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Schwarzfahrer 27.10.2019 18:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1489078)
PS: Ich war schon vor 35 Jahren für sehr viel höhere Steuern auf fossile Brennstoffe.
Hätte es die gegeben, hätte nicht nur ich mich auch deutlich anders verhalten und wahrscheinlich wäre ich bei sagen wir mal dreimal so hohen Flugpreisen nicht nach Hawaii geflogen.

Als die Grünen vor x Jahren mit der Idee von 5 DM/l Sprit in den Wahlkampf zogen, war ich voll einverstanden, da ich an einer Lenkungswirkung hin zu mehr sparsamen Autos, ÖPNV, Bahn und besonders weg vom wachsenden LKW-Verkehr glaubte. Zig Jahre später halte ich das für naiv. Solange die Menschen über 30 - 40 Tausend Euro für ein Auto bereit sind auszugeben, wird Spritpreis keine Lenkungswirkung entfalten. Nur komplexere Änderungen der Strukturen dürften nach meiner heutigen Meinung Wirkung zeigen, d.h. nur etwas unattraktiv oder teuer machen bringt die halbwegs wohlhabenden Leute nicht von ihren Wünschen und Bedürfnissen ab (erzeugt nur bei den Ärmeren das Gefühl, man gönnt ihnen etwas nicht) - nur ein gutes Alternativangebot dürfte nachhaltig wirken; was ungleich schwieriger ist.

LidlRacer 27.10.2019 18:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1489080)
Thüringen (somit neue Bundesländer), gerade 2 Millionen Einwohner, sehr viel Wald und schöne Natur mit (noch) wenig Klimawandelproblematik, die meisten Einwohner berentet oder kurz vor der Rente stehend, ein beliebter und eher unpolitischer Ministerpräsident, der vermutlich auch eine ganz anständige Landespolitik macht, wenig Chancen für Oppositionsparteien, um sich zu profilieren... in den Ausgang dieser Wahl kann man glaube ich wirklich nicht allzu viel reininterpretieren

Zudem ist bzgl. Klima in erster Linie die Bundespolitik gefordert. Und bei Bundestagswahlumfragen haben die Grünen ein Vielfaches von 5% (zeitweise stärkste Partei!).

tandem65 27.10.2019 18:52

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1489076)
Jeder vierte Wähler findet es viel wichtiger das keine Ausländer mehr rein kommen... :Kotz:

Wie gerade in der Berichterstattung in den Systemmedien sehr schön dargestellt wurde bleiben die Thüringer anscheinend auch sonst eher unter sich.
Die urbanen Zentren die ja sonst auch eher grüne Hochburgen sind scheinen dort nicht mal attraktiv zu sein für Zuzug entsprechender Denkweisen zu sein.

captain hook 27.10.2019 18:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1489083)
Zudem ist bzgl. Klima in erster Linie die Bundespolitik gefordert. Und bei Bundestagswahlumfragen haben die Grünen ein Vielfaches von 5% (zeitweise stärkste Partei!).

Das zeigt sich wenn die Stimmen gezählt sind.

tandem65 27.10.2019 18:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1489082)
Als die Grünen vor x Jahren mit der Idee von 5 DM/l Sprit in den Wahlkampf zogen, war ich voll einverstanden, da ich an einer Lenkungswirkung hin zu mehr sparsamen Autos, ÖPNV, Bahn und besonders weg vom wachsenden LKW-Verkehr glaubte. Zig Jahre später halte ich das für naiv. Solange die Menschen über 30 - 40 Tausend Euro für ein Auto bereit sind auszugeben, wird Spritpreis keine Lenkungswirkung entfalten. Nur komplexere Änderungen der Strukturen dürften nach meiner heutigen Meinung Wirkung zeigen, d.h. nur etwas unattraktiv oder teuer machen bringt die halbwegs wohlhabenden Leute nicht von ihren Wünschen und Bedürfnissen ab (erzeugt nur bei den Ärmeren das Gefühl, man gönnt ihnen etwas nicht) - nur ein gutes Alternativangebot dürfte nachhaltig wirken; was ungleich schwieriger ist.

Na da hast Du aber halt nur die hälfte der Forderungen der Grünen damals im Kopf ode auch hier vorgetragen. Mit dem eingenommenen Geld sollte dann ja eben ein besseres Angebot im ÖPNV finanziert werden.
Willst Du uns ansonsten nun weismachen daß die ärmeren dank de nicht stattgefundenen Spritpreiserhöhung damals so rundum zufrieden sind und nicht das Gefühl haben das man ihnen etwas nicht gönnt?

Schwarzfahrer 27.10.2019 19:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1489090)
Na da hast Du aber halt nur die hälfte der Forderungen der Grünen damals im Kopf ode auch hier vorgetragen. Mit dem eingenommenen Geld sollte dann ja eben ein besseres Angebot im ÖPNV finanziert werden.

Das ist aber eben die falsche Reihenfolge. Besseres ÖPNV ausbauen dauert Jahre (z.B. neue Straßenbahnen bis zu 4 - 6 Jahre). Zuerst die Preise erhöhen, mit der unsicheren Versprechung, irgendwann jenseits der aktuellen Legislaturperiode Ersatz anzubieten - das funktioniert nicht. Und mir geht es nicht nur um ÖPNV. Ich glaubte früher dran, daß bei hohen Spritpreisen weniger Auto gefahren wird - das stimmt nicht mal bei den sparsamen Schwaben. Ich schätze die menschliche Psychologie inzwischen anders ein.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1489090)
Willst Du uns ansonsten nun weismachen daß die ärmeren dank de nicht stattgefundenen Spritpreiserhöhung damals so rundum zufrieden sind und nicht das Gefühl haben das man ihnen etwas nicht gönnt?

Hä? wo liest Du das aus meinem Text heraus? Und was soll es eigentlich bedeuten? Ich glaube einfach, daß etwas teurer zu machen den Armen mehr weh tut, als den Reicheren, und damit die Akzeptanz für die Maßnahme wie für die Politiker stark mindert, wenn nicht vorab entsprechende Alternativangebote vorhanden sind. Daran krankt auch die Akzeptanz der CO2-Steuer; die Aussicht auf irgendeine nich ganz genau bezifferbare Ausgleichszahlung beruhigt die Ärmeren kaum, sie müssen erst mal mehr ausgeben, und das sehen sie im Vordergrund.

tandem65 27.10.2019 19:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1489104)
Das ist aber eben die falsche Reihenfolge. Besseres ÖPNV ausbauen dauert Jahre (z.B. neue Straßenbahnen bis zu 4 - 6 Jahre). Zuerst die Preise erhöhen, mit der unsicheren Versprechung, irgendwann jenseits der aktuellen Legislaturperiode Ersatz anzubieten - das funktioniert nicht. Und mir geht es nicht nur um ÖPNV. Ich glaubte früher dran, daß bei hohen Spritpreisen weniger Auto gefahren wird - das stimmt nicht mal bei den sparsamen Schwaben.

Woher kannst Du das wissen, wir sind nun gut 30Jahre später immer noch nicht bei den 5,-DM/L von hohen Spritpreisen kann also keine Rede sein, schon in Frankreich ist der Sprit teurer.
Ansonsten klassisches Henne Ei Problem. Wenn Du das eine nicht teurer/unattraktiver machst wird auch das schöne Angebot nicht wirklich angenommen.
Dazu musst Du das schöne Angebot auch finanzieren können.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1489104)
Hä? wo liest Du das aus meinem Text heraus? Und was soll es eigentlich bedeuten? Ich glaube einfach, daß etwas teurer zu machen den Armen mehr weh tut, als den Reicheren, und damit die Akzeptanz für die Maßnahme wie für die Politiker stark mindert, wenn nicht vorab entsprechende Alternativangebote vorhanden sind. Daran krankt auch die Akzeptanz der CO2-Steuer; die Aussicht auf irgendeine nich ganz genau bezifferbare Ausgleichszahlung beruhigt die Ärmeren kaum, sie müssen erst mal mehr ausgeben, und das sehen sie im Vordergrund.

Du hast natülich Recht, daß das nicht so leicht rauszulesen ist. zum Schluß zahlen es immer die Armen. Weil selbst wenn sie "kostenlos" den ÖPNV nutzen können ist es immer noch so daß sie sich eben ein eigenes KfZ nicht leisten können.
Das Ärmere unzufrieden sind wirst Du auch nicht durch höhere Ausgleichzahlungen für die CO2-Steuer nicht wegbekommen. Es bleibt daß es wohlhabende immer noch weniger juckt as sie.

qbz 28.10.2019 08:17

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1489076)
Ich will jetzt nicht zu viel rein interpretieren. Weiß nicht wie viel sich von einer Wahl ableiten lässt für das Interesse am Klima, aber bei 5,5% für die Grünen bleibe ich wohl bei meiner These das sich im Großen und Ganzen kaum einer richtig für das Thema zu interessieren scheint! :(
......

Ganz unabhängig von der konkreten Wahlinterpretation der Landtagswahl: das Programm der Linke zu Energie und Klima ist konsequenter als das der Grünen. Nur zwei Beispiele: Die Linke im Bund fordert neben der konsequenten Energiewende (schneller Kohleausstieg) auch die grossen Energieunternehmen zu rekommunalisieren und z.B. die schrittweise Einführung eines kostenlosen ÖPNV (mit den dafür notwendigen Strukturen) bis 2023. Für das Land entsprechend: Ausbau und Förderung des kommunalen ÖPNV.


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