| bergflohtri |
28.04.2022 22:56 |
Zitat:
Zitat von Koschier_Marco
(Beitrag 1657679)
Die Befehlsgewalt über die in D gelagerten A Waffen hat der SACEUR und der ist immer ein US 4 Sterne General, D darf dann derzeit mit dem Tornado die Zustellung machen und mit dem atomaren Fallout zurecht kommen.
Ich glaube auch nicht sie würden D mit A Waffen angreifen, das geht doch viel subtiler, zB Krakau nicht zu groß und nicht zu klein, dann kann man natürlich nicht gleich Moskau einäschern, wird dann halt was weiß ich Woronesch sein so wie Krakau und beide A Pilze sind dann schön von den Hauptstädten zu sehen, bevor MAD kommt also mutual assured destruction gibt es noch Zwischenstufen
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Du kennst Dich in militärischen Belangen sehr gut aus, ich im Gegensatz überhaupt nicht. Deshalb stelle ich Deine Beschreibung eines Szenarios eines Angriffes mit Atomwaffen im zweiten Absatz nicht vorab in Frage. Nur als Zivilist verstehe ich die Logik dahinter nicht, und noch weniger was daran subtil sein soll. So wie Du schreibst klingt es nach: "Wir haben Krakau vernichtet und ihr Woronesch, aber es hätte noch schlimmer kommen können wenn wir an Stelle von Krakau Warschau genommen hätten, darum durftet ihr auch noch nicht Moskau nehmen. "
Historisch betrachtet hat diese Logik mit der Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki schon einen realen Hintergrund, denn es hätte damals ja auch Tokyo sein können. Nur die weitere Betrachtung der damaligen und aus moralischer Sicht unfassbaren Geschehnisse hat nur deßhalb nicht zu einer Ächtung der USA geführt weil sie mit dem Recht des unumstritten stärkeren gehandelt haben und mit diesen beiden Greueltaten ein maßgeblicher Beitrag zur Beendigung des zweiten Weltkriegs gesetzt wurde der tatsächlich auch beendet werden musste. Die Argumentation der Amerikaner für die Atombombenabwürfe war wohl die Vermeidung einer lange dauernden Eroberung der japanischen Inseln die viele Soldatenleben gefordert hätten. Der ware Grund war vermutlich viel mehr die Machtposition als erste und einzige Atommacht mit dem damit verbundenen militärischen Potential der restlichen Welt zu verdeutlichen. Das hat dann nur nicht wie gedacht funktioniert weil die Sowjetunion die Technologie für den Bau von Atomwaffen übernommen hat.
Nur auf die heutige Situation in der Ukraine umgelegt - wo ist da die Logik? Würde die russische Führung beschließen ein militärisches Ziel der Nato anzugreifen, von mir aus als Maßnahme gegen eine Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen die von dort geliefert werden, dann wäre das wegen der Konsequenzen furchterregend aber noch nachvollziehbar. Aber der Angriff auf eine mittelgroße Stadt in Polen der eine Massenvernichtung der Zivilbevölkerung bedeutet, ohne großen militärischen Nutzen (- außer es gibt in Krakau etwas von militärischer Bedeutung dass ich nicht kenne) - da könnte sich Putin genausogut "Massenmörder" auf die Stirn eintätowieren lassen. Nicht dass er keiner wäre, aber bei den bisherigen Machenschaften der russischen Führung in der Ukraine oder früher in Tschetschenien hat die Tötung von unzähligen Menschen unter dem Deckmantel einer politischen oder militärischen Notwendigkeit stattgefunden, so dass diese historisch betrachtet zumindestens im eigenen Staat als legitim dargestellt werden kann.
Wenn der Einsatz von Atomwaffen alleine schon eine unglaubliche moralische Hürde bedeuten würde selbst wenn dieser auf ein militärisches Ziel erfolgt, wie sollte jemals die Vernichtung einer mittelgroßen Stadt in Polen oder Russland die mit einem Schlag hunderttausende zivile Menschenleben aulöscht jemals historisch gerechtfertigt werden?
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