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stevo 12.01.2015 18:37

Interessantes Interview mit dem deutschen Islamwissenschaftler Muhammad Sameer Murtaza über Fehlentwicklungen im Islam:

sybenwurz 12.01.2015 21:06

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1106998)
Vor diesem Hintergrund sind die Leute von Charlie Hebdo meiner Meinung nach auch nur Knallköpfe gewesen, die ihre Empathielosigkeit unter dem Deckmantel der Pressefreiheit und der Freiheit der Kunst ausgelebt haben.

Guter Punkt.
Das hab ich mir auch schon mal so überlegt.

MattF 12.01.2015 21:13

Die französische Satiretradition ist halt auch eine andere (als z.b. in D).

Die meisten Leute die von denen karrikiert wurden, haben es halt einfach ignoriert.

Lui 12.01.2015 21:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1107052)
Die französische Satiretradition ist halt auch eine andere (als z.b. in D).

Bereits der geniale Französische Künstler Honoré Daumier hat im 19ten Jahrhundert bissige satirische Karikaturen gemacht, und sich besonders gerne über Kleinbürgertum lustig gemacht.

Ich finde diese Karikatur lustig und interessant. Anscheindend waren Schwimmbäder im 19ten Jahrhundert auch nicht besser als heute:



Der Anti-Spießbürger:
Zitat:

In seiner berühmten Zeichnung „Gargantua“ verunglimpfte Daumier 1831 den französischen Bürgerkönig Louis-Philippe als Vielfraß und wurde dafür ein Jahr später zu sechs Monaten Gefängnis wegen Majestätsbeleidigung verurteilt. Im Zuge der ab 1835 geltenden eingeschränkten Pressefreiheit wurde in Frankreich die personifizierte Karikatur verboten
http://www.rheinische-art.de/cms/top...essbuerger.php

sbechtel 12.01.2015 23:05

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1106998)
[...]
Vor diesem Hintergrund sind die Leute von Charlie Hebdo meiner Meinung nach auch nur Knallköpfe gewesen, die ihre Empathielosigkeit unter dem Deckmantel der Pressefreiheit und der Freiheit der Kunst ausgelebt haben.

Du wirfst hier einfache Beleidigungen und Kritik in einen Topf. Insbesondere die Beispiele Behinderung/Alzheimer. Gibt es dort eine Handlungsalternative? Nein! Die Religionen, die durch die Karrikaturen kritisiert werden, greifen in Teilen unsere Werte an und sie sind nicht dazu verdammt, es zu tun, sie könnten z.B. einfach Frauen als gleichwertig ansehen, sie entscheiden sich aber bewusst (im Wissen, dass es die Alternative gibt) dagegen.

MattF 12.01.2015 23:17

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1107073)
Du wirfst hier einfache Beleidigungen und Kritik in einen Topf. Insbesondere die Beispiele Behinderung/Alzheimer. Gibt es dort eine Handlungsalternative? Nein! Die Religionen, die durch die Karrikaturen kritisiert werden, greifen in Teilen unsere Werte an und sie sind nicht dazu verdammt, es zu tun, sie könnten z.B. einfach Frauen als gleichwertig ansehen, sie entscheiden sich aber bewusst (im Wissen, dass es die Alternative gibt) dagegen.


Das ist ein interessanter Gedanke, allerdings der einzelne Muslim, der kann ja nicht die Religion ändern. Gut er könnte sagen, ich hab mit Religion nichts zu tun. Das Problem ist dann aber, der sieht immer noch wie ein Türke aus und wird u.U: trotzdem diskriminiert als Ausländer.

So ging es ja auch den Juden. Die meisten Juden in den 20er Jahren waren nicht religiös und fühlten sich als Deutsche. Bis die Nazis sie aus der Gesellschaft raus gedrängt haben.

MfG
Matthias

sbechtel 12.01.2015 23:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1107074)
Das ist ein interessanter Gedanke, allerdings der einzelne Muslim, der kann ja nicht die Religion ändern.

Die Karrikaturen kritisieren ja auch die Religion und nicht die Leute, die so aussehen, als könnten sie mit der Religion etwas zu tun haben. Und wie Arne bereits schrieb, gibt es nicht die Religion (im Falle vom Islam z.B.), sondern es ist eine Frage der Auslegung, also was der einzelne Gläubige daraus macht, und da hat er sehr wohl die Wahl, die Dinge aus der Religion zu praktizieren, die auch mit den restlichen Werten einer freiheitlichen Gemeinschaft zu vereinbaren sind und z.B. Wertminderung der Frau auszuschließen als Teil seiner persönlichen Glaubensauslegung.

Raimund 13.01.2015 01:20

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 1106907)

Ich habe übrigens bewusst dieses Karikatur gepostet, um zu sehen, ob hier vielleicht schon unserer Grenzen erreicht werden...

Mal abgesehen davon glaube ich, dass eine Menge der Leute, die sich jetzt hinter die Karikaturisten stellen, deren Zeichnungen nie gesehen haben (natürlich muss man das nicht, um die Morde zu verabscheuen!).

Natürlich bin ich im Zeichen der Aufklärung für mehr Toleranz. Nur das wird uns jetzt auf die schnelle nicht weiterhelfen, wenn wir es mit beleidigten Andersgläubigen, oder generell Gläubigen, zu tun haben...

MattF 13.01.2015 08:33

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1107076)
Die Karrikaturen kritisieren ja auch die Religion und nicht die Leute, die so aussehen, als könnten sie mit der Religion etwas zu tun haben. Und wie Arne bereits schrieb, gibt es nicht die Religion (im Falle vom Islam z.B.), sondern es ist eine Frage der Auslegung, also was der einzelne Gläubige daraus macht, und da hat er sehr wohl die Wahl, die Dinge aus der Religion zu praktizieren, die auch mit den restlichen Werten einer freiheitlichen Gemeinschaft zu vereinbaren sind und z.B. Wertminderung der Frau auszuschließen als Teil seiner persönlichen Glaubensauslegung.


Genau meine Meinung.

Allerdings wird auch immer wieder gefordert, der Islam muss sich ändern oder ist sogar inkompatibel mit der Demokratie und ähnliche Dinge. Das kann der Einzelne aber gar nicht beeinflussen.
Und der Einzelne trägt ja auch kein Schild vor sich her: Ich lege den Islam so und so aus.

Also das soll jetzt gar kein Widerspruch zu irgendjemand sein, ich sags nur mal.

Uns bleibt nur Toleranz, allerdings muss man auch ganz genau hinschauen und es gibt in D insbesondere Gesetze z.b. gegen Volksverhetzung mit denen man auch Radikalen beikommen kann. Und vielleicht ist hier teilweise in der Vergangenheit auch zu wenig gesehen.

Es bleibt aber auch die Tatsache, dass eine offene, freie Gesellschaft keine komplett risikolose Gesellschaft sein kann.

sbechtel 13.01.2015 09:19

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1107114)
Allerdings wird auch immer wieder gefordert, der Islam muss sich ändern oder ist sogar inkompatibel mit der Demokratie und ähnliche Dinge. Das kann der Einzelne aber gar nicht beeinflussen.

Genau da halte ich dagegen. Eine Religion wird doch dadurch plastisch, wie sie gelehrt und gelebt wird. Und wer lehrt und lebt etwas? Genau, jeder einzelne! Und wenn sich genug Gläubige dazu entscheiden, bestimmte Dinge anders auszuleben und dies auch weiterzugeben, wird sich auch das gesamte Konstrukt ändern.

Klugschnacker 13.01.2015 09:28

Hier ist viel von Toleranz und Respekt die Rede – gut so! Man darf jedoch nicht vergessen, dass wir in Europa bereits sehr tolerant gegen andere Religionen sind. Gläubige aus allen möglichen Richtungen finden hier paradiesische Zustände an Toleranz vor. Vor allem, wenn man es mit den Gesellschaften vergleicht, aus denen sie kommen.

Das geht so weit, dass wir in Deutschland das Schächten von Tieren zulassen. Dabei wird einem Rind oder einem Schaf ohne Betäubung die Kehle mit einem Messer durchgeschnitten, um es rituell verbluten zu lassen. Männlichen Säuglingen jüdischer Eltern wird ohne Betäubung in den ersten 8 Lebenstagen die Vorhaut abgeschnitten; deutsche Gesetze stellen klar, dass dafür noch nicht einmal ein Arzt erforderlich ist.

Wir akzeptieren diese willkürlich gewählten Beispiele von religiös motivierter Tierquälerei, Körperverletzung und der Verletzung der Religionsfreiheit von Minderjährigen. Wir muten uns einiges zu, um andere Kulturen zu integrieren. Dass wir uns zu noch mehr Toleranz auffordern, finde ich sympathisch. Jetzt geht es aber darum, dass unsere humanistischen Werte von den anderen toleriert werden.

Grüße,
Arne

MattF 13.01.2015 10:16

Vom gesetzlichen her hast du sicher recht, die tägliche Praxis sieht zum Teil anders aus.

Es hat sich auch einiges wieder gebessert die letzten Jahre. Vor 10 Jahren vielleicht noch, haben sich selbst Doktoranden von der Uni hier, von der Ausländerbehörde behandeln lassen müssen, wie Aussätzige oder Bittsteller.

Gut finde ich auch, dass sich auch hier wo ich wohne, mittlerweile sehr viele Menschen ehrenamtlich in der Betreuung von Asylbewerbern engagieren. Da hat sich auch was geändert.

Ich denke auch wir müssen uns sicher nicht verstecken im Bereich Toleranz und offenen Gesellschaft. Ein paar Baustellen gibt es aber immer noch. S. Pegida.

Duafüxin 13.01.2015 10:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1107135)
Vor 10 Jahren vielleicht noch, haben sich selbst Doktoranden von der Uni hier, von der Ausländerbehörde behandeln lassen müssen, wie Aussätzige oder Bittsteller.

Was heißt das? Das sie was besseres sind als nichtpromovierte?

Wie war das mit der Toleranz?

MattF 13.01.2015 12:15

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1107121)
Genau da halte ich dagegen. Eine Religion wird doch dadurch plastisch, wie sie gelehrt und gelebt wird. Und wer lehrt und lebt etwas? Genau, jeder einzelne! Und wenn sich genug Gläubige dazu entscheiden, bestimmte Dinge anders auszuleben und dies auch weiterzugeben, wird sich auch das gesamte Konstrukt ändern.

Sieht man ja an der katholischen Kirche. 95% der Katholiken in D haben Sex vor der Ehe. Interessiert das die Kirche? Kaum.

MattF 13.01.2015 12:17

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1107137)
Was heißt das? Das sie was besseres sind als nichtpromovierte?

Wie war das mit der Toleranz?

Nein das heißt, dass man selbst Leute die offensichtlich nicht in der sozialen Hängematte liegen, bzw. meistens das Land sogar wieder verlassen nach der Promotion, so behandelt dass es möglichst abschreckend wirkt. Aus dem einen Grund weil sie Ausländer sind.

Bumppo 13.01.2015 13:01

@ Arne: Schön geschrieben. Unsere Grundrechte, zu denen nun einmal auch die Meinungsfreiheit gehört, mussten über Jahrhunderte gegen Adel und Klerus zu hart erkämpft werden, um sie wegen ein paar Barbaren über Bord zu werfen.

Man muss die Karikaturen nicht gutheissen, um das Recht auf deren Veröffentlichung gutzuheissen. Es werden täglich Dinge geschrieben, die ich absolut widerlich und abstossend finde. Und doch ist dies im Sinne der Meinungsfreiheit gut so. Man kann die Karikaturen kritisieren, aber nicht das Recht, diese zu veröffentlichen.

Genau dieses "aber" ist es, was mich am meisten aufregt: "Ekelhaft, diese Morde, aaaaber ...". Es gibt keine Rechtfertigung für diese Morde. Gar keine, ohne wenn und aber.

Mo77 13.01.2015 13:28

Zitat:

Zitat von Bumppo (Beitrag 1107170)

Genau dieses "aber" ist es, was mich am meisten aufregt: "Ekelhaft, diese Morde, aaaaber ...". Es gibt keine Rechtfertigung für diese Morde. Gar keine, ohne wenn und aber.

Gelegentlich ist es keine Rechtfertigung sondern eher eine einordnung in einen Kontext.

Ich erinnere mich noch an die missionarische/christliche Kriegsrethorik vom alten Busch bei seinen Völkerrechtswiedrigen Angriffskriegen.
Die nächsten Kriege wurden lediglich mit anderer Rethorik geführt.
Präventievschlag, Bündnissfall etc.
Mansche Diktaturen werden systematisch destabilisiert andere hofiert.
Des öfteren wurde Terror erst aufgebaut, finanziert mit Waffen versorgt um antikommunistisch zu agieren. Später fallengelassen oder durch die nächste Organisation versucht einzudämmen.

Manche Sachen sollten auch nicht immer durch die religiöse Brille gesehen werden. Machtinteressen stehen oft im Vordergrund und es wird sich hinter Religion versteckt bzw. sich eine legitimation für das eigene Handeln gesucht.

MattF 13.01.2015 15:46

Und neben dieser Sorte gibt es auch noch die Sorte --> NSU

tandem65 13.01.2015 17:49

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 1106998)
Vor diesem Hintergrund sind die Leute von Charlie Hebdo meiner Meinung nach auch nur Knallköpfe gewesen, die ihre Empathielosigkeit unter dem Deckmantel der Pressefreiheit und der Freiheit der Kunst ausgelebt haben.

Und was wäre das jetzt von Dir?

tandem65 13.01.2015 18:03

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 1107085)
Mal abgesehen davon glaube ich, dass eine Menge der Leute, die sich jetzt hinter die Karikaturisten stellen, deren Zeichnungen nie gesehen haben (natürlich muss man das nicht, um die Morde zu verabscheuen!).

Das war so ziemlich das erste was meine Mutter als Christin nach Weihnachten hier in Frankreich gekauft hat.
Sie kann immer noch darüber lachen. Auch oder vielleicht gerade weil es um ihren Glauben geht.

crazy 13.01.2015 18:19

Wenngleich drei Tage alt, sehr guter Beitrag der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/politik/w...-13362901.html

tomerswayler 13.01.2015 18:34

Das aktuelle Cover :Lachen2:

https://twitter.com/libe/status/5547...379523/photo/1

Klugschnacker 13.01.2015 20:45

Wahr oder Fake?

Trauermarsch der Staatschefs in Paris war Inszenierung auf Nebenstraße
Beim Gedenkmarsch in Paris sind die Staats- und Regierungschefs nicht an der Spitze des Volkes marschiert. Sie zogen isoliert und streng bewacht durch eine Nebenstraße.
http://deutsche-wirtschafts-nachrich...-nebenstrasse/

LidlRacer 13.01.2015 21:19

Ich wunderte mich auch schon, wie das sicherheitstechnisch funktionieren soll mit Millionen Leuten in direkter Nähe der versammelten Staatschefs.

qbz 13.01.2015 21:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1107260)
Wahr oder Fake?

Trauermarsch der Staatschefs in Paris war Inszenierung auf Nebenstraße
Beim Gedenkmarsch in Paris sind die Staats- und Regierungschefs nicht an der Spitze des Volkes marschiert. Sie zogen isoliert und streng bewacht durch eine Nebenstraße.
http://deutsche-wirtschafts-nachrich...-nebenstrasse/

Berichtete genauso SPON und andere Mainstreammedien.

Das Laufen durch viele Strassen war sicherheitstechnisch offenbar kaum möglich zu realisieren in der Zeit, denke ich. Die Kontrolle und das Absperren aller Gebäude, Kanäle usf.

noam 13.01.2015 22:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1107267)
Das Laufen durch viele Strassen war sicherheitstechnisch offenbar kaum möglich zu realisieren in der Zeit, denke ich. Die Kontrolle und das Absperren aller Gebäude, Kanäle usf.

Dann lässt man es einfach sein und zeigt anders seine Anteilnahme. Das zeigt nur deutlich wie wenig die Politiker von der Welt die sie regieren verstanden haben

Duafüxin 14.01.2015 07:17

Und ich hab mich gewundert, wie die Staatschefs in die erste Reihe kommen, wo überall kommuniziert wurde, die Freunde und Angehörigen gehen in der ersten Reihe.
Naja, hauptsache Pariser Luft zur richtigen Zeit geschnuppert und nen bisschen Publicity gemacht.

Klugschnacker 14.01.2015 07:45

Vielleicht sind wir zu unwissend und naiv bezüglich der Gefährdungslage, um die Sache fair beurteilen zu können. Teils bin ich empört über den Fake, teils finde ich es erschütternd, wie sehr unsere gewählten Volksvertreter zu Zielscheiben geworden sind.

Duafüxin 14.01.2015 08:03

Verständlich, dass die Gefährdungslage hoch ist, aber da hätte man in der Berichterstattung erwähnen können, dass die Staatschefs in einer Seitenstrasse zum Fotoshooting antreten und sich dann wieder von Acker machen. So wurde suggeriert, sie wären im Trauermarsch mit gelaufen.

sybenwurz 14.01.2015 08:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1107306)
Teils bin ich empört über den Fake, ...

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1107310)
Verständlich, ...

Es ist weniger der Fake an sich, sondern, dass sie (bzw. die Presse) uns für dumm verkaufen wollte.

noam 14.01.2015 09:53

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1107310)
Verständlich, dass die Gefährdungslage hoch ist, aber da hätte man in der Berichterstattung erwähnen können, dass die Staatschefs in einer Seitenstrasse zum Fotoshooting antreten und sich dann wieder von Acker machen. So wurde suggeriert, sie wären im Trauermarsch mit gelaufen.

Manchmal heißt es aber auch einfach mal Eier beweisen!

Unsere Herren und Damen Politiker fliegen nach Afghanistan (oder ein anderes Krisengebiet) werden hier besser bewacht als in einem Goldkäfig und erzählen hinterher, dass sie sich in die Lage der einzelnen Soldaten, die mit schlechtem veraltetem Material dort kämpfen retten wiederaufbauen sollen, hineinversetzen können, weil sie ja die Gefahr am eigenen Leib gespürt haben.

Unsere Politiker gaukeln uns vor bei diesem Trauerzug in der ersten Reihe mitzumarschieren, um ihre Anteilnahme auszudrücken und ein Zeichen für die freie westliche Welt zu setzen und was passiert wirklich? Sie treffen sich in einer abgeriegelten Seitenstraße für ein kurzes Stelldichein und die gelenkte Presse veröffentlicht es so, als ob sie in der ersten Reihe mitmarschiert.

Armseelig. Und dann wundert sich unsere Politelite doch tatsächlich warum der gemeine Bürger bei Pegida und co auf die Straße geht und sich nicht mehr ausreichend von unseren Volksvertreter verarscht äh vertreten fühlt? Die können immer klasse reden schwingen in ihren Elfenbeintürmen fern ab jeglicher Realität. Überall wird gespart und gespart. Der normale Bürger darf in der Regel über 1,5 Stunden warten bis die Polizei kommt und einen Unfall aufnimmt (wenn sie denn überhaupt noch kommt) aber an der Wohnanschrift eines Landesinnenministers werden Schutzmaßnahmen gefahren. Dafür sind Leute da?

TriBlade 14.01.2015 09:59

Möglicherweise würden viele unserer Problem besser angegangen wenn sich Politiker der Realität stellen müssen. Z.B. entweder wirklich an der Spitze des Trauerzuges gehen oder eben öffentlich eingestehen, dass sie es aus Sicherheitsgründen lieber nicht tun möchten. Ich erwarte nicht, dass sie bewußt ein Risiko eingehen, dann sollen sie es aber eben auch ehrlich zugeben.
Ähnlich würde es sich glaube ich verhalten, wenn die Politiker abends mit der U-Bahn in einer deutschen Großstadt nach Hause fahren müssten oder zu fuß gehen. Es fehlt ihnen zur Beurteilung der Probleme ein gewisser Erlebnishorizont.

qbz 14.01.2015 10:36

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1107339)
Möglicherweise würden viele unserer Problem besser angegangen wenn sich Politiker der Realität stellen müssen. Z.B. entweder wirklich an der Spitze des Trauerzuges gehen oder eben öffentlich eingestehen, dass sie es aus Sicherheitsgründen lieber nicht tun möchten. Ich erwarte nicht, dass sie bewußt ein Risiko eingehen, dann sollen sie es aber eben auch ehrlich zugeben.
Ähnlich würde es sich glaube ich verhalten, wenn die Politiker abends mit der U-Bahn in einer deutschen Großstadt nach Hause fahren müssten oder zu fuß gehen. Es fehlt ihnen zur Beurteilung der Probleme ein gewisser Erlebnishorizont.

Leider fehlt dem stark gefährdeten Teil der Politikerriege diese Realität wirklich vollständig. Andere wiederum fahren in Berlin schon auch mit dem Fahrrad durch den Kiez auf den Markt. (Ströbele von den Grünen z.B.). Auf der anderen Seite sind Lafontaine und Schäuble durch psychisch Gestörte schwerst verletzt worden.

Quasi als potientelle Zielscheibe unterwegs zu sein und gefährdet, kennen ausser den Regierenden noch Zeitungsredakteure und andere diverse Berufsgrupppen sowie Gerichtszeugen, aber die Macht beurteilt halt die Ersetzbarkeit und Bedeutung von höchsten (Repräsen)Tanten anders wie wir.

Und der Hang zur medialen Inszenierung und dem Schauspiel ist doch heute allgegenwärtig in der Politik, finde ich, Reagan verkörperte das damals sogar in Personalunion.

Ps:
Beim G8 Gipfel an der Ostsee in DE wurden Millionen ausgegeben, um extra einen kilometerlangen Schutzzaun um die Tagungslokalitäten zu bauen.

Duafüxin 14.01.2015 10:42

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1107338)
Manchmal heißt es aber auch einfach mal Eier beweisen!

Und dann wundert sich unsere Politelite doch tatsächlich warum der gemeine Bürger bei Pegida und co auf die Straße geht und sich nicht mehr ausreichend von unseren Volksvertreter verarscht äh vertreten fühlt? Die können immer klasse reden schwingen in ihren Elfenbeintürmen fern ab jeglicher Realität. Überall wird gespart und gespart. Der normale Bürger darf in der Regel über 1,5 Stunden warten bis die Polizei kommt und einen Unfall aufnimmt (wenn sie denn überhaupt noch kommt) aber an der Wohnanschrift eines Landesinnenministers werden Schutzmaßnahmen gefahren. Dafür sind Leute da?

Woher sollen denn die Eier kommen? :Lachen2:

Es geht doch grad wieder los: Der künstlich herbeigeredete Fachkräftemangel soll jetzt durch Flüchtlinge beseitigt werden.
Da dürfen sich die Politiker nicht wundern, dass die Pegidas dieses Landes Aufschwung erfahren. Arbeit nur noch über Zeitarbeitsfirmen zu Billiglohn? Hat Herr Schröder deswegen noch die Polizei vor seiner Butze hocken?


Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1107339)
Es fehlt ihnen zur Beurteilung der Probleme ein gewisser Erlebnishorizont.

Das haste hyppsch gesagt ;)

MattF 14.01.2015 11:25

Das sagt die Tagesschau zu dem Bild:

http://blog.tagesschau.de/2015/01/13...ung-von-paris/

JENS-KLEVE 14.01.2015 11:28

Merkel war in Kleve und ein paar Monate später auch Gauck. Merkel schob spontan die Bewacher auf Seite und nahm ein kurzes Bad in der Menge. Gauck lief durch die komplette Fußgängerzone ohne Absperrungen und sprach mit jedem. Die haben also schon "Eier", aber bei so einer spontanen Kundgebung an diesem Ort zu dieser Zeit, kann ich es verstehen, wenn sie abseits bleiben, der Besuch ist ja schon ein riesiges Signal. Wir sollten uns vielleicht mal in ihre Lage hineinversetzen.

Cruiser 14.01.2015 12:00

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1107362)
Merkel war in Kleve und ein paar Monate später auch Gauck. Merkel schob spontan die Bewacher auf Seite und nahm ein kurzes Bad in der Menge. Gauck lief durch die komplette Fußgängerzone ohne Absperrungen und sprach mit jedem. Die haben also schon "Eier",

Wow, ganz alleine unter Passanten gemischt.
Hat für mich nix mit "Eier haben"....

noam 14.01.2015 12:12

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1107373)
Wow, ganz alleine unter Passanten gemischt.
Hat für mich nix mit "Eier haben"....

und so ganz alleine wird er/sie nicht gewesen sein. War ja nun in meinem dienstlichen Leben schon oft genug bei solchen Ereignissen dabei.

tandem65 14.01.2015 15:39

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1107245)

Ist Heute und Morgen wohl kaum ohne Reservierung zu bekommen.

sybenwurz 14.01.2015 15:44

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1107476)
Ist Heute und Morgen wohl kaum ohne Reservierung zu bekommen.

Kannste bei ebay UK für knappe (aktuell) 41000GBP ersteigern...:Cheese:


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