Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 550137)
Ich bin nicht sicher, ob Nicht-Physikern zum jetzigen Zeitpunkt klar ist, was in Japan gerade passiert, speziell in dem Lager alter Brennstäbe bei Block 4. Angeblich soll hier der Wasserstand so weit gesunken sein, dass die alten Brennstäbe sich zunehmend aufheizen. Das führt zu einem Verdampfen des restlichen Kühlwassers. Im Moment liegt die Wassertemperatur bei alarmierenden 86°C! Normal sind 20°C.
Sollten die Versuche, diese alten Brennstäbe zu kühlen, nicht in den nächsten 24 Stunden Erfolg haben, wird es endgültig ernst. Denn dieses Lager ist nicht wie ein Reaktorkern mit einer massiven Hülle umgeben, sondern wesentlich leichter gebaut. Kommt es hier zu einer Kernschmelze, dann müssen aufgrund der sehr hohen Strahlenemission alle Menschen vom und in der Nähe des Werksgeländes sofort verschwinden.
Sollte dieser Fall eintreten, wäre auch das Schicksal der anderen Reaktorblöcke besiegelt. Denn zieht man die letzten verbleibenden Techniker ab, wird auch bei diesen Reaktorblöcken eine Kernschmelze höchst wahrscheinlich. Im schlimmsten Fall, den ich für den wahrscheinlichsten halte, vollzieht sich dann bei den Reaktorblöcken 1, 2 und 3 ebenfalls eine Kernschmelze. Angeblich steigen auch in den Abklingbecken von Block 5 und 6 die Wassertemperaturen.
Im Moment konzentriert sich die Berichterstattung auf Block 3. Ich halte das Abklingbecken von Block 4 für die eigentliche Zeitbombe.
Grüße,
Arne
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Wie lange müssen die Brennstäbe eigentlich gekühlt werden, bis die von sich aus keine Kernschmelze mehr einläuten können? Ich dachte wenn die Spaltung beendet wird (durch das einschieben der Regelstäbe) wäre nur noch die Nachzerfallswärme da, die die Kernschmelze herbeiführen kann.
Ist denn in den "abgebrannten" Brennstäben kein Regelstab mehr drin, so dass das verbliebene Material wieder "richtig" reagieren kann? Nachzerfallswärme kann's ja bei denen nicht mehr sein, oder?
FuXX
PS: Ich hab gleich noch ne Frage an die Physiker: Die Schmelze an sich ist doch gar nicht das Problem, oder? Das eigentliche Problem ist doch, dass bei der Kernschmelze die Temperatur so hoch ist, dass der Sicherheitsbehälter durch den hohen Druck explodieren kann und dann die ganze Radioaktivität in die Atmosphäre geht. Wenn die sich nur durch den Behälter durchbrennen, ist das doch im Vergleich noch ein kleineres Übel und ne viel geringere Dimension, als wenn alles in die Luft geht, oder? Und nun das worauf ich abziele: In den Abklingbecken kann es doch auch bei Kernschmelze nicht zu einer Explosion kommen, die ganze Sch**** geht also eher in den Boden als in die Luft, wäre das daher nicht ein vergleichbar kleines Übel? Das größere Übel wäre dann doch die freiwerdende Strahlung, die weitere arbeiten verhindert, wodurch dann vll wieder die Drücke in den Sicherheitsbehältern steigen, oder?
PPS: Die Gefahr, dass die Stäbe an sich explodieren, also nicht indirekt durch Druckerhöhung im Behälter eine Explosion herbeiführen, besteht nicht, oder?
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