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Hafu 07.12.2014 23:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1099821)
Mir gefällt es gut, was da bei der Challenge läuft (Bahrain, Dubai, Oman, Rev3).

Ich finde es auch zunächst mal gut. Die WTC braucht ein Gegengewicht, damit sich im Triathlon kein Monopol entwickelt und Wettbewerb belebt das Geschäft.

Die Challenge-GmbH hat zwei Schwachpunkte in der WTC-Entwicklung erkannt und mustergültig ausgenutzt. Einerseits wird bei Ironman-Rennen (mit Ausnahme von Hawaii) Windschattenfahren im Profi- und Age-Grouper-Bereich m.E.n. viel zu sehr toleriert und starke Radfahrer dadurch entscheidend benachteiligt.
Challenge Bahrein war da, was man bei der hervorragenden HD-Übertragung perfekt beobachten konnte, ein exzellentes Gegenbeispiel: mit genügend Kampfrichtern, genügend breiten Straßen und vernünftigen Regeln (20m-Windschattenbox) kann man auch auf brettebenen Kursen faire Rennen gewährleisten, selbst bei enorm hoher Lesitungsdichte, bei der viele Profis nahezu zeitgleich mit dem Schwimmen fertig werden.

Der zweite Schwachpunkt war die Preisgeldentwicklung (und Antritsgeldentwicklung) der WTC seit der Einführung des KPR. Ein professioneller Sport muss auch mit seinen Spitzensportlern fair umgehen. Wenn ein Sport boomt, die Starterfelder schneller voll werden, die Startgelder für Agegrouper immer teurer werden, erkennbar wesentlich mehr Geld im Umlauf ist, müssen auch die Preisgelder steigen. Sind sie aber kaum, weil die WTC ihre Profis im vergangenen Jahr über ihr Punktesystem an sich gebunden hat, zumindest die Profis, die auf Hawaii starten wollten und Kona hat ein solches Alleinstellungsmerkmal, dass es sich kein echter Langdistanzprofi leisten kann, auf einen Start dort zu verzichten.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1099821)
Zu den Dopingkontrollen: Das ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht die Aufgabe der Veranstalter. Dopingkontrollen müssen unabhängig von Veranstaltern durchgeführt werden. Einige Triathlon-Siege der letzten Wochen sind hochgradig suspekt.

Dopingbekämpfung ist sicher hauptsächlich Aufgabe der WADA und der zuständigen Verbände und nicht direkt Aufgabe der Veranstalter (wohl aber indirekt) Allerdings ist effektive Dopingbekämpfung immer auch eine Frage des Geldes. Und von den neuen Wettkämpfen der Triple Crown-Serie profitieren die o.g. Institutionen nichtmal im Ansatz, weil es vermutlich in Bahrein, Oman und Dubai keine Triathlonverbände mit entsprechenden Gebühreneinnahmen gibt, wie sie in Europa und in den USA üblich sind.

Die WADA kontrolliert im Auftrag der Triathlon-Fachverbände in erster Linie die Kadersportler, die in Rio an den Start gehen wollen.

Die WTC finanziert (über die WADA) einen zusätzlichen Testpool für die Top-Athleten mit WTC-Lizenz, die in Hawaii an den Start gehen (bzw. gehen wollen).

Wenn sich jetzt neben dem Testpool der ITU für den Olympischen Triathlon, dem Testpool für die Athleten mit WTC-Profi-Lizenz eine dritte Gruppe von Profi-Athleten entwickelt (und diese Entwicklung wird es garantiert geben, denn man kann als Triathlet nicht auf allen Hochzeiten tanzen!), die sich klar auf die bei der Triple-Crown-Serie in Aussicht stehenden Preisgelder fokussiert, dann muss auch für diese Athleten ein zusätzlicher Testpool geschaffen und finanziert werden.

Klugschnacker 07.12.2014 23:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1099842)
Die WADA kontrolliert im Auftrag der Triathlon-Fachverbände in erster Linie die Kadersportler, die in Rio an den Start gehen wollen.

Hier liegt der Hase im Pfeffer. Die WADA hat einen blinden Fleck abseits der ITU. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Challenge Family hier aushelfen wird. Ich traue Felix Walchshöfer diesbezüglich mehr zu als Mr. Messik.

Grüße,
Arne

P.S.: Ich will damit nicht sagen, dass die ITU-Athleten sauberer wären als die anderen Profis. Offensichtlich kann man im Moment nicht nachweisen, was die Profis einwerfen.

Matthias75 08.12.2014 09:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1099821)
Sportwettkämpfe mit internationaler Beteiligung in nichtdemokratischen Ländern finde ich eher gut als schlecht. Brücken bauen ist besser als Mauern befestigen. Die Verantwortlichen in Bahrain waren hervorragende, fast beschämend bemühte Gastgeber der internationalen Triathlongemeinde. Daran lässt sich anknüpfen. Man wünscht sich spontan einige Triathleten aus Bahrain bei der Challenge in Roth, um den Händedruck zu erwidern.

Grüße,
Arne

gibt's einen Fall, in dem das (durch ein sportliches Großereignis) wirklich mal gelungen ist?

Sotschi? Peking? Aber mit den nächsten zwei Fußball-WMs wird sich sicher in Katar und Russland richtig viel ändern....:Nee:

Sport hat mit Sicherheit eine völkerverbindende Funktion. Sportliche Großereignisse nicht. die dienen mehr als Propagandaveranstaltung, um die Überlegenheit/Macht etc. des jeweiligen Regimes zu demonstrieren.

Matthias

monte gaga 08.12.2014 11:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1099845)
P.S.: Ich will damit nicht sagen, dass die ITU-Athleten sauberer wären als die anderen Profis. Offensichtlich kann man im Moment nicht nachweisen, was die Profis einwerfen.

Leistungsentwicklung und Regenerationsfähigkeit haben geradezu beängstigende Ausmaße angenommen. Da kann man m.E. nicht mehr allein auf die Dopingkontrollen vertrauen, sondern ist geradezu darauf angewiesen, dass dem Athleten Fehler unterlaufen.

In den Emiraten gibt es rigide Einreisekontrollen und Drogenbesitz (darunter fallen auch nicht erklärbare medizinische Wirkstoffe...) wird ohne Ansehen der Person massiv geahndet.

Der Charme besteht darin, dass diese Art der "Dopingkontrolle" sich nicht allein auf den Athleten erstreckt, sondern auch auf dessen Entourage. Und der Athlet muss gar nicht einmal "einwerfen". Nette "Fehlerquelle"...

"In competition" wäre (zumindest für diese Art Rennen...) dadurch eigentlich bereits abgedeckt, und der Aufwand beschränkte sich auf kreative Dopingjagd während der Trainingsphase...

MattF 08.12.2014 12:10

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1099876)

Sport hat mit Sicherheit eine völkerverbindende Funktion. Sportliche Großereignisse nicht. die dienen mehr als Propagandaveranstaltung, um die Überlegenheit/Macht etc. des jeweiligen Regimes zu demonstrieren.

Matthias


Man muss hier in meinen Augen unterscheiden zwischen dem Große und Offiziellen und den kleinen menschlichen Begegnungen zwischen Sportler aber auch Zuschauern, die ein neues Land kennen lernen.

Das ist viel wichtiger als das Große Offizielle.
Die Menschen müssen zu einander finden und anfangen sich zu verstehen. Nicht die Politiker. Und dazu kann der Sport, auch der Große Sport etwa beitragen.

Von daher sind auch Erfolge in dieser Beziehung kaum zu messen. Ein Sportereignis ändert sicher allein nicht den Lauf der Welt.

keko 08.12.2014 13:21

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1099912)
Man muss hier in meinen Augen unterscheiden zwischen dem Große und Offiziellen und den kleinen menschlichen Begegnungen zwischen Sportler aber auch Zuschauern, die ein neues Land kennen lernen.

Das ist viel wichtiger als das Große Offizielle.

Absolut! Gab es in Bahrain so was wie einen Homestay? :)

dude 08.12.2014 14:08

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1099912)
Man muss hier in meinen Augen unterscheiden zwischen dem Große und Offiziellen und den kleinen menschlichen Begegnungen zwischen Sportler aber auch Zuschauern, die ein neues Land kennen lernen.

Das ist viel wichtiger als das Große Offizielle.
Die Menschen müssen zu einander finden und anfangen sich zu verstehen. Nicht die Politiker. Und dazu kann der Sport, auch der Große Sport etwa beitragen.

Von daher sind auch Erfolge in dieser Beziehung kaum zu messen. Ein Sportereignis ändert sicher allein nicht den Lauf der Welt.

Richtig!

monte gaga 08.12.2014 14:37

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1099918)
Absolut! Gab es in Bahrain so was wie einen Homestay? :)

Ausgangssperre an der Radstrecke ?

LidlRacer 08.12.2014 19:44

Interessantes Tri-Mag-Video aus Bahrain:
http://tri-mag.de/aktuell/langstreck...on-2014-107561

Da heißt es, Kienle sei volles Risiko mit den "dünnsten Reifen" eingegangen und sein erfolgloser Reparaturversuch mit Pannenspray wird gezeigt.
Wer hilft ihm da eigentlich?

In einem anderen Video verrät Caroline Steffen, dass es einen 5-Jahre-Vertrag zwischen Challenge und Bahrain gibt.

sybenwurz 08.12.2014 20:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1099977)
... dass es einen 5-Jahre-Vertrag zwischen Challenge und Bahrain gibt.

Jo, höhö, den gabs in Regensburg beim IM auch...:Cheese:
Hoffen wir, dass die Bauern mitspielen...:Lachen2:

LidlRacer 08.12.2014 20:55

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1099982)
Jo, höhö, den gabs in Regensburg beim IM auch...:Cheese:
Hoffen wir, dass die Bauern mitspielen...:Lachen2:

Hab auch schon von einigem Unmut wegen der Straßensperrungen gelesen - u.a. war der Flughafen schwer zu erreichen.
Aber so lange die Scheichs Spass dran haben, wird das wohl egal sein ...

brandiruns 09.12.2014 06:59

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1099983)
Hab auch schon von einigem Unmut wegen der Straßensperrungen gelesen - u.a. war der Flughafen schwer zu erreichen.
Aber so lange die Scheichs Spass dran haben, wird das wohl egal sein ...

Unmut hast du bei wahrscheinlich jeder Veranstaltung weltweit, Menschen die sich aufregen gibt es immer ;)


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