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Meik 13.03.2011 19:45

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 547756)
Vor 25 Jahren und jetzt wieder können wir uns mit dem unbekannten ja ein wenig bekannt machen.

Was ist denn bekannt? :confused:

Kässpätzle 13.03.2011 19:49

Völlig off topic:

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547748)
Der höhere Ladedruck spart keinen Sprit, der bringt nur aus gleichem Hubraum mehr Leistung. Das was bei größeren Motoren sparen kann ist die längere Getriebeübersetzung und der geringere Anteil den der Motor - je nach Fahrer - im verbrauchsungünstigen Vollastbereich bewegt wird.

Aber das doch nur wegen dem durch den erhöhten Ladedruck erhöhten Drehmoment :Lachen2:
Denn der (hubraumgleiche) Motor mit weniger Ladedruck wird im Vergleich zu dem mit mehr Ladedruck auch bei Vollast nur im Teillastbereich bewegt.
Das ganze bringt aber bei den meisten Fahrern in der Praxis nicht viel, weil die den Zusammenhang zwischen Drehmoment, Drehzahl und Leistung nicht verstehen.
Beliebtes Beispiel:
Zitat:

Warum soll ich in den Fünften schalten? So schnell will ich doch gar nicht fahren!
:Nee:

Rassel-Lunge 13.03.2011 19:58

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547772)
Was ist denn bekannt? :confused:

http://de.wikipedia.org/wiki/Katastr...on_Tschernobyl

Zitat:

Unmittelbar nach dem Unglück und bis Ende 1987 wurden etwa 200.000 Aufräumarbeiter („Liquidatoren“) eingesetzt. Davon erhielten ca. 1.000 innerhalb des ersten Tages nach dem Unglück schwere bis absolut tödliche Strahlendosen im Bereich von 2 bis 20 Gray (Gy). Die restlichen Liquidatoren erhielten demgegenüber wesentlich geringere (sich nicht direkt auswirkende) Strahlendosen bis zu maximal etwa 0,5 (Gy), bei einem Mittelwert von etwa 0,1 Gy. Die Zahl der Liquidatoren erhöhte sich nach Angaben der WHO in den folgenden Jahren auf 600.000 bis 800.000. Die Zahl ist nicht exakt bezifferbar, da nur 400.000 Liquidatoren registriert wurden und auch deren Daten unvollständig sind. Die später eingesetzten Liquidatoren erhielten deutlich geringere Dosen. Die Liquidatoren wurden später für ihre Arbeit mit einer Medaille gewürdigt.

Im Frühjahr und Sommer 1986 wurden etwa 116.000 Personen aus der 30 Kilometer-Zone rund um den Reaktor evakuiert. Später wurden zirka 240.000 weitere Personen umgesiedelt. Für die ukrainischen Evakuierten wurde ein mittlerer Dosiswert von 17 mSv (Schwankungsbereich 0,1 bis 380 mSv) errechnet, für die weißrussischen Evakuierten ein Mittelwert von 31 mSv (mit einem maximalen Durchschnittswert in zwei Ortschaften von 300 mSv).


Und über Japan kriegen wir bestimmt auch bald eine Zusammenfassung.

Flow 13.03.2011 20:03

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 547741)
Was ich sehe :

Fuku I ist angeblich "nur das Dach weggeflogen", nicht der Reaktor in die Luft.
Radioaktives Material (in welchen Mengen) ausgetreten.

Bei Fuku III laufen wohl die Kühlversuche auf Hochtouren.
Eine Explosion droht.
Zur Kühlung wird Meerwasser reingepumpt, was verdampft und damit den Druck erhöht, so daß "kontrolliert" wieder Dampf abgelassen wird, welcher natürlich radioaktiv verseucht ist.
Radiokatives Material ist ausgetreten, erhöhte Werte wurden in der Umgbebung gemessen.

In der Umgebung von Onagawa wurden erhöhte Werte gemessen.
Die Reaktoren sind angeblich unter Kontrolle.

Beim Tokai-Reaktor ist ein Teil des Kühlsystems ausgefallen, die Lage scheint aber unkritisch.

In meiner Wahrnehmung erscheint die Lage in Onagawa "unter Kontrolle"
BBC meldet :
Zitat:

World Nuclear News has more information on the situation at the Onagawa nuclear power plant: It says a "technical emergency" was declared at 1250 after radiation levels at the site reached 21 microSieverts per hour. Within just 10 minutes, however, the level had dropped to 10 microSieverts per hour, WNN adds. The plant's three reactors remain in a safe shutdown condition at below 100C and the Tohoku Electric Power Company has reported no other issues.
Wie es aussieht, dienen die Gebäude teilweise gar als Notunterkünfte ...

Tokai finde ich bedenklich.

Fuku III sieht wohl recht kritisch aus ...


Auch wenn kein Super-GAU im Sinne einer Explosion eines Reaktors bestätigt ist, so ist Insgesamt wohl überall radioaktives Material ausgetreten.
Die Quantität und Qualität gilt es wohl noch zu bemessen und zu beziffern ...

keko 13.03.2011 20:06

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547681)
Btw., Erdbeben sind ja bekannt, ebenso Tsunamis. Warum baut man AKWs auf die Pazifikseite von Japan direkt am Meer? Alle AKWs die jetzt Probleme haben sind die die vom Tsunami getroffen wurden. Die im Landesinneren haben genauso gewackelt, laufen aber ohne solche Probleme weiter. :Nee:

Mit so einer Riesenwelle und dem darauf folgenden Ausfall der Notstrommotoren hat man halt nicht gerechnet. Beim nächsten Mal rechnet man damit und dann kommt das Problem von einer anderen Seite.

Meik 13.03.2011 20:07

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 547786)

"Bereits die Summe der nationalen Erhebungen ergibt jährlich weltweit ca. 600.000 Todesfälle."
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod

keko 13.03.2011 20:13

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547735)
Wenn man die Risiken mal vergleicht mache ich mir mehr Sorgen morgen bei einem Verkehrsunfall draufzugehen, dass eine Chemiefabrik in der Nähe hochgeht usw.. Im Vergleich kommt ein GAU eher unter ferner liefen.

Das soll nicht heißen dass Atomkraft jetzt supertoll ist, sie ist eins der vielen Dinge die wir uns und der Erde antun. :(

Du hast was ganz Entscheidendes vergessen: radioaktiv verseuchte Gegenden bleiben u.U. tausende von Jahren unbewohnbar. Ganz von genetischen Veränderungen abgesehen und dem Eingriff in die Nahrungskette, der ungeklärten Lagerung. Das sind doch die Punkte!

Rassel-Lunge 13.03.2011 20:16

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547793)
"Bereits die Summe der nationalen Erhebungen ergibt jährlich weltweit ca. 600.000 Todesfälle."
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrstod

Hey Meik,
lass uns damit aufhören. Das bringt doch nix.
Ich bin in Rage wenn grad jemand die Gefahr von atomaren Unfällen herunterspielt. Du vergleichst es mit der Gefahr von Verkehrstoten und hast vermutlich statistisch recht.

Aber wir reden ja auch nicht ernsthaft darüber ob man den Straßenverkehr abschaffen sollte oder die AKWs um Menschenleben nicht zu gefährden.

Den Menschen die in Tschernobyl gestorben sind ist Statistik vermutlich egal. Hoffentlich gibt es in Japan nicht ein Bruchteil solcher Opferzahlen. Ist ja auch so schon schlimm genug was das Beben angerichtet hat.

powermanpapa 13.03.2011 20:17

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 547798)
Du hast was ganz Entscheidendes vergessen: radioaktiv verseuchte Gegenden bleiben u.U. tausende von Jahren unbewohnbar. Ganz von genetischen Veränderungen abgesehen und dem Eingriff in die Nahrungskette, der ungeklärten Lagerung. Das sind doch die Punkte!

Ja!!

Straik 13.03.2011 20:25

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 547800)
Hey Meik,
lass uns damit aufhören. Das bringt doch nix.
Ich bin in Rage wenn grad jemand die Gefahr von atomaren Unfällen herunterspielt.

Danke:Blumen:.

Meik 13.03.2011 20:32

Zitat:

Zitat von Rassel-Lunge (Beitrag 547800)
Ich bin in Rage wenn grad jemand die Gefahr von atomaren Unfällen herunterspielt.

Die Gefahr ist groß, die will ich nicht im geringsten herunterspielen. Nur mal in das einordnen was wir sonst so treiben. Von Kriegen um Öl gar nicht erst anzufangen. :(

Alles redet über das AKW, was ist mit den unkontrollierten Bränden, Chemiefabriken, Raffinerien, Kontamination von Wasser, ... die armen Schweine in Japan haben noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen die derzeit genauso wenig einschätzbar sind. Wenn man dann hört dass man alleine in einer Stadt mit 9500 Toten rechnet ... :(

Und hier wird heute Wahlkampf mit dem "Atom" gemacht. Da geht es nur um Politik und nicht um Problemlösungen. Wie ersetzten wir langfristig AKWs und andere Dreckschleudern von Kraftwerken weltweit

Rassel-Lunge 13.03.2011 20:43

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547815)
Da geht es nur um Politik und nicht um Problemlösungen.

Das soll ja hin und wieder tatsächlich das Selbe sein.

Thorsten 13.03.2011 20:52

Politik = nicht Problemlösungen

wohl wahr ...

Straik 13.03.2011 21:57

Die Kernenergiebranche warnt vor übereilten Schlussfolgerungen: "Jeder deutsche Reaktor ist auf jeden Fall besser ausgerüstet als der in Fukushima", sagte der Präsident des Deutschen Atomforums dem "Handelsblatt". Eine Verkettung solcher außergewöhnlichen Naturkatastrophen wie in Japan sei für Deutschland nicht vorstellbar. Die deutschen Reaktoren seien "auf alle möglichen Einwirkungen von außen ausgelegt, beispielsweise auf Erdbeben und Überflutungen". Man sei "jeweils weit über das hinausgegangen, was notwendig ist, um den Einflüssen standzuhalten".

Na also, jetzt können wir wenigstens beruhigt ins Bett gehen. Hätte mich auch gewundert, wenn er gesagt hätte "Shit happens. Sowas passiert, kann man nichts machen. Wir sind auch gespannt, wo es als nächstes knallt."

powermanpapa 13.03.2011 22:09

Zitat:

Zitat von Straik (Beitrag 547858)

Na das tät mich mal im Detail interessieren

ich kenn einen der Details zu diversen Sicherheitssystemen im Fraport kennt

und was der aus dem Nähkästchen plaudert... da möcht ich nicht wissen was im Ernstfall passiert

und dann die Marketingwichser der Atomlobby....na danke
ich tät die am Reaktor antackern wenn mal wieder was doch anders kommt...................

keko 13.03.2011 22:10

Zitat:

Zitat von Straik (Beitrag 547858)

Heute kam in den Nachrichten, dass mehrere deutsche AKWs nicht mal den Aufprall eines Flugzeugs standhalten würden. Aber das passiert ja nicht und wenn, dann ist es eine Verkettung unglücklicher Umstände.

Meik 13.03.2011 22:13

Zitat:

Zitat von Straik (Beitrag 547858)
Na also, jetzt können wir wenigstens beruhigt ins Bett gehen.

Wenn die das sagen, dann brauch ich mir ja nicht die geringsten Sorgen machen. :Lachanfall:

kury 13.03.2011 22:18

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 547815)
Die Gefahr ist groß, die will ich nicht im geringsten herunterspielen. Nur mal in das einordnen was wir sonst so treiben. Von Kriegen um Öl gar nicht erst anzufangen. :(

Alles redet über das AKW, was ist mit den unkontrollierten Bränden, Chemiefabriken, Raffinerien, Kontamination von Wasser, ... die armen Schweine in Japan haben noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen die derzeit genauso wenig einschätzbar sind. Wenn man dann hört dass man alleine in einer Stadt mit 9500 Toten rechnet ... :(

Und hier wird heute Wahlkampf mit dem "Atom" gemacht. Da geht es nur um Politik und nicht um Problemlösungen. Wie ersetzten wir langfristig AKWs und andere Dreckschleudern von Kraftwerken weltweit

Ich habe jetzt einige Beiträge gelesen und ich verstehe nicht worauf Du hinaus willst. Willst Du kalkulierbare mit unkalkulierbarer Energiegewinnung vergleichen oder Tote durch Arbeitsunfälle mit Toten durch Super-Gaus oder wie?
Sowas kann man doch nicht gegeneinander aufrechnen.

kuestentanne 13.03.2011 23:06

http://morgsatlarge.wordpress.com/20...lear-reactors/

Ob das alles so stimmt, weiß ich nicht genau, aber die Dinger in Japan sind schon besser als die Soviet-AKW´s.

Helmut S 14.03.2011 07:21

Hab jetzt nicht alles gelesen ... aber my 5 Cents:

Ich habe mal ne Zeit in Südkorea und Japan gelebt und gearbeitet. Meiner Erfahrung nach sind die Dinge nicht so wie sie "in die (westliche) Welt hinaus" kommuniziert werden, sondern schlimmer.

Wasserträger 14.03.2011 07:57

Mal ne etwas andere Frage - und ich habe jetzt nicht so viel in diesem Thread gelesen und die Zeit für eine sehr ausführliche Theorie bzgl. Erdbeben, Erdplatten etc hab ich aktuell nciht....

Wir haben jetzt 3 starke Erdbeben (2x Nzl und 1x Japan) und einen Vulkanausbruch am westlichen Rand dieses Pazifischen Feuerrings mit einer scheinbar starken Verschiebung (laut GPS ist Japan jetzt wohl insgesamt 2,4m weiter östlich?).
Welchen Einfluss hat das auf den östlichen Rand dieser Platte? Sprich die Westküste von Alaska bis Feuerland? Nimmt dort dann der Druck auch zu weil die Platte weiter nach unten gedrückt wird? Oder sorgt das dort für Entlastung?

Riversider 14.03.2011 08:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 547929)
Hab jetzt nicht alles gelesen ... aber my 5 Cents:

Ich habe mal ne Zeit in Südkorea und Japan gelebt und gearbeitet. Meiner Erfahrung nach sind die Dinge nicht so wie sie "in die (westliche) Welt hinaus" kommuniziert werden, sondern schlimmer.

Deine Einschätzung, scheint leider vollkommen richtig zu sein:

http://www.welt.de/vermischtes/weltg...aktor-ein.html

Flow 14.03.2011 09:00

Zitat:

Zitat von Riversider (Beitrag 547960)
Deine Einschätzung, scheint leider vollkommen richtig zu sein:

http://www.welt.de/vermischtes/weltg...aktor-ein.html

Angeblich haben die Reaktoren (Fuku I und II) selbst gehalten ...
Zitat:

Reactor 3's primary containment vessel was not damaged in today's explosion, the UN's nuclear watchdog says.
Beruhigend ist das natürlich nicht gerade, wenn da ein Pilz nach dem anderen hochsteigt ...

Mittlerweile macht in Fukushima dann auch der Reaktor 2 Probleme

Zitat:

0629: Urgent news: Cooling functions have stopped and water levels are falling in Reactor 2 at the Fukushima 1 nuclear plant - Jiji news agency, quoted by Reuters.
Zitat:

0631: This is the first time today that we are hearing of problems in Reactor 2. This morning, there was a huge explosion at Reactor 3, and there was a blast at Reactor 1 on Saturday. But both of those reactors are said to be intact.
(Alle Quotes von BBC)

Cruiser 14.03.2011 09:03

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 547929)
Hab jetzt nicht alles gelesen ... aber my 5 Cents:

Ich habe mal ne Zeit in Südkorea und Japan gelebt und gearbeitet. Meiner Erfahrung nach sind die Dinge nicht so wie sie "in die (westliche) Welt hinaus" kommuniziert werden, sondern schlimmer.

Keine Frage!

Zensur ole.

http://www.welt.de/vermischtes/weltg...aktor-ein.html

FinP 14.03.2011 09:04

Gibt es immer mehr Erdbeben?
Nette Einschätzung.

Cruiser 14.03.2011 09:23

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 547973)
Gibt es immer mehr Erdbeben?
Nette Einschätzung.

Nette Statistik.

Ich denke, Hauptproblem ist nicht die momentane Häufigkeit der Beben, sondern das wir immer mehr risikoreiche Anlagen wie z.B. AKW´s betreiben, die - scheinbar - nicht so einfach zu kontrollieren sind, wie uns das bisher glaubhaft gemacht wurde.

Liegt ja voll im Trend unserer Zeit:
Qualität bleibt auf der Strecke, nur um weiterhin (scheinbar) Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Mein Bio-LK Lehrer sagte einen Satz, der bei mir hängenblieb:
Die Menschheit ist die Sackgasse der Evolution.

Recht hat er!

Flow 14.03.2011 09:31

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 547986)
Mein Bio-LK Lehrer sagte einen Satz, der bei mir hängenblieb:
Die Menschheit ist die Sackgasse der Evolution.

Recht hat er!

"Die Evolution" probiert viele Sackgassen aus ...

Vielen wohl schon bekannt :

Treffen sich zwei Planeten im All :
- Hey, was ist denn mir dir los ? Siehst ja beschissen aus !
- Bin krank ...
- Was haste denn ?
- "homo sapiens" ...
- Au wei, das ist wirklich 'ne ganz üble Geschichte ... aber mach dir keine Sorgen, es geht recht schnell vorbei ...

keko 14.03.2011 09:35

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 547986)
Liegt ja voll im Trend unserer Zeit:
Qualität bleibt auf der Strecke, nur um weiterhin (scheinbar) Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Ich glaube nicht mal, dass es ein Qualitätsproblem ist. Man bräuchte bei der Atomkraft halt eine 100% Sicherheit, aber die gibt es nicht. So ein Erdbeben samt Überschwemmung wird es in Deutschland wohl nicht geben, aber halt irgendwelche anderen Sachen und Verkettungen, an die niemand denkt. Das ist völlig normal.

Flow 14.03.2011 09:42

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 547993)
So ein Erdbeben samt Überschwemmung wird es in Deutschland wohl nicht geben, aber halt irgendwelche anderen Sachen und Verkettungen, an die niemand denkt. Das ist völlig normal.

Noch vor ein paar Wochen mußte ich beim Schlendern im Park "durch Maschinepistolenläufe gehen", der Gärtner erzählt, daß er streng kontrolliert wurde, da er sich verdächtigerweise nicht wie ein Tourist verhalten hätte.
Von uns schien also eine große TERROR-GEFAHR auszugehen ...
Die Atomkraftwerke scheinen dagegen absolut sicher ... sie stehen ja schließlich auch nicht am Meer, wie in Japan ...

Cruiser 14.03.2011 09:47

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 547993)
Ich glaube nicht mal, dass es ein Qualitätsproblem ist. Man bräuchte bei der Atomkraft halt eine 100% Sicherheit, aber die gibt es nicht. So ein Erdbeben samt Überschwemmung wird es in Deutschland wohl nicht geben, aber halt irgendwelche anderen Sachen und Verkettungen, an die niemand denkt. Das ist völlig normal.

Richtig.

Eigentlich wolte ich ausdrücken, das die heute immer häufiger stattfindenden Schnellschüsse, gepaart mit immensen Einsparungen an Qualität eben noch verstärkend negativ wirken.
Zusätzlich zu den "normalen"Risiken.

Straik 14.03.2011 09:48

Ich hab das mal aktualisiert:

Fuku I ist angeblich "nur das Dach weggeflogen", nicht der Reaktor in die Luft.
Radioaktives Material (in welchen Mengen) ausgetreten.

Bei Fuku III laufen wohl die Kühlversuche auf Hochtouren.
Eine Explosion droht.

Edit: auch hier ist die Hülle jetzt explodiert; das Containment scheint unbeschädigt.

In Fuku II ist die Kühlung ausgefallen, hier wird jetzt - wie bei Fuku I und II auch -mit Seewasser gekühlt.


Zur Kühlung wird Meerwasser reingepumpt, was verdampft und damit den Druck erhöht, so daß "kontrolliert" wieder Dampf abgelassen wird, welcher natürlich radioaktiv verseucht ist.
Radiokatives Material ist ausgetreten, erhöhte Werte wurden in der Umgbebung gemessen.

In der Umgebung von Onagawa wurden erhöhte Werte gemessen.
Die Reaktoren sind angeblich unter Kontrolle.

Beim Tokai-Reaktor ist ein Teil des Kühlsystems ausgefallen, die Lage scheint aber unkritisch.

Straik 14.03.2011 10:03

und noch eine Explosion in Fukushima...

Running-Machine 14.03.2011 10:04

Zitat:

Zitat von Straik (Beitrag 548006)
Beim Tokai-Reaktor ist ein Teil des Kühlsystems ausgefallen, die Lage scheint aber unkritisch.

Du meinst genauso unkritisch, wie es zunächst auch bei Fuku war? Die Ereignisse überschlagen sich ja regelrecht, verfolge das ganze bei Google News (http://www.google.de/search?q=japan&tbs=news#q=japan&um=1&ie=UTF-8&tbo=u&tbs=nws:1&source=og&sa=N&hl=de&tab=wn&fp=a bef784945e0191c)

http://www.sueddeutsche.de/panorama/...iert-1.1071579 : "Wenig später kommt die Meldung dass in Fukushima 1 in einem weiteren Reaktor das Kühlsystem zusammengebrochen ist. Die Kühlung von Reaktor 2 funktioniere nicht mehr, teilte der Kraftwerksbetreiber Tepco mit." :confused: :Nee: :(

FinP 14.03.2011 10:07

Atomkraftwerke sind nicht ungefährlich, sie sollten am Besten verschwinden - aber es sollten auch rationale und nicht nur emotionale Entscheidungen getroffen werden. Jetzt zu sagen: "Nein, danke!" ist wohl etwas zu einfach und lässt sich so nicht realisieren.

Zu einer rationalen Entscheidung gehört es, dass auch die Risiken richtig benannt und eingeordnet werden. Meik hat dies versucht.
Das Problem dabei ist, dass das Einschätzen von Risiken nicht objektiv geschieht, sondern immer emotional aufgeladen wird.

Beispiele:
- Es gibt Frauen, die haben Angst vor den Nebenwirkungen der Pille aber steigen mit wildfremden Männern ohne Kondom ins Bett.
- Wir haben Angst vor Pestizid-Rückständen auf Lebensmitteln, aber ignorieren die Risiken des Rauchens.
- Angst vor Fliegen aber nicht vorm Autofahren.

Es gibt in Deutschland jedes Jahr mehr Alkoholtote, als es europweit Tote gab, die zurückzuführen sind auf Tschernobyl.
Der Unterschied: Das eine glauben wir jeweils selbst in der Hand zu haben, dass andere ist eine Gefahr, der wir nichts entgegenstellen können. Man sucht sich schließlich die Sexualpartner aus, man raucht ja gar nicht so viel, man ist schließlich ein besonnener Autofahrer und geht mit Alkohol verantwortlich um.

Sicherheitserwägungen, die sich nur auf das gefühlte Risiko beschränken, bergen Gefahren:
Es wird viel Geld in Abwehrmaßnahmen gegen Kindesentführungen und -mißbrauch und gegen Drogenmißbrauch gesteckt, während die viel häufigeren Todesursachen bei Kindern und Jugendlichen wie Verbrennungen, Ertrinken, Ersticken öffentlich unbeachtet bleiben.

Fazit: Menschen schätzen Risiken, die sie selbst kontrollieren zu glauben, viel zu niedrig und Risiken, auf die sie keinen Einfluss haben, viel zu hoch ein.
Daher fahren wir zwar Ski, haben aber Angst vor islamistischen Terror und Asbest.
Wir haben Angst vor den Lebensmittelzusätzen der großen Konzerne, streuen uns aber Unmengen von Salz und Zucker ins Essen.

Es gibt dazu bändeweise Forschung und Populärliteratur, wie wir Risiken unterschiedlich wahrnehmen und daraus Handlung ableiten.

Mein liebster Vergleich:
Anzahl der Toten durch Terror in Europa mit der Anzahl der Verkehrstoten im gleichen Zeitraum.

Unser ganzes Leben ist davon durchzogen: Risiken durch Unterlassen sind weniger relevant als Risiken durch Handeln.
Millionen tote Kinder in Afrika (passiv) sind gefühlt akzeptabler als wenige Tote durch einen aktiven Kindsmörder.
Pharma-Unternehmen verzichten auf Markteinführung von für viele hilfreiche Medikamenten, wenn von diesen für wenige eine Gefährdung ausgeht.

Weiteres Beispiel: "Langsame" Risiken wirken gefährlicher als "schnelle" Risiken.
Es gab dazu irgendwo mal eine Beispielrechnung:
Es sterben jedes Jahr X Personen langsam durchs Rauchen. Das ist vom Risiko vergleichbar dazu, dass etwa jede 20.000ste Packung eine Zigarette enthält, die explodiert. Klingt relativ überschaubar.
Bei aber einer aktuellen Verkaufswerten orientieren Rechnung hieße das: Jeden Tag explodiert über 1000 Menschen auf der Welt die Rübe weg.
Vergleichbares Riskio, völlig unterschiedliche Einschätzung. Letzteres würde sicherlich sofort verboten.


Natürlich wirkt eine reine Risikobetrachtung mit dem aktuellen Hintergrund zynisch - ist aber notwendig, wenn man ehrlich, diskutieren möchte.

KalleMalle 14.03.2011 10:16

Wer Interesse an einer Zusammenfassung der Situation aus technischer Sicht hat, der kann hier mal reinschauen.

FinP 14.03.2011 10:16

Nur um Mißverständnissen vorzubeugen:
Ich sage oben nirgendwo, dass die Toten von Tschernobyl ein akzeptabler Preis für unseren Komfort und Wohlstand sind.

keko 14.03.2011 10:21

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 548019)
Der Unterschied: Das eine glauben wir jeweils selbst in der Hand zu haben, dass andere ist eine Gefahr, der wir nichts entgegenstellen können.

Das ist für mich auch ein gewaltiger Unterschied.
Ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn in Deutschland ein AKW durchbrennt, das nicht mal einen einfachen Flugzeugbsturz aushält oder eine Kernschmelze. Japan ist ja schön weit weg.

Straik 14.03.2011 10:21

Zitat:

Zitat von Running-Machine (Beitrag 548017)
Du meinst genauso unkritisch, wie es zunächst auch bei Fuku war?

Ich meine überhaupt nichts sondern versuche nur, den aktuellen Nachrichtenstand zusammenzufassen, weil mir der Überblick verloren geht.

Flow 14.03.2011 10:23

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 548022)
Wer Interesse an einer Zusammenfassung der Situation aus technischer Sicht hat, der kann hier mal reinschauen.

Danke ...

joo 14.03.2011 10:30

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 548019)
........

Deine Vergleiche hinken zum Teil gewaltig.
- Terrortote z. B. sind mutwillig umgebrachte Menschen.
- Vom Alkohol/Rauchen/Sex ohne Kondome kann jeder der will die Finger lassen. Das sind persönliche Entscheidungen und keine die das ganze Volk betreffen.
- Kindesmissbrauch ist wieder mutwillig.

Das kann man wirklich so nicht vergleichen. Man kann auch nicht Tote durch Naturkatastrophen mit Toten durch Menschgemachte Unfälle vergelchen.

- Autounfälle lassen sich schon eher vergleichen.


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