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Entweder es bringt was (ist also Doping) oder es verschleiert was (also auch Doping).
Meine persönliche Meinung: Die panschen fröhlich mit ihrem Blut durch die Gegend und haben sich eine Tarnpraktik aufgebaut, die sie vorschieben können, wenn mal jemand nachguckt. Jetzt denken alle - "ach, diese Trottel denken, UV wäre nützlich". Und die "Täter" lachen sich ins Fäustchen, ob dieser Gutgläubigkeit. Ist doch wie beim Wulff - da werden irgendwelche Geschichten aufgebaut, die Herrn Wulff wie einen Trottel darstellen lassen, damit man damit ablenken kann, dass der ganz bewusst abkassiert hat. |
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Dass ich dieses Rein-und-Raus aus der Blutbahn nicht gut finde, dürfte klar sein. Grüße, Arne |
Moralisch denke ich ist der Fall klar, für jeden, der ein bisschen über den Tellerrand schauen kann und in der Lage ist, die nationale Sichtweise ("Wir,=die guten, das Ausland= die bösen Doper") ab zu legen.
Juristisch wird es natürlich nicht ganz so einfach sein, da haben Lidlrace und Klugschnacker natürlich auch recht. Gerade Pechstein hat ja gute Übung mit juristischen Winkelzügen und dem Zünden von Nebelkerzen... Die relevante Paragraphen im alten WADA-Code waren folgende: Zitat:
Er vergisst dabei den Paragraf M1.1, in dem unabhängig vom o.g. Infusionspragraph eindeutig steht, dass die Zufuhr von ...autologen (autolog heißt <vom Körper des Sportlers selbst stammend>)... Präparaten, die rote Blutzellen enthalten...verboten ist! Da im Pragraph 1.1 weder von Injektion (kleinere Mengen < 50ml) noch von Infusionen die Rede ist, müsste eigentlich klar sein, dass die Zufuhr solcher Präparate immer verboten ist, egal in welcher Menge! |
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Da steht zunächst mal, dass Blut-Doping verboten ist. Und dann werden noch verschiedene Formen davon aufgezählt. Ich weiß nicht, wo definiert ist, was Blut-Doping ist, aber offenbar zählen ja selbst (manche?) Anti-Doping-Experten dieses Verfahren nicht dazu. Hier Thieme im Originalton: Dopingexperte Thieme: UV-Strahlen im Blut ist kein Blut-Doping Jetzt hab ich aber mal ne Theorie zum Wirkmechanismus: Dass die UV-Bestrahlung die Funktion der roten Blutkörperchen direkt verbessert, kann ich mir auch kaum vorstellen. Wie Hafu schon sagt, dürften diese wohl eher geschädigt werden. Dann wäre für mich der Gedanke naheliegend, dass der Körper diese als geschädigt erkennt und zum Ersatz neue produziert. Und aus irgendwelchen Gründen produziert er mehr neue als geschädigt sind. Oder vielleicht sind sie auch nur scheinbar geschädigt, funktionieren aber trotzdem noch und es werden trotzdem zusätzliche produziert. Das hab ich mir jetzt mal als Nicht-Mediziner aus den Fingern gesogen. Gelesen hab ich darüber bisher nix. Wenn das so wäre, dann wäre es wohl tatsächlich Blut-Doping. Naheliegend fände ich weiterhin, wenn Pechsteins komische Kugelzellen solche UV-geschädigten ehemals normale Zellen wären. |
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Grüße, Arne |
Als medizinischer Laie, der gewissen Berichterstattungen (von beiden Seiten) auch mal kritisch hinterfragt), bleibt für mich unter Strich eins übrig:
Wer so etwas macht, wie die nun erwähnten 30 Sportler bzw. die darin verstrickten Ärzte, gerät leicht in Versuchung mal mehr zu machen (um es vorsichtig auszudrücken). Wie bescheuert muss ich als Arzt und Sportler sein um in einer extrem sensibilisierten Zeit (nach 2006 Fuentes), derartige Behandlungen durchzuführen? Da müsste eigentlich der gesunde Menschenverstand greifen und mir sagen, dass das (auch wenn es vielleicht damals erlaubt war) Mist ist und mir sehr wahrscheinlich irgendwann mal auf den Kopf fällt. Motto: No risk, no fun/success - oder so ähnlich. :Nee: |
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Gute Infos und gut zusammengefasst. Danke Hafu.
Fast eine Komödie, wenn es nicht so traurig wäre: "Landessportbund-Präsident Gösel warnt vor schnellen Vorverurteilungen und fordert einen sensiblen Umgang mit dem Thema Doping." Beim sensiblen Umgang hätte er sich ja gleich mal mit seinem Vize (Ausgerechnet auch noch "Vizepräsident Recht") beschäftigen können. Und wir lästern über den Doping-Umgang im Ausland... |
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Grüße, Arne |
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Man sollte sie zwar nicht lebenslang verdammen, aber so manche (auch politische Kehrtwende) und schnelle Rehabilitation ist schon sehr überraschend. Wenn ich mir die Behandlung von Betrügern in allen Lagen der Wirtschaft so ansehe, dann kommen Sportbetrüger in der öffentlichen Beurteilung meist viel schlechter weg! |
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Nur weil Doper im Ausland teilweise weich bis gar nicht fallen, fallen sie in Deutschland nicht zu hart. Da fehlt mir jegliches Mitleid. |
Als Sportler und Mensch, der 2+2 zusammenzählen kann, bilde ich mir eine Meinung aufgrund der vorliegenden Infos und da ist es für mich sonnenklar, dass hier Blutdoping im grösseren Stil und systematisch betrieben wurde.
Richter müssen da andere Masstäbe anlegen, leider handeln die Sportverbände zu gerichtsmässig, obwohl sie es überhaupt nicht bräuchten, z.B. um Startsperren anzuordnen. Ebenso klar ist mir leider, dass alle Vereinsverantwortlichen incl. NADA nach willkommenen Entschuldungsgründen suchen, traurigerweise. -qbz |
Ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür, dass es hier eigentlich um klassisches Blutdoping gehen soll.
Die Ermittlungen beruhen doch auf einem abgehörten Telefonat, in dem es ausdrücklich um die UV-Sache ging: Zitat:
Sport inside präzisiert, dass dieses Gespräch zwischen 2 Sportlerinnen stattfand, und dass Pechstein abgehört wurde. Nicht zwingend, aber naheliegend ist der Schluss, dass Pechstein dieses Gespräch über die UV-Behandlung geführt hat. |
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Auch hier zeigt sich wieder, dass die Gesetze im Bereich Doping zu schwach sind. Wir brauchen eine staerkere Beweislastumkehr, die dann uU auch mal zu Lasten fahrlaessig handelnder Unschuldiger fuehrt. Ich bin zudem dafuer, dass Dopingsperren deutlich verlaengert werden, waehrend die Integration von Dopern in der Gesellschaft verbessert werden muss. Der Ehemann darf ungeschoren die Nachbarin poppen, aber Sportbetrug wird wie Kinderschaendung verachtet? DAS kann nicht sein. Ein Kittel darf dann nicht mehr Radfahren zum Geldverdienst, aber fuer alles andere verdient er eine zweite Chance. |
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Die UV-Bestrahlung soll dem Ganzen doch nur den notwendigen (ziemlich obskuren ausserdem) Heilbehandlungsschein verleihen, meine Meinung, um Lücken in den Dopingregeln auszunutzen.
-qbz |
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Grüße! Arne |
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Er scheint zwar auch nur wie ich ins Blaue hinein zu spekulieren, aber im Gegensatz zu mir mit passender Qualifikation. |
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Nicht die Verurteilung ist entscheidend, sondern das Strafmass und die Folgen. Die drastische Ausweitung der mildernden Umstaende ist ein Weg. |
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Wenn die Sportverbände entschiedener vorgehen würden, würde der Rechtsstaat nicht verändert, es blieben den Gesperrten u.U. immer noch die ordentlichen Gerichte. -qbz |
Meiner Meinung nach sind die ausgefeiltesten Doper den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus. Deshalb ist auch der Glaube daran, dass es irgendwann einen sauberen Sport geben wird unrealistisch! Im Zweifel malt man sich die Lage schön, weil man ein paar Leute aus der zweiten Reihe und ganz selten mal einen von der Spitze entlarven kann, weil irgendwas schief gegangen ist oder weil mal einer quatscht. Ist schonmal jemandem aufgefallen, dass in den Sportarten wo richtig Geld verdient wird auch nur ganz selten mal jemand positiv ist?!
In diesem speziellen Fall... Wenn schon Haarspalterei notwendig ist, um ein Verfahren eines im Hochleistungssport tätigen Arztes vielleicht nicht als Doping zu beschreiben läuft in meinen Augen wesentliches verkehrt. Wer im Hochleistungssport tätig ist, sollte sich bemühen jede Grauzone zu vermeiden. Eigentlich ist es schon schwierig sich an die ganzen speziellen Regelungen zu halten. Wenn man also keine leistungsfördernden Absichten hat: Warum begibt man sich freiwillig in diese Grauzone?! Für irgendwas, was nichts bringt wäre es ja noch bescheuerter als wenn es was bringt. |
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Nach meinem Sprachverständnis, dient der Nebensatz dazu, Blutdoping im juristischen Sinne zu definieren, nämlich als die Zufuhr von autologen, homologen oder heterologen Blut oder Rote-Blutzell-Produkte egal welchen Ursprungs. Da die WADA keine Einschränkung macht, ab welcher Blutmenge man von Blutdoping spricht, ist auch die Zufuhr kleiner Mengen Blutes verboten. (Natürlich werden manche Anwälte so ähnlich argumentieren, wie du, lidlracer, aber das hat Walther Mayer 2002 gegenüber dem IOC und später auch den anderen Distanzen ja auch schon versucht (Hauptargument UV-Bestrahlung ist kein Blutdoping und dient nur der Infektvorsorge) und ist trotzdem letztendlich damit nicht durchgedrungen und gesperrt worden.) Spätestens seit 2002 aber hätte jeder Sportmediziner, der solche Behandlungen anbietet (und auch jeder Sportler, der gelegentlich mal einen Blick in die Zeitung wirft) sensibilisiert und vorgewarnt gewesen sein müssen, dass eine "Eigenbluttherapie" (zumindest vom IOC) als Doping angesehen und entsprechend bestraft wird. |
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Grüße, Arne |
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-qbz |
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"M1. ENHANCEMENT OF OXYGEN TRANSFER The following are prohibited: 1. Blood doping, including ..." Wenn es nicht den Sauerstofftransport verbessert, ist es m.E. kein Blutdoping. Allerdings vermute ich ja, dass es das doch tut. Hast Du eine Meinung zu meiner Wirkmechanismus-Theorie? |
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Der Wirkmechanismus beruht einzig und allein darauf, dass man Unregelmäßigkeiten im Blutbild auf die UV-Methode schieben kann, damit andere Sachen unentdeckt bleiben. |
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Ich denke, sie hätte das auf jeden Fall erwähnen müssen, und die diversen Gutachter hätten dies untersuchen können. Anscheinend wollte sie die UV-Behandlung aber verheimlichen... |
Sie hat sich die Strategie "Erbkrankheit" rausgesucht. Hätte ja auch klappen können.
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-qbz |
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Die Überschrift S6 lautet z.B. Stimulantien. Wenn man bei einem Athleten irgendeine der danach aufgelisteten verbotenen substanzen in einer noch so geringen dosierung findet, gilt er als positiv, egal ob er nun von der Substanz profitiert hat oder nicht. Dieter Baumann hat ja eine Zeit lang bei seinem Prozess auch argumentiert, dass die sehr geringe Nandrolon-Menge, die bei ihm nachgewiesen wurde, keinen anabolen Effekt gehabt hätte, aber das ist letztlich völlig irrelevant. Zu deiner zweiten Frage: UV-Strahlen haben ganz sicher eine wirkung auf lebende Zellen (und davon gibt es im blut ja bekanntlich genug), darum werden sie ja auch z.B. zur Entkeimung von Trinkwasser erfolgreich eingesetzt, indem sie die dort enthaltenen Bakterien abtöten. Das Ganze dürfte halt eine Frage der Dosis sein. Von daher halte ich es auch für nicht ausgeschlossen, dass sie die roten blutkörperchen von Pechstein so geschädigt haben, dass sie ihre Form verändert haben und anschließend mehrere Gutachter in die Irre geführt wurden. |
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1. Definition Blutdoping mittels "including" 2. Alles Aufgezählte ist verboten ... "are prohibited" 3. Alles Aufgezählte verstehen wir als "Enhancement of ..." Was wäre, wenn jemand EPO benutzt, und es bei ihm aus irgendwelchen Gründen keine Verbesserung bewirkt ... ist es dann kein Doping mehr und erlaubt ... ? ;) |
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Haupttheorie ist: Zitat:
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