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-   -   Ironman Wales 2015 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=34694)

Mikala 14.09.2015 11:04

Da habe ich ja gestern einen harten Kampf verpasst.
Dieda musste gewinnen um den Slot zu ziehen......wenn man die Zahlen bei den Damen anschaut, wird dieses Jahr kein zweiter Slot in die Ak 45 oder 50 gehen,
weil es mehr Finisher in den anderen AKs gab.

:liebe053: Starke Rennen. in der Planung alles richtig gemacht.:Blumen:

harryhirsch77 14.09.2015 11:22

Hat Mario den Slot sicher?

Hier n paar Infos.

http://www.bbc.co.uk/news/uk-wales-s...wales-34225491

Ratzebub 14.09.2015 12:18

Es gab nur 3 Stk. in seiner AK. Dann hoffebn wir mal......:)

Mikala 14.09.2015 12:25

Zitat:

Zitat von Ratzebub (Beitrag 1164933)
Es gab nur 3 Stk. in seiner AK. Dann hoffebn wir mal......:)

Auf was ???
Der Slot der AK65 bei den Männer wird umverteilt, geht aber sicher in eine starke Gruppe.
Als ich 2012 bei der Slotvergabe war, ging es nur um zwei Slots.
In der Kinderklasse konnte die Ersten die Reise nach Kona nicht leisten.
Und in der AK65 hat der Erste verzichtet. Das wars.

Ratzebub 14.09.2015 12:44

Ei das er einen bekommt!

Mikala 14.09.2015 13:12

Die ollen Herren wollen alle in Sonne von Kona....koste es was wolle.


Nein, Wales ist eines des ersten Rennen für Kona 2016.
Da hast Du selten das Glück, dass jemand nicht will.

flachy 14.09.2015 15:07

!!!Breaking News!!!
 
habe eben mit Tenby, "Magic Hand" Bernd vom lokalen Bikehouse und der Sachsenfraktion telefoniert, alles im grünen Bereich.

Dieda hat ihren Slot - als Siegerin der TW logisch.
Romy hat ihren Slot - als Siegerin ihrer TW (und Gesamt-11.) logisch
Locker Baumeln aka Mario hat seinen Slot - als Vierter der TM50 und drei vakanten Hawaii-Slots logisch.
Noch Fragen?

Ach ja - Wer kennt Donald's Vetter Gustav Gans?
Der Typ, der immer Glück hat (und deshalb von Donald gehasst wird)?!
LB hat heute den Gustav Gans gemacht - es gab bei der Slotvergabe keinen einzigen Nachrücker - von jung bis alt hat jede/jeder Qualifizierte laut und sofort hier geschrien - Hazel sowieso.
Einzige Ausnahme war die TM 50, ein mickriger Nachrücker...
Et voila: LB goes to Hawaii 2016!


P.S.:
Locker Baumeln, die Luft ist rein.
Du kannst den armen Kerl aus der TM50 jetzt seinen Knebel abnehmen und ihn auf einer einsamen Stelle irgendwo im Pembrokeshire wieder aus Deinem Bully rauslassen...

DasOe 14.09.2015 15:12

Glückwunsch an Alle :Blumen:

Hafu 14.09.2015 15:18

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1165021)
...
P.S.:
Locker Baumeln, die Luft ist rein.
Du kannst den armen Kerl aus der TM50 jetzt seinen Knebel abnehmen und ihn auf einer einsamen Stelle irgendwo im Pembrokeshire wieder aus Deinem Bully rauslassen...

:) :Cheese: :Blumen:

was wieder die Lebenserfahrung unterstreicht: egal wie die Chancen stehen mögen. Wenn man nach kona will, sollte man bei der Slotvergabe unbedingt anwesend, reaktionsbereit (und finanziell liquide) sein!

Neoprenmiteingriff 14.09.2015 15:18

Zu geil....alleine die Idee.... Mit dem Bulli


Glückwunsch an alle

tandem65 14.09.2015 15:30

Zitat:

Zitat von Neoprenmiteingriff (Beitrag 1165029)
Zu geil....alleine die Idee.... Mit dem Bulli

Auf Flachy ist einfach Verlass.:Lachen2:

Thorsten 14.09.2015 15:58

Mehr Glück kann man kaum haben :).

Mikala 14.09.2015 16:19

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1165021)


P.S.:
Locker Baumeln, die Luft ist rein.
Du kannst den armen Kerl aus der TM50 jetzt seinen Knebel abnehmen und ihn auf einer einsamen Stelle irgendwo im Pembrokeshire wieder aus Deinem Bully rauslassen...

:Lachanfall: :Lachanfall: :Danke:

Dieda 14.09.2015 21:42

Dankeschön fürs Mitfiebern!!! :Blumen: :Blumen:

Und hier noch ein frischemotionaler Nachklapp auf die Schinderei und mein Tipp an die Abenteurer hier: MACHEN!!!! ;)


Bericht Ironman Wales 2015


Mein 10. Rennen auf der Ironman-Distanz sollte es werden und wieder nach Wales sollte es gehen. Warum? Weil es eins der Rennen im Ironman-Zirkus ist, in denen es pur und ehrlich zugeht. Mensch gegen die Zeit, gegen Höhenmeter, Wellen, Wind.
Ich habe hier schon alles erlebt und man ist sich mittlerweile einig: Es ist das härteste Rennen unter der Iroman-Flagge. Und traumhaft schön ist es hier.
Eigentlich hab ich erst nach meinem Start in Roth Mut gefasst, dass sich in diesem Jahr nach holprigem Start doch noch Leistung abrufen lässt.
Hoch motiviert stürzte ich mich also ins Training für Wales, einen guten Monat hatte ich dafür.
Immer wieder Training an Rampen und Bergen. Auf dem Rad fühlte ich mich bestens gerüstet.
Hab sogar bewusst bei Regen und Starkwind trainiert auf dem Zeitfahrrad.
Das Schwimmen verdränge ich immer erfolgreich, auch da war ich aber vergleichsweise fleißig. :Lachen2:
Lediglich das Laufen - meine Paradediziplin - das kam kurz in dieser Saison. Man kann mit knapp 1000 Lauf-KM einen Marathon im IM finishen, aber zügig, und dann noch in Tenby? Ein Athlet äußerte damals 2011: “Der gleiche Sadist, der die Radstrecke erfunden hat, hat sich wohl auch die Laufstrecke ausgedacht..”.

Seit Donnerstag waren wir also hier, ich wollte schauen, wie Sonntag das Rennen läuft und dann entscheiden, ob ich mich zerschlage oder nur finishe. Podest war das Ziel.
Durch das Training im Vorfeld und dann die ewige Sitzerei im Auto waren meine Hüftbeuger fest und ich hatte keinen Druck auf dem Rad. Also besuchte ich die mir bekannte Physiotherapeutin Rebecca, die die ihre Akupunkturnadeln zückte. Nun waren die Radbeine perfekt.
Sorgen machten uns die Wellen. Es war die Tage vorher sehr windig und das Meer war ein chaotisches Durcheinander. Doch der Wind drehte zum Glück und es wurde ruhiger.
Der Schwimm-Start erfolgt nun auch in Wales rollend, das heißt, die Athleten stellen sich entsprechend ihrer erwarteten Schwimmzeit an und gehen in schmaler Gasse ins Wasser. Das entzerrt das Feld und verhindert Prügeleien.
Das Meer schien recht ruhig. Gegen 7 Uhr begann der Wind in die Bucht zu drehen. Ich ahnte, was passiert. Als langjährige Wind- und Kitesurfer sammelt man da gut Erfahrungen. Ist aber nun eh egal. :dresche
Es galt zweimal einen Dreieckskurs zu schwimmen mit einem Landgang. Der Weg zur ersten Boje begann normal, es ging aber schwer voran. Die Profis, die 5 Minuten früher starteten, schienen nicht von Fleck zu kommen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, 200m vor der Boje dann die reinste Waschmaschine. Wasser von allen Seiten.
Gut, dass man zu diesem Zeitpunkt schon eingeschwommen war. Es war grenzwertig für mich. Um die Boje auf neuem Kurs änderte es sich kaum. Ein rasches auf und ab. Der Magen drehte sich um. Salzwasser war auch schon im Bauch. Ich konnte es leider nicht hochwürgen. Nach etwa 300m kam man wieder in den Windschatten der Bucht und es wurde schwimmbar. Erwartungsgemäß verschärfte sich in der zweiten Runde die Situation und die Waschmaschinenbereiche waren schon länger. Aber nun ging es zum ersten Ziel des Tages und ich blieb tapfer. Das Wasser hatte wohl um die 17°C. Ich habe nicht gefroren zum Glück, aber übel war mir und schwindelig.
Endlich am Strand ging es die Serpentinen hoch, um die ca. 20m Steilküste zu überwinden. Dort hatten wir Laufschuhe hinterlegt, um in T1 zu laufen, eine Meile (knapp 2km) durch die Stadt. Die Stimmung war grandios, die Menschen sind sehr sportbegeistert und gehen voll mit.
Sie sind sehr stolz auf “ihr” Rennen und bringen sich sehr ein mir Schildern, Kostümen und originellen Idee.
Ich hatte mich diesmal entschieden, ohne Neo zu laufen, das ging natürlich schneller und man trocknete schon bissel, auch bei 12°C.
Ich hatte in der Tüte meiner Laufschuhe eine kleine Flasche Energiegetränk und eine mit Wasser, um die Füße abzuspülen. Die erste hab ich verloren, die zweite sinnlos mit in T1 geschleppt- typisch.

Das Wechselzelt war überfüllt. Ich fand einen Platz, realisierte zu spät, dass ich direkt im Zugang zur “Herrenkabine” meinen Beutel ausgekippt hatte. (Man darf bei Ironman nicht nackt sein, dafür getrennte Kabinen, Amis halt).
Nach vielem Schubsen und Zurechtweisen steckte ich in meinen Klamotten und flitze zum Rad. 1:33h hatte ich bis hier gebraucht.
Kurzes Kopfrechnen: Schwimmen also etwa um die 1:15h bei diesen räudigen Wellen - ich setzte mein Grinsen auf und behielt es bis km 120 im Gesicht. Ist das eine geile Radstrecke!!
Und das Wetter spielte mit, die Straßen trockneten an vielen Stellen.
Allein der Gegenwind war zusätzlich kraftraubend.
Und mein Training schien perfekt gewesen zu sein. Ich tat mich wesentlich leichter und konnte endlich mal unter 7h auf diesem Kurs bleiben, der sehr kurvig ist und mit rauhem Asphalt schlecht rollt.
Die Rampen muss man sich wegen der Streckenführung oft erkämpfen, nur manchmal kann man Schwung mitnehmen. Ca. 2500 Höhenmeter sind zu bezwingen.
Und einen Heart Break Hill gibt es auch in Tenby, nur halt steiler. Stimmung nach wie vor allererste Sahne, die Leute toben geradezu!!
Immer noch als Folge des geschluckten Salzwassers hatte ich Probleme, meine Nahrung komplett aufzunehmen und zweimal hab ich mich kurz übergeben. Das geht aber schnell und ist mir bekannt, also kein Problem. Nur für die Energieversorgung ist das Mist.

In T2 ging es sehr flott und ab in meinen Zauberschuhen auf die Laufstrecke, was da heißt: die nächsten 4,3 km geht es mehr oder minder bergan.
Die Beine fühlte sich wesentlich besser an als 2011 oder 2013 hier. Da waren sie wie betoniert.
Aber sie sollten dennoch viel viel schlechter laufen….

Ich bin gelassen los, Puls ok, Pace fast zu schnell, aber gut, wenn’s geht. Dennoch spürte ich bald, dass irgendwas nicht stimmte, so hatte ich es noch bei keinem Marathon erlebt. Es schien, als ob die Hinterseite meiner Beine nicht mit der Vorderseite kommunizierten.
Es fühlte sich kraftlos an in einer mir unbekannten Form. Und eigentlich machte das Laufen überhaupt keinen Spaß.
Wie liebe ich es, zu attackieren, mit dem Tempo zu spielen. Es kostete alles soviel Kraft.
Ich versuchte, meine Ernährung gut zu timen, genug zu trinken. Auch in der zweiten dieser vier Runden änderte sich nix..
An den Rampen bin ich hier bereits gegangen. Salz hatte ich, Wasser hatte ich, Krämpfe krieg ich eigentlich nicht.
Aber das sollte sich heute ändern, immer wieder Gehpausen, Sorge, dass die Muskeln dicht machen und nix mehr geht.
Ich glaube mittlerweile an eine vorübergehende Dysbalance durch die Akupunktur. Ich bin doch hier der Läufer.. eigentlich… Ab der dritten Runde war ich im Kopf durch, erkannte kaum noch Startnummern, Gesichter.
Dabei wollte ich doch wieder im Macca-Style das Feld aufmischen.
Bergab war ich nur am Überholen, bergan ging nix. Mir war schlecht, jetzt kam Übelkeit und auch die Hilflosigkeit in diesem Moment und das Wissen, dass das der übelste Marathon auf der Langstrecke werden würde.
Ich fühlte mich meinen Beinen ausgeliefert. Das mag jetzt bescheuert klingen, aber so war das. Ich hatte quasi in jeder Minute des Laufes Schmerzen, die Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Auf Runde 4 nahm ich dann doch plötzlich eine Frau meiner AK wahr, deren Nr. ich auf meiner Liste hatte, fit schien sie, eine Nachmelderin über eine schweineteure Agentur.
Sie wird wissen, warum sie die Kohle ausgibt und in mir gab es jetzt den Kampffrage: Ist das Chance oder Niederlage??
Irgendwie konnte aber diese Situation doch das Kampfschwein in mir wecken und ich lief härter an gegen Schmerzen, setzte den ganzen Körper ein, um die Beine zu unterstützen, Bitte nicht kurz vor dem Ziel eine Niederlage!!!
In Tenby muss man jedes Mal ca. 2km kreuz und quer durch den Ort, Haarnadelkurven, Kinderhände, Kinderwagen, ich war am Ende, alles zuviel. Ich war auf der Flucht. Zum Umschauen hatte ich keine Kraft.
Endlich die Finishline, alles im Nebel, Schulterblick..niemand.. Nix mit Abklatschen, Jubeln. Ich hab mich irgendwie auf dem Zielteppich hingelegt und bin sofort eingeschlafen. Im Medizinzelt bin ich erwacht, hab ich zwei Nierenschalen vollgekotzt und dann ging es aufwärts, nach einer guten Stunde durfte ich gehen.
Es gibt ein Foto, da penn ich im Rollstuhl,... keine Erinnerung..
5 Sekunden Vorsprung hab ich auf die Zweitplatzierte.
Das war aber wiederum eine andere Dame, die ich nicht gesehen hatte.
Durch den rollenden Start verschiebt sich halt der direkte Kontakt, kann also ins Auge gehen.
Ende gut, alles gut.
Ich bin stolz auf das Schwimmen, froh mit dem Rad, hadere mit dem Marathon. Die Altersklasse habe ich um Haaresbreite gewonnen, und fahre das dritte Mal mit einer Hawaii-Quali nach Hause.
Ich hake das ab, freue mich auf einen Laufwinter, will meine Stärke da wieder ausbauen, habe Lust und Ziele.
Danke an alle, die mir die Daumen gedrückt haben! :Blumen:

Hoppel 14.09.2015 21:50

Herzlichen Glückwunsch :Blumen:
Hammerleistung :liebe053:

Pippi 14.09.2015 21:53

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1165025)
Glückwunsch an Alle :Blumen:


Da schliesse ich mich an. Die triathlon-szene Gang hat wieder zugeschlagen :)

Neoprenmiteingriff 14.09.2015 22:33

Top
Glückwunsch

Mir hat das Rückwärtsessen mental in Roth den Stecker gezogen ....deswegen eine tiefe Verbeugung

Gruß aus Köln

Thorsten 14.09.2015 22:47

Das schnelle Kotzen hat dir also den Sieg gerettet :Lachen2: :bussi:.

Hoppel 15.09.2015 07:08

Herzlichen Glückwunsch an alle Finisher :Blumen:

Mikala 15.09.2015 07:42

Herzlichen Glückwunsch, Dieda. :Blumen:

Dein Bericht macht mich fertig.
Ich habe ja schon einiges gehört, aber gleich Einschlafen im Zielbereich kannte ich noch nicht.:Gruebeln:
Das war wirklich eine harte Nummer.
:Huhu:


PS: Mir ist aufgefallen, dass es in Wales 50 Finisher in der Baby-Klasse gab.....in Frankfurt gerade mal 15.Wilde junge Männer auf der Insel.

maifelder 15.09.2015 10:55

Toll gemacht.:liebe053: :bussi:

locker baumeln 15.09.2015 13:42

Ironmann Wales 2015
meine 10. und letzte LD in der M50
sollte eigentlich nochmal ein richtiger Kracher werden …:Holzhammer:

Nachdem Gerüchte kursierten, der IM Wales soll evtl. ab 2016 in eine andere Stadt abwandern, entschlossen wir uns (+Dieda), ein drittes Mal nach 2011 + 2013 in Tenby an dem für uns grandiosen Rennen an den Start zu gehen. Wir lieben die Gegend rund um Tenby , die anspruchsvollen Ironman-Bedingungen und die Herzlichkeit der Waliser.
Der IM Wales liegt in meinem persönlichen Ranking weit vor Roth und Hawaii.

Das Wetter einen Tag nach dem IM: sehr starker Wind mit Sturmböen und sintflutartigen Regenfällen. Die kleineren Straßen sind teils mit dem Rad wegen Überschwemmungen, Verschlammungen oder größeren Ästen nicht mehr befahrbar.
Das Wetter gestern war am IM Day dagegen perfekt, Wasser 16°C / Luft früh 14°C – 18°C / Wind 4 Böen 6 /kein Regen / leicht bewölkt mit längeren Sonnenabschnitten.

Ein Traum, was wir hier während des Wettkampfes erleben durften.
Die Bevölkerung an der Rad- und Laufstrecke waren in Massen so was von begeistert, wie ich es zum Teil nicht mal von Roth kenne. Den „Solarer Berg“ gibt es u.a. hier nun auch. Nur stehen im Gegensatz zu Roth hier Einheimische, die mit Herzlichkeit alle, egal ob schnell oder langsam unterwegs, frenetisch anfeuern. Superstimmung auch in den kleineren Ortschaften an der Radstrecke.
An der Laufstrecke durch den Ort Tenby war wieder die Hölle los. Aber auch stadtauswärts standen Massen und feuerten uns die Anstiege hoch. Gefühlte weit über 100 x hörte ich meinen Vornamen (steht auf der Startnummer), den die Fans hier riefen, um mich anzufeuern. Schon der Weg von der Wechselzone durch Tenby zum 1km entfernten Schwimmstart hat was.
Die kurzfristige Verlegung der Schwimmstrecke 2011, nachdem der Südstrand wegen zu starken Wind und meterhohen Wellen unschwimmbar war an die traumhafte Kulisse Nordstrand, war ein auf wetterabhängigen Zufall basierender Glücksgriff.
Nun säumen jedes Jahr tausende Zuschauer die Steilküste für ein grandioses Ironman Opening.

Erstmalig wurde hier der Rolling Swim Start praktiziert. Mit dem Übertreten einer im Sand verbuddelten Zeitmessmatte wird die persönliche Zeit gestartet. Es wurden Schilder mit den möglichen Schwimmzeiten aufgestellt und die Gruppe konnte man sich dann vorm Start einordnen.
Katrin und ich standen bei 1:05-1:10. Der Start und die ersten hundert Meter waren im Gegensatz zu der bisherigen üblichen IM-Prügelei ganz entspannt. Trotz dass man ziemlich unbedrängt schwimmen konnte, wollte die erste Boje des Dreickkurses einfach nicht schnell entgegen kommen. Ursache war eine Wellenströmung die das Oberflächenwasser gegen das Ufer drückte. Nachdem einer gefühlten Ewigkeit nun doch Boje Nr. 1 erreicht wurde, ging der Kurs dann parallel zum Ufer nun komplett gegen die Wind- und Wellenrichtung über die längste Streckendistanz.
Durch die sich diesmal chaotisch aufbauenden Wellen haben wir dann mindestens bei jeden x-ten Atemzug auch noch mit einer kompletten Salzwasserspülung unsere Atemwege und den Magen komplett grundgereinigt. Daraufhin hat sich bei einigen schon während des Schwimmen der Mageninhalt im Ozean entledigt.
Nicht wissend, welchen negativen Einfluss meine zu große Salzwasseraufladung beim Schwimmen haben sollte, versuchte ich mit einem Dreierarmzug auch mal ab und zu genügend Luft einzuatmen. Während des ganzen Schwimmparts war aber meine Lunge mit nur max. 80% bereit, genügend Sauerstoff aufzunehmen.
Nach Boje 2 ging es dann mit Wellen - ,Wind- und Strömungsunterstützung auf den (leider) kürzesten Abschnitt Richtung Ufer. Folgend dann nach einem längeren Landgang der ganze Spaß nochmal auf Runde zwei.
Selber war ich einigermaßen entspannt unterwegs. Meine neue Schwimmbrille lief ab und zu an und der unter der Schwimmkappe platzierten Neohaube riss der von mir „professionell“ vernähte Kinnklettverschluss, so dass ich immer wieder mal die die ganze Konstruktion neu ausrichten musste. Mit Wasserschatten gab es diesmal gar keine Probleme. Durch die chaotischen Wasserbedingungen war es fast unmöglich, Füße zu sichten oder diesen zu folgen. So wurde es ein Einzelzeitschwimmen mit einer für mich bei diesen Bedingungen zufriedenstellenden Endzeit von 1:14h. Der Blick auf die Uhr nach dem Schwimmen stimmte mich optimistisch, lag ich doch nur eine Minute hinter meinem Plan zurück.

Ohne Zeitenplan machte ich keine der letzten 9 LD, lediglich die erste LD 2011 in Roth war ganz nach Gefühl. Danach wurde alles optimiert und mit abrechenbaren Zielsplitzeiten untersetzt. Ohne eine direkte Zielsetzung kann ich mich nicht langfristig fürs Training pushen. So gab es in den letzten vier LD Jahren immer wieder neue Limits, die unterboten werden mussten. Am Einfachsten ist natürlich der Vergleich auf dem Easy-Kurs von Roth. Und da ich nun mal am liebsten Rad fahre, musste jedes Jahr meine Rother PB-Bikezeit nochmal unterboten werden, was mir auch bisher bei allen fünf Teilnahmen gelang.
In Wales ist maximal der Marathon mit den vorherigen Teilnahmen vergleichbar. Die Schwimm- und Radbedingungen sind hier zu wetterabhängig.
Trotzdem, nach einer 5:47 (2011) und 5:41 (2013) war diesmal die 5:37h für die 2300 Hm Radstrecke geplant. Beim Schwimmen stand eine 1:13h in der Excelliste. Wissend, dass mein diesjähriges Laufjahr wegen orthopädischer Probleme und zu wenigen Umfängen eher suboptimal verlief, wollte ich eigentlich die letztjährigen Wales-Zeiten 3:42h für den 600Hm Marathon wieder erreichen.
Wurde ich 2011 mit einer 10:52 Zweiter und 2013 mit 10:59 Dritter in der M50, rechnete ich nun mit einer möglichen Endzeit vom 10:47 und dem großen Ziel , so einen IRONMAN doch auch mal in der Altersklasse gewinnen zu können. Dummerweise lief aber dieses Jahr Roth mit drei Bestzeiten und dem AK Sieg viel zu gut, um mich dann folgend nochmal auf mein wirkliches Jahreshighlight zu pushen. Dienstlich waren die wochenlangen Einsätze in Holland mit dem flachen Gelände und viel zu wenig Zeit fürs Training zusätzlich suboptimal für eine Wales-Vorbereitung.
Als Minimal-Ziel nahm ich mir eine Top 3 Platzierung vor. Da in der M50 auch noch drei Hawaii Slots vergeben werden, würde neben dem hochwertigen Plaste M-Dot-Pokal gleich der Gegenwert von meiner Kreditkarte abgebucht werden.
Die Hawaii Teilnahme für 2016 war fest eingeplant. Hatten wir beide 2011 + 2013 in Wales den Familiendoppelslot gebucht, rechnete ich fest damit, dass einer von uns beiden den Slot hier wieder erreichen kann. Der Andere müsste dann bei einem folgenden Rennen nachlegen, wobei ich bei beiden Varianten den leichteren Part hätte. Bin ab 2016 in der neuen AK 55, und da steigen die Möglichkeiten ja um ein Vielfaches, ganz vorn dabei zu sein. Nach dem Studium der Startliste + Vorleistungen meiner Wales Mitstreiter schien ein Top 3 Ergebnis trotz nicht optimaler Laufperformance als möglich. Bedingung war, es muss eine Sub 11:00h erreicht werden.
Um es vorwegzunehmen, der Drittplatzierte in der M50 erzielte eine Endzeit von genau 11:00:00.

Während des verrückten Runs vom Schwimmausstieg zur Wechselzone, staune immer wieder, wie hier so viele Menschen so zeitig schon in Stimmung kommen können
Nun ging es nach einer mäßigen Wechselzeit, wobei ich obenrum komplett trockne Klamotten anzog, auf mein geliebtes Bike.
Einen Tag vorher fiel mir bei einer letzten Ausfahrt auf, dass mein Umwerfer die Kette entweder nach außen abwurf oder beim Runterschalten diese genau zwischen beiden Kettenblättern positionierte. Nach verzweifelten und nicht erfolgreichen Versuchen, dies selber justieren zu können, ging ich eine Stunde vor Schließung des Bike Check In zum Bike Service und gab mein TT ab, was dort in einer Warteschlange erst einmal geparkt wurde.
Zur gleichen Zeit hatte ich schon vorher einen 30min Massagetermin fest gemacht, in der Hoffnung, mein blockiertes ISG (wie einen Tag vor Roth) in die richtige Stellung zu bringen. Dies war eine Grundvoraussetzung, am kommenden WK Tag einen vernünftigen Marathon laufen zu können.
Da lag ich nun auf der Massagebank hoffend auf Linderung meiner Rückenprobleme und zweifelnd, ob die Serviceleute mein TT doch noch hinbekommen.
Die Rücken-Streicheleinheiten erschienen mir als nicht zielführend, wissend wie der Zaubertyp auf der Rother Messe mich einen Tag vorm WK in die Mangel nahm.
Also konnte ich den Marathon schon abschreiben. Besser arbeitete der Bike Service. Alle möglichen Schaltkombinationen verliefen auf dem Montageständer fehlerfrei. Das Kunststück ist ein QXL Kettenblatt mit einer extremen ovalen Form für die Schaltung schaltbar zu machen.
Während der ganzen Radstrecke funktionierte die Schaltung perfekt.
Die Bike Strecke des IM Wales dürfte wohl die Strecke mit dem meisten Schaltvorgängen aller Ironmans sein.
In Erwartung, dass es doch eigentlich früh regnen sollte, montierte ich einen Tag vorm IM noch nagelneue und noch nie getestete SwissStop Bremsbeläge, speziell für nasse Bedingungen.
Ein kurzer Fahrtest überzeugte mich positiv, dass sich das Malheur von 2013 wo ich ca. 150km nur mit VR Bremse unterwegs war, nicht wiederholen kann. Ein sehr gutes Bremsverhalten ist für mich mitentscheidend für schnelle Radzeiten in Wales.
Die Radstrecke ist deswegen sehr anspruchsvoll, da es nach Abfahrten unübersichtlich entweder in eine Kurve geht oder gleich danach der nächste Anstieg wartet.
Eine mutige Fahrweise wird hier eher belohnt. Da ich mittlerweile den Kurs gut kenne, fahre ich vor jedem Anstieg mit Maximalspeed unten in den zuvor nicht ersichtlichen Berg herein und schalte dann im Anstieg mit zum Teil über 10 Schaltvorgängen von 53-11 bis im Extremfall 39-28 herunter. So gelingt es mir ohne zusätzlichen Kraftaufwand sehr effizient die ersten größeren Teile des Anstieges zu überwinden.
Eine weitere Spezialdisziplin sind bei mir die Abfahrten. Mit meiner Übersetzung 53-11 trete ich neuerdings ab 55km/h nicht mehr mit, dafür versuche ich mich im KienleStyle so klein wie möglich zu machen und entspanne meine Beinmuskulatur. Als Folge rolle ich an den vor mir Liegenden locker vorbei und beschleunige je nach Gefälle bis zu ….
In der Ortseinfahrt von Pembroke folgte nach einer längeren Bergabpassage eine großzügige breite 90° Rechtskurve. Mit 79km/h (Tachoauswertung) ging es nun mit meinen neuen Superbremsen Richtung Rechtskurve. Beim Abbremsen kurz davor blockierte jedoch mein Hinterrad und kam ins Schlingern. Kurzzeitig war das TT nicht mehr richtig lenkbar und raste geradezu Richtung hoher Bordsteinkante und nachfolgenden Haus entgegen. Mit viel Glück konnte ich den Krankenhausaufenthalt doch noch mit einem Manöver abwenden und fuhr über eine kleinere Bordsteinkante am Haus knapp vorbei in eine Parkanlage ein und legte mich dort dann auf die Seite. Der erste Schock war kaum verdaut, da schmiss es mich drei Minuten später schon wieder vom Rad. Eine 180° Wendekurve fuhr ich wieder zu schnell an, das Hinterrad blockierte nochmals und legte mich folgend mit allerdings langsamer Geschwindigkeit flach. Spätestens ab hier war mir klar, mit den neuen Bremsgummis sollte ich die Kurven etwas verhaltener anfahren.
Ich war mit HED Scheibe + 808 VR unterwegs. Die Windaussichten waren mit 4Bft Böen6 eher moderat und das Aerogedöns sollte mir bei diesen Verhältnissen mehr Vorteile bringen. Generell fährt man in Wales viele Abschnitte in heckenumsäumten windgeschützten Tunneln. Gefährlich wird es aber, wenn diese Hecken durch Kreuzungen oder ähnlichen unterbrochen sind. Dort knallt plötzlich der Wind von der Seite rein.
Auf den ersten 50km gibt es dagegen mehrere freie windanfällige Abschnitte.
Bei Km 35 ging es an die Küste von Freshwater West, ein Paradies für Wellenreiter. Für mich ist dieser Streckenabschnitt das Highlight des Bikekurses, ein Traum. Hier gehe ich auch beim IM schon mal eher auf die Bremsen um so viel wie möglich von der Naturkulisse aufzusaugen.

Nach 42km kommt die erste Verpflegungsstelle. Bis dahin muss ich meine erste Flasche mit Ultrasports Buffer im einfachen Mischungsverhältniss ausgetrunken haben. Danach nehme ich nur noch Wasser vom Veranstalter und steige auf Buffer Konzentrat um, welcher sich in den beiden Aeroflaschen befindet.
Meine Garminuhr ist auf Uhrzeit eingestellt. Aller 20min nehme ich auf dem Rad ein Dosis Energiepampe. Dies hat sich nun schon seit 2011 bewährt, und weil es meistens immer gut lief, habe ich das System und auch nie mit einem anderen Pampenlieferanten getestet.
Nur diesmal wollte der süße Buffer Saft nicht in meinen Magen. Sobald ich einen Schluck einnahm, erbrach ich davon die Hälfte wieder kurz danach. Der Magen fühlte sich voll und leicht schmerzhaft an. Versuchte dann mal nur Wasser nachzutanken, was aber auch zu keiner Verbesserung der Lage beitrug. Das ganze Spiel wiederholte sich immer wieder, bis ich nach 80km die Notbremse zog. Erstmalig fuhr ich während des Bikepartes einer LD ein Dixi an, in der Hoffnung mich von dem literweisen Meerwasser und den Unverdaulichen zu entsorgen.
Ohne regelmäßige Energieaufnahme war eine ordentliche Bikezeit und ein nachfolgender Marathon erst recht nicht zu schaffen. Der zweiminutige Boxenstopp brachte aber nicht die erhoffte Erleichterung. Es wurden nur einige Kubikmeter Gase freigesetzt. Gut zu wissen für die nun folgenden Kilometern: wenn´s muckert dann Gasturbine starten.
Das Muckern im Bauch wollte bis zum Marathon nicht mehr aufhören.
Habe so in der Summe nur die Hälfte der berechneten Bike KH aufgenommen.
Auf den letzten 30km gib es nochmal viele knackige Anstiege, spätestens da habe ich den notwendigen Energieschub vermisst. Zur gleichen Zeit bin ich auf Katja Konschak (3. Platz ProF) aufgefahren. Haben etwas zusammen geschwatzt, sie meinte, dass sie keinen Dampf mehr hat, konnte mich aber bei jeder Steigung locker stehen lassen. Nur in den Abfahrten konnte ich durch mein Übergewicht zusammen mit einer optimalen Aeroposition wieder an sie heran und vorbeifahren.
Auf dem folgenden Marathon nahm sie mir dann fast eine Runde (10km) ab. Das ganze Radrennen checkte ich immer wieder vor allem an den Anstiegen meinen Puls.
Ein Wattmesser habe ich nicht und der hätte mir durch mein Energiedefizitloch auch nur falsche Empfehlungen gegeben. Ich halte da mehr von Körpergefühl und Kontrolle der HF.
Im Schnitt lag ich bei 153, in den Anstiegen mal bei 160. Der letzte Anstieg in Tenby war dann mit 170 weit über meinem akzeptablen Limit (158), ohne jedoch mit viel Power den Berg hochgedrückt zu haben.
Am Anstieg in Saundersfoot tobte wieder die begeisterte Menge und schrie einen den Berg hinauf.
So viele Fans gab es 2011+2013 hier noch nicht. Die ganze Region ist im Ironman-Fieber. Die Radstrecke ist eben einfach ein Traum, hart + herzlich.

Nach 5:39h ging es in die Wechselzone. Wenn ich nun den nicht geplanten Boxenstopp abziehe, lag ich mit effektiv gefahrenen 5:37h genau auf geplanten Kurs.
Die 5:39h waren Bestzeit in der M50, was ich aber zu der Zeit noch nicht wusste, dass meine Altersklassenmitstreiter gar nicht so weit zurück lagen. Auf dem Rad muss ich mir eigentlich mind. 10min Vorsprung rausfahren um die Defizite im Schwimmen und Laufen zu kompensieren.

Kaum einige Schritte gelaufen, meldete sich der Magen zurück, ich sollte auf dem kürzesten Weg mal so ein blaues Häuschen aufsuchen. Das wiederholte sich dann noch dreimal, für mich ein neuer Negativrekord (5x Dixi).
An der Laufstrecke waren diesmal noch mehr Zuschauer als die Jahre zuvor. Die verwinkelte Strecke durch die Gassen von Tenby hat für mich was grandioses. Wie langweilig ist dagegen die Laufstrecke in Roth und Hawaii. Die Begeisterung hier toppt auch die beiden anderen Rennen. Von Vorteil ist es hier, viermal einen 10km Kurs zu laufen. Der anspruchsvolle Nachteil dagegen, es geht entweder bergauf oder bergab (500Hm), ebene Streckenabschnitte gibt s nur ganz wenige.

Die Anstiege der ersten Runde verliefen sehr zäh, das kannte ich aber von den Vorjahren auch. Damals drehte ich erst in Runde 2-3 richtig auf. Diesmal wartete ich vergebens auf das befreiende gute Laufgefühl, welches sich in Roth auch erst nach 12km einstellte.
Jetzt kam alles zusammen, zu wenig Lauftraining + gar keine Bergläufe + ein blockiertes ISG + Energiedefizit im WK. Ich tankte reichlich Cola und ab und zu mal RedBull, welches mir aber gar nicht bekam. Der Laufturbo wollte diesmal nicht zünden. An jedem kleinen Anstieg quälte ich mich mit sehr langsamer Pace herauf. Gehen habe ich mir trotzdem nicht gestattet, nur in den Verpflegungsstellen bin ich dann gewandert.
Meine Laufpulswerte lagen im normalen Bereich (Schnitt 153), trotzdem war diesmal der Kopf + Körper nicht bereit, meine Beine einen Tick schneller zu bewegen. So wusste ich schon vor dem Zieleinlauf: das wird wohl mein langsamster Marathon.
Nach 30 km quollten mir die Arme + Handgelenke extrem auf. Anfangs stellte ich nur die Armbänder der Uhren etwas größer. Ab km 37 gehorchten dann noch zusätzlich meine Beine nicht mehr den Befehlen der Kopfzentrale. Sie fühlten sich nur noch puddingweich an und ich knickte folgend bergab mehrmals um. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auf Notbetrieb umgestellt. Geschwindigkeit weiter reduzieren, Puls herunter bekommen und nur noch mit extrem breiten Fußaufsatz die letzten Kilometer bis ins Ziel durchkommen.
Die Menge tobte und feuerte einen an. Es tat mir wirklich leid, nicht genügend zurück zu geben. War es mir auf dem Rad immer möglich, mich mit einem Lächeln oder ein paar Gesten bei den Zuschauern für ihre Anfeuerungen zu bedanken, lief ich im Marathon mit tief sitzenden Visor in einem schwarzen Tunnel. Mir fehlte einfach die Kraft den Kindern ihre ausgestreckte Hände abzuklatschen.
Im Notbetrieb laufend war ich nun froh die letzte Gabelung, Runde oder Ziel, nun nach links abbiegend auf die Finishline einzubiegen. Ich genoss nochmal den tollen Ausblick zum Meer bevor es auf den roten Teppich ging. In der Ferne konnte ich das Zieltor mit der laufenden Zeit erkennen. Dort stand leider keine 10: .. sondern eine 11: .. und damit war mir klar, die Top3 nicht geschafft zu haben.
Trotzdem genoss ich die letzten Meter mehr als bei allen vorigen Zieleinläufen. Ich war glücklich, den für mich härtesten, wenn auch langsamsten Marathon, gemeistert zu haben. Im Ziel stand dann eine 11:16 h auf der Uhr, für mich die langsamste Zeit aller Langdistanzen und eigentlich eine Enttäuschung. Ich blieb noch einige Minuten im Zielbereich und saugte die tolle Atmosphäre auf.
Katrin (Dieda) sah ich zuletzt auf der Laufrunde ca. 1,5 Runden (15km) hinter mir und sie machte eigentlich einen guten Eindruck. Nach einem Telefonat mit meinen Sohn, der zu Hause das Rennen fiebernd verfolgte, berichtete er mir, dass ich auf Rank vier eingelaufen bin (also nix mit Podest + Hawaii Slot) und Katrin mit nur wenige Sekunden Vorsprung noch auf Platz eins liegend gleich ins Ziel einlaufen müsste. So gelang es mir dann erstmalig, ihren Zieleinlauf bei einer Langdistanz miterleben zu können. Sie wanderte ganz gemütlich über die Ziellinie, nicht wissend, nur einen ganz knappen Vorsprung zu haben.
Am Ende ist ihr Sieg in der F50 mit einem 5sec Vorsprung die knappeste Entscheidung aller Altersklassen.
Bin natürlich stolz auf ihre 10. LD mit dem zweiten Wales Sieg in der AK. :Blumen:

locker baumeln 15.09.2015 13:43

Meine 10. LD war, obwohl die Wetterbedingungen eigentlich fast perfekt, einer meiner härtesten. Der Marathon tat so was von weh, wie ich es vorher noch nicht kannte.
Bin glücklich das Ding doch noch einigermaßen gut absolviert zu haben. Der große Rückstand auf Platz drei (16min) war an diesem Tag zu keiner Zeit aufholbar.
Wie schnell kann man von einem großen Hype, Roth mit PB + AK Sieg , auf den Boden zurück geerdet werden.
Meine geplanten 10:47 wären auch nur Rang drei gewesen. (1. 10:44 / 2. 10:46) und nur in Topform, die ich nicht mehr hatte, möglich gewesen,
Aber egal, es war ja sowieso an dem Tag nicht mehr drin. So wurde es nach einem knapp verfehlten Sieg in Wales 2011 (43sec) und einem dritten Platz 2013 nun eben nur der undankbare vierte Platz.
Die beiden Erstplazierten hatten über die Charity nachgemeldet und ich hatte sie gar nicht auf meiner Antenne. Habe anschließend nochmal die Top 10 meiner AK gecheckt.
1x 54 J (das war ich selber) , 2 x 51 J , 7 x 50 . Was das Alter mit abfallender Leistung zu tun hat, wissen spätestens die, wenn sie dann auch mal über 50 sind.

Ich schließe nun das Kapitel M50 . Habe erst mit 49 mit dem Triathlon angefangen und mit 50 dann 10 Langdistanzen absolviert. Meine Highlights waren meine drei Wales-Teilnahmen, der AK Sieg mit PB in Roth und die beiden Hawaii-Teilnahmen.
Nächstes Jahr werde ich als Jungspund die M55 aufmischen. Für Roth bin ich gemeldet, weiß aber noch nicht genau, ob ich mir evtl. doch lieber einen IM vornehme werde.

Siegerehrung, diese gefällt mir hier in Wales viel besser als z.B. in Roth.
Hier werden die Erstplatzierten viel besser gewürdigt.
Katrin stand mal wieder ganz oben und eigentlich wollte ich mit ihr zusammen auf der Bühne stehen.

Beim anschließenden RollDown wurden die 50 Hawaii Slots für die WM 2016 in Hawaii vergeben. Jede AK hat eine berechnete Anzahl von Slots. Bei Katrin gab es nur einen Slot, sie war mit dem Sieg gesetzt und nahm den Slot auch an. In meiner AK gab es drei Slots. In Wales werden fast alle Slots von den Erstplatzierten angenommen und folgend kommt es fast nie zum anschließenden RollDown.
Auch diesmal wurden von 50 Slots 49 angenommen, nur einer wollte nicht nach Hawaii. Folgend wurde der Nächstplatzierte in dieser Altersklasse aufgerufen, ob er denn gerne möchte.
Wie es der Zufall so wollte, wurde der eine Slot vom Zweitplatzierten der M50 nicht angenommen und so kam ich als erster und einziger Nachrücker doch noch zum dritten Hawaii Ticket.

So haben wir beide bei nur drei Ironman Teilnahmen (3x Wales) immer das Hawaiiticket gebucht und können nun für 2016 ganz entspannt langfristig planen. Nach den Hawaii Teilnahmen 2012 (19. M50) und 2014 könnte ich als frischer 55er eigentlich nochmal richtig durchstarten. Glaube aber jetzt noch nicht dran, dass ich die enorme Trainingsenergie nochmal aufbringen will, um mich in Hawaii evtl. in den Top 10 zu platzieren.

Wales war Klasse und eigentlich fast nicht zu toppen. Wir hatten bei unseren Teilnahmen hier so viele harte aber auch schöne Erlebnisse an die wir uns immer wieder gerne erinnern werden. :) :) :) :)

Thorsten 15.09.2015 14:26

Zitat:

Zitat von Dieda (Beitrag 1165125)
Endlich die Finishline, alles im Nebel, Schulterblick..niemand.. Nix mit Abklatschen, Jubeln. Ich hab mich irgendwie auf dem Zielteppich hingelegt und bin sofort eingeschlafen. Im Medizinzelt bin ich erwacht, hab ich zwei Nierenschalen vollgekotzt und dann ging es aufwärts, nach einer guten Stunde durfte ich gehen.
Es gibt ein Foto, da penn ich im Rollstuhl,... keine Erinnerung..
5 Sekunden Vorsprung hab ich auf die Zweitplatzierte.

Zitat:

Zitat von locker baumeln (Beitrag 1165286)
... und Katrin mit nur wenige Sekunden Vorsprung noch auf Platz eins liegend gleich ins Ziel einlaufen müsste. So gelang es mir dann erstmalig, ihren Zieleinlauf bei einer Langdistanz miterleben zu können. Sie wanderte ganz gemütlich über die Ziellinie, nicht wissend, nur einen ganz knappen Vorsprung zu haben.
Am Ende ist ihr Sieg in der F50 mit einem 5sec Vorsprung die knappeste Entscheidung aller Altersklassen.

Bis auf die 5 Sekunden klingt das jetzt nicht gerade nach dem selben Zieleinlauf :Lachen2: :confused:.

Kruemel 15.09.2015 14:29

Tolle Berichte und Glückwunsch Euch Beiden. Das habt Ihr Euch verdient.

@ TriSG: Schreib doch auch mal bei Gelegenheit noch ein paar Worte trotz verkorkstem Rennen :Blumen:
Ich hoffe deiner Schulter geht es wieder halbwegs gut?

harryhirsch77 15.09.2015 15:11

Mario, gratuliere! Super Rennen und durchegbissen und geiler, unterhaltsamer Bericht. Kona habt Ihr Euch wieder verdient.

Cheers :Huhu:

Spanky 15.09.2015 15:23

Zitat:

Zitat von locker baumeln (Beitrag 1165286)
Während des verrückten Runs vom Schwimmausstieg zur Wechselzone, staune immer wieder, wie hier so viele Menschen so zeitig schon in Stimmung kommen können

...na ist doch logo: :Prost: :Cheese:

Herzlichen Glückwunsch euch Beiden!! Echt 'ne Hammerleistung in Wales schon wieder im Doppelpack die Slots für Hawaii zu buchen!! :Blumen:

maifelder 15.09.2015 16:24

und ich freue mich heute schon auf die Hawaii-Bilder von 2016.

hazelman 16.09.2015 11:49

Bilder sagen (viel) mehr als Worte:

Official Awards Video:
https://www.youtube.com/watch?v=_Vh-XsZYiQE

Finish Line (Re)Stream):
http://livestream.com/ironmaneurope/events/4335424

Thorsten 16.09.2015 12:10

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 1165473)

Für alle, die nicht den ganzen film gucken wollen: Ab 5:12:paarunddreißig kommt Dieda ins Ziel (gelaufen ;)).

TiJoe 16.09.2015 21:05

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 1165473)
Bilder sagen (viel) mehr als Worte:

Official Awards Video:
https://www.youtube.com/watch?v=_Vh-XsZYiQE

Finish Line (Re)Stream):
http://livestream.com/ironmaneurope/events/4335424

Extrem coole Aktion Tim!

Ein Ständchen im Ziel hatte ich noch nie! :Cheese:

Doppelte Gratulation! :Blumen:

Gruß Joe

FMMT 16.09.2015 21:42

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1165476)
Für alle, die nicht den ganzen film gucken wollen: Ab 5:12:paarunddreißig kommt Dieda ins Ziel (gelaufen ;)).

Etwas später der Transport, zum Glück gut gegangen:Blumen:

hazelman 16.09.2015 22:17

Zitat:

Zitat von TiJoe (Beitrag 1165677)
Extrem coole Aktion Tim!

Ein Ständchen im Ziel hatte ich noch nie! :Cheese:

Doppelte Gratulation! :Blumen:

Gruß Joe

Dank Dir Joe!

War extrem cool, dass der auch sonst grandiose Sprecher das bemerkt hat.

Dann noch ne gefühlte Ewigkeit die Ziellinie für Dich allein zu haben und die Gedanken schweifen zu lassen - unbezahlbar!



hazelman 18.09.2015 00:45

Rennbericht: http://team-spessartchallenge-tim-st...bacon-bun.html

Neoprenmiteingriff 18.09.2015 07:45

Epic

Kruemel 18.09.2015 08:36

Sehr geil!
Vor lauter Gefühlsduselei habe ich mich für 2016 angemeldet :dresche

hazelman 18.09.2015 08:48

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 1166145)
Sehr geil!
Vor lauter Gefühlsduselei habe ich mich für 2016 angemeldet :dresche

Um mal den meist gehörten Satz in Tenby zu zitieren: "Well done!" :Blumen:

TriSG 18.09.2015 08:56

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 1166145)
Sehr geil!
Vor lauter Gefühlsduselei habe ich mich für 2016 angemeldet :dresche

Ich mich auch!!

Bericht von diesem Jahr folgt noch!

flachy 18.09.2015 09:18

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 1166145)
Sehr geil!
Vor lauter Gefühlsduselei habe ich mich für 2016 angemeldet :dresche

Vor lauter Gefühlsduselei aber nicht vergessen, Du hast vorher noch einen anderen Lokaltermin, habe ich eben im Netz gefunden, die fast vollständige Startliste beim familiären Sportfest rund um Kona im Oktober

Männer
Name, Alter
Boecherer , Andi ; 32
...
Frodeno , Jan ; 34
Frommhold , Nils ; 29
...
Kienle , Sebastian ; 31
...
Longhin , Patrick ; 39
...
Zäck , Jürgen ; 50
...

Quelle ironman.com

longtrousers 18.09.2015 10:04

[quote=locker baumeln;1165287]

So haben wir beide bei nur drei Ironman Teilnahmen (3x Wales) immer das Hawaiiticket gebucht und können nun für 2016 ganz entspannt langfristig planen. Nach den Hawaii Teilnahmen 2012 (19. M50) und 2014 könnte ich als frischer 55er eigentlich nochmal richtig durchstarten. Glaube aber jetzt noch nicht dran, dass ich die enorme Trainingsenergie nochmal aufbringen will, um mich in Hawaii evtl. in den Top 10 zu platzieren.

/QUOTE]

Glückwunsch locker baumeln und dieda mit den Slots.
Kannst du mir noch mal erklären wie das mit den AKs ist?
Hast du in Wales in der AK50 den Slot geholt, wirst du aber in der AK55 in Hawaii starten?:confused: :confused:


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