Zitat:
Zitat von ThomasG
(Beitrag 1447236)
Es ist wirklich nicht unsympathisch (die ersten 10 Minuten habe ich gehört etwa), was und wie er was sagt, aber evt. hat er sich zu Anfang seiner Projekts schon anders verkauft.
Ich kenne ihn nicht, von daher kann ich nicht wirklich beurteilen, wie er so drauf ist.
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"Jeder Mensch ist liebenswert, wenn er nur zu Worte kommt." (Hermann Hesse):Blumen:
Habe mir den Pushing Limits Podcast vor einigen Wochen angehört und geb' gern nochmal die Eindrücke wieder, die sich mir damals aufgedrängt haben und da der Thread hier langsam unübersichtlich wird, zitiere ich meine damaligen Eindrücke mal selbst.
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1437534)
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Ich habe mir den Pushing-Limits Podcast gestern beim Laufen auch angehört und war danach noch sicherer, dass das Vorhaben keine realistische Erfolgschance hat, als vor den zusätzlichen Infos. Für mich kam er reichlich naiv und (für einen 31-jährigen) auch eher unreif rüber.
Für jemanden, der schon viele Jahre im Leistungssport unterwegs ist und sogar als Trainer arbeitet, hat er auch erstaunlich wenig Ahnung von sportphysiologischen Zusammenhängen.
Während des Interviews erwähnt er einmal seine in der Leistungsdiagnostik niedrige Laktatkonzentration von 1mmol/l bei 3:30er-Tempo und wähnt dies als Zeichen, dass er bei diesem Tempo noch überhaupt keine Kohlenhydrate verstoffwechselt und er dieses Tempo deshalb auch problemlos im Ironman laufen könne. Tatsächlich entsteht Laktat bei anaerober Verstoffwechslung von Kohlenhydraten, während die aerobe Verstoffwechslung von Kohlenhydraten im Citratzyklus bekanntlich ohne Laktatbildung abläuft.
Wenn man in der Leistungsdiagnostik diskriminieren will, ob jemand Kohlenhydrate oder Fette verbrennt, dann benötigt man eine Atemgasanalyse und muss sich den respiratorischen Quotienten ansehen. Die Laktatkonzentration hilft einem in dieser Beztiehung kein bisschen weiter. Sowas lernt man in Bayern normalerweise im Bio-Leistungskurs mit 18 Jahren und für einen Trainer und Ausdauer-Leistungssportler gehört es eigentlich zum Basiswissen.
Ein paar Minuten später analysiert er das Radstreckenprofil von Roth und erwähnt, dass ihm das Drücken in der Ebene auf dem Rad gar nicht liegt und er in der Relation zu anderen beim Pässefahren wesentlich besser ist. Wenn man seine geringen Wattwerte beim Radfahren von Strava im Hinterkopf hat, glaubt man ihm das auch sofort. Allerdings erzählt er einen Satz später, dass die Rother Radstrecke mit all ihren Höhenmetern ihm deshalb für sein Vorhaben besonders entgegen kommt, weil man da nicht so drücken muss!:Lachanfall:
Roth hat natürlich ein paar Höhenmeter, aber abgesehen von drei kurzen Anstiegen von je ein bis zwei Minuten, wo man mal kurz am Basebar greifen kann, ist es ein absoluter Drückerkurs!
Bei seiner Zeitkalkulation plant er das Radfahren konservativ und locker zu bestreiten, was sicher absolut richtig für einen Triathlonanfänger ist. Allerdings glaubt er, dass er mit einer lockeren Pacingstrategie bei einem Radsplit von 4:35 bis 4:40 rauskommt! Da hat man beim Zuhören das Gefühl, dass er die Rother Strecke noch nie so richtig gefahren ist, obwohl er dort wohnt.
Cameron Wurf oder Jan Frodeno als ausgewiesen starke Radafahrer würden evt. 4:35 fahren mit einer defensiven Pacingstrategie, bei jemandem wie ihm mit einer FTP weit unter 300 Watt kommen da ganz andere Zeitenbereiche raus.
Da ich selbst schon zwischen 1996 und 2005 ein paar mal in Roth in diesem Zeitenbereich (um 4:35) Radsplits gefahren bin, traue ich mir zu das zu beurteilen: 4:35 bis 4:40 ist in Roth alles andere als locker und die Laufbeine sind danach gegrillt.
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Da im Strava-Profil von Reinwand wenig bis keine Leistungsprogression innerhalb der letzten Wochen erkennbar ist,würde ich an den obigen Aussagen weiterhin festhalten und die Diskussion hier natürlich losgelöst vom Menschen Reinwand führen, primär konzentriert darauf, wie realistisch das ausgerufene Ziel ist.
Ein typischer Sub8-Athlet auf Strava ist übrigens Joe Skipper, der 2017 die Sub 8 zwar um 3 Minuten in Roth verfehlt hat, dem aber 2016 eine knappe Sub 8 gelungen ist. Skipper haut regelmäßig (zwei bis dreimal wöchentlich) Einheiten wie die folgende raus: 60km mit 359 Watt Durchschnitt bei 144er-Puls im 42er-Schnitt bei 7° Außentemperatur. So geht Sub8.
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