Bahn AG genauso in die Pflicht zu nehmen und zur Kenntnis zu nehmen, daß hinter Herrn Weselsky eben noch Lokführer stehen, die den Standpunkt von Herrn Weselsky teilen.
Zum guten Schluß ist ja noch die Frage offen ob ein Tarifeinheitsgesetz überhaupt vor Gericht Bestand hat. Hier hat unsere Regierung noch gute Chancen sich zu blamieren.

Er ist nicht bereit, über diesen Punkt zu verhandeln. Gleichzeitig macht er diesen zur Vorbedingung für alles Weitere. Wo ist da bitte die Verhandlungsbereitschaft?

Mir geht es auch nicht darum, ob Weselsky "schuld" ist oder die Lokführer. Er ist nun einmal ihr Verhandlungsführer.

Worum es geht ist, dass die Lokführer / die GDL / Weselsky nicht bereit sind, ohne Vorbedingungen zu verhandeln. Die Gegenseite hat sich zumindest insofern bewegt, als dass sie eine Schlichtung angeboten hat.

Hinsichtlich des Tarifeinheitsgesetzes muss ich Dir leider recht geben. Ich fürchte auch, dass das ein Desaster ersten Ranges wird. In einer Reihe mit der PKW Maut ...

tandem65 20.05.2015 12:14

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1133046)
Das ist nicht richtig. Keiner hat gesagt, dass die GDL mit dem Verhandlungsergebnis eines anderen zufrieden sein muss - auch nicht die DB. Es gab von Anfang an das Angebot für gemeinsame Verhandlungen mit EVG und GDL.

Würdest Du Deine Arbeitsbedingungen gerne gemeinsam mit jemand anderem verhandeln? Bei dem Du weisst daß er andere Interessen hat als Du? Das ist tatsächlich ein total super Angebot von der Bahn AG. Ich finde es macht die Sache das Gegenteil von leichter, das ist ja das was wir heir beobachten dürfen. Die Bahn AG ist es doch die hier Hürden aufstellt über die eben nicht alle drüber wollen. Klar sie können das anbieten, aber ein Angebot verpflichtet eben nicht zur Annahme.
Und zum guten Schluß ist es eben doch das worauf es hinauslaufen soll, daß wenn sich die Bahn AG mit eienr Gewerkschaft, auch wenn gemeinsam verhandelt wurde, auf einen Vertrag geeinigt hat. Die andere Gewerkschaft mit dem verhandlungsergebnis der anderen Gewerkschaft zufrieden geben muß. Genau darum geht es.:Huhu:

Thorsten 20.05.2015 13:00

Wenn sie unterschiedliche Tarifverträge abschließen, dann sollten sie das aber so tun, dass die absolut unvergleichbar sind und kein Gewerkschaftsmitglied vorhersehbare Gehaltssteigerungen durch Gewerkschaftshopping erzielen könnte. Denn wenn mein Gehalt nur vom Partei- ähhh ... Gewerkschaftsbuch abhängt, ist das auch nicht so prickelnd.

tandem65 20.05.2015 13:15

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1133069)
Wenn sie unterschiedliche Tarifverträge abschließen, dann sollten sie das aber so tun, dass die absolut unvergleichbar sind und kein Gewerkschaftsmitglied vorhersehbare Gehaltssteigerungen durch Gewerkschaftshopping erzielen könnte. Denn wenn mein Gehalt nur vom Partei- ähhh ... Gewerkschaftsbuch abhängt, ist das auch nicht so prickelnd.

So wie bei Strom, Mobiltelephon, Autoversicherung... Wie lang soll die Liste werden? Weshalb sollte das ausgeschlossen werden müssen? Das ist das normalste im System, daß sich jeder das passende für sich raussuchen kann. Trostzdem haben selbst die teuersten Krankenversicherer immer noch Kunden. ;)
Es gibt immer noch so Eigenschaften wie Faulheit und Loyalität.;)

ichwillindenurlaub 20.05.2015 14:44

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1133069)
Denn wenn mein Gehalt nur vom Partei- ähhh ... Gewerkschaftsbuch abhängt, ist das auch nicht so prickelnd.

Richtig, die Erfahrung mussten schon viele Arbeitnehmer machen. Aktuell bei der Post. Hier werden bestehende Unternehmensteile ausgegliedert und neue Mitarbeiter für die gleiche Tätigkeit nach einem anderen Tarifvertrag bezahlt.
Vergleichbares findet sich bei einer Vielzahl von Unternehmen. Es gibt auch die Beispiele der christlichen (Schein-)Gewerkschaften. Bislang hat es die Arbeitgeber jedenfalls nicht gestört für gleiche Tätigkeiten mit verschiedenen Tarifpartnern zu verhandeln wenn denn die Aussicht auf eine Arbeitgeberfreundlichere Regelung bestand.

Bumppo 20.05.2015 14:47

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133054)
Würdest Du Deine Arbeitsbedingungen gerne gemeinsam mit jemand anderem verhandeln? Bei dem Du weisst daß er andere Interessen hat als Du? Das ist tatsächlich ein total super Angebot von der Bahn AG. Ich finde es macht die Sache das Gegenteil von leichter, das ist ja das was wir heir beobachten dürfen. Die Bahn AG ist es doch die hier Hürden aufstellt über die eben nicht alle drüber wollen. Klar sie können das anbieten, aber ein Angebot verpflichtet eben nicht zur Annahme.
Und zum guten Schluß ist es eben doch das worauf es hinauslaufen soll, daß wenn sich die Bahn AG mit eienr Gewerkschaft, auch wenn gemeinsam verhandelt wurde, auf einen Vertrag geeinigt hat. Die andere Gewerkschaft mit dem verhandlungsergebnis der anderen Gewerkschaft zufrieden geben muß. Genau darum geht es.:Huhu:

Bei Tarifverhandlungen geht es prinzipiell nicht um individuelle Verhandlungen, das kannst Du so nicht vergleichen.

Auch wenn sich bei Dir offenbar ein anderer Eindruck eingeschlichen haben mag - grundsätzlich bin ich als Arbeitnehmer der Gewerkschaftsseite wesentlich näher. Allerdings drängt sich mir der Eindruck auf, dass die GDL offenbar die EVG und nicht die Bahn als Hauptgegner sieht. Dafür habe ich wiederum wenig bis gar kein Verständnis. Worum geht es eigentlich? Um einen für die Arbeitnehmer optimalen Tarifabschluss, oder um Partikularinteressen der einzelnen Gewerkschaften? Die Interessen von GDL und EVG sind doch grundsätzlich nicht verschieden. Diese liessen sich durch Bündelung der gemeinsamen Kräfte wesentlich besser erreichen, vorausgesetzt persönliche Eifersüchteleien werden im Interesse der gemeinsamen Sache hintenan gestellt.

tridinski 21.05.2015 08:52

na also, geht doch: jetzt wird geschlichtet ...

miteinander zu reden, zumal mit neutralen Dritten am Tisch, ist bestimmt zielführender als sich über die Medien gegenseitig Vorhaltungen zu machen

Hippoman 21.05.2015 09:03

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1133316)
na also, geht doch: jetzt wird geschlichtet ...

Super!:)

Dennoch werde ich mir in nächster Zeit keine Monatskarte mehr für die Öffentlichen Verkehrsmittel kaufen, weil ich mich an die Vorzüge der täglichen Fahrt mit dem PKW gewöhnt habe...:)
In meinem Bekanntenkreis bin ich nicht der einzige, der künftig wieder mit dem PKW zur Arbeit fährt, auch wenn`s ein paar Euro mehr kostet.

Hippoman :cool:

rennrob 21.05.2015 09:25

Mal abwarten wie heute die Verhandlungen der EVG mit der DB ausgehen...

Matthias75 21.05.2015 11:37

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1133316)
na also, geht doch: jetzt wird geschlichtet ...

miteinander zu reden, zumal mit neutralen Dritten am Tisch, ist bestimmt zielführender als sich über die Medien gegenseitig Vorhaltungen zu machen

Den Punkt hätte man IMHO wesentlicher früher erreichen müssen.

Mal schauen wie es weitergeht. Der Schlichter der GDL bringt sich ja schonmal mit markigen Sprüchen in Stellung. Ob es so geschickt ist, schon zu Beginn der Schlichtung dem Gegner Vorwürfe zu machen, sei mal dahingestellt.

M.

tandem65 21.05.2015 12:12

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1133401)
Ob es so geschickt ist, schon zu Beginn der Schlichtung dem Gegner Vorwürfe zu machen, sei mal dahingestellt.

Aha, Herr Ramelow ist also Gegner der Bahn AG. Ich hatte gelesen daß er Schlichter sei.
In der Tat, die Bahn AG hätte sich da nicht so lange zieren müssen.

Matthias75 21.05.2015 12:41

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1133410)
Aha, Herr Ramelow ist also Gegner der Bahn AG. Ich hatte gelesen daß er Schlichter sei.
In der Tat, die Bahn AG hätte sich da nicht so lange zieren müssen.

Er ist der von der GDL berufene Schlichter. Die Bahn und die GDL darf man durchaus als Gegner ansehen. Die Wortwahl von Ramelow lässt aber auch die Vermutung zu, dass er die Bahn als Gegner und vor allem als Hauptverantwortlichen für den aktuellen Konflikt sieht (Klar, die GDL wird sich nicht jemand suchen, der zu viel Verständnis für die Bahn aufbringt).

Unabhängig ob wir jetzt von Gegner, Verhandlungspartner etc. sprechen, halte ich es aber für einen Schlichter unangemessen, in solcher Weise eine der Verhandlungsparteien anzugehen. Dies bringt gleich zu Beginn der Schlichtung eine unnötige Schärfe in die Verhandlungen und lässt daran zweifeln, ob wirklich ergebnisoffen (soweit das eben geht) verhandelt werden wird.

M.

Thorsten 21.05.2015 13:04

Er hat sich zumindest sofort auf das größte rechtmäßig zu betretende Fettnäpchen gestürzt. Macht einen extrem unprofessionellen und ungeeigneten Eindruck für die vor ihm liegende Aufgabe (er kann von mir aus sogar recht haben, aber das hilft in der Situation nichts).

schnodo 01.07.2015 11:58

Schlichtung zwischen GDL und Bahn erfolgreich

Man kann ja generell vom Auftreten des guten Weselsky halten, was man möchte. Bei ihm habe ich allerdings den Eindruck, dass er mit allem Nachdruck und trotz aller Anfeindungen für diejenigen eintritt, die ihm das Mandat erteilt haben. Das ist mehr als man von den allermeisten Politikern sagen kann und nötigt mir Respekt ab.

schoppenhauer 01.07.2015 12:33

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1143461)

.....

Das hat vermutlich seinen Grund, das die Lösung dieses Luxus-Problems in Zeiten von
  • ISIS
  • Mittelmeer-Flüchtlingen
  • Griechenland
  • Tunesien

völlig an mir vorbei gegangen ist.

Warum wurde eigentlich über Tunesien so wenig in der Medien berichtet, sind wir zu Zeit ein wenig 'überhorrort' für so etwas?

schoppenhauer 01.07.2015 12:36

Russland - ich haben den Konflikt mit Russland und den Krieg in der Ukraine ganz vergessen......

Duafüxin 01.07.2015 12:41

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1143470)
Das hat vermutlich seinen Grund, das die Lösung dieses Luxus-Problems in Zeiten von
  • ISIS
  • Mittelmeer-Flüchtlingen
  • Griechenland
  • Tunesien

völlig an mir vorbei gegangen ist.

Warum wurde eigentlich über Tunesien so wenig in der Medien berichtet, sind wir zu Zeit ein wenig 'überhorrort' für so etwas?

Nicht genug Deutsche betroffen?

Die Mrd um die es bei Griechenland geht sind dem deutschen Steuerzahler wichtiger?

Matthias75 01.07.2015 13:06

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1143461)
Schlichtung zwischen GDL und Bahn erfolgreich

Man kann ja generell vom Auftreten des guten Weselsky halten, was man möchte. Bei ihm habe ich allerdings den Eindruck, dass er mit allem Nachdruck und trotz aller Anfeindungen für diejenigen eintritt, die ihm das Mandat erteilt haben. Das ist mehr als man von den allermeisten Politikern sagen kann und nötigt mir Respekt ab.

Tarifvertrag mit EVG ohne großen Streik:

- ab Juli 3,5 Prozent mehr (min 80€)
- ab Mai 2016 nochmal 1,6 Prozent (min 40€)
- Einmalzahlung von 350 €

Ergebnis GDL laut dem von dir verlinkten Artikel nach insgesamt 9 Streiks:

- zum 1. Juli 3,5 Prozent
- ab 1. Mai 2016 weitere 1,6 Prozent
- Einmalzahlung von 350 Euro
- ab 2018 (gilt da der abgeschlossene Tarifvertrag überhaupt noch?)laut Weselsky nur noch 38 Stunden (also eine weniger)

Es wird zwar im Detail einige Unterschied geben, die so nicht in der Presse breitgewalzt werden. Dennoch muss man sich die Frage stellen, was den der ganze aufriss, die Keilerei gegen die EVG etc. gebracht haben, wenn am Ende im Wesentlichen gleiche Tarifverträge heraus kommen sind.

M.

tandem65 01.07.2015 13:45

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1143487)
Es wird zwar im Detail einige Unterschied geben, die so nicht in der Presse breitgewalzt werden. Dennoch muss man sich die Frage stellen, was den der ganze aufriss, die Keilerei gegen die EVG etc. gebracht haben, wenn am Ende im Wesentlichen gleiche Tarifverträge heraus kommen sind.

Tja, vielleicht erwähnst Du ja das wesentliche einfach nicht. ;)

Matthias75 01.07.2015 14:01

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1143509)
Tja, vielleicht erwähnst Du ja das wesentliche einfach nicht. ;)

Wenn ich weitere Details kennen würde, wäre ich vielleicht durchaus in der Lage diese nicht zu nennen ;) So ist mein Wissen auf das in der Presse Geschriebene begrenzt. Und da lesen sich die Eckdaten nunmal sehr ähnlich. Nur gab es verschiedene Wege dahin.

M.

tandem65 01.07.2015 17:21

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1143516)
Wenn ich weitere Details kennen würde, wäre ich vielleicht durchaus in der Lage diese nicht zu nennen ;) So ist mein Wissen auf das in der Presse Geschriebene begrenzt. Und da lesen sich die Eckdaten nunmal sehr ähnlich. Nur gab es verschiedene Wege dahin.

Das Wesentliche wurde bislang überall geschrieben und gesagt in der Presse. Du hast es nur nicht als das wahrgenommen ;):Huhu:

Matthias75 01.07.2015 17:44

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1143581)
Das Wesentliche wurde bislang überall geschrieben und gesagt in der Presse. Du hast es nur nicht als das wahrgenommen ;):Huhu:

Mag sein. Da ich momentan zu Fuß zur Arbeit komme und auch sonst nicht auf die Bahn angewiesen bin, ist mein Interesse daran "etwas" gesunken.

M.

Stefan 12.08.2021 08:21

Zitat:

Zitat von Hippoman (Beitrag 1616611)
Weil`s wieder mal aktuell ist, fahre ich diesen Thread mal wieder hoch...

Meine Partnerin muss nachher von Spiez nach Würzburg. Zuerst dachten wir, dass sie ab FFM einen anderen Zug nehmen kann und dann ein paar Minuten später am Ziel ist. Gestern haben wir dann genauer geschaut und gesehen, dass der andere Zug ein Flix-Zug ist, für den das DB-Ticket keine Gültigkeit hat.
Wenn es am Ende aber nur ein paar Minuten und 15 EUR sind, dann wäre das nicht weiter schlimm.
Was mich mehr stört: Da ein ordentlicher Teil der Züge ausfällt konzentrieren sich die Reisenden auf die verbliebenen Verbindungen. Das ist nicht, was man sich in Zeiten von Corona wünscht.

tridinski 12.08.2021 08:42

Als Pendler bin ich auch betroffen und finde das natürlich nicht schön. Kann aber auch mit dem Radl fahren oder Home Office machen, also komme ich persönlich da ganz gut raus.

Wenn ich lese wie die Bahn-Beschäftigten von ihrem Arbeitgeber behandelt werden habe ich dann doch sehr viel Verständnis für den Streik. Hätte man etwas früher ankündigen können, ok. Aber im Vergleich der Rahmenbedingungen ist mein Bürojob geradezu paradiesisch dagegen: https://www.hessenschau.de/wirtschaf...k-gdl-100.html

captain hook 12.08.2021 10:18

Immerhin sollen ja rd. 5000 MA der DB für einen Streik gestimmt haben... absolut ist das gemessen andere Größe der DB ein Scherz. Die GDL vertritt nur einen sehr kleinen Teil der MA dort.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:13 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.