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keko# 02.12.2016 14:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1276108)
keko#, es gibt jede Menge soziale und kulturelle Dinge, die zu unserer Kultur gehören, die Du nicht praktizierst, ohne dass deshalb Dein Menschsein infrage stünde.
:Blumen:

Korrekt! Ich habe auch kein Problem damit. Mich beschleicht nur manchmal das Gefühl, dass Atheisten gleich die komplette Religionen abschaffen wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passen und dann gleich ihre neue Bilder erheben. (kann ich hier im Forum schlecht beurteilen, aber im echten Leben läuft das in Diskussionen meistens darauf hinaus).

Vicky 02.12.2016 14:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1276120)
Korrekt! Ich habe auch kein Problem damit. Mich beschleicht nur manchmal das Gefühl, dass Atheisten gleich die komplette Religionen abschaffen wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passen und dann gleich ihre neue Bilder erheben. (kann ich hier im Forum schlecht beurteilen, aber im echten Leben läuft das in Diskussionen meistens darauf hinaus).

Nein. Abschaffen ganz sicher nicht, aber abkoppeln vom Staat. Religion ist Privatsache. Welche Religion man leben möchte, kann jeder selbst entscheiden.

Ich habe leider gerade keine Zeit, etwas ausführlicher darauf einzugehen...

Jörn 02.12.2016 14:17

Ich fände Feiertage gut, an denen man a) entweder wachsen kann, weil sie einen auffordern, sich mit einer Sache zu beschäftigen, die im Alltag wenig Platz hat; oder b) die einen schönen Grund zum Feiern bieten.

Ein Beispiel für Feiertage, an denen man wachsen kann:

Hier fände ich Feiertage gut, die uns nachdenken (und handeln) lassen bezüglich des Elends anderer Menschen. Ich kann mich an meine Schulzeit erinnern, als bei einer Aktion jede Familie aufgerufen war, ein Paket mit Lebensmitteln und Kleidung zu füllen. Die Schule hat dann den Transport organisiert. Es gab damals eine akute Not; ich weiß nicht mehr genau, was es war. Aber die Kombination aus Nachdenken, Sich-Bewusst-Werden und Handeln wäre definitiv besser als ein paar schmalzige Ave-Marias zu singen.

Ein Beispiel für Feiertage, an denen es was Fröhliches zu feiern gibt:

Hier finde ich die Vorschläge zu Mozart und Newton gut, weil sie daran erinnern, was Menschen tatsächlich leisten können, im Sinne von "über sich selbst hinauswachsen", aber auch im Sinne von "sich nicht mit dem Status Quo zufrieden geben". In diese Reihe gehört unbedingt auch Darwin oder Einstein. Vielleicht könnte es einen Feiertag geben, bei dem reihum jedes Jahr ein anderes Genie ausgeknobelt wird, und der Name wird dann feierlich bekannt gegeben.

Das wäre ein Feiertag, an dem es tatsächlich etwas zu feiern gäbe, nämlich unsere eigene Großartigkeit, und was wir bisher alles zustande gebracht haben.

Mirko 02.12.2016 14:28

Jörn tolle Idee!

Wir haben doch echt genug Tage um alles zu würdigen.
Ein Musikfeiertag, ein Familienfeiertag, ein Europafeiertag. Was man da alles tolles machen könnte, unglaublich...
Ein Wissenschaftsfeiertag darf auch gerne dabei sein!

Jörn 02.12.2016 14:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1276120)
Mich beschleicht nur manchmal das Gefühl, dass Atheisten gleich die komplette Religionen abschaffen wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passen und dann gleich ihre neue Bilder erheben.

Nehmen wir an, wir würden das Gegenteil tun. Wir würden die Religionen stärken.

Wir würden an zwei Monaten im Jahr keine Nahrung und keine Flüssigkeiten während des Tages zu uns nehmen und stattdessen nur bei Mondschein essen. Wir würden Frauen höflich darum bitten, ihre Haare zu bedecken.

Wir Männer würden uns die seitlichen Haare nicht mehr stutzen, jedenfalls zwischen November und April -- das ist das Mindeste, was man an Rücksichtnahme erwarten darf.

Wir würden am Samstag keine Arbeiten verrichten und auch keine elektrischen Geräte benutzen. Auf warmes Wasser wird verzichtet.

Wenn Christen die verschrobenen Riten der Muslime, Juden, Hindus oder Azteken zu befolgen hätten (natürlich nur aus höflicher Rücksichtnahme), dann würden wir vermutlich schnell herausfinden, dass religiöse Menschen keineswegs "die Religion" verteidigen. Stattdessen verteidigen sie ihre ganz persönlichen Ansichten. Gleichzeitig werfen sie aber den Atheisten vor, diese würden nur ihre ganz persönlichen Ansichten verteidigen.

Die Position der Atheisten ist, dass jeder machen kann, was er lustig ist; dass aber niemand den anderen seine religiösen Brauchtümer aufzwingen sollte. Eigentlich sehe ich nicht, wie man ernsthaft dagegen argumentieren könnte?

Vicky 02.12.2016 15:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1276047)
Der 4. Mai* muss natürlich Star Wars Tag werden :)



*englisch aussprechen :cool:

Hier muss ich ja unbedingt eingreifen. May The 4th heißt es korrekt :Cheese: und Darwin hat schon einen Award! Darwin Award

... "schbass" muss sein :Cheese:

Klugschnacker 02.12.2016 16:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1276120)
Mich beschleicht nur manchmal das Gefühl, dass Atheisten gleich die komplette Religionen abschaffen wollen, weil sie nicht in ihr Weltbild passen und dann gleich ihre neue Bilder erheben.

Die Religionen befinden sich weniger im Konflikt mit den Atheisten, als vielmehr untereinander: Christen gegen Juden, Muslime gegen Christen, Muslime gegen Juden, Protestanten gegen Katholiken, Schiiten gegen Sunniten, Wahabiten gegen alle anderen, und so weiter. Ebenfalls häufig: Gläubige gegen Ungläubige. Der umgekehrte Fall, dass Ungläubige gewaltsam gegen Gläubige aufgrund deren Glaubens vorgehen, ist die absolute Ausnahme. Hört man heute etwas in den Nachrichten von einem Blutbad inmitten friedlicher Menschen, denkt man unwillkürlich: "Das war ein Verrückter, oder etwas Religiöses".

Religiöse Toleranz und Glaubensfreiheit ist den Atheisten viel näher als den Vertretern einzelner Religionen.

Erst gestern hörte ich im Radio, dass ein muslimischer Stand auf einem Deutschen Weihnachtsmarkt nach anhaltenden Tumulten deutscher Weihnachtsmarktbesucher aufgab und den Stand räumte. Für mich eine bittere Nachricht.

Jörn 02.12.2016 16:46

Offenbar gibt's diesen Konflikt nicht nur auf deutschen Weihnachtsmärkten:

In Indonesien wird heute ein Gouverneur von der Staatsanwaltschaft verhört, weil ihm vorgeworfen wird, er würde Gott leugnen. Er ist nämlich Christ in einem muslimisch dominierten Land.

Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Zitat: "Geschätzte 120.000 bis 200.000 konservative Muslime demonstrierten gegen ihn in Jakarta, sie verlangten seinen Rücktritt und seine Festnahme. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 22.000 Menschen im Einsatz."
Quelle: Zeit.de

Gerade in der Weihnachtszeit schätze ich die friedliche Harmonie der Religionen. Es bringt so viel Frieden und stille Einkehr in die Welt.


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