Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1615362)
Mich überzeugt dieses Argument nicht. Überspitzt hieße es ja: "Da nun fast alle Teilnehmer unter dem alten Weltrekord gelaufen sind, ist Doping als Ursache unwahrscheinlich".
Doping erkennt man in erster Linie an der Leistungssteigerung. Andernfalls gäbe es Doping nicht.
:Blumen:
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Du darfst das Argument auch nicht isoliert betrachten, sondern solltest gleichzeitig den Zustand der Leichtathletik was Antidopingkampf anbelangt von vor zehn oder zwanzig Jahren mit berücksichtigen. Hältst du es plausibel anzunehmen, dass die Leichtathletik in der Präsidentschaft von Lamine Diack, als man sich wie man heute weiß, als positiv getesteter Athlet für 6-stellige Summen freikaufen konnte, sauberer war als heute?
Ich würde stark annehmen, dass eher das Gegenteil der Fall ist.
in jedem Fall ist es extremst unwahrscheinlich, dass die Dopingsituation in der Leichtathletik im Jahre 2021 gravierend schlimmer ist als in der Ära Diack, denn wenn dies der Fall wäre, dann könnte man das auch in der WADA-Statistik an einer höheren Anzahl positiver Trainingstests und Wettkampftests ablesen.
Die Leichtathletik hat nach wie vor ein relevantes Dopingproblem. Besonders betroffen sind die technisch einfachen Disziplinen wie 100m Lauf, 1500m-Lauf und inbesondere bei Ländern mit großen Lücken in den Trainingskontrollen, wie man ja an den bekannt gewordenen Fällen in Tokyo unschwer ablesen kann.
Und gerade was das Thema Carbonschuhe anbelangt, kann man vielleicht auch mal seine eigenen Erfahrungen als Sportler einbringen: So gut wie jeder hier im Forum, der moderne Carbonschuhe mit reaktivem Schaum selbst ausprobiert hat, konnte eine z.T. gravierende Leistungssteigerung damit feststellen. Und zwar sowohl bei Leuten, die 4:30min/km rennen als auch bei Amateuren, die in der Lage sind 1000er in 3 Minuten zu rennen.
Warum sollte in der Weltspitze dieser Effekt, den jeder am eigenen Leib verifizieren kann, keine Rolle spielen?
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