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keko# 16.01.2025 09:18

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1769429)
Der Punkt ist, dass die KI die Produktivität in der SW Entwicklung erhöht. D.h., dass man mit der aktuellen Mannschaft, deutlich mehr wuppen kann als bisher. Deshalb braucht man grundsätzlich keine neuen Entwickler im Moment. Hier macht ein Einstellungsstopp für ein Jahr auch erstmal Sinn. Wenn das dann noch zur Product-Roadmap passt. Alles gut.

Wichtig ist auch, dass die Qualifikation der Entwickler auf die AI Tools passt. Ein sehr gutes Beispiel ist SAP: Die trennen sich via goldenem Handschlag von nem Sack älterer Entwickler und stellen aber auf der anderen Seite den selben Sack an jungen, gut qualifizierten Entwicklern ein.

Mit Jung und Alt hat das nichts zu tun. Mag sein, dass die Jungen an Tools wie ChatGPT schon gewöhnt sind, aber ihr Job ist genauso gefährdet.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1769429)
Wer sich wirklich ernsthaft in der Praxis mit der Codequalität des AI generierten Codes beschäftigt, weiß: Der ist aktuell noch nicht besonders hoch, es reicht nicht für Produktionsqualität.

Natürlich reicht er in vielen Aufgaben, deshalb stellen Firmen doch keine Programmierer mehr ein.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1769429)
Ich habe am Montag mit nem Typen gesprochen, der bis vor kurzem bei Google war und das Thema KI jetzt mit eigenen Unternehmen besetzt. Der Typ hat uns besucht, weil wir planen, unser KI Projekt mit seiner Firma umzusetzen - falls es betriebswirtschaftlich passt. Wir haben u.a. viel über das KI Coding Thema gesprochen und auch über AGI. Seine Sichtweise: Niemand weiß so genau was AGI wirklich sein soll, aber wir sind näher dran als man denkt :Cheese:

Fazit: Am Ball bleiben aber nicht hysterisch werden. The gras is greener on the other side. :Lachen2:

:Blumen:

AGI ist ein anderes Thema. Was jetzt erst mal passiert: es werden Agenten entstehen, die miteinander und autark Arbeitsgänge ersetzen. Das ist gerade erst am Entstehen. Ich denke aber, dass das in vielen Berufen relativ schnell für Veränderungen sorgen wird. Ich denke da an einen Zeitraum von 5, max. 10 Jahren. Die Veränderungen schätze ich als deutlich höher ein, als sie das Internet brachten.

:Blumen:

Helmut S 16.01.2025 09:21

#keko: Du irrst.

:Blumen:

keko# 16.01.2025 09:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1769435)
#keko: Du irrst.

:Blumen:

Nein, ich liege definitiv richtig :Blumen:

Helmut S 16.01.2025 10:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769437)
Nein, ich liege definitiv richtig :Blumen:


Ok. :Cheese:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769434)
Mit Jung und Alt hat das nichts zu tun. Mag sein, dass die Jungen an Tools wie ChatGPT schon gewöhnt sind, aber ihr Job ist genauso gefährdet.

Selbst verständlich hat das was damit zu tun. Ich bitte dich. Der Hauptgrund ist schlicht, dass die jungen Informatiker viel besser für die aktuelle Situation ausgebildet sind. Ich kann das recht gut beurteilen: Ich habe Ende der 80er/Anfang der 90er Informatik studiert und war ein ziemlich guter Programmierer, Entwickler und Architekt. Ich war "wanted man". Mein kleiner Sohn tut es jetzt: Schwerpunkt KI, ich weiß was die lernen. Die sind super ausgebildet!

Nochmal: Die stellen bei SAP n paar 1000 Entwickler mit KI Qualifikation ein und haben bzw. stellen vorher halt n paar 1000 aus. Die Arbeitsplätze verändern sich halt, die Anforderungen verändern sich, es geht im Moment primär um Qualifikation.

Ja, streng genommen hast du recht: Es könnte auch ein 55 jähriger die entsprechende Qualifikation haben und ein 25 jähriger nicht. Theoretisch. In der Praxis sieht es en gros halt anders aus.

Der angenehme Nebeneffekt ist, dass jüngere MA einfach weniger verdienen - sie haben keine Gehaltserhöhungsrunden mitgemacht. ;)

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769434)
Natürlich reicht er in vielen Aufgaben, deshalb stellen Firmen doch keine Programmierer mehr ein.

So ist das nicht, wenigstens im Moment nicht. Die stellen nicht deshalb keine Entwickler mehr ein, weil die KI Code in Produktionsqualität produzieren kann. Sondern: Es werden keine Entwickler mehr eingestellt, weil die KI die Produktivität dermaßen erhöht hat, dass die schlicht nicht mehr genbraucht werden, da man genug Entwickler hat um neue Aufgaben umzusetzen und zu wachsen. Voraussetzung: Die haben die Qualifikation. Ansonsten siehe SAP.

Ja, es gibt einfache Dinge, da geht das ganz gut. Eine Mitarbeiterin hat sich z.B. von ChatGPT für Ihre Arbeit eine Excel VBA Makro schreiben lassen. Das hat funktioniert. Sie ist Bürokauffrau. Früher wäre sowas in die IT Abteilung gegangen.

Du wirst aber nicht ernsthaft behaupten wollen, dass Systeme wie salesforce CRM (das war je dein Beitrag) oder jegliche ernsthafte Unternehmenssoftware die in geschäftskritischen Prozessen eingesetzt wird, in Produktionsqualität aus einer KI raus kommt? Da fehlt es himmelweit.

Beispiel: Ich habe noch letztes Jahr den Prototypen für unser aktuelles KI Projekt geschrieben. Das war ne Flutter App, vier Server für verschiedene Aufgaben im Backend - geschrieben in Typescript und Dart. Dann ein kleines offenes Modell mit open weights, RAG Mockup in Python, MongoDB und SAP Anbindung via REST API. Letztlich noch nem customized Git Flow um zu sehen wie man externe Entwickler am besten einbindet uns was für uns passt.

Also das kam schon ne Latte Code zusammen. Ich habe das mit Hilfe von KI gemacht. Habe verschiedene Tools ausprobiert. Allen voran Github Pilot - der ist gut. Aber auch die freien und Abo Varianten von von Gemini und ChatGPT und ich sage dir: Die meiste Arbeit lag darin die Bugs zu fixen, die von der KI generiert wurden oder die Halluzinationen raus zu kriegen. Da wurden Parameter in Schnittstellen rein halluziniert, die es gar nicht gab, da wurden Versionen von Frameworks und API vermischt. Umsetzungen von Designpattern - obwohl ich die expressis Verbis geprompted habe - waren so wie im Schulunterricht: Anfängerniveau.

Der Rest ging brutal schnell. :Cheese: Ein enormer Produktivitätsboost.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769437)
AGI ist ein anderes Thema.

Ja, vor allem, weil keiner so ganz genau weiß, was das am Ende sein soll. :Lachen2:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769437)
Was jetzt erst mal passiert: es werden Agenten entstehen, die miteinander und autark Arbeitsgänge ersetzen. Das ist gerade erst am Entstehen. Ich denke aber, dass das in vielen Berufen relativ schnell für Veränderungen sorgen wird. Ich denke da an einen Zeitraum von 5, max. 10 Jahren. Die Veränderungen schätze ich als deutlich höher ein, als sie das Internet brachten.

Das mit den Agenten ist klar, das Internet in der Form wie es jetzt existiert ist eh den Toten geweiht. Klassische Suchmaschinen ebenfalls.

:Blumen:

keko# 16.01.2025 11:44

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1769445)
Ok. :Cheese:



....

Mein lieber Helmut,

jetzt hast du mich mit deinem langen Posting völlig erschlagen. Das hier ist bisweilen ein anstrengendes Bildungsforum. :Cheese:

Ich könnte etwas schreiben zu:
- REST
- APIs
- Salesforce
- Studenten, die ich ausbilden versuche
- (niemals über Excel!!! ;-)
- LSTM und Overfitting
- meinen nächsten Urlaub mit einer mir äußerst nahestehende Person.

Such dir was aus :Cheese:
Im Grunde liegen unsere Meinung gar nicht so weit auseinander, vermute ich :Blumen:

Helmut S 16.01.2025 11:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1769466)
Im Grunde liegen unsere Meinung gar nicht so weit auseinander, vermute ich :Blumen:

Da vermute (oder fürchte) ich auch. :Lachen2:

Trimichi 16.01.2025 18:35

Schön. Da habt ihr etwas gemeinsam. On Topic ist das nicht. :Blumen:

Jimmi 17.01.2025 09:49

Pfandautomaten? Kennt Ihr die Waschmaschinentragödie?


https://kulturnetz-koeln.de/media/di...ntragoedie.pdf


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