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 https://youtu.be/R84eiTxH-gg Ganz zu Beginn ein Volltreffer in ein Schützenloch, dann sieht man einen Stellungswechsel als die erkennen das die Granatwerfer einschlagen. Gefilmt auf dem Azov Gelände von einer russischen Drohne, damit die Diskussion nicht zu akademisch wird | 
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 Auch im privaten habe ich den friedlichen Pfad exakt zweimal verlassen: das erste Mal wurde mein Sohn angegriffen; da habe ich ohne Umweg über das Frontalhirn total thalamusgesteuert dem Angreifer mit der Faust in die Visage. Dann bin ich mit Max abgehauen. Das zweite Mal wollte bei einer Radtour ein Autofahrer mich töten, indem er mich vorsätzlich geschnitten hat und dabei das V-Wort nebst üblem Adjektiv aus dem Fenster brüllte. Dem bin ich nach und habe ihn an einer der nächsten Ampeln gestellt, die Fahrertüre aufgerissen und ihn geprügelt. Mit der Faust. Zum Glück hat mein mir nachgeeilter Mann nicht versucht, mich aufzuhalten. Das wäre vollkommen sinnlos gewesen. Das sind keine Stefanie-Heldengeschichten und ich bin darauf auch nicht sonderlich stolz. Klug war beides auch nicht, weil ich nominell in beiden Situationen deutlich unterlegen war. Dennoch ist mir das Bewusstsein um ein gewisses Maß an Wehrhaftigkeit durchaus wichtig. In sofern: ja, als ehemals linksradikale Bazille, die mit zunehmendem Erwachsenwerden über die Jahre immer mehr diplomatisch und grün wurde, musste ich mich hier schon auch etwas winden, um mich so eindeutig der Forderung der Ukraine nach Unterstützung mit militärischem Gerät anzuschließen. Ich hatte es mir doch auch sehr bequem gemacht in den letzten Jahren. Aber die Situation erscheint mir so klar und eindeutig, dass das Ausbleiben der Unterstützung aus meiner Sicht nichts anderes ist als unterlassene Hilfeleistung. Zu Deinem zweiten Punkt. Ich denke, die meisten von uns dürften klug genug und ausreichend differenziert sein um zuzugeben, dass es uns immer auch um den eigenen Arsch geht. Selbst die altruistischste aller Taten dient zumindest auch demjenigen, der sie ausübt, indem sie ihm das wohlige Gefühl vermittelt, eine gute Tat zu tun. Daran ist auch nichts verkehrt, solange man sich dessen bewusst ist. Natürlich geht es mir bei meinem Wunsch nach Unterstützung der Ukraine auch um mich. Zunächst entspricht es einfach meinen Idealen, meiner Überzeugung, dass demjenigen, der um Hilfe bittet, diese gewährt werden möge. Zum zweiten widerspricht es im selben Ausmaß meinen Idealen und Überzeugungen, anderen Menschen zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben. Am schwersten fällt mir das bei meinem Sohn. Aber ich lasse auch ihn jetzt mit 22 zumeist gewähren gemäß dem Leitsatz Rat und Kommentar bitte nur, wenn darum gebeten wird. Und nun das dritte, das eigentlich das wichtigste ist und auf das Du in Deinem Beitrag, wie ich ihn verstehe, hinauswolltest; ich spreche abermals nur für mich - andere mögen das anders sehen. Ja. Die Ukrainer*innen kämpfen dort in ihrem Land nicht nur für ihre Freiheit, ihr Land und ihr Leben, sondern halten in Wahrheit auch für uns den Arsch hin. Bei der von ukrainischen, syrischen und georgischen Berliner*innen sowie Geflüchteten veranstalten Demo am Samstag wurde unter anderem skandiert: heute wir, morgen Ihr. Ist doch klar. Sollte die Ukraine sich ergeben, dann ist es doch damit nicht getan. Dass Russland expansionistische Ziele verfolgt, wissen wir seit Tschetschenien, seit Georgien und spätestens seit 2014. Wenn dieser Coup gelingt, dann ist es doch damit nicht getan. Insofern: ja. Deine kritische Anmerkung hat ihre Adressatin in meiner Person zumindest nicht verfehlt. Es wäre arrogant, dumm und vor allem gelogen, wenn ich behauptete, es ginge mir nicht auch um mich. Auch meine Registrierung bei der Ärztekammer als Gynäkologin für die Ukraine hat zumindest auch egoistische Motive: sie hilft mir ebenso wie das Verfassen dieses Textes dabei, die Ratlosigkeit und die Hilflosigkeit angesichts der Geschehnisse ein bisschen besser zu ertragen. Chapeau, wenn Du bis hierhin gelesen hast, wer auch immer Du bist. | 
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 Insbesondere in Verbindung mit konsequenter Aufrechterhaltung der Sanktionen (insbesondere auch des Chip-Exportverbotes nach Russland) wird das russische Militär sich von diesem Angriff (IMHO) auf Dauer nicht mehr erholen. Die angekündigten 100 Milliarden an Aufrüstung für die Bundeswehr wird man hoffentlich noch mal genau analysieren, was tatsächlich unter Berücksichtigung der dann noch übrig bleibenden Bedrohungslage erforderlich ist Andererseits ist aber auch nicht damit zu rechnen (bzw. nicht zu befürchten), dass die Ukraine nach dem Krieg komplett zerbombt sein wird. Dafür fehlen Russland schlicht und ergreifend die notwendige Menge an Raketen, selbst wenn Putin dieses Ziel vielleicht als Rache für die erlittene militärische Niederlage im Norden der Ukraine auch im Hinterkopf haben könnte. Die Großstädte Kiew, Odessa und Lviev haben bis jetzt keine nennenswerten Schäden erlitten, abgesehen von einzelnen Wohnblocks und ein paar militärischen Zielen. Für großangelegte Luftangriffe mit ausgedehnten Bombardementsn (das ist wesentlich billiger als Angriffe mit Raketen) fehlt Russland die absolute Lufthoheit. Wegen der immer noch funktionierenden ukrainischen Luftabwehr fliegen russische Kampfflugzeuge seit Wochen nur Ziele an, für die sie nur extrem kurz den ukrainischen Luftraum betreten müssen oder sie feuern Raketen noch aus dem russischen Luftraum auf ukrainische Ziele. Ich fand es vergangenen Donnerstag bemerkenswert, dass Russland als Vergeltung für die Versenkung der Moskwa eine Rüstungsfabrik in Kiew mit Raketen angegriffen hat, wo Anti-Schiffsraketen hergestellt wurden: Eigentlich hätte man erwarten müssen, dass derartige militärische Ziele wie Rüstungsfabriken schon in der ersten Woche des Angriffskrieges proaktiv ausgeschaltet hätten sein müssen (aus russischer Sicht) und nicht erst, wenn das größte Schiff der eigenen Flotte versenkt worden ist. Auch das ist ein klares Indiz, dass in Russland schon jetzt Präzisionswaffen nur noch in begrenzter Zahl für den Krieg in der Ukraine zur Verfügung stehen. Derzeit kämpft Russland im (ohnehin bereits nach jahrelangem Krieg der Separatisten weitgehend zerstörten) Osten der Ukraine mit dem letzten Aufgebot an russischem Bodentruppen. Egal wie diese Schlacht ausgehen wird: danach wird sich Putin auf einen Waffenstillstand einlassen, denn ihm gehen die für Bodentruppen nutzbaren Soldaten aus und er müsste dann, um weiterzukämpfen eine Mobilmachung von Reservisten veranlassen, was schwer zu seinem Narrativ einer "Spezialoperation" passt. Wenn die Ukraine sich gegen Russland als souveräner Staat behauptet haben wird- um mal von einem optimistischen Szenario auszugehen- wird der deutsche Anteil an diesem Teilerfolg leider gemessen an der Wirtschaftskraft Deutschlands sehr niedrig sein. Aber Deutschland hat dann immerhin noch die Chance dem neuen EU-Mitglied beim Wiederaufbau massiv zu helfen. | 
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 Wenn also Nichts-Tun das ist, was du dir von unserer politischen Führung aktuell erwartest, dann wirst du aus deiner persönlichen Sicht gut regiert. Hier gibt es übrigens einen interessanten Support-Tracker, welches Land wie umfangreich die Ukraine unterstützt: Deutschland liegt gemessen am Bruttosozialprodukt auf einem peinlichen 12.Platz, kilometerweit hinter Estland, aber auch weit hinter dem eigentlich neutralen Schweden und auch deutlich hinter den USA, die geografisch so weit weg von der Ukraine sind, dass ihnen der Konflikt eigentlich komplett egal sein könnte. Die Ukraine hat Glück, dass es Länder gibt (v.a. abgesehen von USA und GB, diejenigen in unmittelbarer Nachbarschaft), die ein anderes Verständnis für aus Russland drohende militärische Gefahren haben und die schon vor dem 24.2, erst recht aber jetzt im Augenblick die Ukraine tatsächlich mit dem unterstützen, was diese benötigen und die v.a. fast alle aufgehört haben, weiter in substanzieller Höhe Geld nach Russland zu überweisen. | 
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 Habe auch alles gelesen ... ;) Ich verstehe die Intention, komme jedoch selbst zu etwas anderer Sichtweise. Grüße ... :Huhu: | 
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