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keko 02.11.2015 14:04

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1179143)
Ja und? Jetzt fahr mit den Schulklassen nach Damaskus, in den Irak in Flüchtlingscamps und frage sie dann wo sie lieber wären.

Es gibt nicht wenige Eltern, die wollen, dass das Thema in den Schulen nicht mal thematisiert wird. (gehöre nicht dazu).

schoppenhauer 02.11.2015 14:05

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1179141)
Aber das Dachau Ding ist Scheisse.

Überhaupt nicht. Er hat ja nicht bewusst/rational verglichen, sondern lediglich dokumentiert was ihm in dem Moment durch den Kopf ging, wenn ich mich recht erinnere.

"Die Dinge sind wie sie sind" meinte Aristoteles dazu mal. Warum soll ich in dieser überdurchschnittlich sachlichen Diskussion hier im Forum nicht kommunizieren, was mein spontanes Empfinden war?

flaix 02.11.2015 14:09

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1179146)
Überhaupt nicht. Er hat ja nicht bewusst/rational verglichen, sondern lediglich dokumentiert was ihm in dem Moment durch den Kopf ging, wenn ich mich recht erinnere.

"Die Dinge sind wie sie sind" meinte Aristoteles dazu mal. Warum soll ich in dieser überdurchschnittlich sachlichen Diskussion hier im Forum nicht kommunizieren, was mein spontanes Empfinden war?

weil: die Botschaft beim Empfänger entsteht und Dachau assoziativ nun mal ikonisch besetzt ist.

keko 02.11.2015 14:21

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1179148)
weil: die Botschaft beim Empfänger entsteht und Dachau assoziativ nun mal ikonisch besetzt ist.

Bitte diesen Punkt jetzt beenden! Ich fühlte mich unwohl, weil man rumgeführt wurde, alles säuberlich da lag, manches nummeriert war und es um die Einqartierung vieler Menschen geht. Erst im Februar war ich in Dachau, da musst ich halt irgendwie dran denken. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

MattF 02.11.2015 14:34

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1179142)
Allerdings werden die Leute, die sich selbst aufgrund ihrer Herkunft und Ethnie als Ausländer begreifen, aber einen deutschen Pass besitzen, nicht dazugehört. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass diese einen nicht unerheblichen Teil der Täter gerade bei Roheitsdelikten ausmachen.


Meist aber auch untereinander. Der "richtige" Deutsche ist dann von solchen Delikten gar nicht bedroht. Extrembeispiel die Ehrenmorde. Das trifft ja "nur" Menschen mit entsprechendem Migrationshintergrund.

Bedroht fühlt sich aber der Rentner der eh die ganze Zeit daheim sitzt und nicht von Samstag abends herum ziehenden Horden belästigt wird.

Das was den Menschen ansonsten (berechtigterweise) Angst macht sind Einbrüche.
Und das sind oft ausländische Banden, die zum Klauen hier einreisen. Und denen legt man kein Handwerk, durch Abschreckung von Flüchtlingen. Und halt leider auch nicht durch geschlossene Grenzen. Die kommen auch so rein.

Leider wird vieles halt einfach in eine Schüssel geworfen, was nicht zusammen gehört und dann kommen so Aussagen raus wie: Ausländer sind generell krimineller. Also wenn wir weniger Kriminalität haben wollen, müssen wir nur weniger Ausländer haben. Ursache -> Wirkun, gut, einfach!

Rälph 02.11.2015 17:33

Lesenswert:

FAZ: Merkel destabilisiert Deutschland und Europa

Klugschnacker 02.11.2015 18:32

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1179222)

Wie schön, dass die Schuldige bereits gefunden ist! :Lachen2:

Schwarzfahrer 02.11.2015 19:53

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1179222)

Ich finde, das sollte man aufheben, und in zwanzig Jahren vergleichen, was tatsächlich passiert ist. Bis dahin bleibt alles Spekulation, wenn auch mit einigen Gedanken, über die es sich lohnt, nachzudenken.
Mit Schuldige suchen hat es überhaupt nichts zu tun. Ich finde einfach, es lohnt sich hinzuhören, wie andere uns sehen, um ggf. daraus zu lernen - auch wenn die Deutschen in einem unbegründeten Gefühl der Überlegenheit dies nur selten und äußerst ungern tun (vermutlich die anderen Nationen auch).

Klugschnacker 02.11.2015 20:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1179237)
Ich finde, das sollte man aufheben, und in zwanzig Jahren vergleichen, was tatsächlich passiert ist.

Ja. Allerdings gehört ein Artikel, in dem die Thesen mit Ansichten von Guido Westerwelle, Thilo Sarrazin und Richard Wagner begründet sind, nicht zu den Zukunftsvisionen, denen ich die Daumen drücke.

GreatPanther 02.11.2015 20:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1179242)
Ja. Allerdings gehört ein Artikel, in dem die Thesen mit Ansichten von Guido Westerwelle, Thilo Sarrazin und Richard Wagner begründet sind, nicht zu den Zukunftsvisionen, denen ich die Daumen drücke.

Welchen Zukunftsvisionen drückst du dann die Daumen?

Schwarzfahrer 02.11.2015 21:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1179242)
Ja. Allerdings gehört ein Artikel, in dem die Thesen mit Ansichten von Guido Westerwelle, Thilo Sarrazin und Richard Wagner begründet sind, nicht zu den Zukunftsvisionen, denen ich die Daumen drücke.

Um eine Zukunftsvision wahr werden zu lassen reicht Daumen drücken wohl eh kaum. Und ich glaube auch nicht, daß Sarrazin für die von ihm beschriebenen möglichen Entwicklungen die Daumen drückt, er warnt eher davor. Es geht darum, zu bedenken, welche Entwicklungen und Szenarien möglich sind, um das Richtige zu tun, damit möglichst das eintrifft, was man für gut hält.

"Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht" (Konfuzius)

oder etwas heiterer:

"Jetzt sind die guten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen" (Peter Ustinov)

Klugschnacker 02.11.2015 21:08

"Den Mutigen gehört die Welt" (Der kleine Muck)

noam 02.11.2015 21:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1179249)
"Den Mutigen gehört die Welt" (Der kleine Muck)

Zitat:

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr.
Matthaeus 5:3



Der Grat zwischen Mut, Wagemut und verantwortungsloser Dummheit ist sehr schmal. Niemand kann in die Zukunft schauen und nichts ist subjektiv so gefährlich wie die Ungewissheit, wo die Reise hingehen wird.


Niemand hat ein Patentrezept für die derzeitige Situation. Dies gab es in dieser Form noch nie. Aufgabe der Politik ist es nicht jederzeit Herr der Lage zu sein. Dennoch erwarte ich, dass die Politik eine Richtung vorgibt und hier vor allem das Licht am Ende vom Tunnel zu sein, um allen Beteiligten eine Perspektive aufzuzeigen. Und hier klaffen Anspruch und Realität leider meilenweit auseinander.

Klugschnacker 02.11.2015 21:35

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1179251)
Der Grat zwischen Mut, Wagemut und verantwortungsloser Dummheit ist sehr schmal.

Ich behaupte das Gegenteil. Es gibt nicht nur einen einzigen richtigen Weg, und alles rechts oder links davon führte in den Abgrund. Dann wären wir längst dort unten.

Wir haben zahlreiche problemlos gangbare Möglichkeiten für Europa. Wir können den Syrern helfen, und wir können es sein lassen. Weder das eine noch das andere wird für die Europäer großartig etwas ändern.

Europa kann auch einander widersprechende Wege gleichzeitig einschlagen. Politische Schizophrenie ist gelebter Alltag, gerade in der Außenpolitik. Das gilt auch im persönlichen Bereich: Die Kinder feierlich beim St. Martins-Umzug christliche Werte lehren, und danach im Internet über Ausländer hetzen (damit meine ich natürlich nicht Dich).

GreatPanther 02.11.2015 22:08

Startet doch mal ne Umfrage....

wer bereit wäre einen Vertriebenen/Asylsuchenden/Flüchtling bei sich zuhause aufznehmen, wenn die öffentlichen Resourcen leerstehende Hallen/Fabrikgbäude/Turnhallen/beheizte Zelte erschöpft sind.

JENS-KLEVE 02.11.2015 22:14

Noch nie hat mich ein politisches Thema so gestresst wie dieses. Angriffe wie von Flaix auf Keko finde ich hässlich und für unsere Triathlongemeinschaft hier, völlig unnötig. Inhaltlich nervt mich auch das Schöngerede hier im Forum, bzw. die permanente Hetze woanders. Normalerweise positioniere ich mich bei Themen und argumentiere sehr engagiert, aber hier gehen mir sowohl die einen als auch die anderen auf den Keks.

Gibt es keine gesellschaftliche Mitte mehr? Muss man entweder Flüchtlings-Arschkriecher oder Afd-Proll sein? Ich wüsste nichtmal wie ich meine Position zum Thema betiteln soll. Besorgter Gutmensch?

JENS-KLEVE 02.11.2015 22:17

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1179258)
Startet doch mal ne Umfrage....

wer bereit wäre einen Vertriebenen/Asylsuchenden/Flüchtling bei sich zuhause aufznehmen, wenn die öffentlichen Resourcen leerstehende Hallen/Fabrikgbäude/Turnhallen/beheizte Zelte erschöpft sind.

Wichtig wäre die Auswahl "Ja, aber nur wenn ich aussuchen darf" ;)
Im Grunde müssten die Flüchtlinge auch aus den Zelten und Hallen raus. Es ist ja schon jetzt zu spät.

Spanky 02.11.2015 22:25

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1179258)
Startet doch mal ne Umfrage....

wer bereit wäre einen Vertriebenen/Asylsuchenden/Flüchtling bei sich zuhause aufznehmen, wenn die öffentlichen Resourcen leerstehende Hallen/Fabrikgbäude/Turnhallen/beheizte Zelte erschöpft sind.

Ich glaube du würdest dich wundern was dabei hier im Forum heraus käme ;)
...aber wie bei vielen anderen Umfragen sind wir hier ja nicht repräsentativ :Huhu:

Klugschnacker 02.11.2015 22:36

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1179258)
Startet doch mal ne Umfrage....

wer bereit wäre einen Vertriebenen/Asylsuchenden/Flüchtling bei sich zuhause aufznehmen, wenn die öffentlichen Resourcen leerstehende Hallen/Fabrikgbäude/Turnhallen/beheizte Zelte erschöpft sind.

Wer wäre bereit, einen Senior aufzunehmen, wenn die Altenheime überfüllt sind? Wer pflastert selber neue Straßen, wenn die vorhandenen verstopft sind? Wer unterrichtet in seiner Freizeit Kinder, wenn wir zu wenig Lehrer haben? Wer fängt selber Einbrecher, wenn die Polizei nicht mehr nachkommt?

Aus meiner unmaßgeblichen Sicht sind das zunächst Aufgaben des Staates, dem wir mit Steuerzahlungen die nötigen Mittel geben. Ich kann aus Platzgründen keinen Flüchtling aufnehmen. Ich kann es mir aber glücklicherweise leisten, einen finanziellen Beitrag zu leisten (was auch bereits tue).

Grüße,
Arne

Klugschnacker 02.11.2015 23:24

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1179259)
Noch nie hat mich ein politisches Thema so gestresst wie dieses.

Das ist mir sympathisch. Es geht schließlich um Menschen, denen wir helfen können. Zumindest für ein paar Jahre. Das ist etwas anderes als Abgaswerte oder eine gekaufte Fußball-WM.

Mir haben die Mord-Videos des Islamischen Staates viel ausgemacht; der lebendig verbrannte Mensch in dem Käfig; die zahllosen Leichen an griechischen Stränden, die über 70 erstickten Menschen in einem LKW. Die in Ungarn Richtung Grenze marschierenden Menschen haben mich regelrecht aufgewühlt. Ein für Europa unwürdiges Schauspiel. Ich war Angela Merkel dankbar, hier geholfen zu haben. Ich habe mich auch sehr über die Willkommens-Gesten der Münchner und Frankfurter Bürger an den Bahnhöfen gefreut, ebenso wie über die Hilfsbereitschaft in vielen anderen Städten und Dörfern.

Dass es in der Kürze der Zeit und bei der unerwarteten Menge an Menschen sehr holprig zuging in den Erstaufnahmelagern, Registrierungsstellen und Ämtern, dass an vielen Stellen eine Überlastung stattfindet, ist unbestritten. Wo Menschen in Turnhallen oder Lagern untergebracht sind, kann es sich nur um einen Zwischenschritt handeln. Deutschland kann das besser, braucht aber noch etwas Zeit.

Nicht alle Deutschen sind sich einig, sondern ringen kontrovers um eine demokratische Lösung auf der Basis der Gesetze, die wir uns selbst gegeben haben. Diese Kontroverse müssen wir jetzt aushalten. Sie ist in jedem Fall besser, als die Haltung von manch anderem EU-Land, dessen Gerede um Menschenrechte sich jetzt als hohle Phrasen erweist. Wenn die anderen Länder unserer angeblichen Wertegemeinschaft die deutsche Hilfsbereitschaft kritisieren, sollten wir das zurückweisen, und sie an ihre eigene Verantwortung erinnern. Solange alle nur vom Stamme "Nimm" sind, kann Europa nicht funktionieren.

Grüße,
Arne

TriBlade 03.11.2015 07:18

[quote=Klugschnacker;1179253]
Zitat:

Ich behaupte das Gegenteil. Es gibt nicht nur einen einzigen richtigen Weg, und alles rechts oder links davon führte in den Abgrund. Dann wären wir längst dort unten.
Wenn ich mir die Geschichtsbücher meiner Töchter so betrachte, habe ich das Gefühl, in den letzten 2 bis 3.000 Jahren war es recht schwierig den richtigen Weg zu finden und all zu oft führte der Weg links oder rechts in den Abgrund. Das wir zufällig gerade eine sehr stabil Phase haben und unsere Generation sowas von Glück hat, darf nicht dazu führen das man dieses herausfordert.

Zitat:

Wir haben zahlreiche problemlos gangbare Möglichkeiten für Europa. Wir können den Syrern helfen, und wir können es sein lassen. Weder das eine noch das andere wird für die Europäer großartig etwas ändern.
Das mag zutreffen. Die Geschichte lehrt uns aber, es sind nachher immer irgendwelche kleinen Dinge die das Fass zum überlaufen bringen. Die EU ist als stabilisierender Faktor enorm wichtig und bedarf einer erheblichen Anstrengung um sie zu erhalten. Natürlich ist das wie der Flüchtlingsfrage für die EU nicht bedrohlich, sehr wohl eine Uneinigkeit die zu einer dauerhaften Spaltung und Entfernung der Staaten voneinander führt.

Zitat:

Europa kann auch einander widersprechende Wege gleichzeitig einschlagen.
Dieser Weg würde mir ganz persönlich sehr viel Angst machen. Noch nie in der Geschichte ist das auf Dauer gut geganen.

Vicky 03.11.2015 07:27

Mich macht die Diskussion zunehmend fertig, weil ich manche Argumente schlicht unethisch finde. Ich finde es unethisch die Frage nach Asyl oder nicht Asyl mit der Frage der Nützlichkeit für unsere Volkswirtschaft zu verknüpfen. Asyl ist und bleib ein hohes Gut, welches in unserem Grundgesetz verankert ist. Punkt, aus.

Natürlich verdienen nicht alle, die zu uns kommen Asyl, aber in den Diskussionen werden doch die Flüchlinge zunehmend alle in einen Topf geworfen. Ebenso werden die Menschen Moslemischen Glaubens ganz leichtfertig in einen Topf katapultiert. Sie sind einfach in den Augen vieler "Terroristen" oder "Kriminelle" . Es beschämt mich, dass in Deutschland Flüchtlingsunterkünfte angezündet werden, dass Leute mit Baseballschlägern auf die ohnehin schon gebeutelten Menschen losgehen, wie es am letzten Wochenende der Fall war.

Da erscheint es auch, dass dieses Thema nur schwarz oder weiß diskutiert wird. Das sehe ich hier im Forum aber nicht so. Es gibt lediglich verschiedene Herangehensweisen.

Ich glaube nicht, dass die "Weißdiskutierer" (zu denen ich mich spontan mal zählen würde) ganz blind durch die Welt gehen und alle Probleme ignorieren. Das tun sie nicht. Ich für meinen Teil sehe selbstverständlich auch Probleme, aber ich glaube auch, dass es dafür eine Lösung gibt, oder mehrere Lösungen, wenn man es will. Wir gehen einfach nur anders, positiver an die Sache heran. Ängste kann man auch künstlich am Leben erhalten oder verschärfen. Das finde ich gefährlich und lähmt unsere Handlungsfähigkeit.

Am Ende ist es wichtig, dass man auch zusammen mit den Skeptikern einen guten Kompromiss finden kann, der allen nützt. Das kann nur gelingen, wenn beide Seiten sich ein Stück annähern.

FlyLive 03.11.2015 07:59

Auf Vickys Beitrag aufbauend ist die Sache mit dem Ängsten und Verurteilen doch so, das man diese am schnellsten abbauen kann, wenn man den Menschen entgegen tritt und diese einfach auf sich wirken lässt. Dazu muss man nicht mal im die offensive gehen und dIe Leute zuquatschen.
Wenn man sich dann doch näher kommt, ist die freundliche und hilfsbereite Seite in uns Menschen doch ein Garant für ein weiteres harmonisches miteinander in späteren Zeiten.

Entscheide ich mich für Zäune, Pegida, AfD und Hogesa Demos,bin ich schon vor dem ersten Hallo in gegensätzlicher Konfrontation und damit im Konflikt.

Der beste Weg ist und bleibt der ehrliche und hilfsbereite, humanitäre Weg.
Selten gibt es Kriege unter Freunden.....

FlyLive 03.11.2015 08:06

Ich sehe diesen Flüchtlingszustrom auch als tolle Chance, all den Menschen auf der Welt zu zeigen dass es nicht gegeneinander gehen muss und das verschiedene Kulturen auch miteinander können.
Wenn Europa stark sein möchte, dann müssen die Länder an einem Strang ziehen und die Willkommenskultur für Flüchtlinge leben.

FinP 03.11.2015 08:28

Vicky hat einen guten Post geschrieben.

Ich sehe in der ganzen Debatte eine Chance, die wir hier in Europa dringend ergreifen sollten, nämlich einen tatsächlich gemeinsamen Wertekanon zu schaffen. Zu diesem Wertekanon gehört meiner Meinung:
- Gleichberechtigung von Mann und Frau (sicherlich weitergehend als die "Konservativen", die eigentlich immer noch irgendwie finden, dass die Frau im Haushalt ziemlich gut aufgehoben ist)
- Gleichberechtigung sexueller Orientierungen (siehe oben)
- Gleichstellung von Behinderten und seelischen Kranken
- Gleichberechtigung von Religionen und Atheisten, Agnostikern etc.

Und ganz dringend gehört dazu auch:

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Asyl ist und bleib ein hohes Gut, welches in unserem Grundgesetz verankert ist.


Das Problem ist doch, dass viele der "Werteverteidiger" , die Angst vor Überfremdung haben, gar nicht die oben angeführten Werte im Sinn haben sondern diese teilweise nur vorschieben. PEGIDA verteidigt Homosexuelle vor dem Muselmann und die Gleichberechtigung von Mann und Frau - selten so gelacht.

Anderes Beispiel: Bei uns in der Stadt gibt es einen Kindergarten in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft. Wie sich da die die Eltern benehmen ist fast niedlich: "Der Mann hat mein Kind angelächelt!"
Die Flüchtlinge stören halt ziemlich bei den Vorbereitungen für das St. Martin-Fest -was für eine Ironie.

Zitat:

Ich für meinen Teil sehe selbstverständlich auch Probleme, aber ich glaube auch, dass es dafür eine Lösung gibt, oder mehrere Lösungen, wenn man es will.
Ich gehe noch weiter: Es MUSS einfach eine Lösung geben. Eben weil unser Wertekanon - weder für Flüchtlinge noch für Rechtsausleger - im Kern nicht verhandelbar ist bzw. sein sollte.

MattF 03.11.2015 08:31

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Am Ende ist es wichtig, dass man auch zusammen mit den Skeptikern einen guten Kompromiss finden kann, der allen nützt. Das kann nur gelingen, wenn beide Seiten sich ein Stück annähern.


Und das ist Politik. Nur wenn Angela Merkel nach Brüssel reist und dort wird ein Kompromiss ausgehandelt, dann wird aus den extremen Ecken des poltitschen Spektrums gerufen: Die hat uns verkauft!

Es wird Kompromisse geben und dabei werden die Grenze auch wieder ein bisschen geschlossen, gleichzeitig bleibt das Recht auf Asyl aber bestehen, bzw. müssen die Konventionen für Flüchtlinge eingehalten werden. So ist das poltische Spiel und das ist auch gut so.
Ein besseres System gibt es nicht.

tandem65 03.11.2015 08:51

Hi Vicky,

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Wir gehen einfach nur anders, positiver an die Sache heran. Ängste kann man auch künstlich am Leben erhalten oder verschärfen. Das finde ich gefährlich und lähmt unsere Handlungsfähigkeit.

sehr stark formuliert.:Blumen:

Rälph 03.11.2015 08:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1179265)
Ich kann aus Platzgründen keinen Flüchtling aufnehmen.

Du könntest schon, willst es aber nicht. Genau wie ich im Übrigen. Bevor aber jemand vor meinen Augen erfriert, würde ich es natürlich tun - so wie du auch.:Blumen:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1179267)
Ich war Angela Merkel dankbar, hier geholfen zu haben.

Menschlich nachvollziehbar und eine große Geste. Politisch vermutlich ihr Ende. Mich stört in der momentanen Situation besonders, dass sie so unglaublich hilf- und ratlos rüberkommt. Das steht einer Regierungschefin einfach nicht gut zu Gesicht.

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Ebenso werden die Menschen Moslemischen Glaubens ganz leichtfertig in einen Topf katapultiert. Sie sind einfach in den Augen vieler "Terroristen" oder "Kriminelle" .

Ich glaube nicht, dass die Mehrzahl so denkt. Ich glaube aber, dass viele Menschen Zweifel haben, was die Integrationsbereitschaft dieser Gruppe betrifft. Und diese hat sich ja in den vergangenen Jahrzehnten als durchaus schwierig herausgestellt. Strenger Islam und Demokratie vertragen sich eben nicht besonders gut.

Spanky 03.11.2015 09:09

Was wäre eigentlich, wenn der Flüchtlingsstrom in die andere Richtung ginge und wir müssten aus irgendeinem Grund aus Europa flüchten?
Denkt ihr die arabischen bzw. muslimisch geprägten Länder würden uns (Christen/Atheisten/...) mit offenen Armen empfangen? ;)

flaix 03.11.2015 09:20

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1179304)
eine große Geste. Politisch vermutlich ihr Ende. Mich stört in der momentanen Situation besonders, dass sie so unglaublich hilf- und ratlos rüberkommt. Das steht einer Regierungschefin einfach nicht gut zu Gesicht.

unterschätze sie nicht. Ich war niemals ein Fan von ihr. Mit dieser Aktion hat sie mein Herz erobert. Ihre abwartende und ruhige Politik wird ihr jetzt helfen. SIe steht zwar im Moment massiv unter Druck und macht Zugeständnisse an Seehofer. Aber was macht Seehofer danach? Weiter randalieren? In einigen Wochen, beruhigt sich die Situation.

Schwarzfahrer 03.11.2015 09:21

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Mich macht die Diskussion zunehmend fertig, weil ich manche Argumente schlicht unethisch finde. Ich finde es unethisch die Frage nach Asyl oder nicht Asyl mit der Frage der Nützlichkeit für unsere Volkswirtschaft zu verknüpfen. Asyl ist und bleib ein hohes Gut, welches in unserem Grundgesetz verankert ist. Punkt, aus.

Stimmt, aber kein höheres Gut, als eine Reihe anderer Grundwerte , die ebendort verankert sind (Nützlichkeit für Volkswirtschaft gehört zugegebenermaßen nicht dazu :Lachen2: ). Und es wird leider immer wieder nötig sein, daß man diese Grundwerte gegeneinander abwägt und auch priorisiert. Die freie Meinungsäußerung hat seine Grenzen, wenn es auf Volksverhetzung hinausläuft; Religionsfreiheit hat seine Grenzen, wenn es auf die Unterdrückung der Frau hinausläuft, etc. Und deshalb muß auch erlaubt sein, darüber zu diskutieren, ab wann der Zuzug von einer großen Zahl von Menschen mit möglichereweise radikal anderen Grundwerten bei aller Menschenliebe zu Konflikten in der Gesellschaft führen könnte, und wie man dem vorbeugt. Nur durch das gebetsmühlenhafte "wir schaffen das" ist nichts getan und nichts erreicht; Politiker müssen auch die Gefühle und Denkweise der Menschen kennen und berücksichtigen. Massen in ein paar Monaten umerziehen hat noch keiner geschafft.


Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
...in den Diskussionen werden doch die Flüchlinge zunehmend alle in einen Topf geworfen. Ebenso werden die Menschen Moslemischen Glaubens ganz leichtfertig in einen Topf katapultiert. ...
Da erscheint es auch, dass dieses Thema nur schwarz oder weiß diskutiert wird. Das sehe ich hier im Forum aber nicht so. Es gibt lediglich verschiedene Herangehensweisen.

Leider stimmt das - allerdings werden die diskutierenden Parteien (nach meinem Eindruck auch z.T. hier im Forum) ebenso schnell in zwei Töpfe geworfen: die Einen haben einen bewundernswert unerschütterlichen Glauben daran, daß alles sicher gut gehen wird; wer aber Zweifel daran hat, daß wir wirklich allen helfen können, ohne jemandem Weh zu tun, dem wird ganz schnell die Nähe zum rechten Extremrand unterstellt.

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Ich für meinen Teil sehe selbstverständlich auch Probleme, aber ich glaube auch, dass es dafür eine Lösung gibt, oder mehrere Lösungen, wenn man es will. Wir gehen einfach nur anders, positiver an die Sache heran. Ängste kann man auch künstlich am Leben erhalten oder verschärfen. Das finde ich gefährlich und lähmt unsere Handlungsfähigkeit.

Ja, es gibt für alles Lösungen. Aber ich fürchte, die Aussicht auf Lösungen, die allen Beteiligten gleichermaßen zusagen, ist äußerst gering. Wir können vielleicht schon froh sein, wenn ein guter Kompromiß zustande kommt; laut Aristide Briand ist es dann der Fall, wenn alle gleich unzufrieden sind.

qbz 03.11.2015 09:26

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1179307)
Was wäre eigentlich, wenn der Flüchtlingsstrom in die andere Richtung ginge und wir müssten aus irgendeinem Grund aus Europa flüchten?
Denkt ihr die arabischen bzw. muslimisch geprägten Länder würden uns (Christen/Atheisten/...) mit offenen Armen empfangen? ;)

Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft gegenüber Ärmeren wird bei Menschen in diesen Regionen gross geschrieben. Ich durfte sie noch erfahren in Zeiten, wo man durch Afghanistan trampen und durch die Wüstenregionen der Tuaregs reisen konnte. Sogar kurz nach den kolonialen Befreiungskriegen wie in Algerien z.B. war dort die Gastfreundschaft ein wichtiges Gut.

Oder wie verhielten sich die Moslems am Anfang, als die Juden nach Palästina aus Europa einreisten, flüchteten? Daraus wurde ein eigener Staat, Israel raubte den Palästinenser das Land und teilt ihnen heute eine zersplitterte unfruchtbare Fläche zu.

Heute besteht in manchen dieser Gegenden Entführungsgefahr für Europäer aufgrund der politischen Entwicklung.

flaix 03.11.2015 09:28

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Mich macht die Diskussion zunehmend fertig, weil ich manche Argumente schlicht unethisch finde. Ich finde es unethisch die Frage nach Asyl oder nicht Asyl mit der Frage der Nützlichkeit für unsere Volkswirtschaft zu verknüpfen. Asyl ist und bleib ein hohes Gut, welches in unserem Grundgesetz verankert ist. Punkt, aus.

Diese Verknüpfung ist doch nur entstanden um die Argumentation vom vollen Boot zu entkräften. Es soll lediglich darauf hingewiesen das es letztendlich auch eine grosse Chance ist.

flaix 03.11.2015 09:32

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1179293)
Ich gehe noch weiter: Es MUSS einfach eine Lösung geben. Eben weil unser Wertekanon - weder für Flüchtlinge noch für Rechtsausleger - im Kern nicht verhandelbar ist bzw. sein sollte.

:Blumen: wenn ich könnte, würde ich Dir jetzt ein Kuchen backen.

FlyLive 03.11.2015 09:33

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1179307)
Was wäre eigentlich, wenn der Flüchtlingsstrom in die andere Richtung ginge und wir müssten aus irgendeinem Grund aus Europa flüchten?
Denkt ihr die arabischen bzw. muslimisch geprägten Länder würden uns (Christen/Atheisten/...) mit offenen Armen empfangen? ;)

Würden sie vielleicht nicht - aber müssen wir genauso handeln ?

Und wer sagt uns, das dort nicht ein umdenken stattfindet, wenn gesehen wird, das Europa die Muslime freundlich und hilfsbereit aufnimmt. Für mich ist das absolut vorstellbar.

Vicky 03.11.2015 09:37

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1179320)
Diese Verknüpfung ist doch nur entstanden um die Argumentation vom vollen Boot zu entkräften. Es soll lediglich darauf hingewiesen das es letztendlich auch eine grosse Chance ist.

Ja. Ich habe diese Argumente selbst ja auch deshalb verwendet. Trotzdem ist es unethisch diese Verbindung herzustellen.

... Ich muss heute mal richtig arbeiten und kann nur so halb folgen. Sorry...

qbz 03.11.2015 09:42

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Mich macht die Diskussion zunehmend fertig, weil ich manche Argumente schlicht unethisch finde. Ich finde es unethisch die Frage nach Asyl oder nicht Asyl mit der Frage der Nützlichkeit für unsere Volkswirtschaft zu verknüpfen. Asyl ist und bleib ein hohes Gut, welches in unserem Grundgesetz verankert ist. Punkt, aus.

Danke für diesen Kommentar!

Leider muss man sich damit auseinandersetzen, das mind. 1/3 das in Europa anders sieht.

So wählt z.B. das 2.-reichste Land Europas, die CH, mit ca. einem 1/3 der Stimmen SVP (=AFD) als stärkste Partei, wo eine Milliardärsfamilie die Strippen zieht (Blocher).

Umso wichtiger, dass die anderen 2/3 sich einigen können auf ein Recht auf Asyl und wir hier im kleinen. ;-) .

flaix 03.11.2015 09:43

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1179323)
Würden sie vielleicht nicht - aber müssen wir genauso handeln ?

Und wer sagt uns, das dort nicht ein umdenken stattfindet, wenn gesehen wird, das Europa die Muslime freundlich und hilfsbereit aufnimmt. Für mich ist das absolut vorstellbar.

muss man wohl differenzieren.

Erstens was heisst "mit offenen Armen" und von wem? Von den Taliban/IS / Boko Haram sicher nicht. Die normalen Menschen sind aber für ihre Gastfreundschaft sogar weltberühmt.

Und so sehr bekleckern wir uns ja auch nicht mit Ruhm wenn man die brennenden Unterkünfte, rechtsextremen Demos und Anfeindungen mal überlegt.

Ich selber habe wenig Erfahrung mit den wirklich armen Gegenden dieser Welt, aber wenn man mal mit Globetrottern spricht, dann zeichnen die ein extrem warmherziges Bild der Menschen in den ärmsten Gegenden der Welt.

gollrich 03.11.2015 09:46

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1179329)
Ich selber habe wenig Erfahrung mit den wirklich armen Gegenden dieser Welt, aber wenn man mal mit Globetrottern spricht, dann zeichnen die ein extrem warmherziges Bild der Menschen in den ärmsten Gegenden der Welt.

Man muss hier aber klar differenzieren... wenn man mit viel Geld in eine arme Gegend geht und dort auch was ausgibt, wird man natürlich offen empfangen...
Andersrum sind diese Leute auch sehr daran interessiert ihr weniges Hab&Gut zu beschützen...

keko 03.11.2015 09:54

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1179281)
Ich glaube nicht, dass die "Weißdiskutierer" (zu denen ich mich spontan mal zählen würde) ganz blind durch die Welt gehen und alle Probleme ignorieren. Das tun sie nicht. Ich für meinen Teil sehe selbstverständlich auch Probleme, aber ich glaube auch, dass es dafür eine Lösung gibt, oder mehrere Lösungen, wenn man es will. Wir gehen einfach nur anders, positiver an die Sache heran. Ängste kann man auch künstlich am Leben erhalten oder verschärfen. Das finde ich gefährlich und lähmt unsere Handlungsfähigkeit.

Ich bin ein Schwarzseher, finde aber z.B. PEGIDA unterirdisch, sehe auch die Chancen, habe aber keine Angst vor Flüchtlingen oder sonstwas. Ich habe schon vor etlichen Jahren gesagt und mit meinen Kollegen gestritten, dass wir deutlich mehr Zuwanderung brauchen. Allerdings auch, dass sich DE attraktiver machen muss, egoistischer sein muss, dass Leute kommen, die uns nützen. Ich hatte in den letzten Jahren 2 muslimische Kollegen, mit denen ich heftige Diskussionen hatte, wodurch ich aber einen (erschreckenden) Einblick in die Denke mancher Leute bekommen habe. Meine Frau ist selbst Ausländerin, ihre Familie ist in die halbe Welt ausgewandert und verstreut. Dadurch bekomme ich Einblicke in die Motivation von Einwanderern, die auch einfach egoistisch sein kann. Mich beunruhigt nur das Tempo (also die Zahl pro Tag oder Monat) der Einwanderung, nicht Einwanderung generell. Ich befürchte schon lange, dass das auf Dauer nicht gutgehen wird und sehe meine Befürchtungen bis heute auch durch nichts entkräftet. Auch beim Sport gibt es die alte Regel: nicht die Strecke bringt dich um, sondern das Tempo.


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