Schwarzfahrer |
14.11.2019 12:26 |
Zitat:
Zitat von LidlRacer
(Beitrag 1493059)
Niemand fordert Maßnahmen, die solche Folgen hätten.
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Tja, das sieht aber nicht jeder so. Forderungen nach Abschaltung aller Kohlekraftwerke innerhalb von wenigen Jahren (also noch schneller, als an sich geplant) gibt es schon, z.B. von FFF. Und ob dann die vorhandene und bis dahin ausbaubare Versorgung für die Grundlast reicht, ist offenbar heiß umstritten. Die einen sehen es optimistisch, daß genug Restkapazität und Importstrom verfügbar ist, andere sehen es deutlich kritischer, vor allem wegen der Netz(frequenz)stabilität, die ein bei einem höheren Anteil von schwankender Stromproduktion und ohne große Speicher schwieriger zu halten ist.
Wenn ich auf den Agorameter schaue (man kann die einzelnen Träger schön ein/ausblenden), sieht es für mich so aus, daß die aktuelle installierte Leistung die Lücke kaum schließen kann. Zwar können Gaskraftwerke, die bisher nur teilweise Ausgelastet sind, ein Teil der Kohle übernehmen, aber für alles (Kohle + Atomausstieg) reicht es vermutlich nicht. Wind wird so schnell auch nicht weiter ausgebaut (wegen der aktuellen Diskussion um Abstandsregeln leider noch langsamer, als möglich wäre). Ob dann importierter Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus Polen die Lösung ist? Oder doch "flexible Verbrauchssteuerung", wie temporäre Abschaltungen euphemistisch bezeichnet werden.
Wen Details interessieren, kann hier wochenweise den Verlauf der deutschen Energieproduktion dieses Jahres nachschauen, und Details erfahren, wie aktuell die Schwankungen in den Regenerativen ausgeglichen werden, technisch wie auch bzgl. Kosten. Ich finde darin schon beeindruckend, daß meistens in der Summe über 30 % des Stromes regenerativ entsteht, aber noch interessanter sind die Schwankungsbreiten und die daraus resultierenden Aktionen und Risiken.
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