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Theredbulletin 29.01.2015 11:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1110530)
Ich habe mich jetzt über die übliche Höhe von Schmerzensgeldzahlungen bei Wikipedia informiert. Demnach scheint mir die Forderung von EUR 400.000 ebenfalls zu hoch. Unabhängig von der konkreten Höhe der Forderung finde ich es jedoch legitim, dass sie einen Ausgleich für den erheblichen immatriellen Schaden geltend macht.

Wenn es "nur" 400.000€ wären. Aber sie will ja mehr als 4,4 Mio Euro. Hallo???? Geht es noch? Klar, aber man soll mal auf dem Teppich bleiben.

Klugschnacker 29.01.2015 11:30

Zitat:

Zitat von Theredbulletin (Beitrag 1110558)
Wenn es "nur" 400.000€ wären. Aber sie will ja mehr als 4,4 Mio Euro. Hallo???? Geht es noch? Klar, aber man soll mal auf dem Teppich bleiben.

Du musst unterscheiden zwischen dem geforderten Schadenersatz und dem Schmerzensgeld.

Theredbulletin 29.01.2015 12:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1110559)
Du musst unterscheiden zwischen dem geforderten Schadenersatz und dem Schmerzensgeld.

Richtig, da gebe ich dir Recht. Mein Fehler. Aber ich finde beide Forderungen nicht verhältnismäßig.

Hafu 29.01.2015 13:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1110551)
...bleibt die Hämoglobinmenge und damit die Anzahl roter Blutkörperchen konstant. Das ist genau das, was man man Pechstein gefunden hat: Erhöhte Blutneubildung bei gleichzeitig normaler Hämoglobinmenge.

Schon die normale Hämoglobinmenge (orientiert am Normbereich für die Allgemeinbevölkerung) ist für einen Audauersportler eigentlich eben nicht normal. Alle Blutwerte von exzessiv Ausdauersport treibenden Frauen, die mir bekannt sind bewegen sich an der unteren Grenze des Normbereichs oder sogar darunter aufgrund des durch Ausdauertraining erhöhten Plasmavolumens (bei Männern ist es ähnlich, allerdings fällt da der zusätzliche Faktor Menstruationsblutung bekanntlich weg)


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1110551)
...Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie "schließt Doping aus".

Diese Experten sind keine gekauften Hampelmänner. Ihre Einwände sind ernst zu nehmen. ...

Eigentlich müsste man sie ernst nehmen, da hast du recht. Aber alleine die Aussage "schließt Doping aus" ist doch absurd.
Jeder, der sich mit der Realität des Sportes auskennt (und mit den gültigen WADA-Definitionen) weiß dass es unmöglich ist Doping "auszuschließen". Das ist ja oftmals auch ein Dilemma für (saubere) Sportler:
Man kann (in seltenen Fällen) Schuld nachweisen, aber niemals Unschuld beweisen.

Da kann ich nur empfehlen, dass von Sybenwurz vor einigen Tagen verlinkte Interview mit Franke nochmal anzuhören, dem man als sicherlich führenden Biochemiker in Deutschland (2007 war er Hochschullehrer des Jahres) durchaus einen Expertenstatus zubilligen darf:
Er schließt gar nichts aus, hält subjektiv Pechstein für gedopt, würde sich andererseits aber auch einen bessere Beweislage seitens der ISU im damaligen Verfahren wünschen.

Klugschnacker 29.01.2015 13:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1110577)
Man kann (in seltenen Fällen) Schuld nachweisen, aber niemals Unschuld beweisen.

Naja, in der Sportgerichtbarkeit wird ja ebendies vom Athleten verlangt, nämlich der Beweis seiner Unschuld.

Hier geht es aber nicht um den Beweis, dass Pechstein sauber war oder nicht. Es geht um die Frage, ob die gegen sie vorgebrachten Beweise stichhaltig und ausreichend waren. Mit anderen Worten: Es geht nicht um die Entkräftung aller nur denkbarer Indizien. Sondern nur um diejenigen, die ihr konkret vorgeworfen wurden. Gegen andere kann sie sich ja nicht verteidigen.

Grüße, :Blumen:
Arne

LidlRacer 29.01.2015 14:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1110577)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1110551)
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie "schließt Doping aus".

Diese Experten sind keine gekauften Hampelmänner. Ihre Einwände sind ernst zu nehmen.

Eigentlich müsste man sie ernst nehmen, da hast du recht. Aber alleine die Aussage "schließt Doping aus" ist doch absurd.
Jeder, der sich mit der Realität des Sportes auskennt (und mit den gültigen WADA-Definitionen) weiß dass es unmöglich ist Doping "auszuschließen".

Das war eine unzulässig vereinfachende Überschrift des Spiegel.

Das tatsächliche Gutachten der DGHO, wo das natürlich differenzierter drinsteht, findest Du hier:
http://www.claudia-pechstein.de/Guta...15.06.2010.pdf

Hafu 29.01.2015 15:52

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1110589)
Das war eine unzulässig vereinfachende Überschrift des Spiegel.

Das tatsächliche Gutachten der DGHO, wo das natürlich differenzierter drinsteht, findest Du hier:
http://www.claudia-pechstein.de/Guta...15.06.2010.pdf

Danke für den Link. Freiwillig hätte ich mich nie auf www.claudia-pechstein.de verirrt.;)

Gibt es die entsprechenden Gegengutachten, auf die sich Prof. ehnihng mehrfach in seinem Text bezieht auch online?

Etwas irreführend finde ich, dass das Gutachten als Gutachten einer Fachgesellschaft (nämlich der DGHO) bezeichnet wird faktisch aber eben ein Gutachten einer einzigen Person ist, nämlich eines Onkolgen/ Hämatologen, der geschäftsführender Vorsitzender einer Gesellschaft ist.

in vielen Bereichen des Gutachtens merkt man dem Gutachter eine klare persönliche Meinung an, die eigentlich in einem derartigen Gutachten, dass
sich um eine objektive Darstellung und Analyse der Fakten bemühen sollte nichts verloren hat.

so schreibt er z.B. schon auf Seite 2:

Zitat:

Die Erhöhung der Retikulozyten...ist Ausdruck der gesteigerten Blutbildung und nicht durch Doping bedingt
Eine wissenschaftlich korrekte neutrale fromulierung müsste eigentlich lauten:
Die gemessene Erhöhung der Retikulozyten kann auch Ausdruck einer gesteigerten endogenen Blutbildung sein und muss nicht durch Doping bedingt sein.

Mehrfach geht Ehninger darauf ein, dass bei Pechstein für Epo-doping untypische Parameter im Blut vorliegen. Dass es erhöhte Retikulozytenwerte aber auch bei praktiziertem Blutdoping (ohne EPO!) gibt (und genau das vermuten ja die meisten Experten, die von pechsteins Unschuld nicht überzeugt sind) und dass beim Blutdoping die Retikulozyten genauso beschaffen sind wie die Retikulozyten bei einer Sphärozytose, darauf geht Ehninger in dem Gutachten seltsamerweise gar nicht ein.

Zur Person von Herrn Ehninger, der sich aus irgendeinem Grund, vielleicht aus Gründen eines verletzten Gerechtigkeitsempfindens vielleicht aber auch weil er in diesem Fall die Öffentlichkeit genießt, mit enormem Aufwand engagiert und sogar eine eigene Pressekonferenz organisiert hatte (äußerst ungewöhnlich für einen sonst eher im Hintergrund agierenden Gutachter, der sich in dser Regel um Neutralität und Objektivität bemühen müsste gibt es auch einen ganz interessanten Artikel auf Spon:

LidlRacer 29.01.2015 16:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1110599)
Gibt es die entsprechenden Gegengutachten, auf die sich Prof. ehnihng mehrfach in seinem Text bezieht auch online?

Weiß nicht, welche Du konkret meinst, aber hier gibt es jede Menge Gutachten:
www.claudia-pechstein.de/gutachten.php


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