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KevJames 28.10.2021 08:22

Kleine Ergänzung: Wer mit Bundeswehrsoldaten (in meinem Fall zwei Hauptmänner) persönlich spricht / welche kennte, der erfährt, dass dies nicht medial aufgebauscht wird, sondern sie dort ein handfestes Problem haben, dass alle Nicht-Nazis dort, lieber gestern als heute gelöst sehen würden.

Ich selbst habe bereits vor über 10 Jahren zum Rechtsextremismus in Sicherheitsbehörden (wissenschaftlich) geforscht und erschreckendes dabei gefunden - das Problem ist wahrlich kein neues.

dr_big 28.10.2021 09:16

Diese Nachricht über den BND passt da auch ins Bild:
https://www.spiegel.de/politik/deuts...9-2de14975b8fa

noam 28.10.2021 10:00

Der Arbeitsplatz Bundeswehr mit wenigen Ausnahmen ist eben für die breite Masse nicht sonderlich interessant. Damit bewerben sich da eben entweder Menschen die anderweitig keine Perspektive haben oder eben welche die es aus ideologischen Gründen gut finden für ihr Vaterland kämpfen zu dürfen.

Früher hat sich nach der Wehrpflicht der ein oder andere überlegt beim Bund zu bleiben. Da war es wahrscheinlich noch etwas anders.


Eine Überraschung ist das tatsächlich nicht.

noam 28.10.2021 10:03

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1630731)
Kleine Ergänzung: Wer mit Bundeswehrsoldaten (in meinem Fall zwei Hauptmänner) persönlich spricht / welche kennte, der erfährt, dass dies nicht medial aufgebauscht wird, sondern sie dort ein handfestes Problem haben, dass alle Nicht-Nazis dort, lieber gestern als heute gelöst sehen würden.

Ich selbst habe bereits vor über 10 Jahren zum Rechtsextremismus in Sicherheitsbehörden (wissenschaftlich) geforscht und erschreckendes dabei gefunden - das Problem ist wahrlich kein neues.


Gibt es zu deinen Forschungen Publikationen?


Was ist eigentlich aus der Ankündigung der Studie über Rassismus bei der Polizei geworden?

Stefan 28.10.2021 10:09

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1630747)
Was ist eigentlich aus der Ankündigung der Studie über Rassismus bei der Polizei geworden?

Ergebnisse gibts 2024
https://www.tagesschau.de/inland/ras...lizei-101.html

Schwarzfahrer 28.10.2021 10:39

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1630746)
Der Arbeitsplatz Bundeswehr mit wenigen Ausnahmen ist eben für die breite Masse nicht sonderlich interessant. Damit bewerben sich da eben entweder Menschen die anderweitig keine Perspektive haben oder eben welche die es aus ideologischen Gründen gut finden für ihr Vaterland kämpfen zu dürfen.

Früher hat sich nach der Wehrpflicht der ein oder andere überlegt beim Bund zu bleiben. Da war es wahrscheinlich noch etwas anders.


Eine Überraschung ist das tatsächlich nicht.

Sehe ich auch so. Ich weiß nicht, inwieweit sich das auch aus der generellen Bewertung bzw. dem Ansehen von Militär in der Gesellschaft, aus den Friedensbewegungen u.ä. ableitet. Wäre der Nutzen/die Notwendigkeit einer professionellen Verteidigungsarmee in allen politischen Lagern genauso gleich bewertet, die die Notwendigkeit von Polizei oder Gerichten, wäre die Bundeswehr eher ein Abbild der Gesellschaft - aber wer kann sich pazifistische Grüne oder Linke als Kanonier oder Hauptmann vorstellen? Die Wehrpflicht allein macht es m.M.n. aber nicht aus, es geht stark um das soziale Ansehen des Berufs "Soldat", was z.B. in England etwas ganz anderes ist, als hierzulande. Das zu ändern könnte eine Generationenaufgabe werden.
Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1630748)

Das finde ich lächerlich. Ist es Unwille oder Unfähigkeit? Wenn ich in meinem Beruf eine Studie zur Erfassung eines "Zustandes" auf einem gewissen Gebiet machen soll, bekomme ich 3 - 6 Monate Zeit; alles, was länger dauert, verliert bis zum Abschluß jegliche Relevanz für die ursprüngliche Aufgabenstellung. In drei Jahren muß eine Lösung (nicht nur Vorschläge) bereits auf dem Tisch liegen.

svenio 28.10.2021 11:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1630750)
Sehe ich auch so. Ich weiß nicht, inwieweit sich das auch aus der generellen Bewertung bzw. dem Ansehen von Militär in der Gesellschaft, aus den Friedensbewegungen u.ä. ableitet. Wäre der Nutzen/die Notwendigkeit einer professionellen Verteidigungsarmee in allen politischen Lagern genauso gleich bewertet, die die Notwendigkeit von Polizei oder Gerichten, wäre die Bundeswehr eher ein Abbild der Gesellschaft - aber wer kann sich pazifistische Grüne oder Linke als Kanonier oder Hauptmann vorstellen? Die Wehrpflicht allein macht es m.M.n. aber nicht aus, es geht stark um das soziale Ansehen des Berufs "Soldat", was z.B. in England etwas ganz anderes ist, als hierzulande. Das zu ändern könnte eine Generationenaufgabe werden.

Du siehst die Ursache für die hohe Zahl der rechtsextremistischen Verdachtsfälle bei der Bundeswehr in dem Umstand, dass die Bundeswehr wegen geringen Ansehens in der Gesellschaft vorwiegend für Leute interessant ist, die schon eine solche Geisteshaltung mitbringen. Das geringe gesellschaftlich Ansehen der Bundeswehr führst Du auf die Friedenbewegung zurück.

Verstehe ich Dich richtig?

El Stupido 28.10.2021 11:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1630746)
Der Arbeitsplatz Bundeswehr mit wenigen Ausnahmen ist eben für die breite Masse nicht sonderlich interessant. Damit bewerben sich da eben entweder Menschen die anderweitig keine Perspektive haben oder eben welche die es aus ideologischen Gründen gut finden für ihr Vaterland kämpfen zu dürfen.

Früher hat sich nach der Wehrpflicht der ein oder andere überlegt beim Bund zu bleiben. Da war es wahrscheinlich noch etwas anders.


Eine Überraschung ist das tatsächlich nicht.

Das sehe ich konträr anders.
Ich kenne Leute, die nach dem Abi die Offizierslaufbahn begannen (SaZ 12 oder wie das heißt), nun studieren und dazu fürstlich bezahlt werden und eine Wohnung haben.
Auch kenne ich Leute in der Unteroffizierslaufbahn die das sicherlich nicht mangels Alternativen machen. Alles "mir nahestehende Personen" wie keko es sagen würde.

Ich weiß aber auch, dass als ich zwischen 18 und 25 war die lokalen Faschos oft nach der Ausbildung die Bundeswehr anstrebten und diese auch bis auf ein paar Ausnahmen bei denen es am Vorstrafenregister lag dort auch unterkamen. (eben die du meinst mit "die es aus ideologischen Gründen gut finden für ihr Vaterland kämpfen zu dürfen" - in dem Punkt bin ich bi dir.

Wohlgemerkt: in der Runde saßen die Köpfe von Verfassungschutz, BND und MAD. Es war nicht nur von der Bundeswehr die Rede. Auch bei der Polizei gibt es zu Hauf "Einzelfälle".


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