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-   -   Rechtsruck in Deutschland? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38660)

merz 29.05.2023 18:42

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1709894)
….. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten…...

2-3 Beispiele für die These?

m.

Flow 29.05.2023 19:01

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1709915)
2-3 Beispiele für die These?

m.

ChatGPT ... :Cheese: ... bietet Folgendes zur Diskussion an :
  1. Die Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung, die früher als konservativ oder moderat galt, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  2. Die Ablehnung von Gender-Mainstreaming und der Gender-Ideologie, die früher als konservativ oder traditionell galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  3. Die Forderung nach einer stärkeren nationalen Identität und Souveränität, die früher als patriotisch oder konservativ betrachtet wurde, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem bezeichnet.
  4. Die Ablehnung von Multikulturalismus und die Betonung der nationalen Kultur und Traditionen, die früher als konservativ oder moderat galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  5. Die Kritik an der EU und der Eurozone, die früher als konservativ oder euroskeptisch galten, wird heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  6. Die Ablehnung von politischer Korrektheit und die Betonung der Meinungsfreiheit, die früher als konservativ oder liberal galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  7. Die Betonung der nationalen Sicherheit und der Kampf gegen den Terrorismus, die früher als konservativ oder patriotisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  8. Die Ablehnung von Globalisierung und Freihandel, die früher als konservativ oder protektionistisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.
  9. Die Betonung der traditionellen Familie und der Ehe zwischen Mann und Frau, die früher als konservativ oder christlich galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem angesehen.
  10. Die Ablehnung von politischer Elite und Establishment, die früher als konservativ oder populistisch galten, werden heute oft als rechts oder rechtsextrem betrachtet.

Schwarzfahrer 29.05.2023 21:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1709881)
Gute Analyse - aber eigentlich recht offensichtlich:

Politikstil in Deutschland
Please, stärke die AfD
Eine Kolumne von Christian Stöcker
Die FDP tut sich innerhalb der Koalition durch Sabotage und Ablenkungsmanöver hervor. »Bild« und Union unterstützen mit populistischen Phrasen. Das nützt – absolut vorhersehbar – vor allem einer anderen Partei.


Eine Trumpisierung des politischen Diskurses durch "normale" Parteien und z.T. sogar innerhalb der sogenannten "Regierungskoalition" hätte ich in Deutschland in diesem Ausmaß lange nicht für möglich gehalten.

#FCKFDP

Gute Analyse? Oder einfach eine sehr persönliche und einseitige Meinung? Ein klares Feindbild macht die Welt immer schön einfach...
Es gibt allerdings auch andere Analysen zum aktuellen Aufschwung der AfD in den Umfragen. Wer nicht nur eine Meinung hören will, mag als Stütze zur eigenen Meinungsbildung (irgendwo dazwischen? ganz anders?) gerne auch mal die Sicht von z.B. Harald Martenstein als Gegenpol zu Stöcker zu Gemüte führen (leider Bezahlschranke):
Zitat:

Viele wenden sich der Option AfD gerade aus antitotalitären Motiven zu. Sie haben den Eindruck, dass ihr Land sich zu einem historisch neuen Typus von Diktatur entwickelt, zu einem Land, in dem Freiheit und Bürgerrechte wenig gelten, wo Privatsphäre und Widerspruch nicht mehr selbstverständlich sind, wo Spitzel hofiert, aber die westliche Zivilisation und ihre Lebensweise verteufelt werden und wo eine wirtschaftlich und sozial geradezu suizidale Klima- und Migrationspolitik als alternativlos zu gelten hat.
...
Der Union aber trauen diese Wähler nicht mehr den Mut zu, den es heute braucht, um die Interessen der Mehrheit auch mal gegen lautstarke Minderheiten zu verteidigen.

...

...es ist wirklich ein Kulturkampf im Gange, einer, bei dem die Linke seit Jahren auf der Siegerstraße reist.
...
In diesem Kampf ist es die wichtigste Waffe der Linken, jede Kritik an ihnen und jede, auch die winzigste politische Alternative, ... als „rechts“ zu diffamieren. Und „rechts“ bedeutet immer „rechtsradikal“, also „böse“. Bei „linksextrem“ dagegen denkt niemand mehr an Stalin, Mao und Pol Pot.


merz 29.05.2023 22:32

Was muss man sich eigentlich wie lange reinpfeifen um sich der A aus antitotalitären Motiven (ich zitier hier nur) zuwenden zu wollen?
(Interessant nebenbei dass Martenstein regelmässig füt Welt und Zeit schreibt - soweit ist das schon :) )
m.

Flow 30.05.2023 00:30

Dazu mal eine DeZIM-Studie

Mehr Demokratie fördern!
Mehrheit sieht Demokratie unter Druck und befürwortet
längerfristige Unterstützung der Zivilgesellschaft


Zitat:

ZENTRALE ERGEBNISSE

Knapp vier von fünf Personen sehen die Demokratie in Deutschland zunehmend bedroht.
85 Prozent der Bevölkerung wünschen sich, dass sich die Bundesregierung noch stärker für eine
lebendige und starke Demokratie einsetzt.
Eine deutliche Mehrheit befürwortet eine längerfristige finanzielle Unterstützung für zivilgesell-
schaftliche Vereine, Initiativen und Organisationen durch den Staat.
Dabei erfährt insbesondere der Einsatz für Betroffene von Diskriminierung eine hohe Zustimmung
(64 %)

keko# 30.05.2023 09:43

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1709894)
Rechtsruck in Deutschland ? Gähn. Wenn überhaupt gibt es einen Linksruck in Deutschland, weil Positionen, die noch vor ein paar Jahren als konservativ galten oder der politischen Mitte zuzuordnen waren, heute als rechts oder sogar rechtsextrem gelten. Sogar die CDU vergrünt sich um an die Grünen anschlussfähig zu sein. Aber Rechtsruck in Deutschland, ja nee is klar.

Bundesweit 17% AfD gegenüber 16% Grüne (Was würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre) ist tatsächlich kein Rechtsruck, sondern viel mehr. Im Osten sieht es noch dunkler aus. In einem Land, das vor gerade mal 2 Generationen Andersdenkende industriell ermordet hat.

Mitsuha 30.05.2023 10:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1709952)
Bundesweit 17% AfD gegenüber 16% Grüne (Was würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre) ist tatsächlich kein Rechtsruck, sondern viel mehr. Im Osten sieht es noch dunkler aus. In einem Land, das vor gerade mal 2 Generationen Andersdenkende industriell ermordet hat.

Mich wundert da nix mehr. Es liegt aber auch daran, dass halt einerseits der aufgebaute Wohlstand in Gefahr gesehen wird (und die Grünen sind hier Feindbild Nummer 1), andererseits man sich nach einfachen Lösungen für komplexe Probleme sehnt (bzw. man die Probleme gar nicht sieht bzw. sehen will, siehe Klimawandel, selbst bei sowas schauen die Leute weg: https://www.axios.com/2023/05/29/sta...rnia-wildfires ) und generell ein immer größerer "Die da oben sind die Bösen"-Denken einsetzt.

Aber warum sollte man in Deutschland eine andere Tendenz erwarten als in anderen zu Europa gehörigen (oder zu Europa gehören wollenden) Staaten? Da gibts Länder, da werden Autokraten trotz offenkundiger massiver Verfehlungen etc. gewählt... naja, "gewählt"

keko# 30.05.2023 10:18

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1709957)
....
Aber warum sollte man in Deutschland eine andere Tendenz erwarten als in anderen zu Europa gehörigen (oder zu Europa gehören wollenden) Staaten? Da gibts Länder, da werden Autokraten trotz offenkundiger massiver Verfehlungen etc. gewählt... naja, "gewählt"

DE hat(te) eine etwas andere Rolle wegen dem in der Breite relativ gut vorhandenem Wohlstand. Das ist der Kit, der vieles zusammenhält. Wenn der fehlt, geht DE den Weg, den wir aus anderen Ländern kennen. Vielleicht sogar noch konsequenter, da die Obrigkeitsgläubigkeit wohl bleibt.


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