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keko# 06.10.2016 11:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261674)
Ich sprach deshalb von einer genetischen und kulturellen Evolution.



Natürlich existieren heute altruistische und egoistische Verhaltensweisen gleichermaßen. Es bildete sich jedoch ein gedanklich zu verstehender Mittelwert, im Sinne eines durchschnittlichen Verhaltens. Er ist das Ergebnis einer genetischen und kulturellen Entwicklung und bestimmt heute unsere moralischen Bewertungen mit.

Ich lege aber auf das und wert :cool:
Vor 70 Jahren wurden in DE Millionen Menschen industriell vergast und dass wir das heute gerade nicht tun, ist ein kultureller (i. w. S.) und kein genetischer Fortschritt. Kultur kann man auch schnell wieder verlieren, Gene nicht so einfach.

Klugschnacker 06.10.2016 11:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261675)
Das muss ich micht nicht fragen.... das liegt in der Natur der Sache. Religionen beschäftigen sich mit Dingen, die nicht so richtig greifbar sind. Ein Paradies für Manipulationen :Lachen2:
An einem math. Ausdruck oder physik. Formel kann man halt nichts rütteln.

Aus meiner Sicht ist das noch nicht der entscheidende Punkt. An einer mathematischen oder physikalischen oder sonstwie wissenschaftlichen Hypothese lässt sich sehr wohl rütteln. Zehntausende Wissenschaftler tun das jeden Tag.

Wissenschaftliche Hypothesen sind grundsätzlich fehleranfällig. Sie können sich als falsch erweisen, und deshalb müssen wir ihnen jederzeit misstrauen. Alles Wissen ist immer nur vorläufig.

Vergleiche das bitte mit dem absoluten Wahrheitsanspruch der monotheistischen Religionen. Er gründet auf Offenbarungen, die keinerlei Zweifel dulden. Der Papst hat in theologischen Streitfragen "unfehlbare" Autorität, und das ist tatsächlich wörtlich gemeint.

Aus meiner Sicht ist es der Größenwahn dieses absoluten Wahrheitsanspruchs, der die monotheistischen Religionen so gefährlich macht. "Du wirst dran glauben, oder Du wirst dran glauben" (Schmidt-Salomon). Gleichzeitig ist er der Kern für die Unmoral dieser Anschauungen. Mal ehrlich keko: Wir ahnen doch längst, dass der Glaube, die Homo-Ehe sei eine Idee der Hölle, totaler Schmarrn ist. Vor anderthalb tausend Jahren war es vielleicht ein Irrtum, heute ist es einfach eine Lüge.
:Blumen:

maotzedong 06.10.2016 11:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261682)

Der Papst hat in theologischen Streitfragen "unfehlbare" Autorität, und das ist tatsächlich wörtlich gemeint.

Wir drehen uns erneut im Kreis. Dazu zählen die Reformierten bspw. nicht :Blumen:

maotzedong 06.10.2016 11:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261682)
Mal ehrlich keko: Wir ahnen doch längst, dass der Glaube, die Homo-Ehe sei eine Idee der Hölle, totaler Schmarrn ist. Vor anderthalb tausend Jahren war es vielleicht ein Irrtum, heute ist es einfach eine Lüge.
:Blumen:


Auch hier der Kreis...hier sind die Reformierten auch raus. Kenne sogar an meinem ehemaligen theoligschen Institut einen homosexuellen Professor der einen Fachbereich leitet und noch als Pfarrer tätig ist :Blumen:

Klugschnacker 06.10.2016 11:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1261678)
Ich lege aber auf das und wert :cool:
Vor 70 Jahren wurden in DE Millionen Menschen industriell vergast und dass wir das heute gerade nicht tun, ist ein kultureller (i. w. S.) und kein genetischer Fortschritt. Kultur kann man auch schnell wieder verlieren, Gene nicht so einfach.

Ja, das sehe ich auch so. Ich verstehe nicht, warum Du es mir als Argument entgegenhältst. Ich betone das Wirken einer kulturellen Entwicklung und habe das extra hervorgehoben. Gleichzeitig sind wir aber auch das Ergebnis einer genetischen Entwicklung. Wären wir beispielsweise Löwen, würden wir nicht über den moralischen Wert des Vegetarismus diskutieren. Unsere Natur ist ein Rahmen für unsere Kultur.

maotzedong 06.10.2016 11:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261682)
Wissenschaftliche Hypothesen sind grundsätzlich fehleranfällig. Sie können sich als falsch erweisen, und deshalb müssen wir ihnen jederzeit misstrauen. Alles Wissen ist immer nur vorläufig.



Erneuter Kreis....wird in der systematischen Theologie auch täglich gemacht. Wird in der Exegese tagtäglich gemacht :Blumen:

Klugschnacker 06.10.2016 11:40

Zitat:

Zitat von maotzedong (Beitrag 1261686)
Auch hier der Kreis...hier sind die Reformierten auch raus. Kenne sogar an meinem ehemaligen theoligschen Institut einen homosexuellen Professor der einen Fachbereich leitet und noch als Pfarrer tätig ist :Blumen:

Ob er wohl ins Ausland gehen wird, um seinen Freund zu heiraten?

Allgemein: Ein Argument hat auch dann Gewicht, wenn es auf Deine spezielle Situation nicht zutrifft.
:Blumen:

zappa 06.10.2016 11:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1261682)
Wir ahnen doch längst, dass der Glaube, die Homo-Ehe sei eine Idee der Hölle, totaler Schmarrn ist. Vor anderthalb tausend Jahren war es vielleicht ein Irrtum, heute ist es einfach eine Lüge.
:Blumen:

Natürlich ist diese Vorstellung unsinnig und es wäre wünschenswert, die religiösen Systeme würden in den Ansichten, in denen die Lücke zwischen Glaubenssatz und alltagspraktischer Realität so deutlich klafft, endlich aufräumen.

Dennoch haben in der Alltagspraxis - selbst innerhalb der religiösen Systeme! - ein ordentlicher Teil einen sehr pragmatischen Weg gefunden und sind z.B. gleichzeitig homosexuell und religiös gläubig, lassen sich also davon nicht irritieren.


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