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-   -   Steuerhinterziehung durch Uli Hoeneß (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=27904)

MattF 12.03.2014 16:04

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1023501)
"

Bleibt also dabei, gehen wir mal wieder von den 0,9 Mio. aus, sind wir über 200qm (ist ja recht wahrscheinlich), dann wäre da fett Steuer zu zahlen.

Ja ja fett Steuer.

900.000 € minus den Freibetrag sind wir bei 500.000 € davon 15% sind wir bei 75.000 € Steuern und 825.000 auf deinem Konto wenn du verkaufst. Wo ist das Problem?

Wenn du nicht willst, gibs mir weiter :Lachanfall:

kullerich 12.03.2014 16:30

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023502)
Eigentlich ist es doch spannend, was für Hoeneß die größere Strafe wäre.

Es gibt doch nun eigentlich nur zwei Szenarien. Es fährt ein und zwar massiv oder er kommt auf freien Fuß weil seine Selbstanzeige eben wirksam wäre.

Im Fall 1 wäre er eine zeitlang von der Bildfläche, würde wahrscheinlich nur ein Bruchteil seiner Zeit absitzen, die dann im offenen Vollzug und so weiter. Buch, öffentliche Läuterung wie Käßmann und der Messias wäre auferstanden (zur Auferstehung gehört bekanntlich erst der Tod).

Im Fall 2 wäre er gesellschaftlich aber im Arsch und das auf ewig. Soviel spenden kann der gar nicht, dass man dem das wieder abkauft.

Schöner Gedankengang, kam mir so noch gar nicht. Weißt du, ob das Auswirkungen auf die Höhe der nachzuzahlenden Steuern hätte?

Zitat:

Zitat von FinP

Also, ich weiß gar nicht, was von beidem ich mir für ihn wünschen sollte.

Die andere Frage, woher das Geld kommt, beantworte ich mir selbst so:

Der FC Bayern hat eine massive schwarze Kriegskasse (und alle großen Sponsoren wissen das, denn sie haben diese schließlich gefüllt), der Fußball ist so gesehen nur das Geschäft, um das Geld portionsweise zu waschen. Das darf natürlich nicht sein. Entdeckung drohte und Hoeneß (sie oben der Messias) stirbt den Märtyrertod.
Anders kann ich mir das nicht erklären.

Naja, es gibt wenig Schöneres als eine ordentliche Verschwörungstheorie. Allerdings ist Occams Rasiermesser fast immer die bessere Methode, wenn es um Erklärungen geht.

FinP 12.03.2014 16:53

Eigentlich ist das Occams Bartschneider in Reinkultur:
Wieviele Annahmen muss man treffen, dass Hoeneß eine Steuerschuld von 60 Millionen (oberes Ende der Selbstanzeige) angehäuft haben könnte (spielsucht, wo kommt das Geld her,...)
Dagegen steht die einzige Annahme: das Geld gehört ihm gar nicht. Alles andere folgt logisch.

Pascal 12.03.2014 18:40

Zur Einlassung der Staatsanwaltschaft zur Unwirksamkeit der Selbstanzeige:

http://www.sueddeutsche.de/sport/sta...ksam-1.1910558

Ein weiterer, bisher weniger beachteter Grund zur Unwirksamkeit ergibt sich aus §371AO.

Demnach sind die hinterzogenen Steuern vollständig zu entrichten. Hoeneß hat wie bekannt 10 Millionen hinterlegt. Das klingt zunächst gut, da die Anklageschrift ihm zunächst 3,5 Millionen vorwarf. Aber: es sind nun 27,2 Millionen.

Gut, man könnte meinen Hoeness konnte dies nicht wissen. Stimmt aber nicht. Sein Anwalt Feigen meinte zu den 27,2 Millionen: "wir sind ja nicht dämlich", meinte damit davon gewusst zu haben und verwieß überdies darauf, dass dies auch schon aus der Selbstanzeige hervorging.

Das allerdings ist ein offenkundiger Wiederspruch. Denn wenn Hoeneß die Größenordnung von 27 Millionen in seiner Selbstanzeige zugegeben haben sollte (was lt. Staatsanwaltschaft nicht der Fall war), hätte er diesen Betrag auch zurückzahlen müssen. Da er dies nicht tat ist Beleg für die Unwirksamkeit.

FinP 12.03.2014 18:54

Nö, das stimmt so nicht ganz. Hoeneß muss nicht die hinterzogenen Steuern bei der Erklärung abgeben, sondern die Höhe der Erträge/Einkommen etc. Also eigentlich eine berichtigte Steuererklärung. Das FA berechnet dann die fällige Steuer und setzt eine Frist. Die muss eingehalten werden.

noam 12.03.2014 19:00

Aber mit Fristen hatte der Uli das ja nu mal so gar nicht wie man der Berichterstattung über das Verfahren entnehmen kann

FinP 12.03.2014 19:03

Auch wieder:nö. Was kann er dafür, wenn die ermittelnde Behörde die Fristen immer weiter verlängert?

Edit: da bin ich mir bei der Quellenlage übrigens nicht sicher. Hat er fristen verstreichen lassen oder hat die Behörde immer wieder neue gesetzt?

Spanky 12.03.2014 19:21

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1023528)
... (spielsucht, wo kommt das Geld her,...)
Dagegen steht die einzige Annahme: das Geld gehört ihm gar nicht. Alles andere folgt logisch.

Hmm, ich weiss nicht so recht.
Der Kerl wechselte direkt nach seine Profikarriere ins Management des FC Bayern, das war 1979. Damals war er mit 27 der jüngste Manager der Bundesliga. Mittlerweile ist er Präsident eines Vereins, wo die Spieler wie (Schweinsteiger oder Lahm) 13-14 Mio. Jahresgehalt bekommen. Denkt ihr, dass er die ganze Zeit dort für 'nen "Apfel und ein Ei gearbeitet hat"?
Nebenbei hat er 1985 HoWe Wurstwaren gegründet, eine Firma die mittlerweile 350 Mitarbeiter beschäftigt und solche Firmen wie Aldi und (testweise) McDonalds beliefert oder z.B. auch das Bierzelt Käfer auf dem Münchener Oktoberfest.
Der Typ ist mittlerweile 62 Jahre alt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich da über die Jahre richtig viel Kohle angesammelt hat (wobei der Begriff "Zinseszinseffekt" in diesem Zusammehang einen faden Beigeschmack bekommt :Cheese: ).
Und wenn ich dann höre, dass er an einem Tag 18 Mio (!!) Euro verzockt hat, dann könnt ihr euch vorstellen, dass er an vielen anderen Tagen bestimmt auch mal saftige Sümmchen gewonnen hat, auch wenn er das gerne abstreitet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann mir schon gut vorstellen, dass er ein richtig grosses Vermögen angehäuft hat (über die vielen Jahre) und dass es sich durchaus um seine eigene Kohle handeln kann.


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