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wolfi 14.10.2008 11:57

kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

kaiseravb 14.10.2008 12:51

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 141764)
"Bail out" nennt sich dieses Prinzip, welches wir gerade erleben und was man ganz besonders bei der Asienkriese 1997 beobachten konnte. Das Prinzip beimhaltet, dass der Staat eine Garantie für fehlgeschlagene Spekulationen gibt. Somit unterliegen Spekulanten keinen ausreichenden Regularien und sind nur dem Gewinn verpflichtet, müssen sich um Verluste also nicht schehren.

Könntest Du bitte aufhören, mit Viertelwahrheiten um Dich zu feuern? :Blumen:

glaurung 14.10.2008 12:54

Zitat:

Zitat von doldo (Beitrag 141849)
kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

Es ist wohl zumindest die Bestätigung dafür, dass "gute Nachrichten" nicht mehr komplett in der Versenkung und allgemeinen Massenhysterie verschwinden.
Jedoch gehe ich davon aus, dass es ca. bis Ende des Jahres noch turbulent bleiben wird und sich dann allmählich beruhigt.
Ausserdem ist es bei einer Bodenbildung doch meist so, dass die alten Tiefststände nochmal "getestet" werden. Also ich würde sagen, wir bekommen nochmal ne zweite Chance, um hier und da wieder günstig einzusteigen ;)
Ist jetzt aber reines Bauchgefühl meinerseits (welches nicht immer stimmen muss --> hab's letzthin geschafft, wirklich absolut punktgenau eine Position zum totalen Tiefstpunkt zu verkaufen :-)

Jansen 14.10.2008 18:47

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 141593)
Würd ich mir keine Sorgen machen, das in Deutschland verankerte Pflichsystem (gesetzliche Einlagensicherung, IMO bis 20 000 Euro) ist schon relativ dicht, und fast alle Banken sind darüberhinaus an einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds beteiligt. Hab den durchschnittlich abgesicherten Betrag jetzt nicht im Kopf, ist aber großzügig. Sparkassen und Genossenschaften zB sichern sich auch innerhalb der jeweiligen Gruppe auch gegenseitig.

Der Einlagensicherungsfonds ist so winzig, dass er grade so eine(!) mittlere Bank retten kann. Warum wurde wohl HRE nicht vom Fond rausgepaukt?


Zitat:

Zitat von RibaldCorello (Beitrag 141595)
Deshalb wird der Geldstrom jetzt wieder anlaufen, und wie ich schon sagte, vermute ich das sehr wenig von den 480 Miiliarden überhaupt angetastet werden.


480 MRD sind nicht genug um die Interbankenkredite ans Laufen zu kriegen.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141617)
Das gilt aber erstmal nur für Spareinlagen und "normale" Konten, oder? Bei Anlagen wie Aktien, Fonds, Bundeswertpapieren und Co. hat ja die Bank eigentlich gar nicht das Geld. Da sollte es doch selbst im Pleitefall keine Probleme geben, oder? :confused:

Aktien und Fonds sind Bankenunabhängig, wenn der Staat pleite ist kannst du die Nummer eh in den Wind schreiben.

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 141620)
Also ich hab´s so verstanden als wenn das Geld schon quasi als Kredit ausgezahlt wird bzw. als Bürgschaft bereitgestellt wird. D.h. der Staat muss das irgenwo hernehmen, sich ggf. auch leihen und Zinsen zahlen :Gruebeln:

Gruß Meik

Falsch.

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 141623)
Wenn ein Teil der deutschen Banken pleite sein sollten, dann ist das System so weit den Bach runter, dass Du Deine Aktien und Fonds als Klopapier benutzen kannst.

Falsch, wenn dann die Aktien der Unternehmen die pleite sind.

Zitat:

Zitat von doldo (Beitrag 141849)
kurze zwischenfrage....erleben wir gerade den turn around oder nur ein strohfeuer ?

Das Paket ist zu klein für eine dauerhafte Wende. Könnte ne Woche funktionieren, vielleicht ein paar Monate dann gehts wieder abwärts - möglicherweise gibts bis dahin aber auch ne tolle neue Blase die größer ist als die Immoblase. Dann kanns auch noch ein paar Jahre hochgehen ;) -- unwahrscheinlich. Ansonsten nächstes Rettungspaket

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 141879)
Es ist wohl zumindest die Bestätigung dafür, dass "gute Nachrichten" nicht mehr komplett in der Versenkung und allgemeinen Massenhysterie verschwinden.
Jedoch gehe ich davon aus, dass es ca. bis Ende des Jahres noch turbulent bleiben wird und sich dann allmählich beruhigt.
Ausserdem ist es bei einer Bodenbildung doch meist so, dass die alten Tiefststände nochmal "getestet" werden. Also ich würde sagen, wir bekommen nochmal ne zweite Chance, um hier und da wieder günstig einzusteigen ;)
Ist jetzt aber reines Bauchgefühl meinerseits (welches nicht immer stimmen muss --> hab's letzthin geschafft, wirklich absolut punktgenau eine Position zum totalen Tiefstpunkt zu verkaufen :-)


Schon möglich

Jansen 14.10.2008 18:48

Achja, bezüglich des Staatskapitalismus:
http://www.ftd.de/politik/deutschlan...rt/426022.html

Let the show begin

LUK 14.10.2008 23:49

@ Phlip
Meiner Kenntnis nach war die Koppelung an den Dolla nur einer der ausschlaggebenden Punkte und auch nur in Thailand, witzigerweise war ein weiteres wichtiges Ereignis das zu der Krise 1997 in Asien führte eine Spekulationsblase die platze und zwar von Imobilien..... was ein Zufall!!!! :-))

@kaiseravb
Danke für die Blumen :-)) ich hab nur bis jetzt nichts gefunden was meinen Viertelwahrheiten wiederspricht.....

noch mal einen Teil des Bail Out Prinzips zum nachlesen.
Den ganzen Artikel gibts unter
http://www.fernuni-hagen.de/FBWIWI/f.../pdf/db286.pdf. im Internet.

Die Erwartung eines Bail Out verzerrt die Anreizstruktur des Bankensektors. Durch die Garantie der
Bankeinlagen ist es aus Sicht der Banken optimal, ein risikoreiches Portefeuille zu halten und dieses
über Kredite zum Weltmarktzins zu finanzieren. Das private, d.h. von der einzelnen Bank zu tragende,
und das soziale Risiko fallen auseinander. Krugman (1998a) folgend wird unterstellt, daß das
private Risiko der Banken gleich Null ist, da sie nicht über Eigenkapital verfügen müssen. Es wird
somit von einer extrem schwachen bzw. nicht vorhandenen Regulierung des Bankensektors ausgegangen.
Für die Banken besteht dann ein Anreiz, alle potentiellen Gewinnmöglichkeiten ungeachtet
des mit ihnen verbundenen Risikos auszuschöpfen (Moral Hazard). Die Sicherung der Solvenz des
Bankensektors durch den Staat kann in dieser Situation zu einer übermäßigen, d.h. über das soziale
Optimum hinausgehende, Risikoakkumulation innerhalb des Bankensektors führen. Da auch die
ausländischen Kreditgeber ungeachtet des Risikos der finanzierten Projekte ihre Einlagen in den inländischen
Banksystemen als durch die Regierungen garantiert ansahen, kam es zudem zu einem
übermäßigen Kapitalzustrom.
Die Konsequenzen einer staatlichen Garantie von Bankeinlagen und des dadurch hervorgerufenen
Moral Hazard-Verhaltens des Bankensektors für eine Ökonomie, die eine Politik der Kapitalverkehrsliberalisierung
betreibt, wurden bereits vor Ausbruch der asiatischen Krise von McKinnon und
Pill untersucht. Die Autoren ziehen das Fazit: „The potential for disaster arises when there is moral
hazard in the capital market and international financial flows are unrestricted.“ (McKinnon/
Pill 1997; Hervorhebung im Original).

Phlip 15.10.2008 09:43

Zitat:

Zitat von LUK (Beitrag 142246)
@ Phlip
Meiner Kenntnis nach war die Koppelung an den Dolla nur einer der ausschlaggebenden Punkte und auch nur in Thailand, witzigerweise war ein weiteres wichtiges Ereignis das zu der Krise 1997 in Asien führte eine Spekulationsblase die platze und zwar von Imobilien..... was ein Zufall!!!! :-))

Ich will jetzt nicht alles zitieren. Grundsätzlich hast du recht, der Dollar peg war nur ein Ausschlagspunkt, deshalb auch Twin Crisis (Währungs- & Finanzsektor). Die Immobilien- und Aktienwerte sind damals in Asien, wie in den USA auch immer weiter gegenfinanziert worden. Soweit so gut.

Allerdings gibt es einen Unterschied: Damals haben Banken die Kredite durch die günstigen Wechselkurse des Dollars ggnüber dem Yen über Fremdkursgeschäfte gegenfinanziert. Solange der Peg an den Dollar finanzierbar war, kein Problem. Doch mit Zusammenbruch der Spekulationsblase, konnte (a) zuerst der Wechselkurs nicht mehr aufrecht erhalten werden und somit wurden (b) die Kredite, die die Banken aufgenommen hatten teurer. Die Forderungen aus dem Ausland wurden fällig gestellt und die Banken waren illiquide, so dass der Staat wie antizipiert als "lender of last resort" einsprang (Moral Hazard). Dass eine kleine Zentralbank hier nicht einspringen kann ist logisch.

Die jetzige Krise basiert nicht auf einem Wechselkursproblem und einer spekulativen Blase, sondern auf einer reinen globalen(!) spekulativen Blase, die wiederum bei manchen(!) Banken Liquiditätsprobleme basierend auf falschen Werten hervorruft.

Die aktuellen Liquiditätsprobleme bei Banken erfolgen aus der Undurchsichtigkeit der risikoreichen Wertpapiere (Vertrauensverlust der Banken untereinander). Der Bailout ist eine Reaktion auf die Krise und keine Ursache. Er wird sicherlich nicht als Blankoscheck benutzt werden, um weiter risikoreiche Geschäfte einzugehen.

Die einzige Parallele, die ich sehe, ist die mangelnde Regulierung des Marktes im Bezug auf die Investmentbanken und Finanzinstrumente.

Phlip 15.10.2008 17:27

Schwache US- Börsen drücken Dax unter 5000 Punkte :)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584345,00.html


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