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Jörn 12.12.2016 20:37

Da die afrikanische Familie mitgerechnet wird, ist jenes Verhalten vernünftig, bei dem auch diese Familie möglichst vorteilhaft abschneidet.

merz 12.12.2016 21:03

in vielen Lesarten impliziert das utilitaristische Prinzip (in einer weiten Lesart) eine gewisse Art von Berechnung (von Gesamtnutzen o.ä.) - bekommst Du das irgendwie für Dich zufriedenstellend hin?


m.

Klugschnacker 12.12.2016 21:13

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1278190)
in vielen Lesarten impliziert das utilitaristische Prinzip (in einer weiten Lesart) eine gewisse Art von Berechnung (von Gesamtnutzen o.ä.) - bekommst Du das irgendwie für Dich zufriedenstellend hin?


m.

Geht diese Frage an die gläubigen oder an die nichtgläubigen Menschen? Die Nützlichkeit einer Religion ist ein häufiges Argument ihrer Befürworter. Sie spende Trost, stifte Sinn, erziehe zum Guten, schaffe Moral und so weiter.
:Blumen:

merz 12.12.2016 21:17

oh sorry, ich war in eine Nebengasse weg von der Kathedrale abgebogen, wo es mglw. um Moralbegründungen geht, nicht um Religionen und deren Nützlichkeit(en). Die Frage zum Utilitarismus (in der Ethik) treibt mich wirklich um.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278139)
So gesehen ist es gar nicht schwer, die Dinge als vernünftig oder unvernünftig einzustufen. In ethischen Fragen hat sich eine Variante davon durchgesetzt, nämlich die maximal mögliche Wohlfahrt (das Wohlergehen) für eine maximal mögliche Anzahl von Individuen als "gut" (oder vernünftig) anzusehen.

Vernünftig wäre also ein Verhalten, welches nach einer Maximierung der Wohlfahrt möglichst vieler Lebewesen strebt, über einen maximal großen Zeitraum.

W


Jörn 13.12.2016 01:59

Mich macht es ein wenig misstrauisch, dass kein Kriterium etwas gegen den Jungfrauen-Feiertag ausrichten kann -- weder Vernunft, noch Wahrheit, noch Theologie, noch Wissenschaft, noch der gesunde Menschenverstand.

Aber wenn es kein Kriterium gegen den Jungfrauen-Feiertag gibt, dann gibt es auch kein Kriterium dafür.

Wahrheit wurde von den religiösen Diskutanten als Kriterium bereits ausgeschlossen. Vernunft haben wir als untauglich erkannt. Aberglaube ist abwertend und scheidet daher aus. Theologie ist überholt. Wissenschaft ist zu sehr der Logik verhaftet. Denn wir haben auch die Logik als Kriterium ausgeschlossen.

Welches Kriterium führt also zur fliegenden Jungfrau UND unserer Bereitschaft, diese zu verherrlichen? Ich warte immer noch darauf, dass die religiöse Fraktion mal ein paar klare Kriterien auf den Tisch legt.

Die atheistische Fraktion hat genau dies bereits getan. Eins der vorgeschlagenen Kriterien war "wissenschaftlicher Fortschritt", und wir haben mehrere Personen (darunter Newton) präsentiert, die diesem Kriterium entsprechen. Wir haben kulturelle Errungenschaften vorgeschlagen, und wir haben dafür Mozart präsentiert.

Es waren klare Kriterien, und man konnte erkennen, warum die Personen diesen Kriterien entsprechen -- beides war angreifbar und daher einer Debatte zugänglich. Tatsächlich wurden die Kriterien und die Personen von den religiösen Teilnehmern auch abgelehnt, ohne eigene Kriterien zu nennen.

Mir ist nicht klar, welchen Kriterien die vorhandenen religiösen Feiertage entsprechen, und warum die dort gefeierten Personen/Mythen diesen Kriterien bestmöglich entsprechen.

trithos 13.12.2016 08:43

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278230)
Welches Kriterium führt also zur fliegenden Jungfrau UND unserer Bereitschaft, diese zu verherrlichen? Ich warte immer noch darauf, dass die religiöse Fraktion mal ein paar klare Kriterien auf den Tisch legt.

Ich fühle mich zwar weder bei "religiös" angesprochen noch bei "Fraktion", aber wie bei vielem im Leben könnte das Kriterium nicht einfach lauten: Psychologie? Da ist der formale Aufhänger (in diesem Fall fliegende Jungfrau) ziemlich wurscht, es gibt offenbar nicht nur eine Bereitschaft sondern geradezu ein menschliches Bedürfnis nach Transzendenz, das sich bei manchen/vielen in Religiosität ausdrückt.

Dass man den Menschen "psychologische Bedürfnisse" nicht mit "naturwissenschaftlichen Erkenntnissen" ausreden kann, zeigt diese Diskussion ja geradezu beispielhaft. Das funktioniert schließlich in anderen Bereichen auch nicht. Stichwort Politik: wenn das "subjektive Sicherheitsgefühl" schwindet, ist den Menschen die Kriminalitätsstatistik auch egal.

Der Mensch ist eben nicht nur Naturwissenschaft sondern auch Psychologie - Psyche - Seele?.

keko# 13.12.2016 08:50

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278230)
Wahrheit wurde von den religiösen Diskutanten als Kriterium bereits ausgeschlossen. Vernunft haben wir als untauglich erkannt. Aberglaube ist abwertend und scheidet daher aus. Theologie ist überholt. Wissenschaft ist zu sehr der Logik verhaftet. Denn wir haben auch die Logik als Kriterium ausgeschlossen.

Welches Kriterium führt also zur fliegenden Jungfrau UND unserer Bereitschaft, diese zu verherrlichen? Ich warte immer noch darauf, dass die religiöse Fraktion mal ein paar klare Kriterien auf den Tisch legt.

Die atheistische Fraktion hat genau dies bereits getan. Eins der vorgeschlagenen Kriterien war "wissenschaftlicher Fortschritt", und wir haben mehrere Personen (darunter Newton) präsentiert, die diesem Kriterium entsprechen. Wir haben kulturelle Errungenschaften vorgeschlagen, und wir haben dafür Mozart präsentiert.

Es waren klare Kriterien, und man konnte erkennen, warum die Personen diesen Kriterien entsprechen -- beides war angreifbar und daher einer Debatte zugänglich. Tatsächlich wurden die Kriterien und die Personen von den religiösen Teilnehmern auch abgelehnt, ohne eigene Kriterien zu nennen.

Mir ist nicht klar, welchen Kriterien die vorhandenen religiösen Feiertage entsprechen, und warum die dort gefeierten Personen/Mythen diesen Kriterien bestmöglich entsprechen.

Z.B. Tradition und Rituale. Diese Dinge sind wichtig, um Ordnung und Struktur ins Leben zu bekommen. Ordnung und Struktur ist wichtig, damit man feste Eckpfeiler oder wiedererkennbare Dinge und Werte hat, um die man sein Leben bauen kann. So lebt es sich einfach leichter (sofern man das mit der Ordnung und Struktur nicht übertreibt). Aus diesem Grund hat z.B. auch dieses Forum gleichbleibende Farben und Styles.

Nun kann man argumentieren, dass man das Jahr auch (natur-)wissenschaftlich aufbauen kann. Im Prinzip würde das auch gehen. Wir tauschen Mariahimmelfahrt gegen den Newtontag. Ein Problem sehe ich darin, dass es einfach braucht, um Traditionen zu schaffen. Viele Menschen würde man damit komplett überfordern. Ein weiteres ist für mich (und auf dem reite ich ständig rum), dass ich keinen Grund sehen, dass (natur-)wissenschaftlich aufzuziehen. Das ist einfach deine Brille, durch die du die Welt siehst. Man kann bewußt einen Physikfeiertag, einen Mathefeiertag, einen Buchstabenerfinderfeiertag, einen Hessefeiertag fordern, einen Internetfeiertag, einen Beethovenfeiertag, einen Kinderfeiert, einen Sportfeiertag usw. usf. und berechtigerweise auch einen Religionsfeiertag. Eigentlich für alle Dinge, die uns stark beeinflussen.

schoppenhauer 13.12.2016 09:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1278254)
Z.B. Tradition und Rituale. Diese Dinge sind wichtig, um Ordnung und Struktur ins Leben zu bekommen. Ordnung und Struktur ist wichtig, damit man feste Eckpfeiler oder wiedererkennbare Dinge und Werte hat, um die man sein Leben bauen kann.

Exakt.

Da fällt mir dann doch gleich noch die Liebe ein, auch sehr sehr wichtig fürs Leben. Wie sieht's bei der Liebe eigentlich mit Vernunft und Wissenschaft aus, schlecht vermutlich. Ist sie wahr oder eher unwahr?


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