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Klugschnacker 12.12.2016 13:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1278097)
Auch du Jörn hast letztlich nur Spott, bzw. man muss es schon fast sagen, Verachtung über, für gläubige Menschen.

Das sehe ich anders. Er hat sich mehr mit dem Glauben beschäftigt, als die meisten Menschen. Diese Auseinandersetzung, auch wenn sie kritisch ist, ist durchaus eine Form des Respekts gegenüber dem Glauben. Jörn kritisiert den Glauben, nicht die Gläubigen.

keko# 12.12.2016 13:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1278092)
Du sagst, kirchliche und evtl. neu einzuführende kulturelle Feiertage seien gleichbedeutend. Man könne also nicht zwischen dem Wahrheitsgehalt z.B. der Wissenschaften und dem Wahrheitsgehalt von Marias Himmelfahrt unterscheiden. Das meint wohl auch keko#, der darauf hinweist, dass die Erkenntnisse der Wissenschaft lediglich Modelle seien.

Manche Erklärungen beruhen auf Modellen. Z.B. ergibt die Integration von dB=k*B*dt eine stetige Funktion (Euler), mit der man diskrete Probleme (u.a. solche in der Natur) beschreibt. Also ist das schon mal nicht die Wirklichkeit (diskret <--> stetig). Überhaupt spielt die Wahrscheinlichkeit und Fehlerrechnung ja nicht selten eine große Rolle. Ich bin ein Fan von solchen Sachen, nur kapier ich nicht, weswegen man dafür einen Feiertag umwandeln sollte. Da könnte doch jeder kommen und berechtigt aufzählen, was uns fundamental beeinflusst und einen Feiertag wünschen (Musik z.B.). Wir sind doch ein Produkt vielzähliger Entwicklungen, Entdeckungen und Erfindungen der unterschiedlichsten Disziplinen.

Jörn 12.12.2016 13:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1278103)
Da könnte doch jeder kommen und berechtigt aufzählen, was uns fundamental beeinflusst und einen Feiertag wünschen (Musik z.B.). Wir sind doch ein Produkt vielzähliger Entwicklungen, Entdeckungen und Erfindungen der unterschiedlichsten Disziplinen.

Warum ist dies problematisch bei allen Disziplinen, nicht jedoch bei Religion?

MattF 12.12.2016 13:29

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278098)

Ich habe die sachliche Frage gestellt, ob es sich beim Volksglauben um Aberglauben handelt, der keine Grundlage (auch keine theologische Grundlage) hat.

Ein Glaube ist also nur ein Glaube wenn er eine theologische Grundlage hat?
Auch wenn die noch so abwegig ist, wie du ja selber dauernd behauptest?

Aberglaube hat für mich etwas abwertendes.

Ist der ursprüngliche Glaube von im Dschungel lebenden Stämmen ein Abgerglaube/Volksglaube oder ein echter Glaube?


Edit: Wikipedia schreibt zum Stichwort Aberglauben:

, seltener Aberglauben, bezeichnet abwertend einen „als irrig angesehener Glauben an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“[1] (z.B. Hexerei oder Talismane[2]), unter anderem auch eine Vorstellung vom Wirken anthropomorph gedachter dämonischer Kräfte ....

Unterstreichung von mir ;-)

Jörn 12.12.2016 13:43

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1278106)
Ein Glaube ist also nur ein Glaube wenn er eine theologische Grundlage hat?

Einigen wir uns doch einfach darauf, dass der Glaube eine Grundlage hat, egal ob theologisch oder sonstwie. Würdest Du dem zustimmen?

Letztlich gibt es logisch nur zwei Möglichkeiten:

Erstens, der Glaube hat irgendeine Grundlage. Dann darf man nach der Beschaffenheit dieser Grundlage fragen.

Zweitens, der Glaube hat keine Grundlage. Dann darf man feststellen, dass der Glaube keine Grundlage hat. Oder wäre das falsch? Oder unhöflich?

Der "moderne" Volksglaube ist problematisch, weil er weder eine Grundlage in der Theologie hat, noch eine Grundlage in der empirischen Wissenschaft. Deswegen trifft dieser Volksglaube auf Skepsis sowohl unter Theologen als auch unter empirischen Wissenschaftlern.

Die Vorstellung der "modern aufgeklärten Gläubigen", dass ihr Glaube aufgeklärter und moderner (und zutreffender) wäre als die alten Kirchenmärchen, ist also eventuell unbegründet. Wissenschaftlich ist dieser modernisierte Volksglaube auf jeden Fall unbegründet. Aber theologisch ebenfalls. Vielen Leuten ist dieser Umstand nicht bewusst.

----

Wenn Du den Begriff "Aberglaube" als abwertend empfindest (und dafür Unterstützung bei Wikipedia findest), dann können wir uns vielleicht darauf einigen, dass mir diese Abwertung gestattet ist, zumal ich ja keine realen Personen damit abgewertet habe, sondern mich allgemein auf eine bestimmte Idee/Vorstellung beziehe. Mein Ziel ist nicht die Abwertung im Sinne einer persönlichen Schmähung. Mein Ziel ist die Unterscheidung zwischen Glauben und Aberglauben; bzw. eine Debatte darüber, worin der Unterschied liegt, und ob es ihn gibt.

MattF 12.12.2016 13:47

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278110)

Wenn Du den Begriff "Aberglaube" als abwertend empfindest (und dafür Unterstützung bei Wikipedia findest), dann können wir uns vielleicht darauf einigen, dass mir diese Abwertung gestattet ist, zumal ich ja keine realen Personen damit abgewertet habe, sondern mich allgemein auf eine bestimmte Idee/Vorstellung beziehe.


Nö, in meinen Augen hast du jeden der aus der Kirche ausgetreten ist und trotzdem gläubig damit abgewertet. :Huhu:

keko# 12.12.2016 13:48

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1278105)
Warum ist dies problematisch bei allen Disziplinen, nicht jedoch bei Religion?

Ich möchte nur nicht, dass der Glaube abgewertet wird. Für manche Menschen ist er wichtig, auch wenn man das wissenschaftlich nicht fassen kann.
Und ganz aktuell: wie willst du das mit Weihnachten machen? Gegen einen Vernunfttag oder Wissenschaftstag eintauschen? Künftige Generationen werden uns auslachen mit unserer Vernunft und Wissenschaft, wo wir ihnen Müll hinterlassen, der noch Jahrtausende gefährlich ist (zig-tausende Jahre muss der Atommüll eingelagert werden und wir wissen noch nicht einmal wo). Klammerst du so was dann auch aus? Gehört doch auch zur Wissenschaft...

Jörn 12.12.2016 13:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1278111)
Nö, in meinen Augen hast du jeden der aus der Kirche ausgetreten ist und trotzdem gläubig damit abgewertet. :Huhu:

Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, wie kurz Deine Antworten auf meine Postings ausfallen. Vielleicht wurde ja für die anderen Leser deutlich, worin meine Argumentation besteht.


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