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keko# 28.04.2022 13:06

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1657597)
...

Auch an dich die Frage, mit welchen Argumenten möchtest du Putin zur Aufgabe seiner Kriegshandlungen überreden?

Um was es Putin geht, weiß man doch. Selbst ich habe das mittlerweile mitbekommen.
Diese Forderungen muss man aufnehmen und Schritt für Schritt sich auf Minimalforderungen einigen. Das sind doch Basic! Passiert ständig und überall.

Geht man davon aus, dass Putin den kompletten Osten und noch mehr haben will und vor nichts zurückschreckt, ja dann können wir uns das natürlich sparen und gleich offiziell einen Krieg mit Russland beginnen.

dr_big 28.04.2022 13:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1657599)
Um was es Putin geht, weiß man doch. Selbst ich habe das mittlerweile mitbekommen.
Diese Forderungen muss man aufnehmen und Schritt für Schritt sich auf Minimalforderungen einigen.

Kannst du diese konkret benennen?

keko# 28.04.2022 13:10

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1657600)
Kannst du diese konkret benennen?

Natürlich könnte ich das. Ich gehe davon aus, du kannst das auch.
Wenn nicht, dann informiere dich. Das habe ich in den letzten Wochen auch gemacht.

:Blumen:

sabine-g 28.04.2022 13:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1657599)
Um was es Putin geht, weiß man doch. Selbst ich habe das mittlerweile mitbekommen.
Diese Forderungen muss man aufnehmen und Schritt für Schritt sich auf Minimalforderungen einigen.

Das klingt so einfach.
Putin sitzt in einem Hamsterrad aus dem er nur rauskommt, wenn er seinem Volk einen Erfolg verkaufen kann.
Er hat einen Krieg angefangen und er WILL ihn gewinnen, ein Ende durch Verhandlung ist für ihn eine Niederlage.
Er will beweisen, dass sein Militär das hinkriegt was er angezettelt hat.

keko# 28.04.2022 13:16

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1657602)
Das klingt so einfach.
Putin sitzt in einem Hamsterrad aus dem er nur rauskommt, wenn er seinem Volk einen Erfolg verkaufen kann.
Er hat einen Krieg angefangen und er WILL ihn gewinnen, ein Ende durch Verhandlung ist für ihn eine Niederlage.
Er will beweisen, dass sein Militär das hinkriegt was er angezettelt hat.

Ja, das muss man natürlich mit beachten. Putin kann Europa unbewohnbar machen. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Ober sticht Unter, so ist es nun mal.

Man muss von der Realität ausgehen und nicht von dem, was man gerne hätte.

Hafu 28.04.2022 13:20

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1657537)
Und davon gibt es sehr viele Beispiele, von denen teilweise ganze Regionen betroffen sind. Gestern bei Plusminus wurde das Beispiel Schwendt angeführt. Dort gibt es eine Raffinerie, die auf die Verarbeitung russischen Öls ausgelegt ist und mit ihren Produkten nicht nur weite Teile Ostdeutschlands sondern auch teilweise Polen versorgt. Weiter ist diese Raffinerie einer der größten Arbeitgeber der Region.

Wenn man jetzt von heute auf morgen das russische Öl abdreht, wäre nicht nur die Region wirtschaftlich tot, sondern die Versorgung mit Kraftstoffen im Osten würde wackeln.
...

In der von dir genannten Region gibt es zwei Raffinerien, die auf die Verarbeitung von russischem Öl ausgelegt sind und die sich bislang das Öl aus der Druschba-Pipeline aufgeteilt haben. Neben der Raffinerie in Schwedt ist das noch die Raffinerie in Leuna, die nach der Wende vom französischen Konzern Total aufgekauft und ausgebaut worden ist.

Diese zweite Raffinerie hat schon vor vier Wochen angekündigt, Ende des Jahres komplett aus dem Bezug russischen Öls auszusteigen und hat schon jetzt den Ölbezug auf das Minimum gekürzt, soweit es die laufenden Verträge erlauben.

Stattdessen wird in dieser Raffinerie jetzt und sukzessive in der Zukunft Öl aus Tankern, die in Danzig anlanden, verarbeitet werden. Die Treibstoffversorgung der Total-Tankstellen in Polen und im Osten Deutschlands bleibt trotzdem gewährleistet und es sind vorerst auch keine Entlassungen in dieser Raffinerie geplant.
Dieses Beispiel zeigt sehr gut, dass es zwar nicht trivial aber trotzdem durchaus möglich ist, eine Raffinerie in relativ kurzer Zeit technisch für die Verarbeitung von Öl aus anderen Regionen, das bekanntlich anders zusammengesetzt ist, umzurüsten. Frankreich verfährt auch im Inland genauso und war vom Beginn des Angriffskrieges an wesentlich konsequenter, was das Energiembargo gegen Russland angeht, als es Deutschland war.

Die Raffinerie in Schwedt könnte selbstverständlich denselben Schritt gehen wie es die Raffinerie in Leuna freiwillig getan hat. Allerdings gehört Schwedt dem russischen Ölkonzern Rosneft, der so einen Schritt natürlich nicht freiwillig tun wird. Damit die Druschba-Pipeline trocken gelegt wird, sind daher Schritte des deutschen Staates notwendig, die zum Glück von Habeck mittlerweile in die Wege geleitet worden sind, die sich aber durchaus noch beschleunigen ließen.

Hafu 28.04.2022 13:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1657584)
...
1. NATO-Mitgliedschaft der Ukraine
Ein Kompromiss könnte darin bestehen, dass die Ukraine für eine bestimmte Zeit kein Mitglied der NATO wird. Oder dass die Ukraine zwar Mitglied wird und durch die Beistandsverpflichtung der NATO-Staaten geschützt ist, aber dass keine NATO-Waffen in der Ukraine stationiert werden.
...

Die NATO-Mitgliedschaft war vor dem Krieg nicht ansatzweise geplant. Die Ukraine war nicht mal Beitrittskandidat, was aktuell Bosnien, Montenegro und Serbien sind.. Das ist also ein Schattenargument bzw. Die Ukraine hatte sich vor dem Krieg duirchaus eine Mitgliedschaft gewünscht, die vor 15 Jahren v.a. von Merkel blockiert worden war.

Nichtsdestoweniger war der Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft Teil der Verhandlungsmasse und Zelensky hat ausdrücklich angeboten im Fallen von anderen Sicherheitsgarantien für sein Land auch für die fernere Zukunft auf die NATO-Mitgliedschaft zu verzichten.

Hafu 28.04.2022 13:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1657566)

Allerdings geht es heute nur um russisches Öl, weil das viel wichtiger für die Finanzen des russischen Staates ist (erst recht wegen der kriegsbedingt erhöhten ölpreise, die Putin täglich eine fette Kriegsdividende in die Kassen spült) und viel leichter für Deutschland zu ersetzen wäre als russisches Gas. Mit Öl werden keine Schmelzöfen betrieben.

Zur Situation beim Gas gibt es bei "Lage der Nation" ein sehr schönes ausführliches Interview mit Klaus Müller, dem Chef der Bundesnetzagentur, das auch mir einige neue Aspekte nähergebracht hat. Der Gasausstieg ist ohnehin geplant und wird nach meiner Einschätzung ohnehin, wie der einseitig zugedrehte Gashahn für Polen am Dienstag gezeigt hat, früher kommen als es unserer Regierung lieb ist. Putin wird ganz sicher nicht warten, bis wir uns in aller Ruhe neue Gasquellen erschlossen haben und Flüssiggasterminals gebaut haben, sondern wird Deutschland das Gas abdrehen, wenn es uns am meisten weh tut, mutmaßlich mittein in einer Heizperiode. Mit etwas anderem zu rechnen wäre blauäugig. Für diese Situation (und für Firmen, die keine Anlagenstillstände verkraften würden) gibt es aber längst Notfallpläne, die dafür sorgen, dass diejenigen, die dann das Gas am notwendigsten benötigen auch bei gekappten Pipelines auch noch Gas aus den vorhandenen Speichern bekommen werden.


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