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Klugschnacker 26.07.2013 09:24

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 932216)
Recht hat nichts mit Gerechtigkeit -> Moral zu tun ;-)

Doch. Die Gesetze sind systematisierte moralische Grundsätze.

leiti 26.07.2013 09:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 932229)
Doch. Die Gesetze sind systematisierte moralische Grundsätze.

Beispiel:

Zwei Töchter erben je 100.000 €. (Das ist nach dem Recht recht)

Nun hat die eine Tochter den pflegebedürftigen Vater 10 Jahre lang betreut und dafür ihren Job,... aufgegeben, während sich die andere Tochter 10 Jahre lang nicht blicken hat lassen und ordentlich Karriere im Beruf gemacht hat

Ist das Gerechtigkeit?

Timmi 26.07.2013 09:32

zum Thema Fußball und Doping, heute ganz klein in der Zeitung:
"FIFA lässt Proben vernichten.
....wurden die bei der WM 1998 gemachten Dopinganalysen auf Anordnung der FIFA vernichtet"

Klugschnacker 26.07.2013 09:40

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 932232)
Ist das Gerechtigkeit?

Ja. Die andere Tochter hat im Job Geld verdient und damit ihre 5 Kinder und den saufenden Ehemann durchgebracht. Sie hat immer den halben Tag lang für die Allgemeinheit geschuftet, denn 40% ihres Gehaltes holt sich der Staat, plus 19% auf alles, was sie und ihre Familie konsumiert haben.

Da sie als Selbständige privat krankenversichert ist, muss sie für ihre Familie monatlich 1800,- Euro für die Krankenversicherung ausgeben, wodurch sie das Gesundheitssystem querfinanziert. So wird auch das Pflegegeld ermöglicht, das bei ihrem Vater und der Schwester landet.

100.000 Euro sind ungefähr der Betrag, den sie via Steuern und KV-Beiträge jährlich an die Allgemeinheit überweist, was finanziell schwächeren Mitgliedern der Gesellschaft zugute kommt. Wir sollten ihr das Erbe gönnen. Aber das führt uns weg vom Thema.

captain hook 26.07.2013 09:43

Es gibt genügend Beispiele dafür, wo sich Leute/Firmen/Investoren nach Recht und Gesetz verhalten und das trotzdem unmoralisch ist. Das dürfte in großen Teilen z.B. mit der Lobbypolitik zusammenhängen, die manche Gesetze erst möglich macht.

Klugschnacker 26.07.2013 09:52

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 932250)
Es gibt genügend Beispiele dafür, wo sich Leute/Firmen/Investoren nach Recht und Gesetz verhalten und das trotzdem unmoralisch ist.

Zustimmung. Die Moral hat die Gesetze hervorgebracht, aber die Gesetze bringen nicht zwangsläufig Moral hervor.

Aufgrund dieses Dilemmas werden Gesetze und deren Anwendung (Rechtsprechung) ständig verfeinert, Schlupflöcher gestopft und so weiter. Ein sich ständig entwickelndes, nie perfektes Rechtssystem ist jedoch besser, als wenn jeder nach dem eigenen Gutdünken richtet.

Grüße,
Arne

Pmueller69 26.07.2013 09:52

Zitat:

Zitat von puderluder (Beitrag 932125)
Dreckig sind die Alle. Glaubt ja wohl keiner das in Hawaii von 1996-1999 die Spitzenathleten an der Apotheke vorbei geradelt sind.

Das ist eine Pauschalaussage, die immer wieder kommt. Meistens von Leuten, die wenig Ahnung von der Sache haben.

Wenn Du das genauer erläutern kannst, dann mach das. Anderenfalls behalte solche Statements für Dich.

mopson 26.07.2013 10:06

Rechtsstaat vs. Ethik und Moral
 
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 932209)
Ein gefährlicher Satz. Er hätte von mir kommen können, in meinen schwungvollsten Zeiten. Heute bin ich vorsichtiger.

...

Deshalb zweifle ich an dem oben zitierten Satz. Die persönliche Moral übersieht zu leicht die Rechte des anderen.

Grüße,
Arne




Moral im Sinne der Ethik würde ich nicht über bzw. unter den Rechtsstaat stellen. Beiden sollten im Einklang sein. Und es ein paar Schuhe, wobei das eine der linker- und das andere der rechter Schuh ist.
Wenn einen Rechtsstaat ständig mit ethisch-moralische Gesellschaftsregeln in Konflikt ist, ist dieses System nicht stabil und wird auf kurz oder lang verschwinden ( z.B. Dritte Reich).
Mein Moral oder meine ethische Ansätze habe ich in meine Erziehung genossen, ergo ist mein ethisches Verständnis örtlich und gesellschaftlich eingeschränkt, ergo herrschen in andere Länder andere moralische Grundsätze.
Im Sport ist der Rechtsstaat der Verband - mit seine Regeln - mit sein Schiedsgericht. Was die aber entscheiden, muss sich nicht mit der örtlich gesellschaftliche Ethik, wobei ich dieses Forum als eine "eigenständige Gesellschaft siehe, decken. Es sollte aber schon ein Einklang vorhanden sein, s.o.
Problem beim Doping ist doch das rechtlich so entschieden wird, moralisch-ethisch eine (leicht) differenzierte Lösung angesagt wäre.
Beispiel: rechtlich ist es richtig nach 2 Jahre wieder zu starten. Ethisch gesehen ist es gegen den Geiste des Sportes, weil diese eine Fairplay-Gedanke in sich trägt die man nicht rechtlich bestrafen kann da sie nicht/kaum zu bewerten ist.
Das meinte ich mit "rechtlich nicht durchsetzbar, moralisch aber schon".


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