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bentus 01.11.2021 15:59

Ich verstehe nicht, wie Leute hier 2-3Watt Unterschiede in freier Wildbahn messen wollen. Alleine die Messungenauigkeit von sehr gut kalibrierten Powermetern ist deutlich höher. Es gibt 1000 Einflüsse und die notwendige Power die man bräuchte um solche Diskrepanzen zu testen ist rießig. Allleine den Start und das Ende einer Messstrecke trifft man nicht in der Genauigkeit. Dazu minimale Positionsänderungen etc

tridinski 01.11.2021 16:23

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1631228)
Ich verstehe nicht, wie Leute hier 2-3Watt Unterschiede in freier Wildbahn messen wollen. Alleine die Messungenauigkeit von sehr gut kalibrierten Powermetern ist deutlich höher. Es gibt 1000 Einflüsse und die notwendige Power die man bräuchte um solche Diskrepanzen zu testen ist rießig. Allleine den Start und das Ende einer Messstrecke trifft man nicht in der Genauigkeit. Dazu minimale Positionsänderungen etc

wenn du den Test 10x wiederholst mitteln sich die Störungen raus. Du erhälst halt beispielsweise eine Range von +2 bis -6 Watt, im Mittel eben zB 2-3Watt.
2-3 Watt bei einer Fahrt sind hingegen kaum sinnvoll verwendbar, da gebe ich dir Recht.

Start und Ende meiner Messstrecke (2x7km, Wende im Kreisel) treffe ich auf 1m genau, ist ein Poller in der Fahrbahnmitte an der Linksabbiegerspur, da gibts keinen Interpretationsspielraum.

Daten von Fahrten bei viel Wind oder insb. wechselndem Wind sind oft nicht verwertbar.
Und ja, man muss sich konzentrieren und präzise auf den Punkt fahren, das ist manchmal schwierig wenn einem sonstwas durch den Kopf geht. aber insgesamt ein gangbarer Weg.

bentus 01.11.2021 16:31

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1631230)
wenn du den Test 10x wiederholst mitteln sich die Störungen raus. Du erhälst halt beispielsweise eine Range von +2 bis -6 Watt, im Mittel eben zB 2-3Watt.
2-3 Watt bei einer Fahrt sind hingegen kaum sinnvoll verwendbar, da gebe ich dir Recht.

Start und Ende meiner Messstrecke (2x7km, Wende im Kreisel) treffe ich auf 1m genau, ist ein Poller in der Fahrbahnmitte an der Linksabbiegerspur, da gibts keinen Interpretationsspielraum.

Daten von Fahrten bei viel Wind oder insb. wechselndem Wind sind oft nicht verwertbar.
Und ja, man muss sich konzentrieren und präzise auf den Punkt fahren, das ist manchmal schwierig wenn einem sonstwas durch den Kopf geht. aber insgesamt ein gangbarer Weg.

Die 2x7km wiederholst du 10mal? Bist du da gefahren bist hat sich der Luftdruck mehr verändert als du 2-3Watt messen kannst. Oder dein Reifen ist minimal mehr abgefahren. Geschweige denn vom Powermeter der auch driften kann in so einem Bereich.

Hier wird mit so viel Selbstbewusstsein verkündet, dass Anzug X 1-2Watt besser als Anzug Y ist, da glaube ich nie im Leben dran.

tridinski 01.11.2021 17:12

ich habe über 15Monate insgesamt 32 Sessions mit je 4-6 Läufen gemacht und in Summe "mehrere Dutzend" Watt rausgearbeitet, ich finde die Methode sehr praxistauglich. Bei gegebenen Watt fahre ich jetzt ca 3kmh schneller als vorher (im bereich 36-40kmh). Im Hauptwettkampf IM Frankfurt war ich trotzt 200HM mehr bei niedrigerem Puls (beim letzten Mal war ich noch ohne Wattmesser unterwegs) 13min schneller. Zusätzlich habe ich viel gelernt und gleichzeitig die RacePace-Intervalle absolviert. Für mich Win-Win-Win.

Für jemanden dessen Setup schon am oberen Ende der Möglichkeiten ist mag der Ansatz nicht präzise genug sein, aber für einen normalen oder gar schlechten Setup eine tolle Möglichkeit.

sabine-g 01.11.2021 17:54

Seh ich ähnlich. Man bekommt irgendwann auch ein Gefühl dafür ob ein Setup rollt oder nicht.
Ich kann mittlerweile schon ohne Powermeter sagen ob das gewählte gut oder schlecht ist wenn ich meine Runden fahre.
Allerdings habe ich Vorderräder getestet ( z.B. das 48er gegen das 60er ) bei denen ich nicht sagen konnte welches schneller ist.
Nach einigen Läufen war es ein ziemlich deutliches Unentschieden, das Pegel ist nie gleichmäßig zu Gunsten von irgendeinem VR ausgeschlagen.
Möglicherweise ist im Labor oder Windkanal was zu holen.

freerunning 01.11.2021 18:31

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1631227)
Womit du alle teuer gekauften Aerovorteile durch das Abrollverhalten wieder zerstörst?:-((
Oder fährst du auf dem Holzoval. 🤔

Ich fahre etwas über 7 bar auf 23mm bei 66 Kg Wettkampfgewicht. Das müsste doch passen, oder hast Du andere Empfehlungen? Ich lerne gerne dazu.

....
Ich finde es übrigens interessant, dass hier immer wieder die Diskussion aufflammt ob testen was bringt oder nicht.
Da gibt es zwei Gruppen, diejenige die selbst testet und sagt, dass es was bringt und die Gruppe, die sagt, dass es sowieso nix bringt, viel zu ungenau ist und nicht testet.

Ich hör lieber auf die erste Gruppe. ;)
Und ich teste wo ich kann. Leider hab ich mein Triathlon Bike erst ein paar Monate, aber im Prinzip war jede Fahrt auch immer ein Test von Position und Equipment. Eindeutiges Ergebnis immer: Scheibe ist deutlich besser als Hochprofiler. Aerosuit bringt enorm was gegenüber Trikot. Überschuhe und rasierte Beine auch, ebenso Stulpen. Zuwenig Luftdruck macht langsamer, mehr noch als zu viel. Aerohelm mit Visier ist Pflicht, ich benutze gar keinen anderen mehr. Flasche vorne zwischen den Armen ist aerodynamisch vorteilhaft... um nur einige Erkenntnisse zu nennen. Die sind aber hinlänglich bekannt.

hein 01.11.2021 19:06

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1631228)
Ich verstehe nicht, wie Leute hier 2-3Watt Unterschiede in freier Wildbahn messen wollen. Alleine die Messungenauigkeit von sehr gut kalibrierten Powermetern ist deutlich höher. Es gibt 1000 Einflüsse und die notwendige Power die man bräuchte um solche Diskrepanzen zu testen ist rießig. Allleine den Start und das Ende einer Messstrecke trifft man nicht in der Genauigkeit. Dazu minimale Positionsänderungen etc

Ich sehe es hier wie tridinski, 2-3 Watt sind tatsächlich zu wenig, um es in einer Session zu messen. Aber ich war bei meinen Tests zu Beginn selber überrascht, wie stabil die Ergebnisse waren. Ich habe haufenweise Testläufe, bei denen ich die Wattzahl und die Zeit bei gleichem Setup exakt repliziert habe. Über mehrere Testläufe kann es durchaus realistisch sein, auch recht kleine Unterschiede zu messen.
Und dann gibt es Tage, an denen die Ergebnisse anders aussehen. In meinem Fall sind das besonders windige Tage. Während ich meine gefahrene Geschwindigkeit an Tagen mit wenig Wind für jede Sekunde sehr genau berechnen kann, klappt es an windigen Tagen deutlich schlechter. Zusätzlich bin ich an windigen Tagen auch mit anderem Material schneller. Während bei Windstille mein 88er VR mit U Profil die schnellsten Zeiten liefert, gewinnt an windigeren Tagen mein 53er VR mit bauchigem Profil. Im Windkanal lässt sich diese Interaktion mit den aktuellen Messprotokollen nicht nachweisen.
Um auf die Frage von Arne zurückzukommen, wie viel Zeitvorteil das HED gegenüber dem Zipp 404 bringen würde, wäre meine Antwort, dass es wahrscheinlich von Tag zu Tag anders aussehen würde

bentus 01.11.2021 21:59

Ich habe nirgends behauptet, dass man keine Aerodynamischen Gains machen kann und sich dadurch nicht deutlich bessern kann. Man kann Unterschiede in der Größenordnung von 10Watt sicher gut rausfahren. Aber bei 2-3Watt sehe ich das statistisch nicht. Da muss man schon extrem viel testen. Und fühlen was schneller ist, hat halt auch nix mit wissenschaftlichem Testen zu tun. Ich bin ja komplett "pro" testen. Aber man sollte seine Ergebnisse kritisch hinterfragen und schauen ob die Studie adqäut designed war um wirklich am Ende eine sichere Aussage treffen zu können. Und Aussagen wie "Anzug X" ist 2Watt schneller als "Anzug Y" ist halt meiner Meinung nach mit dem hier propagierten Testverfahren keine Aussage die man treffen kann.


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