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Kälteidiot 24.03.2021 11:17

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1592524)
Ging wohl doch schneller.
Anscheinend wieder alles zurück.
(Kam gerade im Radio)



doch kein Ruhetag?

MattF 24.03.2021 11:19

https://www.n-tv.de/newsletter/break...zuwhsqS_hWUJhQ

Breaking News Oster-Ruhetage werden gestoppt


Die Ruhetage an Gründonnerstag und Karsamstag werden nach ntv-Informationen gestoppt.

Die Bund-Länder-Konferenz hatte in der Nacht zum Dienstag beschlossen, dass Gründonnerstag und Karsamstag "Ruhetage" sein sollen, ohne genau zu klären, was das konkret bedeutet. Wie ntv erfuhr, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer internen Runde, dies sei ein Fehler gewesen. Substanziell bleibt damit von der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz nicht viel übrig.

Bockwuchst 24.03.2021 11:19

Und was soll jetzt der Plan sein? Das ist doch die endgültige Bankrott-Erklärung.

Adept 24.03.2021 11:19

Hier die Eilmeldung:

https://www.spiegel.de/politik/deuts...biVqkS6ZARks14

Tobi F. 24.03.2021 11:20

Das hab ich mir auch gedacht.
Spätestens jetzt hat sich die Regierung ziemlich lächerlich gemacht.

Kälteidiot 24.03.2021 11:25

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1592527)
Und was soll jetzt der Plan sein? Das ist doch die endgültige Bankrott-Erklärung.

ja leider

aber heute abend kommt noch eine Meldung, das es doch bei "feierlichen Ruhetagen" bleibt

sabine-g 24.03.2021 11:32

die MPs haben sich lächerlich gemacht, weil sie mit der Bundesregierung nicht mitgehen wollen.
Merkel hatte keine Lust mehr auf den Scheiß und hat zurückgerollt.
Wenn ich sie wäre würde ich sofort zurücktreten und mir ein schöne(er)s Leben machen.

Itchybod 24.03.2021 11:39

Ich bin auch sehr enttäuscht über die Beschlüsse.
1. Impfen: Seit letzten März (spätestens April) war doch klar, dass wir Impfstoffe brauchen werden, um der Lage Herr zu werden. Die Bevölkerungszahlen waren doch auch bekannt. Es gab zwei Kandidatengruppen d.h. Vektor und mRNA Impfstoffe. Die Produktionsprozesse dürften auch klar gewesen sein. Hätte man nicht Produktionsstätten bauen können und wer zu erst einen Impfstoff fertig entwickelt hat, darf sie benutzen? Ich meine in der Zeit stampft Tesla auch fast ein ganzes Werk aus dem Boden.
Ohne in die Details zu gehen, aber das war doch auch Teil der Operation Warp Speed in USA oder? Hatten wir eigentlich was vergleichbares oder hat es uns gereicht verächtlich über Trumps Twitter Tiraden zu lästern.
Die Terminvergabe für die wenigen Impfdosen verläuft einigermaßen chaotisch. Da hätte man doch Mitte letzten Jahres z.B.: Eventim bitten können ein User freundliches System zu entwickeln. Wir sourcen doch sonst auch alles extern aus. Die managen doch seit Jahren den Ansturm auf limitierte Waren (z.B.: Karten für Rammstein) einigermaßen gut.
Das Thema scheint aber irgendwie wenig Priorität zu haben. Dabei ist das doch ein typsicher Fall von "You had one job

2. Wie lange haben die in der MPK eigentlich beraten, um letztlich 2 Ruhetage zu beschließen und das auch noch als großen Wurf hinstellen? Würde es der Wirtschaft wirklich so schaden, wenn wir den Laden mal wirklich für 5 Tage zu machen? Also ich meine mal so richtig dicht machen. Nur noch Betriebe, die nicht ohne großen Schaden abfahren können (z.B.: Hochöfen) fahren weiter. Jeder bewegt sich nur noch 5km um seine Wohnung und es haben keine Läden außer Notdienst Apotheken offen. Es kann doch nicht so schwer sein mit 1.5 Wochen Vorlauf, Lebensmittel für 5 Tage zu bunkern. Viele haben doch eh noch Nudeln aus dem letzten Jahr im Keller. Ansonsten liegen vielleicht noch ein paar tausend EPAs irgendwo rum.

3. Teststrategie. Gibt es eine? Wenn wir jetzt wirklich Andy Scheuer brauchen, um die zu entwickeln sind wir sowieso verloren.

Canumarama 24.03.2021 11:45

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1592531)
die MPs haben sich lächerlich gemacht, weil sie mit der Bundesregierung nicht mitgehen wollen.
Merkel hatte keine Lust mehr auf den Scheiß und hat zurückgerollt.
Wenn ich sie wäre würde ich sofort zurücktreten und mir ein schöne(er)s Leben machen.

Ich kenn das ja noch so, dass man sich vor einer Entscheidung Gedanken bezüglich der praktischen Umsetzung macht und nicht danach. Aber diese Vorgehensweise ist ja inzwischen gang und gäbe und das nicht nur in der Politik.

Antracis 24.03.2021 11:45

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1592530)
ja leider

aber heute abend kommt noch eine Meldung, das es doch bei "feierlichen Ruhetagen" bleibt

Ja, und Andy Scheuer wird Corona symbolisch den Fehdehandschuh hinwerfen. An der medialen Inszenierung wird noch bis 5 Uhr morgen gefeilt.

Fazit ist, auf jeden Fall über Ostern hart arbeiten müssen die Jungs und Mädels vom Postillon.

tandem65 24.03.2021 11:49

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1592534)
Es kann doch nicht so schwer sein mit 1.5 Wochen Vorlauf, Lebensmittel für 5 Tage zu bunkern. Viele haben doch eh noch Nudeln aus dem letzten Jahr im Keller.

Selbst ich würde 14 Tage schaffen mit Vorlauf bis zum WE.
Das wer was nun zu bezahlen hat ist peinlich. Wenn dafür anschliessend 4-8 Wochen halbwegs normal geöffnet werden könnte wäre es wahrscheinlich ein guter Deal.
Bezahlen müssen wir es so oder so. Die meisten glauben halt das weiter so ist kostengünstiger und mental einfacher. :-((

Bockwuchst 24.03.2021 11:49

Merkel sagt, der Ostershutdown wäre ein Fehler und sie möchte die Menschen um Verzeihung bitten. Was will sie damit eigentlich ausdrücken?
Ich bin fassungslos. Die Umsetzung war eine Katastrophe, keine Frage, und ob ein 5 Tage Lockdown wirklich so einen großen Effekt überhaupt hat, steht nochmal auf nem anderen Blatt. Aber jetzt wirft sie die Brocken hin und sagt: Gut, ab jetzt dann eben Durchseuchung. Die gestrige MP Konferenz hat doch damit exakt überhaupt keinen Beschluss getroffen.
Rücktritt anyone?

Helios 24.03.2021 11:54

Meine Frau kommt von der "Jagd" zurück - die Lebensmittelläden werden leer gehortet - "der Begriff Hamsterkauf dafür wäre zu niedlich", meint sie.

Angela ist wirklich schnell, sie rollt zurück bevor der letzte Depp kapiert was gerade ab geht.

Tobi F. 24.03.2021 11:57

*kopftisch* :Maso:

crazy 24.03.2021 12:02

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1592534)
Da hätte man doch Mitte letzten Jahres z.B.: Eventim bitten können ein User freundliches System zu entwickeln. Wir sourcen doch sonst auch alles extern aus. Die managen doch seit Jahren den Ansturm auf limitierte Waren (z.B.: Karten für Rammstein) einigermaßen gut.
Das Thema scheint aber irgendwie wenig Priorität zu haben. Dabei ist das doch ein typsicher Fall von "You had one job "

Eventim hat das tatsächlich erfolgreich durchgeführt, aus genau den Gründen.
Ob ich an 10 Terminen jeweils 5000 Tickets verteile oder an 5000 Terminen jeweils 10 sind ja nur zu ändernde Paramter.

https://www.ndr.de/nachrichten/schle...impfen286.html


Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1592541)
Meine Frau kommt von der "Jagd" zurück - die Lebensmittelläden werden leer gehortet - "der Begriff Hamsterkauf dafür wäre zu niedlich", meint sie.

Angela ist wirklich schnell, sie rollt zurück bevor der letzte Depp kapiert was gerade ab geht.

Bissl was habe ich auch noch, sonst ist das WoMo immer randvoll mit Essbarem.

Denkt dran, mit dem, was wir alle an abgelaufenen Gels von GU Energy hier liegen haben kommen wir doch locker über's Jahr. ;)

keko# 24.03.2021 12:06

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1592529)
Das hab ich mir auch gedacht.
Spätestens jetzt hat sich die Regierung ziemlich lächerlich gemacht.

Ich verstehe sowieso nicht, wie man 15h in einer Besprechung sein kann und dann nachts zwischen 1 und 3 Uhr Beschlüsse fasst. Das würde ich als unprofessionell bezeichnen.

Kälteidiot 24.03.2021 12:08

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1592549)
...

Denkt dran, mit dem, was wir alle an abgelaufenen Gels von GU Energy hier liegen haben kommen wir doch locker über's Jahr. ;)


:Lachen2:

ja die Vorratsschränke sind gut gefüllt.

Adept 24.03.2021 12:13

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1592539)
Merkel sagt, der Ostershutdown wäre ein Fehler und sie möchte die Menschen um Verzeihung bitten. Was will sie damit eigentlich ausdrücken?
Ich bin fassungslos. Die Umsetzung war eine Katastrophe, keine Frage, und ob ein 5 Tage Lockdown wirklich so einen großen Effekt überhaupt hat, steht nochmal auf nem anderen Blatt. Aber jetzt wirft sie die Brocken hin und sagt: Gut, ab jetzt dann eben Durchseuchung. Die gestrige MP Konferenz hat doch damit exakt überhaupt keinen Beschluss getroffen.
Rücktritt anyone?

Ist das nicht gerade, was Demokratie ausmacht?

Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzuprügeln.

So tragisch sehe ich das nicht.

El Stupido 24.03.2021 12:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1592551)
Ich verstehe sowieso nicht, wie man 15h in einer Besprechung sein kann und dann nachts zwischen 1 und 3 Uhr Beschlüsse fasst. Das würde ich als unprofessionell bezeichnen.

Ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der aktuell pandemischen Lage.
Gab es das nicht auch schon lange vor Covid-19 bei Tarifverhandlungen und Sondierungs-/Koalitionsverhandlungen?
Fakt ist, dass die Runde nicht ergebnislos vertagen wollte und am Ende dachten vielleicht auch diverse Teilnehmer*innen, dass die Zeit für sie spielt. Eben wegen des zunehmenden Drucks, mit der Zeit dann doch irgendwas "abnicken" zu müssen.

Kälteidiot 24.03.2021 12:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592556)
Ist das nicht gerade, was Demokratie ausmacht?

Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzupügeln.

So tragisch sehe ich das nicht.

doch das macht sicher einen guten Eindruck für die Demokratie, sollten die Beweggründe tatsächlich so sein, wie du vermutest, also Mehrheit in der Befölkerung.

Verwirrend ist das aber für Menschen die eine klare Linie fordern oder wünschen. Ich glaube du hattest auch so etwas gefordert. Hatten wir alle vermutlich mal.

Aber, wenn das Abweichen von der klaren Linie ins eigene Konzept passt, dann ist es ein Ausdruck von Demokratie.

Und ich frag mich gerade ob das hin und her nicht auch irgendwie eine klare Linie darstellt.



:)

so werde mich mal zum Aldi durchschlagen... und berichten.

Hafu 24.03.2021 12:21

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592556)
...
Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzupügeln.
...

Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.

Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.

Adept 24.03.2021 12:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1592560)
Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.

Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.

Du verdrehst da bissi die Tatsachen.

Deine "sehr vielen" ist die Minderheit, um mal die Umfragestatistiken zu Rate zu ziehen. 30% für Verschärfungen, 60% für Beibehaltung oder Lockerung, 10% offen.

keko# 24.03.2021 12:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1592560)
Die "Mehrheit" der Bevölkerung ist aus komplett unterschiedlichen Gründen dagegen: sehr vielen (inklusive der gesamten Wissenschaft sowie den Intensivmediziner waren die 'Beschlüsse zu lasch und einem Teil der Bevölkerung (sowie erwartungsgemäß diverser Verbände und Arbeitgeber) waren die Beschlüsse zu einengend.

Mit der Rücknahme des Besclusses gehen Regierung und MPs zwar möglichen juristischen Problemen (IMHO juristischen Spitzfindigkeiten im Kontext von Begrifflichkeiten wie Lockdown, Feiertagen, Ruhetagen usw) aus dem Wege. Im Kampf gegen die Pandemie ist es aber ein klarer Rückschritt.

"Gesamte Wissenschaft" halte ich für eine steile These. Wäre auch seltsam, wenn alle nur eine Meinung hätten.
:Blumen:

MattF 24.03.2021 12:31

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1592559)

Und ich frag mich gerade ob das hin und her nicht auch irgendwie eine klare Linie darstellt.


Wenn ich z.b. die Fallzahlen auf den Intensivstationen in einem gewissen Rahmen halten will, brauche ich technisch gesehen einen Regelalgorithmus und diese funktionieren so wie das die Regierungen machen, man gibt ab und zu hin und her, je nach Eingangsparameter. Der Regler weiß auch Heute nicht was er Morgen (in der Zukunft)* macht, es kommt darauf an wie dann die Eingangsparameter sind. Das ist völlig normal.

Wenn ich so vorgehe ist das so.

Die einzigen 2 anderen Wege wäre NoCovid - alles dicht für 14 Tage z.b. oder alles laufen lassen.


Das Verlangen nach Regeln die über Monate gelten und im Vorraus klar sind, den verstehe ich nicht, den kann es in der Pandemie nicht geben, wenn ich mich für den Mittelweg entscheide.


*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)

Bockwuchst 24.03.2021 12:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592556)
Ist das nicht gerade, was Demokratie ausmacht?

Die Regierung hat was beschlossen, die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen. Deswegen wird es auch wieder zurück genommen anstatt es durchzuprügeln.

So tragisch sehe ich das nicht.

Die Regierung ist bevollmächtigt auch mal unpopuläre Maßnahmen zu treffen. Einknicken bei Kritik (wer beurteilt ob das die Mehrheit war?) und die Fahne nach dem Wind hängen ist kein Kennzeichen von Demokratie.

trithos 24.03.2021 12:33

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592561)
Deine "sehr vielen" ist die Minderheit, um mal die Umfragestatistiken zu Rate zu ziehen. 30% für Verschärfungen, 60% für Beibehaltung oder Lockerung, 10% offen.

Diese Variante deiner Auswertung ist aber schon ein bisschen beliebig und tendenziös. Da muss man wohl zumindest die drei Kategorien Verschärfung, Beibehaltung, Lockerung getrennt anführen. Dann könnte man die "Beibehaltungswilligen" als neutral ansehen und ernsthaft vergleichen, wie viele verschärfen und wie viele lockern wollen.

Bockwuchst 24.03.2021 12:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1592564)
Wenn ich z.b. die Fallzahlen auf den Intensivstationen in einem gewissen Rahmen halten will, brauche ich technisch gesehen einen Regelalgorithmus und diese funktionieren so wie das die Regierungen machen, man gibt ab und zu hin und her, je nach Eingangsparameter. Der Regler weiß auch Heute nicht was er Morgen (in der Zukunft)* macht, es kommt darauf an wie dann die Eingangsparameter sind. Das ist völlig normal.

Wenn ich so vorgehe ist das so.

Die einzigen 2 anderen Wege wäre NoCovid - alles dicht für 14 Tage z.b. oder alles laufen lassen.


Das Verlangen nach Regeln die über Monate gelten und im Vorraus klar sind, den verstehe ich nicht, den kann es in der Pandemie nicht geben, wenn ich mich für den Mittelweg entscheide.


*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)

Um in deinem Bild zu bleiben: Wenn der Algorithmus aber nicht gut ist fängt die Regelung an zu schwingen und der Ausgabeparameter (die Zahl der Toten) macht unangenehme Ausschläge nach oben.

Tobi F. 24.03.2021 12:38

Doch, ich erwarte genau das von der Regierung.
Es ist ja jetzt keine Überraschung, dass Ostern ist.
Und dass da ein Samstag zwischen drei Feiertagen klemmt.

In einer Pandemie-Situation, in der wir uns seit einem Jahr befinden erwarte ich von der Regierung, dass sie sich Szenarien zurecht legt, falls die "dritte Welle" auftaucht.

Dass man an Ostern mit vermehrten Feiern im privaten/kirchlichen Umfeld rechnen muss.
Dass man an Ostern vielleicht die Chance eines längeren Lockdowns nutzen kann, ohne die Wirtschaft komplett den Bach runter zu kriegen.

Und nicht erst Anfang März sagt.... Hoppala, ich dachte, jetzt nach Weihnachten gehts ja doch noch mal hoch.

Das unausgegorene Konzept nach einem Tag zurück zu nehmen bedeutet für mich, dass sich die Regierung eben im Vorfeld nicht damit auseinander gesetzt hat.

Ich würde es ein wenig mit Projekt-Management vergleichen.
Dazu gehört das Risiko-Management und ein vorsichtiger Blick in die Zukunft.
Und einen Plan B.
Und..... das Projekt ist immens, da kann man erwarten, dass "da oben" nicht nur einer am Nachmittag mal kurz eine FMEA zusammen zimmert.

Adept 24.03.2021 12:38

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1592567)
Diese Variante deiner Auswertung ist aber schon ein bisschen beliebig und tendenziös. Da muss man wohl zumindest die drei Kategorien Verschärfung, Beibehaltung, Lockerung getrennt anführen. Dann könnte man die "Beibehaltungswilligen" als neutral ansehen und ernsthaft vergleichen, wie viele verschärfen und wie viele lockern wollen.

Hä, das verstehe ich nicht. Auf Basis der Umfrage wäre die Frage "Verschärfter Lock-down an Ostern?" zu folgendem Ergebnis gekommen:

30% Ja (bin nämlich für Verschärfung)
60% Nein (egal ob ich für Beibehaltung oder für Lockerung bin)

Also ist für mich die Mehrheit dagegen. Was soll da tendenziös sein?

Antracis 24.03.2021 12:40

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1592564)

*Ein schönes Bild aus der Regelungstechnik ist: Der Regler kann wie gesagt nicht in die Zukunft schauen, er kann nicht nach vorne schauen, sondern er reagiert immer nur auf das was schon war, auf die Eingangsparameter die gemessen sind. Ein einfacher Regler funktioniert so, wie wenn man in einem Auto aus dem Heckfenster schaut und es fährt. Und wenn ich nur den Regler habe oder ich hätte nur ein Heckfenster und kein Frontfenster dann muss ich das Beste draraus machen um trotzdem voran zu kommen :-)

Mein Bild ist das einer heiß gelaufenen Bremse in der Abfahrt. Man hat versäumt, beizeiten beherzt zu bremsen und jetzt rollt man schon seit Monaten mit immer noch viel zu viel Speed auf die Kurve zu. Nein, leider nicht nur, sondern man zieht sogar noch immer mal wieder regelmäßig ein wenig an der Bremse, ob sie nicht vielleicht doch noch geht.

Einzige Möglichkeit aus meiner Sicht: In buchständlich letzter Sekunde Bremse jetzt doch noch voll ziehen inklusive Füße auf dem Boden, d.h. konsequenter Lockdown und im Gegenzug wirklich die Impfgeschwindigkeit radikal steigern und hoffen, dass wir nicht aus der Kurve fliegen. Und die Bremse dann erst lösen, wenn aus epidemiologischer Sicht sinnvoll, weil den gesellschaftlichen Schaden haben wir so oder so.

Adept 24.03.2021 12:43

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1592569)
Doch, ich erwarte genau das von der Regierung.
Es ist ja jetzt keine Überraschung, dass Ostern ist.
Und dass da ein Samstag zwischen drei Feiertagen klemmt.

In einer Pandemie-Situation, in der wir uns seit einem Jahr befinden erwarte ich von der Regierung, dass sie sich Szenarien zurecht legt, falls die "dritte Welle" auftaucht.

Dass man an Ostern mit vermehrten Feiern im privaten/kirchlichen Umfeld rechnen muss.
Dass man an Ostern vielleicht die Chance eines längeren Lockdowns nutzen kann, ohne die Wirtschaft komplett den Bach runter zu kriegen.

Und nicht erst Anfang März sagt.... Hoppala, ich dachte, jetzt nach Weihnachten gehts ja doch noch mal hoch.

Das unausgegorene Konzept nach einem Tag zurück zu nehmen bedeutet für mich, dass sich die Regierung eben im Vorfeld nicht damit auseinander gesetzt hat.

Ich würde es ein wenig mit Projekt-Management vergleichen.
Dazu gehört das Risiko-Management und ein vorsichtiger Blick in die Zukunft.
Und einen Plan B.
Und..... das Projekt ist immens, da kann man erwarten, dass "da oben" nicht nur einer am Nachmittag mal kurz eine FMEA zusammen zimmert.

Das ad-hoc Verhalten der Regierung zeigt, dass die Prognose-Modelle nicht viel taugen. Die sieht sich immer wieder einer neuen Situation ausgesetzt, die so anders ist als vorausgesagt, dass sie kruzfristig handeln möchte.

Tobi F. 24.03.2021 12:48

Die "Schuld" auf die Prognose-Modelle zu schieben ist mir zu simpel gedacht.
Wir eiern seit einem halben Jahr mit mittelmäßigen Zahlen rum , in einer Pandemie, die seit über einem Jahr andauert.

Da erwarte ich einen Plan B.....
Zu sagen, mein Modell hat aber gesagt, die Zahlen gehen runter. (obwohl sie das nach Weihnachten nicht so richtig taten, wie erwünscht).... und jetzt zu jammern, "aber das konnte ich doch nicht wissen, dass die Zahlen wieder hoch gehen".

Klar, die Britische Variante war ein neuer Faktor.
Aber selbst so etwas wird bestimmt mal irgend einer der Virologen in Erwägung gezogen haben.

Edit:
Jetzt sacht gerade die Bundes-Angie "das wäre in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen".
Ja klar.... und das ist der Beweis, dass man sich darüber im Vorfeld halt überhaupt keine Gedanken gemacht hat......

(Sorry, bei all meiner Corona-Entspannung. Ich bin gerade echt angepisst)

qbz 24.03.2021 12:49

Da wir keine öffentlichen Ohren im Bundeskanzleramt haben, darf spekuliert werden. Meine These: Der Widerstand von den Unternehmen und Teilen der CDU gegen einen arbeitsfreien Donnerstag war zu gross. Eine Bundeskanzlerin der CDU kann nicht ohne oder gar gegen diese mächtigen Gruppen regieren.

LidlRacer 24.03.2021 12:49

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592573)
Das ad-hoc Verhalten der Regierung zeigt, dass die Prognose-Modelle nicht viel taugen. Die sieht sich immer wieder einer neuen Situation ausgesetzt, die so anders ist als vorausgesagt, dass sie kruzfristig handeln möchte.

Was taugt nicht?

Die 3. Welle konnte jeder prognostizieren, der mindestens 2 Finger hat.

Ebenfalls, dass bisherige Maßnahmen nichts entscheidend dagegen bewirken.

aequitas 24.03.2021 12:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1592576)
Da wir keine öffentlichen Ohren im Bundeskanzleramt haben, darf spekuliert werden. Meine These: Der Widerstand von den Unternehmen und Teilen der CDU gegen einen arbeitsfreien Donnerstag war zu gross. Eine Bundeskanzlerin der CDU kann nicht ohne oder gar gegen diese mächtigen Gruppen regieren.

Dazu braucht man keine derartig profanen Verschwörungen zeichnen. Die Ankündigung war schlicht nicht durchdacht, da es keine Möglichkeit gibt durch die Bundesregierung einen arbeitsfreien Tag qua Ruhetag zu verordnen. Der Vorschlag war von Anfang an zum scheitern verurteilt. Daran rüttelt kein Pro-/Contra jedweder Interessensgruppen.

TobiBi 24.03.2021 12:57

Das ganze Hin- und Her ist einfach nur eines: PEINLICH.

Nur schade, dass davon bei der Bundestagswahl wahrscheinlich nur eine Partei rechts außen profitieren wird.

dr_big 24.03.2021 12:59

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1592578)
Dazu braucht man keine derartig profanen Verschwörungen zeichnen. Die Ankündigung war schlicht nicht durchdacht, da es keine Möglichkeit gibt durch die Bundesregierung einen arbeitsfreien Tag qua Ruhetag zu verordnen. Der Vorschlag war von Anfang an zum scheitern verurteilt. Daran rüttelt kein Pro-/Contra jedweder Interessensgruppen.

Genau meine Meinung. Die Umsetzung hätte auf Länderebene erfolgen müssen und erst dort hat man festgestellt, dass das kaum rechtssicher zu machen ist.
Ich schrieb ja bereits, dass man solche Dinge einfach langfristig andenken und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten schaffen muss bevor man so eine Karte zieht. Zeit war genug. Spätestens seit Herbst hätte man solche Optionen vorbereiten müssen.

trithos 24.03.2021 13:00

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1592570)
Hä, das verstehe ich nicht. Auf Basis der Umfrage wäre die Frage "Verschärfter Lock-down an Ostern?" zu folgendem Ergebnis gekommen:

30% Ja (bin nämlich für Verschärfung)
60% Nein (egal ob ich für Beibehaltung oder für Lockerung bin)

Also ist für mich die Mehrheit dagegen. Was soll da tendenziös sein?

Ich meine, wenn ich herausfinden will, wie die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung ist, wäre es angemessener, die Frage offen in beide Richtungen zu stellen. Und dann kann ich nicht einer der beiden Kategorien (Verschärfung/Lockerung) einfach auch die zuschlagen, die weder für Verschärfungen noch für Lockerungen sind.

Dreh die Frage mal um (ist ein theoretisches Beispiel, weil ich die genauen Zahlen nicht kenne): Lockerungen zu Ostern?
30 Prozent Ja (bin für Lockerung)
60 Prozent Nein (egal ob ich für Verschärfung oder Beibehaltung bin)

Auch da wäre die Mehrheit dagegen, in dem Fall halt gegen Lockerungen. Obwohl die Stimmungslage genau gleich verteilt sein könnte (30/30/30).

Ich könnte also je nach Zusammenfassung der Kategorien mit den selben Zahlen einmal gegen Lockerungen und einmal gegen Verschärfungen argumentieren und dann das jeweils andere als Mehrheitsmeinung deklarieren. Das finde ich fragwürdig. Ich fände es aussagekräftiger, wirklich alle drei Kategorien getrennt anzuführen.

Tobi F. 24.03.2021 13:04

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1592579)
Das ganze Hin- und Her ist einfach nur eines: PEINLICH.

Nur schade, dass davon bei der Bundestagswahl wahrscheinlich nur eine Partei rechts außen profitieren wird.

Auch das finde ich ziemlich schwach.
Dass die Opposition einfach nur die Chance nutzt um auf die Regierung drauf zu hauen.
Anstatt, dass sich die alle mal vernünftig zusammen setzen und das Ding versuchen zu lösen. Da wären allen (!) geholfen.

Antracis 24.03.2021 13:05

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1592575)
Klar, die Britische Variante war ein neuer Faktor.
Aber selbst so etwas wird bestimmt mal irgend einer der Virologen in Erwägung gezogen haben.

Es sagt ja keiner, dass alles berechenbar und vorhersehbar ist.

Aber es war sehr wahrscheinlich, dass es im Herbst eine zweite Welle geben würde und das die Dynamik wegen der höheren Durchseuchung deutlich heftiger sein würde, als im Frühjahr.

Es war frühzeitig ziemlich eindeutig, dass die Impfung der wichtigste Faktor im Kampf gegen die Pandemie sein würde. Es war sehr wahrscheinlich, dass erste Impfstoffe schon bald verfügbar sein und Produktion, Verfügbarkeit und Logistik der Verimpfung ein zentrales Problem darstellen würden.

Es war schon frühzeitig bekannt, dass mögliche Investionen in vielversprechende Impfkandidaten in keinem Verhältnis zu den Lockdown-Kosten stehen würden und ein zweiter Lockdown war sehr wahrscheinlich.

Das Anfangs des Winters die Zahlen nicht, wie erhofft, gesunken sind, war bekannt und das die Mutanten ein Problem darstellen, war auch frühzeitig bekannt.

In all diesen Fällen hat man letztlich in Deutschland einfach oft sehr schlechte Entscheidungen getroffen. Das hat nichts mit schlechten Daten zu tun sondern mit schlechter Politik: Man scheut die Investition und zahlt am Ende zigfach drauf. Und der Lerneffekt nähert sich der Null - von unten.


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