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Spanky 09.11.2015 08:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1180966)
Aber in dem von dir angegeben Link steht es doch gerade eben so:
....

keko, was machst Du denn schon wieder hier im fred? :Lachanfall:

...kannst es wohl auch nicht lassen? :Cheese:

tandem65 09.11.2015 08:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1180923)
Wenn die Überlebenschance vor Ort geringer ist, als 50:50, wer läßt dann die Familie darin zurück?

Da schreibe ich doch mal ketzerisch daß die schlecht ausgebildeten Syrer rationaler mit ihren Ängsten umgehen sollen als wir klugen Deutschen mit unseren Ängsten ist für Dich selbstverständlich!?:Cheese:
Das spricht jetzt nicht gerade für uns.:(

flaix 09.11.2015 09:17

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1180976)
Da schreibe ich doch mal ketzerisch daß die schlecht ausgebildeten Syrer rationaler mit ihren Ängsten umgehen sollen als wir klugen Deutschen mit unseren Ängsten ist für Dich selbstverständlich!?:Cheese:
Das spricht jetzt nicht gerade für uns.:(

Genau! Und vor allem spricht nicht für uns das wir uns anmassen Urteile zu fällen über Menschen die in Umständen überleben die wir gar nicht kennen. Was ständige Armut, Unruhe, Zerstörung und mindestens bedrohliche Situationen mit einer Psyche machen können wir doch gar nicht einschätzen.

Und natürlich werden die jungen, vitalen vorgeschickt. Mit dem Auftrag einen Brückenkopf zu bilden und Geld nach Hause zu transferieren.

Was ist daran denn bitte unverständlich? Das ist pure Überlebenslogik.

Spanky 09.11.2015 09:19

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was mich dazu bewegen könnte, meine Frau und meine Kinder alleine in einem Kriegsgebiet zurückzulassen?!
Sorry...Never!!

flaix 09.11.2015 09:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1180944)
Es ist sicher eine paradoxe Situation, das sehe ich wie Du. Man kann nur hoffen, dass mittelfristig Frieden in Syrien und dem Irak gefunden wird. Vielleicht kann Deutschland indirekt dazu beitragen, auch wenn ich das bezweifle.

Grüße,
Arne

Deutschland könnte sogar direkt beitragen. Es müsste sich nur bewusst werden das eine Rolle in der Weltpolitik nicht beliebig aussuchbar ist.

Stichwort 1: Waffenexporte
Stichwort 2: Schutz dort geben wo er direkt gebraucht wird

flaix 09.11.2015 09:22

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1180985)
Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was mich dazu bewegen könnte, meine Frau und meine Kinder alleine in einem Kriegsgebiet zurückzulassen?!
Sorry...Never!!

ohne jeden Sarkasmus kann man dir und uns allen nur dafür gratulieren das wir uns das nicht vorstellen können.

TriBlade 09.11.2015 09:40

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1180986)
Deutschland könnte sogar direkt beitragen. Es müsste sich nur bewusst werden das eine Rolle in der Weltpolitik nicht beliebig aussuchbar ist.

Stichwort 1: Waffenexporte
Stichwort 2: Schutz dort geben wo er direkt gebraucht wird

Stichwort 1: volle Zustimmung, sollten wir in jedem Fall für sorgen. Nur muss dann jedem klar sein, die Waffen liefern andere. Es würde sich nichts an der Situation ändern. China und Rußland würde gerne und zu allen Konditionen liefern. Aber ich halte es für ein Land wie Deutschland wichtig der Welt zu zeigen, wir machen da nicht mit bei dem Export von Waffen. Wir können uns das leisten und sollten es uns leisten.

Stichwort2: Verstehe ich nicht, wo sollen wir Schutz geben? Können wir doch eigentlich nur hier und das tun wir ja auch. Nur wie ändert sich dadruch die Situation in den Herkunftsländern.

flaix 09.11.2015 09:48

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1180990)
Stichwort2: Verstehe ich nicht, wo sollen wir Schutz geben? Können wir doch eigentlich nur hier und das tun wir ja auch. Nur wie ändert sich dadruch die Situation in den Herkunftsländern.

das heikelste aller Themen: Bundeswehr im Ausland
Ohne Schutzmacht gibt es keine zivile Befriedung in der Region.
Deutschland müsste in der UNO auf ein Mandat drängen um mit einer UNO Streitmacht, Waffenruhe zu erzwingen. In dieser Waffenruhe kann dann ein politischer Prozess eingeleitet werden. Die UNO müsste den nahen Osten vermutlich für die nächsten 20-50 Jahre militärisch besetzen. Und die Führung sollte klugerweise nicht von einer der beiden oder 3 Supermächte innegehabt werden.

hanse987 09.11.2015 10:15

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1180986)
Stichwort 2: Schutz dort geben wo er direkt gebraucht wird

Ist zwar jetzt nicht direkt Schutz bieten, aber wenigstens könnte man das UNHCR unterstützen. Dieses ist komplett unterfinaziert und somit kann es seinen Aufgaben in der Region nicht mehr nachkommen. Dies ist einer der Hauptgründe warum auch viele aus Flüchtlingslager rund um Syrien fliehen.

flaix 09.11.2015 11:49

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1181000)
Ist zwar jetzt nicht direkt Schutz bieten, aber wenigstens könnte man das UNHCR unterstützen. Dieses ist komplett unterfinaziert und somit kann es seinen Aufgaben in der Region nicht mehr nachkommen. Dies ist einer der Hauptgründe warum auch viele aus Flüchtlingslager rund um Syrien fliehen.

eine Schande ist das, das dies noch nicht efolgt ist. Vergleichsweise kleines Geld.

Klugschnacker 09.11.2015 12:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1180931)
Von Aleppo (um bei deinem Beispiel zu bleiben) sind es bis zur türkischen Grenze ca. 60 km. Die Türkei ist ein recht gastfreundliches Land, wo nicht umsonst mehrere Millionen Syrer inzwischen untergekommen sind, überwiegend nicht mal in Flüchtlingslagern sondern als Teil des örtlichen Wirtschaftssystems ...

Ergänzend dazu:

"Zwei Drittel der syrischen Flüchtlingskinder in der Türkei gehen nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch (HRW) nicht zur Schule. Von den mehr als 700 000 syrischen Kindern im Schulalter seien im vergangenen Schuljahr nur rund 200 000 in den Genuss von Unterricht gekommen, hieß es in dem am Montag in Istanbul veröffentlichten Bericht. Grund seien unter anderem Sprachbarrieren und die schlechte finanzielle Situation vieler Flüchtlingsfamilien. " Quelle: focus

qbz 09.11.2015 12:56

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1180766)
Interessante Zusammenfassung der Situation Deutschlands innerhalb der EU:

http://www.tagesschau.de/inland/flue...litik-151.html

Zu dem Thema äusserte sich auch der Aussenminister Luxemburgs, das den EU-Ratsvorsitz innehat. Er warnt vor der Einführung von Grenzkonkontrollen innerhalb der EU und den EU-Zerfallsrisiken, die sich aus nationalen Egoismen ergeben, und unterstützt deutlich die Regierung A. Merkel in der Flüchtlingsfrage.

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1061763.html

keko# 09.11.2015 15:18

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1180975)
keko, was machst Du denn schon wieder hier im fred? :Lachanfall:

...kannst es wohl auch nicht lassen? :Cheese:

:Cheese:

Das Thema ist eigentlich hinreichend durchdiskutiert, die Fronten sind stabilisiert. Das Problem könnte eigentlich verschwinden ;) Letztendlich wird es sowieso Jahre dauern bis man, wie es sich entwickelt.

tandem65 09.11.2015 16:16

Hi Keko,

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1181120)
Letztendlich wird es sowieso Jahre dauern bis man, wie es sich entwickelt.

das überrascht mich jetzt. Das schliesst ja eine Katastrophe sowie merkbare Einflüsse in naher Zukunft aus.;)

keko# 09.11.2015 16:36

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1181152)
das überrascht mich jetzt. Das schliesst ja eine Katastrophe sowie merkbare Einflüsse in naher Zukunft aus.;)

Naja, Freitagnacht wäre es fast zu einer Katastrophe gekommen, als ich die Garage zuklappte, auf den Geweg trat, im Halbdunkeln in meinem Sportbeutel nach meinen Hausschlüssel suchte und dann plötzlich 4 oder 5 Flüchtlinge vor mir standen (sie sind letzte Woche in der Schulturnhalle angekommen). Ich hatte sie nicht bemerkt und sie mich wohl auch nicht, aber ich glaube, sie sind mehr erschrocken als ich. :Cheese:
Samstagmorgen marschierte die gleiche Gruppe wieder vor unserm Haus vorbei auf der Suche nach dem Supermarkt. Mein Eindruck war, dass sie halbwegs sympathisch und nicht erschöpft aussahen, aber gleichzeitig verloren rumliefen und ich spontan den Eindruck bekam, dass die Integration wohl ein wenig dauern dürfte.

tandem65 09.11.2015 17:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1181164)
Mein Eindruck war, dass sie halbwegs sympathisch und nicht erschöpft aussahen, aber gleichzeitig verloren rumliefen und ich spontan den Eindruck bekam, dass die Integration wohl ein wenig dauern dürfte.

Kein Wunder wenn Du die Einladung nicht über die Lippen bringst. ;)
Ich wüsste zu gern was die Jungs so zu der Begegnung gepostet haben. :Cheese:

Eber 09.11.2015 18:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1181175)
Kein Wunder wenn Du die Einladung nicht über die Lippen bringst. ;)
Ich wüsste zu gern was die Jungs so zu der Begegnung gepostet haben. :Cheese:

Hoffentlich nicht: wir sahen einen alten, sehr erschöpften halbwegs sympathischen Mann :Lachanfall:

JENS-KLEVE 09.11.2015 18:20

"eigentlich wollten nur einkaufen gehen, als ein Grundstücksbesitzer auf uns zu kam und bedrohlich etwas in seinem Turnbeutel suchte. Er schien jedoch nur verwirrt zu sein und machte eigentlich einen halbwegs sympathischen Eindruck. Eventuell hat er sich sogar mehr erschreckt als wir. "

keko# 09.11.2015 19:37

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1181196)
"eigentlich wollten nur einkaufen gehen, als ein Grundstücksbesitzer auf uns zu kam und bedrohlich etwas in seinem Turnbeutel suchte. Er schien jedoch nur verwirrt zu sein und machte eigentlich einen halbwegs sympathischen Eindruck. Eventuell hat er sich sogar mehr erschreckt als wir. "

Es hätte schlimm ausgehen können. Wir hätten aneinander stoßen können, er wäre an mir natürlich abgeprallt, vielleicht rückwärts auf den Gehsteig geknallt und hätte sich womöglich heftig verletzt. Jemand hätte daraufhin nach mir geforscht, diesen Thread entdeckt, meine Äusserungen gelesen und ein gewaltiger Shirtstorm wäre entstanden. Wir hätten die Stadt verlassen müssen, gar das Land. Nur Sachsen hätte uns Asyl gegeben.

tandem65 09.11.2015 20:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1181214)
Wir hätten die Stadt verlassen müssen, gar das Land. Nur Sachsen hätte uns Asyl gegeben.

Glaube ich kaum, da ist die Belastungsgrenze mit braunem Gesindel längst erreicht. Du nimmst denen da nur die Pegida-Demoplätze weg. ;):Cheese:

keko# 09.11.2015 20:17

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1181226)
Glaube ich kaum, da ist die Belastungsgrenze mit braunem Gesindel längst erreicht. Du nimmst denen da nur die Pegida-Demoplätze weg. ;):Cheese:

:Lachen2:

Die Plätze bei der Kristallnacht sind sicher begehert :( :(
http://www.dw.com/en/pegida-march-go...ary/a-18837271

qbz 09.11.2015 21:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1181236)
:Lachen2:

Die Plätze bei der Kristallnacht sind sicher begehert :( :(
http://www.dw.com/en/pegida-march-go...ary/a-18837271

danke für den Hinweis. Irgendwie traurig, dass zum 9.11.1938 eher wenig in den Medien steht und dafür der Aufhänger einer Pegida-Demo gebraucht wird.

Der Tagesspiegel schildert die persönliche Geschichte zweier jüdischen Frauen (Mutter - Tochter) und die Schwierigkeiten für die Mutter, noch rechtzeitig aus Berlin zu fliehen (nur Shangai war zu der Zeit offenbar visafrei).

http://www.tagesspiegel.de/berlin/be.../11749302.html

merz 09.11.2015 21:33

ein Blick auf einen Teil derUrsachen:

http://www.faz.net/aktuell/politik/f...-13900101.html

m.

FinP 09.11.2015 21:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1180966)
Aber in dem von dir angegeben Link steht es doch gerade eben so:

"Im Zeitraum Januar – Oktober 2015 waren 70,7% der Asylerstantragsteller jünger als 30 Jahre. Mehr als zwei Drittel aller Erstanträge wurden von Männern gestellt."

Du bist doch Mathematik-affin oder?

70% jung + 66% Mann bedeutet nicht: 70% junge Männer.

Spanky 09.11.2015 21:43

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1181256)
Du bist doch Mathematik-affin oder?

70% jung + 66% Mann bedeutet nicht: 70% junge Männer.

Beim ersten Lesen hatte ich es auch so verstanden, dass nur 2/3 der jüngeren Antragsteller (<30 Jahre) gemeint sind.

Beim zweiten Lesen steht da aber eindeutig:
Zitat:

Mehr als zwei Drittel aller Erstanträge wurden von Männern gestellt.

FinP 09.11.2015 22:12

Richtig, da steht aber nirgends, dass 70% junge Männer sind - diese These geistert aber immer wieder durch die Medien.
Vor alten Opas hat schließlich keiner Angst.

keko# 09.11.2015 22:41

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1181256)
Du bist doch Mathematik-affin oder?

70% jung + 66% Mann bedeutet nicht: 70% junge Männer.

Ich bezog mich auf deinen Satz "Gleichzeitig ist die Annahme, dass hauptsächlich junge Männer kämen übrigens nachweislich falsch." und der ist falsch, da die Gruppe der jungen Männer (16-30J) die größte Gruppe darstellt und zwar mit 116.228 Personen. Entspricht ~35% aller Antragsteller und gleichzeitig die größte Gruppe.

FinP 10.11.2015 06:14

Dann haben wir ein unterschiedliches Verständnis des Wortes "hauptsächlich". Für mich müssten dann min. 50% der ankommenden Leute junge Männer sein. Aber das ist natürlich offtopic.

TriBlade 10.11.2015 07:19

Um sagen zu können welche Gruppe von Menschen zu uns flüchtet und unseren Schutz sucht müssten wir die erst mal alle erfassen. Die Zahlen die ihr da diskutiert sind die erfassten Zahlen, aktuell kann niemand sagen wie viele Flüchtlinge wann auf welchem Wege gekommen sind. Alle Beteiligten sind sich aber einig das eine große Zahl von Flüchtlingen noch nicht registriert ist.
Wenn man die Zahlen oben bewerten will, muss man sich auch fragen, wer läßt sich aktuell registrieren? Die Falmilie mit Frau, Kind und Großeltern oder der allein reisende junge Mann der zu Familienangehörigen oder anderen Anlaufadressen hier in Deutschland will? Daher mag der Eindruck den die Bilder von der Grenzen und die erhoben Zahlen liefern durchaus unterschiedlich sein.

TriBlade 10.11.2015 07:27

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1180992)
das heikelste aller Themen: Bundeswehr im Ausland
Ohne Schutzmacht gibt es keine zivile Befriedung in der Region.
Deutschland müsste in der UNO auf ein Mandat drängen um mit einer UNO Streitmacht, Waffenruhe zu erzwingen. In dieser Waffenruhe kann dann ein politischer Prozess eingeleitet werden. Die UNO müsste den nahen Osten vermutlich für die nächsten 20-50 Jahre militärisch besetzen. Und die Führung sollte klugerweise nicht von einer der beiden oder 3 Supermächte innegehabt werden.

In der Tat das heikelste Thema überhaupt: Ich bin gegen jede Form der gewaltsamen Auseinandersetzung. Darauf wird es aber bei einem "erzwingen der Waffenruhe" hinauslaufen. Wer soll das verantworten? Dass wir bewußt Menschen in einen bewaffneten Konflikt schicken damit diese dort getötet werden oder töten müssen. Für mich überhaupt keine Lösung.
Selbst wenn wir genügend Freiwillige (warum sind die wohl freiwillig) finden würden, dauert ein dortiger Friedensprozeß mehrere Jahrzehnte. Wer soll das bezahlen noch dazu bei einem ungewissen Ausgang. Egal wie wir die Situation in den Ländern verändern. Wir werden dort auf absehbare Zeit keinen Wohlstand im Vergleich mit der EU und den USA hinbekommen. Dies führt immer zu einer Gruppe von "Verlierern" die nur all zu leicht von irgendwelchen Ideologien (dazu zählen für mich auch die Religionen) instrumentalisiert werden können um den Friedensprozeß zu unterlaufen.

keko# 10.11.2015 08:01

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1181294)
Dann haben wir ein unterschiedliches Verständnis des Wortes "hauptsächlich". Für mich müssten dann min. 50% der ankommenden Leute junge Männer sein. Aber das ist natürlich offtopic.

Ja, stimmt schon. Allerdings ist eine Behauptung wie "hauptsächlich junge Männer" auch ungenau, weil man gar nicht sagt, von was man konkret ausgeht und nicht sagt, was junge Männer sind. Man müsste behaupten "Unter allen ankommenden Männern sind mehr als die Hälfte unter 30 und über 16". Dann gäbe es auch keine Diskussionen.

qbz 10.11.2015 08:52

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1181300)
In der Tat das heikelste Thema überhaupt: Ich bin gegen jede Form der gewaltsamen Auseinandersetzung. Darauf wird es aber bei einem "erzwingen der Waffenruhe" hinauslaufen. Wer soll das verantworten? Dass wir bewußt Menschen in einen bewaffneten Konflikt schicken damit diese dort getötet werden oder töten müssen. Für mich überhaupt keine Lösung.
Selbst wenn wir genügend Freiwillige (warum sind die wohl freiwillig) finden würden, dauert ein dortiger Friedensprozeß mehrere Jahrzehnte. Wer soll das bezahlen noch dazu bei einem ungewissen Ausgang. Egal wie wir die Situation in den Ländern verändern. Wir werden dort auf absehbare Zeit keinen Wohlstand im Vergleich mit der EU und den USA hinbekommen. Dies führt immer zu einer Gruppe von "Verlierern" die nur all zu leicht von irgendwelchen Ideologien (dazu zählen für mich auch die Religionen) instrumentalisiert werden können um den Friedensprozeß zu unterlaufen.

Ein gewaltsames Erzwingen der Waffenruhe würde ich ebenfalls ablehnen. Die Soldaten wären terroristischen Selbstmordattentaten ausgesetzt und es brächte keinen wirklichen Frieden. Der erste Schritt für die Menschen dort wäre ein sofortiger allseitig vereinbarter Waffenstillstand.

Das Hauptproblem im ehemaligen Libyien, Syrien, Irak besteht im Fehlen einer staatlichen zentralen Ordnungsmacht, die breite Akzeptanz bei allen "Fraktionen" findet, und im Zerfall dieser Staaten in einzelne sich bekriegende Regionen.

Leider ist zu vermuten, dass dies dem Interesse indirekt beteiligter Staaten im Nahen Osten incl. der Grossmächte entspricht und allein der Flüchtlingsdruck und die Intervention der UDSSR (die ich kritisiere) brachten den Westen jetzt dazu, im ersten Schritt alle ausländischen indirekt beteiligten Parteien an einen Tisch zu bringen. (in Wien).

PS.
(Die Krake IS wird IMHO weiter wachsen und lässt sich wie bei allen "asymmetrischen" Kriegen nie allein mit Militär besiegen. Das Kalifat des IS ist eine internationale poltische Bewegung)

flaix 10.11.2015 10:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1181335)
Ein gewaltsames Erzwingen der Waffenruhe würde ich ebenfalls ablehnen. Die Soldaten wären terroristischen Selbstmordattentaten ausgesetzt und es brächte keinen wirklichen Frieden. Der erste Schritt für die Menschen dort wäre ein sofortiger allseitig vereinbarter Waffenstillstand.

ich spreche mal ganz direkt: es muss allen dort lebenden Menschen klar gemacht werden das wer sich terroristischen Banden anschliesst sofort erschossen wird. Dann gibt es auch ein Sicherheitsgefühl bei der zivilen Bevölkerung und sie können anfangen ihre Zwistigkeiten zu diuskutieren statt befürchten zu müssen das der Gegenüber die Kalschnikow argumentativ einsetzt



Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1181335)
Das Hauptproblem im ehemaligen Libyien, Syrien, Irak besteht im Fehlen einer staatlichen zentralen Ordnungsmacht, die breite Akzeptanz bei allen "Fraktionen" findet, und im Zerfall dieser Staaten in einzelne sich bekriegende Regionen.

ich finde hier beschreibst du ganz genau warum dein erster Punkt ohne Intervention nicht funktionieren kann. Diese Ordnungsmacht muss erst geschaffen werden und darf keiner der Interessenparteien angehören

TriBlade 10.11.2015 11:05

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1181386)
ich spreche mal ganz direkt: es muss allen dort lebenden Menschen klar gemacht werden das wer sich terroristischen Banden anschliesst sofort erschossen wird. Dann gibt es auch ein Sicherheitsgefühl bei der zivilen Bevölkerung und sie können anfangen ihre Zwistigkeiten zu diuskutieren statt befürchten zu müssen das der Gegenüber die Kalschnikow argumentativ einsetzt

ich finde hier beschreibst du ganz genau warum dein erster Punkt ohne Intervention nicht funktionieren kann. Diese Ordnungsmacht muss erst geschaffen werden und darf keiner der Interessenparteien angehören

Ich spreche es mal ganz direkt aus: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Ein Sicherheitsgefühl mit sofortigem erschießen herbeizuführen:confused: :confused: :confused:

Ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll:confused: :confused: :confused:

flaix 10.11.2015 11:11

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1181398)
Ich spreche es mal ganz direkt aus: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Ein Sicherheitsgefühl mit sofortigem erschießen herbeizuführen:confused: :confused: :confused:

Ich weiß nicht was ich dazu schreiben soll:confused: :confused: :confused:

weiss schon, das ist eine sehr kontroverse Position und ich habe sie auch ganz bewusst einmal so klar und alleinstehend ausgedrückt . Denn ganz nüchtern zu Ende gedacht....was bleibt denn übrig wenn eine Minderheit, eine Mehrheit terrorisiert? Dialog mit Verbrechern hat leider noch nie funktioniert.

Ich weiss dazu keine Lösung ausser so etwas. Das Erstarken des IS fällt auch merkwürdigerweise zusammen mit der Einstellung der Opeartion Enduring Freedom. Das gibt mir zu Denken.

TriBlade 10.11.2015 11:53

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1181401)
weiss schon, das ist eine sehr kontroverse Position und ich habe sie auch ganz bewusst einmal so klar und alleinstehend ausgedrückt . Denn ganz nüchtern zu Ende gedacht....was bleibt denn übrig wenn eine Minderheit, eine Mehrheit terrorisiert? Dialog mit Verbrechern hat leider noch nie funktioniert.

Ich weiss dazu keine Lösung ausser so etwas. Das Erstarken des IS fällt auch merkwürdigerweise zusammen mit der Einstellung der Opeartion Enduring Freedom. Das gibt mir zu Denken.

Ich finde es gut das du da so offen und ehrlich bist:Blumen:

Dann will ich das auch mal sein, ich beurteile das nicht so viel anders als Du, einzig mein Rückschluss ist ein anderer.

Wir sollten uns da komplett raushalten, wir helfen so vielen Menschen wie wir können. Müssen aber erkennen allen können wir nicht helfen und ansonsten gibt es von uns keine Waffen aber eben auch kein militärisches Eingreifen. Wir können diese Probleme nicht lösen, nicht mit und auch nicht ohne Waffengewalt.

Was gegen meine Position sprechen könnte, dass ein dann erstarkendes Regime IS oder wie auch immer sich die Verbrecher nennen, ein ernstes Problem für unseren Frieden darstellt, welchem wir dann doch zur Selbstverteidigung mit Waffengewalt entgegen treten müssen. Da könnte es besser sein, so wie Du vorschlägst jetzt bereits in diese Länder zu gehen und das Regime nicht so stark werden lassen. Letztlich läuft es immer auf Gewalt hinaus, fürchte ich, ich bin da sehr pessimistisch.

qbz 10.11.2015 12:00

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1181386)
ich spreche mal ganz direkt: es muss allen dort lebenden Menschen klar gemacht werden das wer sich terroristischen Banden anschliesst sofort erschossen wird. Dann gibt es auch ein Sicherheitsgefühl bei der zivilen Bevölkerung und sie können anfangen ihre Zwistigkeiten zu diuskutieren statt befürchten zu müssen das der Gegenüber die Kalschnikow argumentativ einsetzt

ich finde hier beschreibst du ganz genau warum dein erster Punkt ohne Intervention nicht funktionieren kann. Diese Ordnungsmacht muss erst geschaffen werden und darf keiner der Interessenparteien angehören

Ich finde beide Optionen bewirken das Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist. Damit kann man in einem asymmetrischen Krieg keine Erfolge erzielen. Die Führung des IS lernte sich kennen und radikalisierte sich in einem irakischen amerikanischen Gefängnis, wo sie erst zu Terroristen wurden.

flaix 10.11.2015 12:02

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1181417)
....

da haben sich ja auch schon andere Leute eine Meinung gebildet.
Ich bin im Grunde Anhänger des Neokonservativismus.
Eine kritische Diskussion hierzu : http://www.zeit.de/online/2006/36/ne...ismus-usa-pnac
Mein Eindruck ist, das alles schlechter wurde seit man dieser Doktrin nicht mehr folgt.

flaix 10.11.2015 12:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1181420)
Ich finde beide Optionen bewirken das Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist. Damit kann man in einem asymmetrischen Krieg keine Erfolge erzielen. Die Führung des IS lernte sich kennen und radikalisierte sich in einem irakischen amerikanischen Gefängnis, wo sie erst zu Terroristen wurden.

eine Legende.
das waren die schon vorher. möglicherweise haben sie sich neu vernetzt.

Joerg aus Hattingen 10.11.2015 12:11

Das, was man dort tun müsste und was man realistisch in dem Gebiet machen kann, sind zwei völlig verschiedene Sachen.
Diesen Konflikt schnell beenden ginge wahrscheinlich nur mit Waffengewalt, under der Ägide der UNO. Dieser 'Friede' würde die Bezeichnung nicht verdienen, wäre aber wohl immer noch besser als der jetzige Zustand.
Das dürfte aber so ziemlich jeder Interessenslage von jeder an dem Konflikt beteiligten Partei widersprechen, Es geht nicht nur um den IS. Assad, unterstützt von Putin, die Sunniten von Saudi Arabien, die Schiiten vom Iran, die Kurden von der EU und den USA...
Wer sieht da im Moment realistische Möglichkeiten, die Gewalthandlungen kurzfristig einzustellen.


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