triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Tempolimit (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45584)

Klugschnacker 01.02.2023 08:48

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1697639)
Du gehst also jetzt davon aus dass es möglich ist und nicht ausfällt? Das würde mich freuen und die Meinung teile ich auch.

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich keinerlei Anzeichen einer Mobilitätswende. Es rollen Jahr für Jahr immer mehr Autos auf den Straßen. Deren Motoren werden immer stärker. Es gibt wohl eine Zunahme bei den Fahrrädern, aber diese sind heute ebenfalls motorisiert und haben dicke Akkus. Mit dem Bau neuer Verkehrswege für Fahrräder pusten wir weiteres CO2 in die Atmosphäre.

Das Umweltbundesamt ist ebenfalls skeptisch: Alle für den Verkehrssektor beschlossenen Maßnahmen zur Vermeidung direkter CO2-Emissionen werden bei weitem nicht ausreichen, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz
Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

sabine-g 01.02.2023 08:51

Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Rälph 01.02.2023 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697588)
Variable Geschwindigkeit auf langen Fahrten finde ich angenehmer und für mich auch sicherer; lange Zeit mein einer festen Geschwindigkeit fahren (Tempomat), besonders wenn sie deutlich unter der sicher fahrbaren Grenze ist, macht mich schläfrig und unaufmerksam, und zwingt mich zu häufigeren Pausen. Abwechslung in meiner Geschwindigkeit, wie auch variable Geschwindigkeiten der anderen Teilnehmer halten meine Aufmerksamkeit aufrecht, und ich habe auch mehr Spaß am Fahren, weil ich etwas zu tun habe (anpassen, Abstände einhalten, Spur wechseln, sich auf neue Situationen einstellen, etc.).

Interessant! Ich wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, dass Leute, die mit 180 an mir vorbeiknallen, die Straße im Grunde sicherer machen durch ihre Fahrweise. :Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697647)
Ansonsten bin ich auch für Tempo 130. Erinnere mich an Urlaubsfahrten von Kroatien nach München, da war die letzte Stunde von der Grenze bis nach München stressiger wie die 9h vorher, einfach weil man immer im Verkehr mitschwimmen konnte.

Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

welfe 01.02.2023 09:22

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1697651)
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.

Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto. Auch meinen eigenen Kindern (zwischen 20 und 28) konnte ich kein anderes Verständnis vermitteln: sie haben sich alle ein Auto gekauft, sobald sie das Geld hatten, und fahren auch jeden Zentimeter Auto (und bezahlen mehr Geld für Knöllchen als für Benzin).

tridinski 01.02.2023 09:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697649)
Entwicklung der CO2-Emissionen bis 2030 im Verkehrssektor
Prognose auf der Basis der beschlossenen Maßnahmen
163 Mio Tonnen 1990
151 Mio Tonnen 2021
159 Mio Tonnen 2022
157 Mio Tonnen 2023
151 Mio Tonnen 2025
126 Mio Tonnen 2030*
-
*85 Mio Tonnen 2030 laut Klimaschutzgesetz

Das ist die Bilanz die das Verkehrsministerium zu verantworten hat. Und da haben alle Klimakleber sowas von Recht. Das System kriminalisiert aber diese Idealisten während die eigentlichen Täter im Ministerium zusammen mit Autolobby usw. weiter Nichts bzw. das Falsche tun. Wann klagt die Umwelthilfe oder sonstjemand enlich gegen die fortwährenden und vorsätzlichen Verstöße gegen das Klimaschutzgesetzt?
Dass das Verkehrsministerium nach bleiernen Jahren bei der CSU jetzt wirder bei der Industrielobby gelandet ist ist ein Unding. Kannste auch Leute aus dem Kreml zum Anwalt für Völkerverständigung ernennen.

EDIT:
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697649)
Was wir erreichen müssen bis 2045: Null Emissionen. Bitte verzeihe mir meine Skepsis, wenn ich sage, dass wir das nicht schaffen werden.
:Blumen:

Der Fisch stinkt vom Kopf her. Mit Scheuer, Wissing und Co ist das in der Tat nicht zu schaffen. Es wäre aber schaffbar, bin ich fest überzeugt wenn man aktiv handelte und nicht aussitzen, hinhalten, ablenken auf der Fahne stehen hätte.

twsued 01.02.2023 09:53

Auch Klimakleber brauchen Urlaub

https://www.bild.de/bild-plus/region...5932.bild.html

sybenwurz 01.02.2023 10:01

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1697654)
Das kann ich leider nicht beobachten. Die Kinder werden so lange mit dem SUV durch die Gegend gefahren, bis sie selbst fahren dürfen und dann gibt es auch das erste Auto.

Insofern als 'früher' das Auto, der Führerschein generell beschlossene Sache und Grundprinzip waren und heute nicht mehr, geb ich dem sabine recht.
Sind (noch) Einzelfälle, aber es gibt ne Tendenz.
Meine Lütte hat so bald es ging alle Lappen gemacht, die sie machen konnte und fährt Auto und Motorrad, der gleichaltrige Sohn eines Kumpels genoss begleitetes Fahren, machte mit 18 den Führerschein und hat ein Autop vor der Tür stehen, das er aber nicht mehr nutzt, seit er studiert und stattdessen an den und am Studienort nur mit Öfis fährt.
Seine beide jüngeren Geschwister haben mit Führerschein und KFZ gar nix am Hut und wollen beide keine Führerscheine machen, obwohl die Eltern beide ein Auto haben und der Vater ein noch grösserer Petrolhead ist als ich.

Wenn dieser Trend sich so fortsetzt, sitzen irgendwann nicht mehr nur Leute in den Verwaltungen, an Entscheidungspositionen und sonst überall, die alles durch die Autofahrerbrille betrachten.
Zu spät für ne kurzfristig notwendige Wende sicherlich, aber immerhin.

Genussläufer 01.02.2023 10:07

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1697652)
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.

Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.

Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:31 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.