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keko# 29.08.2023 09:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1720094)
Man muss die Merrit-Order entsprechend abändern (ausserdem die Netzentgelte gerecht gestalten), dann verbilligt sich der Strompreis für alle umgehend, was ich hier wiederholt gefordert / vorgeschlagen habe. Nun hat immerhin Frau Schwesig als einsame Ruferin das befürwortend in die Debatte gebracht, aber Minister Habeck will lieber weiterhin unsere Steuermittel an die grossen Konzerne und Aktionäre verschenken, was er schon unsinnigerweise mit den verschenkten Milliarden für die Riesen-Oligopole Intel / TSMC getan hat. Er sollte sich lieber fürs versprochene "Klimageld" (finanzielle Entlastung für CO2-Preis) engagieren und ein solches verabschieden lassen, dann steigt der Konsum und die Nachfrage (--> Wachstum), statt Strom-Subventionen an die Konzerne und damit von unten nach oben umverteilen zu wollen, was das Wachstum weiter beschädigen wird.

Er argumentiert ja, es ginge immerhin um 2500 Betriebe, die davon profitieren würden und an denen viele Mitarbeiter und Subunternehmen dranhängen. Letztendlich stellt er offen die Frage, ob die energieintensive Großindustrie (sagt man das so?!) in DE überhaupt eine Zukunft hat. Würde man zu lange warten, würde sich die Frage bald nicht mehr stellen, da Unternehmen dann einfach mit den Füssen abstimmen. Möglicherweise ist das auch längst entschieden und man wirft noch ein paar Milliarden hinterher.

qbz 29.08.2023 10:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720099)
Er argumentiert ja, es ginge immerhin um 2500 Betriebe, die davon profitieren würden und an denen viele Mitarbeiter und Subunternehmen dranhängen. Letztendlich stellt er offen die Frage, ob die energieintensive Großindustrie (sagt man das so?!) in DE überhaupt eine Zukunft hat. Würde man zu lange warten, würde sich die Frage bald nicht mehr stellen, da Unternehmen dann einfach mit den Füssen abstimmen. Möglicherweise ist das auch längst entschieden und man wirft noch ein paar Milliarden hinterher.

Ich denke, letzteres ist schon der Fall. Infolge des Gaspreisschocks sind schon Kapazitäten verlagert worden.

Bei der Strompreisbremse gilt doch jetzt schon eine deutliche Bevorzugung der grossen Unternehmen: Wer mehr als 30.000 kWh im Jahr verbraucht, dem wird der Strompreis auf 13 Cent des Netto-Arbeitspreises gedeckelt. Das gilt für 70 Prozent des vorherigen Verbrauchs. Für den darüber hinausgehenden Verbrauch müssen Unternehmen den Marktpreis bezahlen. Für den privaten Haushaltes sind es hingegen 40 Cent, also ein deutlicher Unterschied in der Subventionshöhe.

Der 5 Cent Vorschlag für Industriekunden geht jetzt noch extrem deutlich über die bisherige Strompreisbremse von 13 cent (bis 70 % des Verbrauchs) hinaus. Die notwendigen Subventionskosten schätzt das BMWK bis 2030 auf satte ca. 30 Milliarden, anhand der Strompreisfutures taxiert. Der Staat / Steuerzahler finanziert damit die Aktionäre der Energie-Oligopole.

Ich fordere als Rentner auch einen Strompreis von 5 cent. :). Merrit-Order aufheben, Netzentgelte verändern sowie Klimageld wäre wirtschaftlich vernünftig u. stimulierend.

keko# 29.08.2023 14:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1720111)
Ich denke, letzteres ist schon der Fall. Infolge des Gaspreisschocks sind schon Kapazitäten verlagert worden.

Bei der Strompreisbremse gilt doch jetzt schon eine deutliche Bevorzugung der grossen Unternehmen: Wer mehr als 30.000 kWh im Jahr verbraucht, dem wird der Strompreis auf 13 Cent des Netto-Arbeitspreises gedeckelt. Das gilt für 70 Prozent des vorherigen Verbrauchs. Für den darüber hinausgehenden Verbrauch müssen Unternehmen den Marktpreis bezahlen. Für den privaten Haushaltes sind es hingegen 40 Cent, also ein deutlicher Unterschied in der Subventionshöhe. ....

Big Food, Big Oil, Big Chemical, Big Pharma und seit einigen Jahren Big Tech. Von oben gedacht läuft es doch recht gut: Ich Depp dachte bis vor einigen Jahren noch, dass es ein Unglück wäre, wenn z.B. der Einzelhandel den Berg runtergeht, weil die Leute bei den großen online Plattformen einkaufen. Big Tech reibt sich die Hände, also alles gut.
Die 500 reichsten Menschen der Welt haben in der ersten Hälfte des Jahres 2023 ihr Vermögen um 852 Mrd. Dollar vermehrt. Das sind 14 Millionen pro Tag und Person. Wie sieht´s bei dir aus? Es läuft doch eigentlich recht gut - du denkst einfach ständig von der falschen Seite her ;-)

Genussläufer 29.08.2023 14:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720146)
Big Food, Big Oil, Big Chemical, Big Pharma und seit einigen Jahren Big Tech. Von oben gedacht läuft es doch recht gut: Ich Depp dachte bis vor einigen Jahren noch, dass es ein Unglück wäre, wenn z.B. der Einzelhandel den Berg runtergeht, weil die Leute bei den großen online Plattformen einkaufen. Big Tech reibt sich die Hände, also alles gut.

Als großer Anhänger und Fan des Kapitalismus muss ich an der Stelle mal reingrätschen. Hier funktioniert dieser in der Tat nicht. Der Staat ist in der Tat nicht ganz unwichtig in dem Spiel. Es muss für Wettbewerb sorgen. Und ich verstehe nicht, warum man sich in jeden Sch... einmischen will und das Thema Monopolbildung oder auch Nutzen von Oligopolstrukturen in der Form zulässt :Blumen:

Wir können aber die Menschen nicht zwingen in die Innenstadt zu gehen, wenn sie sich für die bequeme Variante zu Hause entscheiden. Kaufst Du alles im Fachhandel vor Ort? Ich tue das nicht.

keko# 29.08.2023 15:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720150)
....
Wir können aber die Menschen nicht zwingen in die Innenstadt zu gehen, wenn sie sich für die bequeme Variante zu Hause entscheiden. Kaufst Du alles im Fachhandel vor Ort? Ich tue das nicht.

Habe lange Zeit mein Geld bewußt zu Händlern vor Ort getragen. Mittlerweile kaufe ich fast nur noch online, der Fahrer sagt "bis morgen" ;-) Mir ist es egal, was passiert, weil ich das Gefühl habe, der Politik ist es auch egal.

qbz 29.08.2023 16:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720146)
.......
Die 500 reichsten Menschen der Welt haben in der ersten Hälfte des Jahres 2023 ihr Vermögen um 852 Mrd. Dollar vermehrt. Das sind 14 Millionen pro Tag und Person. Wie sieht´s bei dir aus? Es läuft doch eigentlich recht gut - du denkst einfach ständig von der falschen Seite her ;-)

Stimmt schon. Wahrscheinlich habe ich zuviel verschenkt in meinem Leben, eher ein Donald oder Düsentrieb als ein Dagobert Duck. :Lachen2:

DocTom 29.08.2023 22:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720146)
...
Die 500 reichsten Menschen der Welt haben in der ersten Hälfte des Jahres 2023 ihr Vermögen um 852 Mrd. Dollar vermehrt. Das sind 14 Millionen pro Tag und Person. ;-)

Einfach krank...
:Maso:


Diese 500Menschen enteignen und deren Vermögen auf den Rest der Menschheit verteilen :liebe053:

Schwarzfahrer 30.08.2023 09:50

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720197)
Diese 500Menschen enteignen und deren Vermögen auf den Rest der Menschheit verteilen :liebe053:

Und was genau erreichst Du damit? Grob gerechnet bekäme dann jeder der 8 Milliarden Erdenbürger ca. 1000 Dollar auf die Hand, als einmalige "Spende". Welche Probleme wären mit dieser Summe pro Kopf nachhaltig gelöst? Und wie findest Du einen gerechten Verteilungsschlüssel - allen die gleiche Summe, oder je nach Bedürftigkeit, oder, oder, oder...

Übrigens: angesichts des natürlichen menschlichen Strebens und der Unterschiedlichkeit der Menschen würde sich in absehbarer Zeit wieder eine Gruppe bilden, die mehr erwirtschaften und mehr Besitz anhäufen (durch Fleiß, Glück, Zufall, Betrug, was auch immer), als die anderen, und die Spirale geht von vorne los.

Wenn man die Superreichen zur nachhaltigen Beteiligung am Gemeinwesen bringen soll, würde ich es bevorzugen, eine Pflicht zur Anlage oder Spende von einem bestimmten, mittleren zweistelligen Prozentsatz des Jahresgewinns in gemeinnützige Projekte, z.B. für Behinderte, Kranke, Schulen, Infrastruktur, u.a.m. Der Prozentsatz sollte etwas unter einem (relativ hohen) Steuersatz liegen, den man im Fall daß man nichts in solche Projekte zahlt, an den Staat zahlen muß (dahinter steht die Annahme, daß alles, was als Steuer an den Staat geht, am Ende mit schlechterem Wirkungsgrad bei den Bedürftigen ankommt, als wenn es direkt in die Projekte fließt; alles was über solche Spenden gelöst wird, entlastet den Staatshaushalt).

DocTom 30.08.2023 10:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720219)
Und was genau erreichst Du damit?...

die Macht über die Weltweite Politik brechen, und ja, es sind halt nicht nur 500.
Ich verweise auf solche Bürgerschädlichen Netzwerke:
https://www.youtube.com/watch?v=UHlfcUT2izk

die auch nur die Mehrung des Eigentums von wenigen zu Lasten der Massen als Zweck verfolgen.
Den Rest Deines Postings fände ich gut, ließe sich mit den bisherigen Erfahrungen mit Superreichen nicht jetzt schon schließen, dass diese niemals einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten werden, der nicht auch ein ROI in Ihre Tschen produziert. Beispiel? Steuergelder in Milliardenhöhe an die Bill und Melinda Gates Foundation aus diversen Ländern, die aber der Foundation zur, zumindest in Deutschland ohne Evaluation, freien Verfügung gestellt werden.
:Maso:

Klugschnacker 30.08.2023 11:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720219)
Und was genau erreichst Du damit? Grob gerechnet bekäme dann jeder der 8 Milliarden Erdenbürger ca. 1000 Dollar auf die Hand, als einmalige "Spende".

Du hast Dich wohl verrechnet. Den Tausender gäbe es alle sechs Monate pro Person. Jedes Jahr und nicht nur einmalig. Eine fünfköpfige Familie bekäme jedes Jahr 10.000 Euro.

Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Afrikaners beträgt USD 2.095. Das durchschnittliche Einkommen in Asien pro Person beträgt rund 8.760 US-Dollar. Jeweils gerechnet pro Bewohner. Das bedeutet, dass auch Kinder und Rentner mit einbezogen werden.

Was mit dem Geld erreicht werden kann: Zum Beispiel könnte man damit ein Rentensystem in Afrika errichten. Es würde dazu beitragen, die Geburtenrate von durchschnittlich über 4 Kindern pro Frau auf ein Maß abzusenken, welches der Planet verkraften kann. Außerdem könnte man damit ein Gesundheitssystem aufbauen. Und Afrika elektrifizieren. Anschließend wäre das meiste des oben genannten Betrages noch übrig. Wir sprechen immerhin von zweitausend Milliarden Dollar – pro Jahr.

Viel zu tun gäbe es dann noch bei den Bauern des Amazonas, deren Waldrodungen den ganzen Planeten in den Abgrund reißen.

Wie der späte Heiner Geißler bereits erkannte: Wir haben "Geld wie Dreck" auf dieser Welt, aber scheitern an dessen sinnvoller Verteilung.

trithos 30.08.2023 12:04

Gazprom ist zwar nur ein Teil der russischen Wirtschaft, aber glücklich dürfte man mit der Entwicklung nicht sein ... offenbar ist es doch nicht ganz leicht, Ausfälle bei Exporten nach Europa anderswo auszugleichen.

https://www.diepresse.com/14431123/e...e-roten-zahlen

"Der staatlich kontrollierte Konzern Gazprom rutscht im zweiten Quartal ins Minus. Die entfallenden Gasexporte nach Europa schlagen sich nun in den Zahlen nieder. Im Vorjahr stand noch ein saftiger Gewinn.

Der russische Energiekonzern Gazprom ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich habe ein Verlust von 18,6 Milliarden Rubel (180,40 Mio. Euro) gestanden, teilt das staatlich kontrollierte Unternehmen mit. Grund sei ein Einbruch der Gasexporte nach Europa. Im Vorjahr hatte Gazprom noch einen Nettogewinn von 1,03 Billionen Rubel erzielt."

qbz 30.08.2023 12:41

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1720230)
Gazprom ist zwar nur ein Teil der russischen Wirtschaft, aber glücklich dürfte man mit der Entwicklung nicht sein ... offenbar ist es doch nicht ganz leicht, Ausfälle bei Exporten nach Europa anderswo auszugleichen.

https://www.diepresse.com/14431123/e...e-roten-zahlen

"Der staatlich kontrollierte Konzern Gazprom rutscht im zweiten Quartal ins Minus. Die entfallenden Gasexporte nach Europa schlagen sich nun in den Zahlen nieder. Im Vorjahr stand noch ein saftiger Gewinn.

Der russische Energiekonzern Gazprom ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich habe ein Verlust von 18,6 Milliarden Rubel (180,40 Mio. Euro) gestanden, teilt das staatlich kontrollierte Unternehmen mit. Grund sei ein Einbruch der Gasexporte nach Europa. Im Vorjahr hatte Gazprom noch einen Nettogewinn von 1,03 Billionen Rubel erzielt."

Das ist jetzt keine besondere Überraschung und erwartet worden, da Russland neue Erdgasleitungen wie NS1 / 2 und die daran angeschlossenen Erdgasfelder, um sie zu ersetzen, erst erschliessen und bauen muss, bevor das Erdgas in andere Regionen fliessen kann. Der Wegfall von NS1 / 2 ist die Folge eines Terrorattentates. Die Leitungsumstellungen dauern geplant etwa 5 Jahre.

Etwas anders verhält es sich mit Öl und Öltankern. Ebenfalls heute gemeldet (trotz des EU-Erdöl-Preisdeckels und des einseitigen Abstellens der Leitungen wie in Schwedt-Oder z.B.)):
Zitat:

Der russische Ölkonzern Rosneft hat im ersten Halbjahr 2023 einen milliardenschweren Gewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich habe ein Plus von 652 Milliarden Rubel (umgerechnet rund 6,9 Milliarden Dollar) gestanden, teilt das Unternehmen mit. Die Erlöse beziffert Rosneft auf 3,87 Billionen Rubel. Vergleichszahlen für das erste Halbjahr 2022 legte Rosneft nicht vor.
Allein die Firma Uniper hat übrigens durch die weggefallenen russischen Gaslieferungen 2022 19,1 Milliarden Euro Verlust gemacht. Rechnet man die ausgelagerten Industriezweige und die hohen Stromkosten infolge des Gaspreisschocks 2022 dazu, wird erst klar, welchen Schaden der Wirtschaftskrieg und die Sprengung von NS1/2 in der EU anrichten und angerichtet haben.

keko# 30.08.2023 12:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720219)
Und was genau erreichst Du damit? Grob gerechnet bekäme dann jeder der 8 Milliarden Erdenbürger ca. 1000 Dollar auf die Hand, als einmalige "Spende". Welche Probleme wären mit dieser Summe pro Kopf nachhaltig gelöst? Und wie findest Du einen gerechten Verteilungsschlüssel - allen die gleiche Summe, oder je nach Bedürftigkeit, oder, oder, oder...

...

Es ist ganz einfach: Geld macht den großen Unterschied. Mehr ist es nicht.

Es ist die typische und weitverbreitete Arroganz, dass Arme nicht wüssten, was sie bräuchten. Dabei wissen sie es am allerbesten. Sie würden es versaufen, verfressen, verhuren. Also muss man ihnen sagen, wer was bekommt, wieviel und wofür.

Schwarzfahrer 30.08.2023 12:51

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720224)
Den Rest Deines Postings fände ich gut, ließe sich mit den bisherigen Erfahrungen mit Superreichen nicht jetzt schon schließen, dass diese niemals einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten werden, der nicht auch ein ROI in Ihre Tschen produziert. Beispiel?

Mein Beispiel ist u.a. Dietmar Hopp, seine Spenden in der Region hier haben für ihn nicht immer ein ROI, aber großen Wert für die Empfänger. Und solche Millionäre gibt es reichlich. Meine Idee ging allerdings in Richtung eines gewissen Zwanges, um auch die zu motivieren, die von sich aus nichts geben. Und ich sehe in meinem Modell mehr Nutzen für die Gesellschaft, als in noch so hohen Steuern.
Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720224)
Steuergelder in Milliardenhöhe an die Bill und Melinda Gates Foundation aus diversen Ländern, die aber der Foundation zur, zumindest in Deutschland ohne Evaluation, freien Verfügung gestellt werden.:Maso:

Das ist aber ein Fehler der Staaten, die ihre Gelder ohne Evaluation überweisen; der erste Vorwurf geht an die, nicht an Bill Gates (dem man höchstens dann die Nutzung der Gelder vorwerfen kann, falls nötig).

Schwarzfahrer 30.08.2023 13:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720229)
Du hast Dich wohl verrechnet. Den Tausender gäbe es alle sechs Monate pro Person. Jedes Jahr und nicht nur einmalig. Eine fünfköpfige Familie bekäme jedes Jahr 10.000 Euro.

Ich weiß nicht, woher Deine Rechnung kommt. Aisgangspunkt war:
Zitat:

Zitat von DocTom:
Diese 500Menschen enteignen und deren Vermögen auf den Rest der Menschheit verteilen
D.h. für mich eine einmalige Umverteilung; wenn man denen alles wegnimmt, dann kann ich nicht jährlich etwas verteilen, sondern nur das eine Mal. (von der Realitätsferne der Umverteilung abgesehen, weil das Vermögen dieser Leute nicht alles in Dagobert Duck-schen Geldspeichern liegt, sondern in Werten, die von jemandem gekauft werden müßten, um sie in verteilbares Geld zu wandeln - und wenn alle enteignet sind, gibt es kaum jemanden, der dieses Geld bereitstellen kann...)

Laut Statista:
Zitat:

Im Jahr 2021 gab es laut Forbes weltweit 2.755 Milliardäre. Diese verfügten gemeinsam über ein Vermögen in Höhe von rund 9,44 Billionen US-Dollar (Stand: Jahresende 2019).
Diese Summe (die mehr als 500 Reiche erfaßt) auf die 8 Millarden Menschen verteilt ergibt nach Adam Riese wenig mehr als einmalig 1000 Dollar pro Kopf. Woher kommen Deine 2 Billonen pro Jahr her?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720229)
Wir sprechen immerhin von zweitausend Milliarden Dollar – pro Jahr.

Auch diese sind auf 8 Milliarden Menschen verteilt nur 250 Dollar pro Kopf und Jahr.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720232)
Es ist die typische und weitverbreitete Arroganz, dass Arme nicht wüssten, was sie bräuchten. Dabei wissen sie es am allerbesten. Sie würden es versaufen, verfressen, verhuren. Also muss man ihnen sagen, wer was bekommt, wieviel und wofür.

Mir ging es nicht darum, daß jemand nicht wüßte, wofür er die 1000 Dollar ausgeben soll - das ist jedem seine Sache, und die Sinnhaftigkeit der Ausgabe hängt nicht mit dem Vermögensststand zusammen. Mir ging es darum, ob diese einmaligen 1000 Dollar einen merklichen Beitrag zu einer nachhaltigen, länger wirksamen Problemlösung auf gesellschaftlicher Ebene bewirken können - denn das bezweifle ich.

keko# 30.08.2023 13:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720237)
...

Mir ging es nicht darum, daß jemand nicht wüßte, wofür er die 1000 Dollar ausgeben soll - das ist jedem seine Sache, und die Sinnhaftigkeit der Ausgabe hängt nicht mit dem Vermögensststand zusammen. Mir ging es darum, ob diese einmaligen 1000 Dollar einen merklichen Beitrag zu einer nachhaltigen, länger wirksamen Problemlösung auf gesellschaftlicher Ebene bewirken können - denn das bezweifle ich.

Superreiche könnten ganze Länder komplett aufkaufen! Infrastruktur installieren, Menschen ausbilden, Polizisten und Politker bilden. Täglich dafür sorgen, dass Flugzeuge das Nötigste dorthin bringen. Sie müssten nicht mal einem Armen 1000$ in die Hand drücken, wenn sie das nicht wollten.
Wenn jeder sich ein Land vornehmen würde, wäre die Welt ein großes Stück besser.

Schwarzfahrer 30.08.2023 13:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720238)
Superreiche könnten ganze Länder komplett aufkaufen! Infrastruktur installieren, Menschen ausbilden, Polizisten und Politker bilden. Täglich dafür sorgen, dass Flugzeuge das Nötigste dorthin bringen. Sie müssten nicht mal einem Armen 1000$ in die Hand drücken, wenn sie das nicht wollten.
Wenn jeder sich ein Land vornehmen würde, wäre die Welt ein großes Stück besser.

Ja, können sie. Und wenn einige tatsächlich versuchen, sowas umzusetzen (wie z.B. beim Konzept der "freien Privatstädte") dann hagelt es Kritik an der "Willkür" der Reichen. Mir persönlich ist es herzlich egal, was andere haben (absolut oder auch im Vergleich zu mir) und es ist selten relevant für mich, was sie damit machen. Ob die Reichen mehr oder weniger haben, ändert nichts daran, was ich aus meinem Leben machen kann - und letzteres ist das entscheidende, das habe ich selbst in der Hand.

qbz 30.08.2023 13:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720229)
.....
Wie der späte Heiner Geißler bereits erkannte: Wir haben "Geld wie Dreck" auf dieser Welt, aber scheitern an dessen sinnvoller Verteilung.

Da kann ich Heiner Geißler nur zustimmen: Die heutigen Produktivkräfte erzeugen einen unermeßlichen Reichtum, der allen Menschen ein sicheres, gesundes Leben mit Bildung ermöglichen könnte.

keko# 30.08.2023 13:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720240)
... Ob die Reichen mehr oder weniger haben, ändert nichts daran, was ich aus meinem Leben machen kann - und letzteres ist das entscheidende, das habe ich selbst in der Hand.

Nein, das stimmt eben nicht. Wenn Reiche Milliarden auf ihren Konten liegen haben, interessiert mich das null. Nur stecken sie ihr Reichtum in Unternehmen, in Medien usw. Und da wir eine Konzentration von Reichtum haben, haben wir dies auch dort, wo sie ihr Geld reinstecken. Und das beeinflusst auch dein Leben und deine Chancen.

Genussläufer 30.08.2023 14:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720244)
Nein, das stimmt eben nicht. Wenn Reiche Milliarden auf ihren Konten liegen haben, interessiert mich das null. Nur stecken sie ihr Reichtum in Unternehmen, in Medien usw. Und da wir eine Konzentration von Reichtum haben, haben wir dies auch dort, wo sie ihr Geld reinstecken. Und das beeinflusst auch dein Leben und deine Chancen.

Hier mal die Forbes Liste der 10 reichsten Personen weltweit:

https://www.leadersnet.de/news/71696...-der-welt.html

Was fällt auf? Auf Platz 2 ist ein Erbe. Der Rest hat die Asche selbst gemacht. Zu welchem Zeitpunkt hättest Du den neun Personen denn das Geld entzogen?

Bei 10 Mio? Bei 100? Auf jeden Fall würde es Microsoft, Meta, Alphabet, Berkshire und viele andere nicht geben. Für viele wäre das sicher kein Verlust. Das ist aber nur exemplarisch.

Schwarzfahrer 30.08.2023 14:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720244)
Nein, das stimmt eben nicht. Wenn Reiche Milliarden auf ihren Konten liegen haben, interessiert mich das null. Nur stecken sie ihr Reichtum in Unternehmen, in Medien usw. Und da wir eine Konzentration von Reichtum haben, haben wir dies auch dort, wo sie ihr Geld reinstecken. Und das beeinflusst auch dein Leben und deine Chancen.

Natürlich beeinflußt alles in der Welt mein Leben; die Reichen durch ihre Investitionen, am anderen Ende der sozialen Skala die Kriminellen durch ihre Angriffe auf Besitz und ggf. Leben. Aber da sind die Reichen mein kleinstes Problem, finde ich; die schaffen Unternehmen, Medien, Stiftungen, etc. - das sind Möglichkeiten, die ich nutze oder links liegen lassen kann, nach belieben. Und es gibt viele Reiche, und nicht alle haben das gleiche Ziel, das gibt Vielfalt und einen gewissen Ausgleich in der Welt (der eine spendet an die LG, der andere der CDU, ist beides o.k.).

Die Mächtigen, die mir vorschreiben wollen, wie ich meine Gesundheit schützen soll, oder wie ich Heizen soll, die entscheiden, wie viel von meinem Einkommen für ihre Zwecke abgezweigt wird, oder gar Kriege vom Zaun brechen, die alles über den Haufen werfen - die sind für mich die Einflußfaktoren, denen ich nicht entgehen kann. Mein Gefühl, ob es mir gut geht oder nicht, hängt null davon ab, ob es viel Reichere gibt, oder nicht - aber sehr stark davon, ob es Mächtige gibt, die mir vorschreiben wollen, wie ich zu leben habe, welche Sprache ich zu sprechen habe, oder wofür ich mein Geld auszugeben habe.

keko# 30.08.2023 15:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720245)
Hier mal die Forbes Liste der 10 reichsten Personen weltweit:

https://www.leadersnet.de/news/71696...-der-welt.html

Was fällt auf? Auf Platz 2 ist ein Erbe. Der Rest hat die Asche selbst gemacht. Zu welchem Zeitpunkt hättest Du den neun Personen denn das Geld entzogen?

Bei 10 Mio? Bei 100? Auf jeden Fall würde es Microsoft, Meta, Alphabet, Berkshire und viele andere nicht geben. Für viele wäre das sicher kein Verlust. Das ist aber nur exemplarisch.

Wieso machen das die Herren nicht freiwillig? Wieso reden wir nicht viel mehr darüber?
Stattdessen: Ich schaue misstrauisch auf die Containerwohnung vom syrischen Flüchtling. Der will die gleiche Wohnung, die die Ukrainierin hat. Und die will mein schäbiges Reihenhaus. Und dass der jetzt statt 503€ Bürgergeld 563 bekommt geht schon mal gar nicht.
Wie bescheuert ist das denn?!
Wie denken viel zu sehr horizontal statt vertikal.

Genussläufer 30.08.2023 15:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720253)
Wieso machen das die Herren nicht freiwillig?

Wenn Du ein Wachstumunternehmen hast, willst Du wachsen. Dafür benötigst Du Kapital. Und dann bist Du als Unternehmen Deinen Eignern verpflichtet. Gibst Du selbst Anteile ab - genau das ist Dein Vermögen - hast Du relativ weniger zu sagen. Würde ich ohne Not auch nicht machen.

Ich würde vielmehr an die Erben gehen. In Deutschland hast Du deutlich weniger Selfmademe Millionäre oder Milliardäre. Da ist die Asche über die Eierstocklotterie eingespielt worden.

Ansonsten gibt es durchaus Ansätze auch Vermögen zu besteuern. Bei Piketty kannst Du einige Ideen nachlesen. Da muss eben abgewogen werden, was auch kaputt gemacht werden kann.

Helmut S 30.08.2023 15:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720253)
Wieso machen das die Herren nicht freiwillig?

Machen die doch eh. Zumindest von den meisten auf der Liste geposteten ist es bekannt. Ich kenne keine genau Zahl, vermute aber, dass die Summe jährlich deutlich über 100 Mrd USD und weit darüber hinaus geht.

Alleine die Leute, die bei Giving Pledge mitmachen haben in den letzten Jahren zusammen ungefähr 600 Mrd gespendet - und das sind meines Wissens nach nur 200 Leute oder so. Insgesamt gibt es ja aber fast 3000 Milliardäre. Die geben ja auch was ... es hängt nur nicht jeder an die große Glocke, so wie die Musks, Gates, Buffets, Zuckerbergs, Bezos, Bloombergs etc. dieser Erde.

Genussläufer 30.08.2023 15:45

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1720256)
Machen die doch eh. Zumindest von den meisten auf der Liste geposteten ist es bekannt. Ich kenne keine genau Zahl, vermute aber, dass die Summe jährlich deutlich über 100 Mrd USD und weit darüber hinaus geht.

Das ist richtig. Allein die BMG Stiftung ist da gaaaanz weit vorn. Buffet ist ein Teil, ist ja auch mit Gates gut befreundet. Die Kritik hier geht dahin, dass hier Individuen entscheiden, wofür es lohnenswert ist, Geld auszugeben. Das interpretieren nicht wenige als Gutsherrentum. Das Geld steht auf jeden Fall nicht dem Sozial-, Verteidigungsminister- oder Infrastrukturansprüchen des Landes zur Verfügung. Ausser der mögliche Spender hat dafür ein Auge. Also ja, machen sie wirklich, aber nicht kalkulierbar.

Schwarzfahrer 30.08.2023 16:02

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720257)
Die Kritik hier geht dahin, dass hier Individuen entscheiden, wofür es lohnenswert ist, Geld auszugeben. Das interpretieren nicht wenige als Gutsherrentum. Das Geld steht auf jeden Fall nicht dem Sozial-, Verteidigungsminister- oder Infrastrukturansprüchen des Landes zur Verfügung. Ausser der mögliche Spender hat dafür ein Auge. Also ja, machen sie wirklich, aber nicht kalkulierbar.

Kritik gibt es - aber die gibt es auch an den Ausgabeentscheidungen der zitierten Minister. Ob die Kritik berechtigt ist, liegt am Einzelfall. Der vorteil der "Gutsherren"-Spenden ist die direktere und meist transparentere Verwendung, ohne daß das Geld in diffusen Staatshaushalten und Verwaltungen versickert (zumindest weniger), sowie die Vielfalt der finanzierten gesellschaftlicher Anliegen, unabhängig von der jeweils aktuellen Regierung.

Kalkulierbar ist auch die Ausgabe der Minister nicht. Aber konkret zum Wohnprojekt meines Sohnes (ambulant betreute WG für 8 junge geistig behinderte Menschen, die selbstbestimmter leben möchten, als es in den üblichen Heimen möglich ist): für das Gebäude hätte und hat das Sozialsystem keinen Pfennig geliefert, das Gebäude wurde zu 50 % mit Hilfe von Spenden von Dietmar Hopp u.ä. realisiert. Sowas ist möglich, wenn man sich für sein Anliegen einsetzt und den entsprechend interessierten Millionär findet. Die Chancen, die Gelder zu bekommen sind angesichts der Vielfalt der Spender größer, als über den Staat; der hätte auch bei höherer Besteuerung keinen Pfennig dazugegeben.

Genussläufer 30.08.2023 17:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720258)
Kritik gibt es - aber die gibt es auch an den Ausgabeentscheidungen der zitierten Minister. Ob die Kritik berechtigt ist, liegt am Einzelfall. Der vorteil der "Gutsherren"-Spenden ist die direktere und meist transparentere Verwendung, ohne daß das Geld in diffusen Staatshaushalten und Verwaltungen versickert (zumindest weniger), sowie die Vielfalt der finanzierten gesellschaftlicher Anliegen, unabhängig von der jeweils aktuellen Regierung.

Ich hatte das bewusst wertneutral geschrieben. Beide Seiten haben für und wider. Ich denke aber schon, dass die in der Liste genannten Protagonisten deutlich zu wenig in den gemeinsamen Topf werfen bzw. dass man ihnen dies nicht abverlangt. Die Steuerquoten der Techs sind legendär niedrig. Und da spielen auch EU interne Parasiten Staaten wir Irland und Luxembourg eine unrühmliche Rolle. Von daher verstehe ich Deinen Ansatz, kann diesem aber nicht uneingeschränkt zustimmen.

keko# 31.08.2023 07:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720246)
Natürlich beeinflußt alles in der Welt mein Leben; die Reichen durch ihre Investitionen, am anderen Ende der sozialen Skala die Kriminellen durch ihre Angriffe auf Besitz und ggf. Leben. Aber da sind die Reichen mein kleinstes Problem, finde ich; die schaffen Unternehmen, Medien, Stiftungen, etc. - das sind Möglichkeiten, die ich nutze oder links liegen lassen kann, nach belieben. Und es gibt viele Reiche, und nicht alle haben das gleiche Ziel, das gibt Vielfalt und einen gewissen Ausgleich in der Welt (der eine spendet an die LG, der andere der CDU, ist beides o.k.).

Die Mächtigen, die mir vorschreiben wollen, wie ich meine Gesundheit schützen soll, oder wie ich Heizen soll, die entscheiden, wie viel von meinem Einkommen für ihre Zwecke abgezweigt wird, oder gar Kriege vom Zaun brechen, die alles über den Haufen werfen - die sind für mich die Einflußfaktoren, denen ich nicht entgehen kann. Mein Gefühl, ob es mir gut geht oder nicht, hängt null davon ab, ob es viel Reichere gibt, oder nicht - aber sehr stark davon, ob es Mächtige gibt, die mir vorschreiben wollen, wie ich zu leben habe, welche Sprache ich zu sprechen habe, oder wofür ich mein Geld auszugeben habe.

Klingt ein wenig als unterscheidest du zwischen Reichen und (politisch) Mächtigen. Glaubst du, in der Entscheidungskette ganz oben steht z.B. BK Scholz? Oder vielleicht Fr. vdL? Oder Präsident Biden? Die Medien und deren wichtigsten Vertreter?
Was ist mit Laurence Fink? Immerhin verwaltet sein Unternehmen 10 Billionen US$. Bill Gates, auch von ihm hört man hier und da (um nur mal 2 bekannte Personen zu nennen).

Früher war es doch viel überschaubarer: wir hatten Päbste und Könige. Die einen hielten die Menschen dumm, die anderen arm.

Wer oder was also ist es, das Dinge entscheidet, die dich betreffen?
Sind es vielleicht wir selbst, also du und ich? Immerhin haben wir freie Wahlen und können die Entscheidungsträger frei wählen. Also selbst schuld, wenn dir etwas nicht passt?
Wer beeinflusst dein Leben mehr? Fink oder Scholz? Biden oder Scholz?


:Blumen:

DocTom 31.08.2023 07:43

Alles gute und nachvollziehbare Argumentationen bis hierher nach meinem Posting. Leider verursachen die xxxxx reichsten Menschen der Welt ja auch einen Großteil des Klimaproblems (siehe zB Fam. Kardeshian) Anderer Faden, ich weiß.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720238)
Superreiche könnten ganze Länder komplett aufkaufen! Infrastruktur installieren, Menschen ausbilden, Polizisten und Politker bilden. Täglich dafür sorgen, dass Flugzeuge das Nötigste dorthin bringen. Sie müssten nicht mal einem Armen 1000$ in die Hand drücken, wenn sie das nicht wollten.
Wenn jeder sich ein Land vornehmen würde, wäre die Welt ein großes Stück besser.

Tja, Transaktions- und Erbschaftssteuer währen sicher gut, Geldmittel dafür freizumachen, nur wer verwendet diese? IdR käufliche Politiker?


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720292)
Klingt ein wenig als unterscheidest du zwischen Reichen und (politisch) Mächtigen...? Immerhin haben wir freie Wahlen und können die Entscheidungsträger frei wählen. Also selbst schuld, wenn dir etwas nicht passt?

:Blumen:

Nur frei in ganz begrenztem Maße, der Zugang zur Politik (Entscheiderebene) selbst ist starkt von Vernetzung abhangig und stark reglementiert, und was ich wählen kann ist auch stark eingeschränkt. Listen von Menschen, die von ihren Parteiführungen aufgestellt wurden. Soviel zu freien Wahlen.:Huhu:


Ok, ich bin von der Gesamtsituation frustriert, weil es aufgrund des Egoismus von Menschen keine Lösung geben wird. Die Armen werden noch ärmer, die Reichen noch reicher. Irgendwann entscheiden die Reichen, es muss an der Weltbevölkerungszahl gedreht werden, es wird den Megakrieg geben, milliarden Tote, danach kommen die Reichen aus ihren Schutzanlagen, Wiederaufbau und die Reichen werden es finanzieren und gleich wieder noch reicher werden. Kreislauf.

Ich brauche Wochenende... :Blumen:

Klugschnacker 31.08.2023 08:00

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720245)
Hier mal die Forbes Liste der 10 reichsten Personen weltweit:

https://www.leadersnet.de/news/71696...-der-welt.html

Was fällt auf? Auf Platz 2 ist ein Erbe. Der Rest hat die Asche selbst gemacht. Zu welchem Zeitpunkt hättest Du den neun Personen denn das Geld entzogen?

Bei 10 Mio? Bei 100?

Bei 10 Millionen.

Einen Reichtum von über 10 Millionen Dollar kann aus meiner Sicht nur durch Ausbeutung erzielt werden: Ausbeutung von Menschen, Ausbeutung von natürlichen Ressourcen.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720245)
Auf jeden Fall würde es Microsoft, Meta, Alphabet, Berkshire und viele andere nicht geben.

Warum würde es Microsoft nicht geben, wenn man den sagenhaften Reichtum von Bill Gates auf die Mitarbeiter verteilt hätte? Warum sollte Amazon nicht gedeihen, wenn man die Milliarden von Jeff Bezos fair an seine Angestellten weitergibt? Ebensogut könnte man das Gegenteil behaupten.

In Deutschland verdienen die beiden Geschwister Klatten/Quandt pro Jahr mehrere hundert Millionen Euro an Dividenden ihrer BMW-Anteile:

Zitat:

Zitat von Handelsblatt
Stefan Quandt besitzt 25,8 Prozent der Stammaktien und erhält nach der Hauptversammlung 622 Millionen Euro Dividende, seine Schwester Susanne Klatten bekommt für ihre 20,9 Prozent der Anteile 504 Millionen Euro.

Für jeden Tag des zurückliegenden Jahres erhalten die Großaktionäre zusammen also 3,07 Millionen Euro.

Haben sie diese Milliarden selbst erarbeitet? Wohl kaum.

keko# 31.08.2023 08:08

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720293)
. Irgendwann entscheiden die Reichen, es muss an der Weltbevölkerungszahl gedreht werden, es wird den Megakrieg geben, milliarden Tote, danach kommen die Reichen aus ihren Schutzanlagen, Wiederaufbau und die Reichen werden es finanzieren und gleich wieder noch reicher werden. Kreislauf.
...

Einen geplanten Weltkrieg, um die Bevölkerungszahl zu kontrollieren, halte ich für ausgeschlossen. Dabei würde Hans v.u.z. Wurst genauso zu Sternenstaub verglühen wie Hinz und Kunz. Das wäre heutzutage nicht mehr zu kontrollieren, erst mal in Gang gesetzt.

Schwarzfahrer 31.08.2023 08:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720292)
Klingt ein wenig als unterscheidest du zwischen Reichen und (politisch) Mächtigen. Glaubst du, in der Entscheidungskette ganz oben steht z.B. BK Scholz? Oder vielleicht Fr. vdL? Oder Präsident Biden? Die Medien und deren wichtigsten Vertreter?

Ja, ich unterscheide zwischen allgemeiner Wirkmacht auf die Welt (die aber bzgl. der Reichen sich als ein recht breites Spektrum erweist), und der direkten politischen Macht, der man sich als gesetzestreuer Bürger nicht entziehen kann. Natürlich finanzieren Reiche auch Politiker - aber nicht alle, die sie finanzieren, kommen and die Macht. Auch haben Reiche eigene Interessen, aber (bis auf Ausnahmen, wie die Financiers der LG zum Beispiel) haben die meisten Reichen kein Interesse, das Leben der Menschen an sich aus ideologischen Gründen zu bestimmen, was aber bei Politikern (die davon nicht einmal einen persönlichen Nutzen haben außer Macht) nicht selten der Fall ist.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720292)
Wer oder was also ist es, das Dinge entscheidet, die dich betreffen?

Eindeutig überwiegend die Politiker, die ihre Gesetze machen, bestimmen die Dinge, die mich einschränken, denen ich nicht ausweichen kann. Oder im besseren Fall Gesetze, die mir Möglichkeiten eröffnen, mein Leben frei zu gestalten. Diese Wirkmacht hat m.M.n. kein Reicher auf mein Leben.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720292)
Sind es vielleicht wir selbst, also du und ich? Immerhin haben wir freie Wahlen und können die Entscheidungsträger frei wählen. Also selbst schuld, wenn dir etwas nicht passt?

DocTom hat zu der Frage die Antwort:
Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720293)
Nur frei in ganz begrenztem Maße, der Zugang zur Politik (Entscheiderebene) selbst ist starkt von Vernetzung abhangig und stark reglementiert, und was ich wählen kann ist auch stark eingeschränkt. Listen von Menschen, die von ihren Parteiführungen aufgestellt wurden. Soviel zu freien Wahlen.:Huhu:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1720292)
Wer beeinflusst dein Leben mehr? Fink oder Scholz? Biden oder Scholz?

In der Liste ganz klar Scholz (bzw. eigentlich seine Minister und ihr jeweiliger Parteiapparat; Scholz selbst als Person fast am wenigsten) vor den anderen.

tridinski 31.08.2023 08:49

Mal zurück zum Thema des Threads, den Energiekosten

Frankreich: Umso mehr bezuschusst die Pariser Regierung die niedrigen Strompreise. Schließlich waren die niedrigen Rechnungen jahrzehntelang das wichtigste Argument für die heimische Kernkraft. Inzwischen aber sind erneuerbare Energien dauerhaft günstiger geworden und die AKW sehr viel teurer.

Genussläufer 31.08.2023 09:37

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1720308)
Mal zurück zum Thema des Threads, den Energiekosten
[/url]

Der Artikel ist gut geschrieben und schlecht recherchiert. Der Grund für die hohen Preise liegt sicher auch am Zustand der KKWs. Der deutlich größere Block der Kosten liegt aber an den Erneuerbaren. Und natürlich hat Frau Joeres Recht, wenn sie sagt, dass Strom und Sonne am preiswertesten sind. Die Lösung ist einfach. Die Sonne muss immer scheinen und der Wind immer wehen. Dann sind alle Probleme gelöst.

Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom. Wenn der nicht mehr ausreicht, werden die diversen Kohlearten eingespielt und dann kommt das gasförmige Gold... Methan. Und das bestimmt den Preis. Und in dem Moment wird das Betreiben eins AKW unglaublich spannend und lukrativ. Bis vor ein paar Monaten hatte der östliche Nachbar der Franzosen auch dazu beigetragen. Nun verlässt man sich auf die Nachbarn. Das bedeutet, dass die Nachfrage gleich bleibt, obwohl das Angebot gesunken ist.

Wenn Du das nicht glauben solltest, gehe auf Bloomberg und schau Dir die Preisentwicklung des Strom über den Zeitverlauf an. Ich bin mir sehr sicher, dass Frau Joeres das alles weiss. Ich weiss nun wieder nicht, warum sie das hier unterschlägt.

tridinski 31.08.2023 10:34

den selben Sachverhalt 'wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint' gibts ja auch bei Atom:
- wenn es nicht regnet und der Wasserstand in den Flüssen niedrig ist und die AKWs kein Kühlwasser haben
- wenn die AKWs Risse und Rost aufweisen und abgeschaltet werden müssen
- Wenn Uranlieferung aus Russland, Niger, ... ausfallen

Ich finde den Austausch hier sehr anregend, denke aber gleichzeitig du bist argumentativ sehr auf Linie der Energiekonzerne 'das geht alles nicht mit den Erneuerbaren'. Klar gibt es Herausforderungen beim Umbau, aber mittelfristig ist fossil und Atom tot, das sind alles nur noch Rückzugsgefechte.

Genussläufer 31.08.2023 11:06

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1720320)
den selben Sachverhalt 'wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint' gibts ja auch bei Atom:
- wenn es nicht regnet und der Wasserstand in den Flüssen niedrig ist und die AKWs kein Kühlwasser haben
- wenn die AKWs Risse und Rost aufweisen und abgeschaltet werden müssen
- Wenn Uranlieferung aus Russland, Niger, ... ausfallen

Ich finde den Austausch hier sehr anregend, denke aber gleichzeitig du bist argumentativ sehr auf Linie der Energiekonzerne 'das geht alles nicht mit den Erneuerbaren'. Klar gibt es Herausforderungen beim Umbau, aber mittelfristig ist fossil und Atom tot, das sind alles nur noch Rückzugsgefechte.

Ich habe manchmal das Gefühl. alle Länder ausser Deutschland haben es nicht gerafft. Ich denke dann auch, dass die Chartseine sehr interessante Geschichte erzählen. Die Rolle von Angebot und Nachfrage kann man nicht überschätzen ;)

Und lass uns bitte nicht ignorieren, was in Frankreich wirklich passiert ist und wie hoch maximal der Ausfall war und für wie lange. Wenn man das ignoriert, finden wir in der Tat keine Basis. Ich bin übrigens kein Gegner der Erneuerbaren. Ganz im Gegenteil. Es fällt mir aber schwer auszublenden, was diese nicht oder noch lange nicht bereitstellen können. Und die Frage, wie man diese Lücke schließt, kann ich auch nicht verdrängen. Ich habe auch bis dato keine validen Lösungen dafür gesehen. Wenn Du mir diese zeigen würdest, wäre ich wirklich happy.

Klugschnacker 31.08.2023 11:09

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720312)
Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom.

Meines Wissens nach ist das sachlich falsch.

Wenn wir in Deutschland stundenweise Strom importieren, kaufen wir überschüssigen Strom aus dem europäischen Verbund. Bei diesen Importen handelt es sich zu 80% um Strom aus erneuerbaren Quellen und nur zu 20% um Strom aus der Kernkraft.

Du behauptest oben, wir würden unsere stundenweisen Importe "erstmal mit Atomstrom" decken. Dem ist aber nicht so. Erstmal kaufen wir Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil der preiswerter ist.
:Blumen:

Genussläufer 31.08.2023 11:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720324)
Meines Wissens nach ist das sachlich falsch.

Wenn wir in Deutschland stundenweise Strom importieren, kaufen wir überschüssigen Strom aus dem europäischen Verbund. Bei diesen Importen handelt es sich zu 80% um Strom aus erneuerbaren Quellen und nur zu 20% um Strom aus der Kernkraft.

Es ist sachlich richtig, obwohl Deine Begründung stimmig ist. Das liegt daran, dass die Tage ohne ausreichend erneuerbare, den Großteil der Kosten verursachen. Und genau zu diesen Zeitpunkten wird es richtig teuer. Hier müssen andere einspringen und letztendlich schlägt der Preisbildungsprozess erbarmungslos zu. Dass kann aber nur in kleinen Teilen durch den Zubau gelöst werden. Es bedarf Speicher oder Backups. Und die müssen dann für den sonstigen Leerlauf vergütet werden.

Zitat:

Du behauptest oben, wir würden unsere stundenweisen Importe "erstmal mit Atomstrom" decken. Dem ist aber nicht so. Erstmal kaufen wir Strom aus erneuerbaren Quellen. Weil der preiswerter ist.
Stündlich war exemplarisch. Manchmal sind es Tage am Stück, manchmal Null. Teuer wird es dann, wenn die erneuerbaren nicht liefern. Die Nachfrage groß ist und entsprechend die teuren Einspeisen zum Zuge kommen.

Unsere Argumentationen widersprechen sich nicht mal.

svenio 31.08.2023 13:28

Hier sind sowohl Mengen als auch Werte dargestellt:

https://www.stromdaten.info/ANALYSE/...port/index.php

tridinski 31.08.2023 13:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1720323)
IDie Rolle von Angebot und Nachfrage kann man nicht überschätzen ;)

Maßnahmen die diskutiert werden für die Zeiten wenn die Erneuerbaren nicht ausreichend liefern umfassen u.a.

- Maßnahmen des Last- bzw. Demand Side Managements,
- Stromspeicher insbesondere von längerfristig nutzbaren Speichern wie großen Pumpspeicheranlagen sowie Speichern auf der Grundlage von Power-to-Gas-Technologien
- flexibel nutzbaren konventionellen Kraftwerkskapazitäten, insbesondere von Gaskraftwerken und da insb. inkl. regenerativ erzeugtes Gas/ Power2Gas
- Nutzung von dezentralen Speichern wie Batterien von Elektroautos oder Hausspeicher zur Sicherung der Netzstabilität
- Stromimporten im Rahmen des europäischen Stromverbundes
- Netzausbau zur besseren Verteilung des vorhandenen Stroms
- Steigerung der allgemeinen Energieeffizienz
- ...

Gaskraftwerke gibt es aktuell ca 10 GW in D.
Ggf. brauchen wir da deutlich mehr, ca 40 GW wird geschätzt

Klingt für mich jetzt nicht unlösbar


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