El Stupido |
05.02.2021 07:36 |
@ noam: Danke für die näheren Ausführungen deiner Sichtweise in den Posts gestern Abend. Natürlich sehe ich gewisse Sachen deutlich anders und du wirst dich bzgl. anderer Sachen sicherlich nicht mir anschließen können. Aber das ist ja auch nicht schlimm.
Ich sehe es aber positiv, dass du sehr wohl differenzieren kannst. Eine linke Demo ist eben nicht ein einziger, homogener Schwarzer Block. "Die ANTIFA" ist nicht gleich Gewalt, Sachbeschädigung etc.
Das es auch in der linken Szene Extremisten gibt steht außer Frage. Plündern von Geschäften, Anzünden von Autos oder Werfen von Pflastersteinen gegen Polizist*innen ist ein weites Überschreiten von Grenzen, ohne Frage.
Wenn ich mir die Statistik der PMK anschaue taucht bei links PMK aber oft auch der ANTIFA Sticker am Laternenmast als Sachbeschädigung auf oder eine bestellte Pizza für die PI vor Ort. Und da sehe ich einen deutlichen "Qualitätsunterschied" zu Verwendung von Zeichen verfassungswidriger Organisationen oder Gewaltdelikten. Und das Tragen von Shirts mit Aufdruck "HKN KRZ" ist noch nicht mal eine Straftat, lässt aber tief blicken.
Nur weil auf der linken Demo ein Teil gewaltbereit ist muss man nicht alle gleichsetzen. Wenn nach der Pandemie wieder 50.000 ins Stadion XY pilgern und darunter 300 Hools sind dann kann man die Zuschauerströme zwischen U-Bahn und Stadion ja auch nicht generell in eine Schublade stecken.
Wer aber zu Festivals wie "Schild & Schwert" oder "Rock gegen Überfremdung" fährt, dort auch "rumhitlert", Merch kauft etc. darf sich IMHO eher nicht darauf berufen, nicht pauschal in eine Schublade gesteckt zu werden.
Erich Kästner:
Zitat:
Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf ...„.
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(zu finden u.a. hier)
Und wenn nach NSU, Halle, Lübcke, Morddrohungen im Namen des NSU 2.0, Neonazi-Musikfetivals mit Zuschauer*innenzahlen im vierstelligen Bereich, Hetzjagden auf Migrant*innen und einem politischen Arm des Rechtsterrorismus im Bundesparlament und den Länderparlamenten irgendwann jemand rückblickend sagt "Das konnte ja keiner ahnen" ist das - gerade mit Blick auf was keine 100 Jahre zurück liegt - verheerend.
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