Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 1278106)
Ein Glaube ist also nur ein Glaube wenn er eine theologische Grundlage hat?
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Einigen wir uns doch einfach darauf, dass der Glaube eine Grundlage
hat, egal ob theologisch oder sonstwie. Würdest Du dem zustimmen?
Letztlich gibt es logisch nur zwei Möglichkeiten:
Erstens, der Glaube
hat irgendeine Grundlage. Dann darf man nach der Beschaffenheit dieser Grundlage fragen.
Zweitens, der Glaube hat
keine Grundlage. Dann darf man feststellen, dass der Glaube keine Grundlage hat. Oder wäre das falsch? Oder unhöflich?
Der "moderne" Volksglaube ist problematisch, weil er
weder eine Grundlage in der Theologie hat,
noch eine Grundlage in der empirischen Wissenschaft. Deswegen trifft dieser Volksglaube auf Skepsis
sowohl unter Theologen
als auch unter empirischen Wissenschaftlern.
Die Vorstellung der "modern aufgeklärten Gläubigen", dass ihr Glaube aufgeklärter und moderner (und zutreffender) wäre als die alten Kirchenmärchen, ist also eventuell unbegründet. Wissenschaftlich ist dieser modernisierte Volksglaube auf jeden Fall unbegründet. Aber theologisch ebenfalls. Vielen Leuten ist dieser Umstand nicht bewusst.
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Wenn Du den Begriff "Aberglaube" als abwertend empfindest (und dafür Unterstützung bei Wikipedia findest), dann können wir uns vielleicht darauf einigen, dass mir diese Abwertung gestattet ist, zumal ich ja keine realen Personen damit abgewertet habe, sondern mich allgemein auf eine bestimmte Idee/Vorstellung beziehe. Mein Ziel ist nicht die Abwertung im Sinne einer persönlichen Schmähung. Mein Ziel ist die Unterscheidung zwischen Glauben und Aberglauben; bzw. eine Debatte darüber, worin der Unterschied liegt, und ob es ihn gibt.